Ministerium die Gesandtschaft in
Wien,
[* 2] die er nach dem Fall des Ministeriums aufgab. Nach dem
Staatsstreiche lebte er auf seinem
Stammgute und nahm nur noch an den
Arbeiten des
Instituts teil, in dem er seit 1841 der
Akademie der moralischen und polit.
Wissenschaften angehörte. Er starb zuTours.
[* 3] Als Schriftsteller machte ihn der
«Traité du système
pénitentiaire aux États-Unis et de son application
à laFrance» (mit
Tocqueville, 1833; 3. Aufl. 1845; deutsch Berl. 1833)
bekannt. In «Marie, ou l'esclavage aux États-Unis» (2 Bde.,
Par. 1835; 5. Aufl. 1842; deutsch Weim. 1836)
trat er mit Wärme
[* 4] für die Aufhebung der
Sklaverei ein. Diesem Werke folgte «L'Irlande sociale, politique
et religieuse» (2 Bde., Par.
1839‒42; 7. Aufl. 1863; deutsch von Brinckmeier, Braunschw.
1840).
(spr. bomóng), ein von dem Waffenfabrikanten de
Beaumont in Maastricht
[* 5] angegebenes und 1871 im Königreich
der
Niederlande
[* 6] eingeführtes Gewehr, Einzellader,
Kaliber 11
mm (s.
Handfeuerwaffen).
[* 7]
(spr. bomóng wassih),EdouardFerdinand de la Bonninière, Vicomte de,
franz. Schriftsteller, Vetter von Gustave de
Beaumont, geb. 1816 auf La-Mothe-Souzay (Indre-et-Loire), versuchte sich zuerst
in
Romanen und veröffentlichte «Une marquise d'autrefois» (1838),
«Don Luis» (1839) u. s. w. Diesen folgte das geschätzte
histor. Werk «Les Suédois depuis Charles Ⅻ jusqu'à
Oscar Ⅰ» (2 Bde., 1841; 3. Aufl.
1847). Außerdem schrieb er polit.
Broschüren gegen die Revolution sowie eine «Histoire des États européens
depuis le congrès de Vienne» (6 Bde., 1843‒53) und
«Histoire de mon temps» (4 Bde.,
1855‒58), eine gehässige
Schilderung der Julimonarchie und der Republik. Eifriger
Anhänger der konservativ-monarchischen
Partei, war Beaumont-Vassy 1851‒53
Präfekt in Laon. 1859 erhielt er wegen schwindelhafter Finanzspekulationen 2 Jahre Gefängnis. Später
schrieb er: «Les salons de
Paris
[* 8] et la société parisienne sous Louis-Philippe Ⅰ» (1866),
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Côte-d'Or, hat 2152,53 qkm, (1891) 113200 E., 199 Gemeinden und zerfällt in die 10 Kantone
Arnay-le-Duc (258,63 qkm, 11178 6.), Beaune (Nord) (159,18 qkm, 14585 E.), Beaune (Sud) (134,21 qkm, 14084 E.),
Bligny-sur-Ouche (214,48 qkm, 6455 E.), Liernais (214,61 qkm, 7745 E.), Nolay (172,23 qkm, 12518 E.),
Nuits-sous-Beaune (262,74
qkm, 13296E.), Pouilly-en-Aurois (332,85 qkm, 10874 E.), St.
Jean-de-Losne (175,46 qkm, 10875 E.), Seurre (228,14
qkm, 11590 E.) – 2) Hauptstadt des
Arrondissements Beaune im franz. Depart.
Côte-d'Or im ehemaligen Herzogtum
Burgund, unweit
der
Quelle
[* 9] der Bouzoise und an der Linie
Paris-Lyon-Marseille-Nizza der
Franz.
Mittelmeerbahn, ist gut gebaut und zählt (1891) 11485, als Gemeinde 12470 E., hat in Garnison das 16. Chasseurregiment,
ein großartiges, 1443 gegründetes Hospital, die schöne
KircheNotre-Dame aus dem 12. und 13. Jahrh.,
ein Kommunal-Collège,
Bibliothek von 36000
Bänden, Museum, ein
Theater,
[* 10] zwei
Zeitungen und eine Bronzestatue des hier geborenen
Mathematikers G. Monge
(1849) von
Rude, und ist Sitz eines Gerichtshofs erster Instanz und eines Handelsgerichts, einer Handelskammer
und mehrerer gelehrten Gesellschaften. hat
Destillation,
[* 11] Böttcherei, Fabrikation von
Tuch, Serges und
Essig.
