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von A. Bower (Lond. 1804); W. Forbes, An account of the life and writings of J. Beattie, with many of his letters (2 Bde., Edinb. 1806; 2. Aufl. 1812); Mallet, Sur la vie et les écrits de J. (in den «Comptes rendus» der Akademie, 1863).
von A. Bower (Lond. 1804); W. Forbes, An account of the life and writings of J. Beattie, with many of his letters (2 Bde., Edinb. 1806; 2. Aufl. 1812); Mallet, Sur la vie et les écrits de J. (in den «Comptes rendus» der Akademie, 1863).
ille qui procul negotĭis, «glücklich der, der fern von Geschäften» (d. h. fern von dem lauten Treiben der Stadt, dem geschäftlichen und polit. Leben),
Rhenānus, eigentlich Bild (Rhenanus nach Rheinau, der Heimat des Vaters), deutscher Humanist, geb. 1485 zu Schlettstadt, [* 2] studierte in Paris, [* 3] lebte seit 1507 in Straßburg, [* 4] Basel [* 5] und Schlettstadt, wo er 1526 dauernden Wohnsitz nahm. Auf einer Reise starb er in Straßburg. Beatus Rhenanus war ein ausgezeichneter Kritiker und Herausgeber. Vellejus Paterculus hat er zuerst veröffentlicht (Bas. 1520). Seine zahlreichen Ausgaben lat. Prosaiker, namentlich der Werke des Tacitus, zeichnete glänzende Konjekturalkritik aus. Sein Geschichtswerk «Rerum Germanicarum libri tres» (Bas. 1531) besitzt neben seiner patriotischen Wärme [* 6] auch wissenschaftlichen Wert. Beziehungen zum Baseler und Straßburger Buchdruck ermöglichten es ihm, den Druck wichtiger Schriften, namentlich der seines Freundes Erasmus, zu überwachen. –
Vgl. Horawitz, Beatus Rhenanus (Wien [* 7] 1872);
Beatus Rhenanus' Briefwechsel gaben Horawitz und Hartfelder (Lpz. 1886) heraus.
(spr. bokähr; lat. Ugernum), Hauptstadt des Kantons Beaucaire (192,33 qkm, 4 Gemeinden, 14426 E.) im Arrondissement Nimes [* 8] des franz. Depart. Gard, liegt 24 km östlich von Nimes, am rechten Ufer der Rhône, Tarascon gegenüber, mit dem es durch eine 520 m lange Hängebrücke und einen 597 m langen, auf acht Bogen [* 9] ruhenden Viadukt in Verbindung steht, an den Linien Tarascon-Nimes-Beaucaire (391 km) und Tarascon-Le Martinet (86 km) der Franz. Mittelmeerbahn und steht durch den 47 km langen Kanal von [* 10] Aiguesmortes mit dem Mittelmeer, und mit dem Canal du Midi und außerdem durch Dampfschiffahrt auf der Rhône mit Lyon [* 11] in Verbindung.
Die sonst gutgebaute Stadt hat enge
Straßen,
Parochialkirche, ein
Theater,
[* 12] nicht unbedeutende Gewerbthätigkeit, wichtigen
Durchgangshandel, (1891) 7635, als Gemeinde 8947 E.
