Beaumont (Familie) - Beaumont (Gustave Auguste de la Bonninière de)
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Fayencebrennerei sowie
Handel mit
Wein, Holz,
[* 2]
Eisen
[* 3] und Getreide.
[* 4] – 2) Beaumont-en-Argonne (spr. ang argónn),Stadt im Kanton
[* 5] Mouzon,
ArrondissementSedan
[* 6] des franz. Depart.
Ardennes, am linken Ufer der Maas, auf 252 m hohem.Hügel, 26 km südsüdöstlich
von
Sedan, hat Post und
Telegraph,
[* 7] (1891) 997, als Gemeinde 1047 E. und liegt 2 km im SO. der
Station Létanne-Beaumont an der Linie
Lérouville-Sedan der
Ostbahn. – Der Ort ist geschichtlich bemerkenswert zunächst wegen
der hier erfolgten
Vereinigung der franz.
Ardennen- mit der Nordarmee und der Erstürmung der
Höhen von Bossut durch
die
Österreicher. – Bei Beaumont wurde der Marschall Mac-Mahon auf dem
Marsche von Châlons nach
Metz
[* 8] von der deutschen Maasarmee unter dem Kronprinzen von
Sachsen
[* 9] überrascht und zur
Schlacht gezwungen.
Das 5. franz. Korps unter de Failly ließ sich im Lager
[* 10] südlich vor Beaumont von
dem 4. preußischen überfallen und mußte sich auf die
Höhen von Beaumont zurückziehen, wo es bei 2 andern
Divisionen Schutz fand.
Bald darauf wurde die Stadt von den
Preußen
[* 11] erstürmt, das 4. Korps vertrieb mit 150
Geschützen den
Feind aus der
Stellung zwischen Harnoterie-Ferme und Le
[* 12] Fays nördlich von und nahm den
Wald von Givodeau nach blutigemGefecht.
Gegen Ende der
Schlacht griffen noch bayr.
Truppen von der deutschen Dritten
Armee (Kronprinz von
Preußen) mit gutem Erfolge
auf dem linken Flügel in den Kampf ein.
Der Feind wurde unter
Verlust von 1800
Toten, 3000 Gefangenen und 42
Kanonen über die Maas gedrängt und begann am folgenden
Morgen den
Abmarsch nach
Sedan (s. d.). Die
Deutschen hatten 3500 Mann verloren. – 3) Beaumont-le-Roger (spr. roscheh),Hauptstadt des Kantons Beaumont (213,30 qkm, 22 Gemeinden, 10084 E.) im
ArrondissementBernay des Depart. Eure, am linken Ufer der Risle und der Linie Mantes-Cherbourg der
Franz. Westbahn, hat (1891)
1319, als Gemeinde 1886 E., Post und
Telegraph; Leinwand-, Mehl-, Öl-,
Glas- und
Tuchfabrikation und Viehmärkte.
– 4) Beaumont-sur-Oise (spr. ßür ŏahs'),Stadt im Kanton l'Isle-Adam,
Arrondissement Pontoise des Depart. Seine-et-Oise, 47 km
im N. von
Paris,
[* 13] an der Oise und an der Linie
Paris-Ermont-Creil,
Paris-Beauvais-Amiens und der Zweiglinie Hermes-Persan-Beaumont
(32 km) der Nordbahn, hat (1891) 3040, als Gemeinde 3099 E., Post und
Telegraph;
Posamentier-, Elfenbein-,
Leder- und Glasindustrie,
Handel mit Getreide, Schlachtvieh und Geflügel, und Flußschifferei. – 5) Beaumout-sur-Sarthe (spr. ßür ßart) oder Beaumont-le-Vicomte (spr. wikongt),Hauptstadt
des Kantons Beaumont (164,89 qkm, 15 Gemeinden, 11711 E.) im
Arrondissement Mamers des Depart. Sarthe, in 70 m
Höhe amphitheatralisch am Abhange eines Hügels an der Sarthe, hat (1891) 1579, als Gemeinde 1969 E., Post und
Telegraph;
betrieben wird hauptsächlich
Woll- und
Baumwollindustrie und
Handel mit Getreide und Geflügel.
(spr. bómönnt),Francis, und Fletcher (spr. fletschr),John, engl. Dramatikerpaar. Beaumont, geb. (nach der Oxforder Matrikel) 1584 auf dem
Stammgute seiner Familie
Grace-Dieu
(Leicester),
[* 14] studierte zu Oxford
[* 15] und
London
[* 16] die
Rechte und starb Fletcher, der
Sohn von Richard Fletcher, späterm
Bischof von
London und Günstling der
Elisabeth, geb. Dez. 1579 zu
Rye in
Sussex, lebte einige Zeit in
Cambridge und war ein Vetter der ihrer Zeit als
Lyriker hoch geschätzten
Giles und Phineas
Fletcher. Er starb in
Southwark an der
Pest.