Obenan steht die Rebenkultur und
der Handel mit
Burgunderwein. Die ganze Landschaft
(Beaunois) bildet den durch seine vortrefflichen
weißen und roten
Weine berühmtesten Landstrich
Burgunds. Die besten und geschätztesten Gewächse sind die von Beaune selbst,
von Montrachet und Meursault, von Nolay, Pommard, Volnay, Corton, Savigny, Chassagne, Aurey und Santenay.
– Beaune war schon im 7. Jahrh. ein befestigter Ort (Belna) mit einem festen Schloß.
Durch Familienvertrag kam die Landschaft mit der Stadt an König
Heinrich Ⅰ., wurde aber 1227 mit dem Herzogtum
Burgund vereinigt.
Als dieses nach demTodeKarls des Kühnen (1477) der
KroneFrankreich zufiel, hielt die Stadt Beaune zu dessen
Erbtochter Maria, wurde aber 1478 von
Ludwig Ⅺ. erobert und mußte sich verpflichten, ihre
Weine nach
Paris zu verkaufen.
Vor der Aufhebung des
Edikts von Nantes
[* 12] 1685 beschäftigten 200 prot. Familien über 2000
Arbeiter in Manufakturen
aller Art; seitdem geriet die Stadt in
Verfall und hat sich nie wieder zu ihrer frühern Höhe erhoben. ^[]
(spr. bohn),Florimond de, Mathematiker, geb. 1601 zu
Blois, diente in jüngern Jahren beim Militär und kaufte sich später eine Ratsstelle bei dem königl.
Gericht in seiner Vaterstadt, wo er 1652 starb. Beaune war ein Jugendfreund von Descartes und
hat zu dessen Geometrie eine Reihe
Noten verfaßt, welche von Schooten in seine
Ausgabe der Descartesschen Geometrie aufgenommen
worden sind. Bekannter ist er durch die sog. BeaunescheAufgabe, die in Descartes'
Briefen erwähnt wird: Bestimmung einer
krummen Linie aus einer Eigenschaft ihrer
Tangente. Sie konnte erst mit Hilfe der Integralrechnung
[* 13] von
Joh.
Bernoulli 1693 gelöst werden.
Die
Franzosen waren angriffsweise gegen das 10. deutsche
Armeekorps vorgegangen, um die
Vereinigung der preuß.
ZweitenArmee
mit den
Truppen des
Großherzogs von
Mecklenburg
[* 14] zu hindern. Das 10. Korps hatte nach mehrern
Gefechten am 28. Nov. Beaune-la-Rolande erreicht
und sich auf einer 2 Meilen langen
Stellung ausbreiten müssen, um von der franz. Übermacht nicht überflügelt
zu werden. Das Korps zählte nach mehrfachen Abtrennungen nur 17
Bataillone, 11⅓
Batterien, 10 Eskadrons, die Infanterie
war auf 8500 Mann zusammengeschmolzen. 6
Bataillone waren als Reserve nach dem linken Flügel gezogen. So war die Verteidigung
der ganzen Front fast ausschließlich auf den
Widerstand einer dünnen Linie basiert. Die
Franzosen griffen
mit großem Ungestüm an. Die Stadt Beaune-la-Rolande wurde bei den
¶
mehr
wiederholten Vorstößen ganz cerniert und geriet in Brand. Trotzdem und trotz Munitionsmangels hielt die schwache Besatzung
aus. Es wurde mit großer Erbitterung in der Umgürtung von und den Barrikaden im Orte mit dem Bajonett gefochten. Gegen Abend
umfaßte die preuß. 5. Division den linken franz. Flügel
und befreite die Besatzung von Beaune-la-Rolande. Dadurch wurde der franz. General Crouzat zum Rückzuge gezwungen. Das 18. und 20. franz.
Korps hatten solche Verluste (etwa 8000 Mann), daß sie erst nach 4 Wochen wieder verwendungsfähig wurden. Der Verlust auf
deutscher Seite betrug 32 Offiziere, 919 Mann. –
Vgl. von Scherff, Die Schlacht bei Beaune-la-Rolande (Berl. 1872);