Über dem Meßplatz an der Rhône erheben sich die Ruinen eines Felsenschlosses
(Bellum Quadrum), einst der Grenzposten gegen die Provence. Die altberühmte
Magdalenenmesse von Beaucaire, angeblich 1217 vom
Grafen
Raimund Ⅵ. von
Toulouse
[* 13] gestiftet, urkundlich 1315 erwähnt, dauert vom 21. bis 28. Juli. In frühern
Zeiten von Kaufleuten
und Fabrikanten aus allen
Ländern Europas, aus der Levante und selbst aus
Persien
[* 14] und
Armenien besucht, verringerte sich schon
im 17. Jahrh. ihre Bedeutung durch die Aufhebung der Abgabenfreiheit seit
1632, die
Kriege mit dem
Auslande sowie die Warenlager zu Marseille,
[* 15]
Lyon u. s. w. Seit der Revolution
beschränkt sich
der Handel
auf
Seide
[* 16] und Seidenfabrikate, Nimes-Shawls, Leinen,
Tuch, Leder,
Wolle und
Baumwolle,
[* 17]
Wein,
Branntwein,
Olivenöl,
Südfrüchte,
Spezereien, Parfümerien und Materialwaren. Immerhin wird die
Messe noch von etwa 50000
Personen besucht,
und der Warenumsatz beläuft sich auf 20 Mill.
Frs.
Beaucaire hatte unter den
Römern als
Castrum und Stationsort an der (1731 entdeckten) großen
Straße von Nemausus (Nimes) nach
Italien
[* 18] Bedeutung, wie
die aufgefundenen
Altertümer bezeugen. Im 12. Jahrh. spielt die schon ansehnliche Stadt
in den
Schriften der
Troubadours eine Rolle. 1215 wurde sie
Simon von Montfort übergeben, aber 1216 vom
Grafen
Raimund Ⅵ. genommen,
welcher die
Bürger für ihre
Treue mit
Vermehrung ihrer Privilegien belohnte. Seit der Eroberung durch
Ludwig Ⅷ. 1226 war
sie bis zur Revolution
Sitz eines Seneschallats mit weitem Gebiete; 1576 wurde sie einer der Sicherheitsorte
der
Protestanten.
In den Hugenottenkriegen hatte Beaucaire viel zu leiden, und 1632 zerstörte Richelieu das Schloß. ^[]
(spr. bohß), eine Landschaft im Südwesten von Paris, als dessen Kornkammer sie von jeher galt. Mit Chartres als Hauptstadt dehnt sie sich nördlich bis Dreux, südlich bis Bonneval aus und gehört zu den Depart. Eure-et-Loir, Seine-et-Oise, Loiret und Loir-et-Cher. Die Beauce ist eine hügellose, etwa 3300 qkm umfassende Ebene tertiärer Bildung und von solcher Fruchtbarkeit, daß das Depart. Eure-et-Loir dreimal mehr Getreide [* 19] erzeugt als im Durchschnitt die übrigen franz. Departements. Auch Gemüse, Runkelrüben, Krapp, Hanf, Flachs bauen die Beaucerons (Bewohner der in bedeutender Menge, und mit dem Feldbau geht eine bedeutende Rinder- und Schafzucht Hand [* 20] in Hand.
(spr. boscháng),
Alphonse de, franz. Geschichtschreiber und Publizist, geb. 1767 in
Monaco,
[* 21] wo sein
Vater Platzkommandant war, erhielt seine Erziehung in
Paris, trat in sardin. Dienste,
[* 22] dankte
aber beim
Ausbruche des
Krieges mit
Frankreich ab und wurde, deshalb verdächtig, auf die Festung
[* 23] gebracht. Nach der Freilassung
ging er nach
Frankreich, wurde bei der
Pariser Polizei angestellt und erregte durch die im bourbonistischen
Sinne geschriebene
«Histoire de la guerre de la
Vendée et des Chouans, ou tableau des guerres civiles de l'ouest» (3 Bde.,
Par. 1806; 4. Aufl. 1820) die Unzufriedenheit der Regierung. Er wurde
nach Reims
[* 24] versetzt, aber zurückberufen, und fand bis 1814 bei der Einnahme der indirekten
Abgaben eine Anstellung. Später
erhielt er von
Ludwig ⅩⅧ. eine Pension. Er starb in
Paris. Beauchamp schrieb lange Zeit für den
«Moniteur», die
«Gazette» und die legitimistische
«Biographie universelle» (hg. von
Michaud). Seine zahlreichen Geschichtswerke
sind parteiisch. Die «Histoire de la conquête et des révolutions
du Pérou»
(2 Bde., Par. 1808) und «Histoire
du Brésil» (3 Bde., ebd. 1815) konnten
weniger seine polit.