Die
Verbindung beider begann um 1606. Von den 52 ihnen zugeschriebenen
Stücken sind ungefähr 18 gemeinsam
verfaßt, von den übrigen von Fletcher allein über 20. Die Überlieferung sagt, daß von Fletcher Erfindung und poet. Gestaltung,
von Beaumont
Anordnung und
Aufbau herrühren. Nach
BeaumontsTode habe Fletcher Shirley,
Massinger, W.
Rowley zu
Rate gezogen.
Shakespeare,
der an Fletchers «The two noble kinsmen» (1634) mitgearbeitet haben
soll, diente den Freunden als
Muster, besonders im Wechsel von großartigem Pathos und derber
Komik.
Obwohl sie ihm keineswegs an
Tiefe der Leidenschaft und Kraft
[* 17] des
Ausdrucks gleichkommen, erwarben, namentlich bei der
Masse
des
Volks, ihre
Arbeiten, flach, naturalistisch sinnlich, leicht faßbar und daher im Zeitgeschmack, dabei raffiniert inTechnik
und Charakteristik, weit größere Gunst als die
Shakespeares. Die
Lustspiele, stellenweise voll Witz und Laune, stehen über
den
Tragödien. Die Reihenfolge der
Stücke läßt sich nicht mehr bestimmen, da sie meist nicht
vor der Gesamtausgabe von 1647 erschienen.
Seitdem wurden sie mehrfach herausgegeben von Theobald, Seward und Sympson (10 Bde.,
Lond. 1750),Weber (14 Bde., Edinb. 1812),
Darley (2 Bde., Lond. 1839; neue
Aufl. 1880), am besten von Dyce in modernem
Englisch (11 Bde., ebd. 1843–46); neueste
Ausgaben von
Bullen in den «English
Dramatiste» (1885 fg.) und von Strachey in der «Mermaid
Series» (1887). Eine vollständige Verdeutschung fehlt; mehreres gab
Kannegießer in
«Beaumonts und Fletchers dramat. Werken» (2 Bde.,
Berl. 1808); Gerstenberg übersetzte «Die
Braut» (Kopenh. 1765),
Huber
«King and
no king» als «Ethelwolf, oder der König kein
König»
(Dessau
[* 18] 1785),
dies auch Gelbcke nebst «Die beiden edlen Vettern» in «Die
engl.
Bühne zu
Shakespeares Zeit» (Lpz. 1890),
Baudissin«Der span. Pfarrer»
und «Der ältere
Bruder» in
«Ben Jonson und seine Schule» (ebd. 1836); «Philaster oder die Liebe
blutet» (von Beaumont allein) und
«Geist ohne
Geld» verdeutschte Seubert (ebd. 1879 und 1882, in Reclams
«Universalbibliothek»);
Schröders
Lustspiel«Stille Wasser sind tief» (in dessen «Beytrag zur deutschen Schaubühne»,
1786–90, Nr. 6) ist eine freie Bearbeitung von Fletchers «Rule
a wife and have a wife». –
(spr. bomóng),GustaveAuguste de la Bonniniere de, franz. Publizist, geb. zu
Beaumont-la-Chartre (Sarthe), Enkel Lafayettes, war 1824–30 Substitut des königl. Prokurators
am
Obertribunal der Seine und erhielt 1831 von der Regierung den
Auftrag, mit
Tocqueville das Gefängniswesen der
Vereinigten Staaten
[* 20] zu studieren. Er trat 1840 in die Kammer und gehörte zur Opposition. Nach der Februarrevolution von 1848 für
sein Geburtsdepartement in die Konstituierende wie in die Gesetzgebende Versammlung gewählt, zeigte er sich als gemäßigter
Republikaner. Unter
Cavaignac war er Gesandter in
London. Nach der
WahlLudwig Napoleons trat er zurück, übernahm aber unter
dessen erstem
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Ministerium die Gesandtschaft in Wien,
[* 22] die er nach dem Fall des Ministeriums aufgab. Nach dem Staatsstreiche lebte er auf seinem
Stammgute und nahm nur noch an den Arbeiten des Instituts teil, in dem er seit 1841 der Akademie der moralischen und polit.
Wissenschaften angehörte. Er starb zu Tours.
[* 23] Als Schriftsteller machte ihn der «Traité du système
pénitentiaire aux États-Unis et de son application à laFrance» (mit Tocqueville, 1833; 3. Aufl. 1845; deutsch Berl. 1833)
bekannt. In «Marie, ou l'esclavage aux États-Unis» (2 Bde.,
Par. 1835; 5. Aufl. 1842; deutsch Weim. 1836)
trat er mit Wärme
[* 24] für die Aufhebung der Sklaverei ein. Diesem Werke folgte «L'Irlande sociale, politique
et religieuse» (2 Bde., Par.
1839‒42; 7. Aufl. 1863; deutsch von Brinckmeier, Braunschw.
1840).