Ansicht hervortreten lassen. Sonst verdienen Erwähnung: «Histoire des campagnes de 1814 et de 1815»
(4 Bde., Par. 1817),
die gegen de la Rosa gerichtete «Histoire de la révolution
du Piémont»
(2 Bde., ebd. 1821
u. 1823) und «Vie de Louis ⅩⅧ» (ebd. 1821; 3. Aufl., 2 Bde.,
1825).
Pfarrdorf im Kanton [* 25] Delle des franz. Territoire de Belfort [* 26] (in 500 m Höhe), an der Linie Montbéliard-Delle der Franz.
Mittelmeerbahn, hat (1886) 3748, als Gemeinde 4439 E., Post und Fabrikation von Uhren [* 27] (2000 Arbeiter), Schrauben, [* 28] landwirtschaftlichen Maschinen und elektrischen Lampen. [* 29]
(spr. bohförrt), zwei Divisionen und Ortschaften in der brit. Kapkolonie in Südafrika. [* 30]
1) Beaufort-West, Division der Midland-Provinz, in der Großen Karroo, hat 16508 qkm und (1891) 9171 E., darunter 3854 Weiße. Die ¶
Hauptstadt (in 893 m Höhe), 1820 gegründet und durch eine Eisenbahn mit der Kapstadt [* 32] verbunden, hat 2725 E., darunter 1260 Weiße, Bibliothek, Stadthaus, vier Kirchen und ein großes Wasserreservoir, das auch in der trockensten Jahreszeit nicht versiegt. – 2) Beaufort-East oder Fort Beaufort, Division der Nordostprovinz, zu welcher außer Fort und Adelaide [* 33] auch Blinkwater, Koonap, Winterberg und Kroomie gehören, hat (1891) 2227 qkm und 14676 E., darunter 3136 Weiße. Der Hauptort, Fort am Katfluß, über den eine steinerne Brücke [* 34] führt, zählt im Stadtbezirk 1007 E. (darunter 663 Weiße), in den ländlichen Bezirken 4265 E. (darunter 32 Weiße), zusammen 5272 E. Hier besiegten die Engländer die Kaffern und aufständischen Hottentotten.
(spr.bohförrt), Name mehrerer Orte in den Vereinigten Staaten [* 35] von Amerika; [* 36] darunter 1) Hauptstadt des County Carteret in Nordcarolina, an der Mündung des Newport in den Albemarlesund, mit 2500 E., gutem Hafen und Küstenhandel. – 2) Hauptstadt des County in Südcarolina, am Port-Royalfluß, Mittelpunkt der Gewinnung von Flußphosphaten in Südcarolina, ist Schiffen bis zu 4 m zugänglich, hat etwa 4000 E. und (1888–89) eine Ausfuhr im Werte von 781599 Doll. (693945 Doll. Phosphate und 87654 Doll. Bauholz). In der Nähe Port-Royal mit etwa 400 E.
(spr. bohförrt), der von einem Schloß in Anjou hergenommene Name eines von den Plantagenet (s. d.) stammenden Geschlechts, dessen erstes Glied [* 37] John Beaufort (gest. 1409) war, der älteste Sohn Johns von Gaunt, Herzogs von Lancaster, Sohnes König Eduards Ⅲ. aus dem Konkubinat mit Katharina Swynford. Die Nachkommenschaft aus dieser Verbindung wurde von Richard Ⅱ. legitimiert, und John zum Grafen, sein Sohn John (gest. 1444) zum Herzog von Somerset (s. d.) ernannt.
Des letztern Tochter und einzige Erbin Margarete war die Mutter Heinrichs Ⅶ. Tudor. Mit seinem Neffen John erlosch 1471 die herzogl. Linie, ein natürlicher Sohn von Heinrich, dem Bruder dieses jüngsten John, nahm den Namen Somerset als Familiennamen an. Dieser Charles Somerset wurde 1514 zum Grafen von Worcester, der fünfte Graf Worcester zum Marquis, und dessen Enkel Henry 1682 von Karl Ⅱ. zum Herzog von Beaufort ernannt. Dieses von einer Seitenlinie der B.s stammende herzogl. Haus Somerset besteht noch heute, der jetzige Träger [* 38] des Namens ist Henry Somerset, achter Herzog von Beaufort, geb. Von andern Gliedern der Familie Somerset machten sich einen Namen der vor Sewastopol [* 39] 1855 gestorbene Feldmarschall Lord Raglan und dessen Neffe, Lord Granville Charles Henry Somerset (gest. 1848), Staatsmann und Freund Peels.
Der zweite Sohn Johns von Gaunt und der Katharina Swynford war Henry Beaufort, Bischof von Winchester, seit 1403 dreimal Lordkanzler, mit Heinrich Ⅴ. vorübergehend in Zwist, weil dieser ihm die Annahme des Kardinalshutes verbot. In der Regentschaft für Heinrich Ⅵ. stand er in schroffem Gegensatz zu dem Herzog von Gloucester. 1417 nahm er am Konstanzer Konzil teil, wo er für Papst Martin Ⅴ. stimmte, wurde 1426 zum Kardinal erhoben und organisierte im päpstl. Auftrag in Deutschland [* 40] den Krieg gegen die Hussiten. 1431 krönte er Heinrich Ⅵ. in Paris zum König von Frankreich und schlug mit Beistand des Parlaments einen Versuch Gloucesters zurück, ihn während seiner Abwesenheit von England zu stürzen. Politisch ging er mit Bedford zusammen; nach dessen Tod (1435) arbeitete er eifrig für den Frieden mit Frankreich, in allem grimmig angefeindet von Gloucester, an dessen geheimnisvollem Tod er keinen Anteil gehabt haben kann. Er selbst starb einige Wochen später ^[]
Die Herzöge von in Frankreich stammen von der Geliebten Heinrichs Ⅳ., Gabrielle d'Estrées (s. d.), indem der König aus Liebe zu dieser die kleine Stadt Beaufort in der Champagne, die ihrer Familie gehörte, 1597 zum Herzogtum erhob. Bekannt ist besonders François de Vendôme (s. d.), Herzog von Beaufort, der Enkel Gabrielles und Heinrichs Ⅳ.
Andere Grafen und Herzöge von Beaufort oder Beauffort, die in Belgien [* 41] heimisch sind, entlehnten ihren Namen einem zur Grafschaft Namur [* 42] gehörigen Schlosse. Im 13. Jahrh. hatte sich das Haus in vier Zweige, Beaufort de Gones, Beaufort de Fallais, Beaufort de Celles und Beaufort de Spontin, gespalten, von denen sich namentlich die Glieder [* 43] des letztern auszeichneten. Karl Albrecht von Beaufort, kaiserlicher Wirkl. Geheimrat und Kämmerer, erhielt die Bestätigung der gräfl. Würde und die Ernennung zum Marquis mit fürstl.
Rang. Sein Sohn Friedrich August Alexander wurde 1782 zum Herzog von Beaufort ernannt und 1814 von den Alliierten zum Generalgouverneur von Belgien eingesetzt. Er starb zu Brüssel [* 44] als Obersthofmarschall des Königs der Niederlande. [* 45] Sein Sohn und Erbe des Herzogstitels war Friedrich Ludwig Ladislaus, geb. 1809, der kinderlos starb; ihm folgte sein Bruder Alfred (geb. gest. als Herzog, dessen Sohn Friedrich (geb. seit 1888 Träger des Titels ist.