ist Mitglied des Centralausschusses für Innere Mission. Seiner Richtung nach gehört Baur der Gruppe der positiven Union an.
Als Geistlicher richtete er sein Augenmerk auf eine volkstümliche Predigt, auf Belebung des geistlichen Volksliedes und der
christl. Volksfeste; von seinen Schriften gehören dahin das «Beicht- und Kommunionbuch» (5. Aufl., Gotha 1886)
und «Lazarus von Bethanien und seine Schwester» (2. Aufl., Gieß. 1869).
Seine Predigtart zeigt sich in dem Jahrgang «Predigten über freie Texte»: «Christus und die Gemeinde» (Brem. 1889). Der Neubelebung
christl.-patriotischer Gesinnung dienen vor allem die «Geschichts- und Lebensbilder
aus der Erneuerung des religiösen Lebens in den deutschen Befreiungskriegen» (5. Aufl., Hamb.
1893) und «Das deutsche evang. Pfarrhaus»
(3. Aufl., Brem. 1884); ferner «Das Leben des Freiherrn vom Stein» (3. Aufl., Berl. 1891),
«Friedrich Christoph Perthes» (2. Aufl.,
Barm. 1879),
«E. M. Arndts Leben» (5. Aufl., Hamb. 1883),
«Lebensbilder aus der Geschichte der Kirche und des Vaterlandes» (Brem.
1887) und «Prinzeß Wilhelm von Preußen» (2. Aufl., Hamb. 1888). Seine Gesamtanschauung
giebt das Buch: «Von der Liebe, ein Zeugnis für lebendiges Christentum» (3. Aufl., Stuttg. und Calw 1887). Mit R. Kögel und
Emil Frommel giebt er die «Neue Christoterpe» heraus.
entweder ein amtlicher Diensttitel (s. Baubeamter) oder auch ein Titel, der an hervorragende
Privatarchitekten, Kommunaltechniker als besondere Auszeichnung, den staatlichen Bauinspektoren gewöhnlich nach einem gewissen
Dienstalter verliehen wird.
Höhere Verdienste werden durch die im Range höher stehenden Titel Geh.
Baurat, in Österreich Oberbaurat
geehrt.
Auch Lehrern der Architektur und der Ingenieurwissenschaften wird der Titel Baurat verliehen.
Man unterscheidet verschiedene Arten, den Grubensand,
der in den Alluvial- und Diluvialablagerungen in der Braunkohlenformation, im flachen Lande und sonst gefunden wird, den Flußsand
an den Ufern und in den Betten der Flüsse und den Meeressand.
Zur Mörtelbereitung ist derjenige Bausand vorzuziehen, der frei
von Salzen, Thon und Pflanzenstoffen, scharfkantig und feinkörnig ist.
Unreiner Sand kann durch Waschen,
ungleichmäßiger durch Sieben verbessert werden.
Künstlichen Bausand erzeugt man durch Pochen von Sandsteinabfällen.
Johann, Mathematiker und Bautechniker, geb. zu Nürnberg, wurde 1866 Professor
am Realgymnasium in München, 1868 ord. Professor für technische Mechanik und graphische Statik an der Technischen.Hochschule
in München und Vorstand der mit derselben verbundenen mechanisch-technischen Versuchsanstalt für Baumaterialien. In letzterer
Eigenschaft hat Bauschinger eine sehr erfolgreiche Thätigkeit entfaltet. Er
war Einberufer der ersten 1885 zu München veranstalteten
Versammlung zur Aufstellung von Vereinbarungen und einheitlichen Prüfungsmethoden und Präsident der 1890 in Berlin zu demselben
Zweck tagenden internationalen Konferenz.
Zahlreiche Versuche, Neuerungen an Apparaten, wie der nach ihm benannte «Bauschingersche Spiegelapparat zur Bestimmung
der Längenänderungen unter Zug- und Druckbeanspruchung» rühren von ihm her. Außer Abhandlungen in Fachzeitschriften veröffentlichte
Bauschinger: «Indikator-Versuche an Lokomotiven» (Lpz. 1869),
«Elemente der graphischen Statik» (Münch. 1871; 2. Aufl.
1880);
«Mitteilungen aus dem mechan.-technischen Laboratorium der Technischen Hochschule in München» (22 Hefte, ebd. 1873-93;
im letzten ein Nachruf an Bauschinger von Martens).
die zur Ausbildung in der Baukunst und Bauwissenschaft errichteten Lehranstalten. Solche
bestanden bereits im frühen Mittelalter in den Klöstern. Berühmt waren die Bauschulen von Cluny, Fulda, St. Gallen. Bei den Steinmetzen
der spätern Zeit bestand eine unmittelbare Übertragung des Wissens der Meister auf den Gesellen in den Bauhütten (s. d.).
Durch diese können die Dombauten als Bauschulen betrachtet werden. Berühmt waren im 15. Jahrh.
die Jungherren von Prag als Lehrer der Baukunst. Eine Bauschule in modernem Sinne scheint zuerst von Bernardo Buontalenti (geb.
1536, gest. 1608) in Florenz gegründet worden zu sein.
Von hervorragender Bedeutung war die Gründung einer Bauakademie durch den Minister Colbert zu Paris (1660),
deren erster Leiter François Blondel (1617-86) wurde. Dies Beispiel fand bald mehrfache Nachahmung. So entstand in Berlin an der
Akademie der Künste eine Bauschule unter Leitung von Andreas Schlüter. Seit 1799 bestand ferner dort eine Bauakademie, die
seit 1835 ein hervorragendes, von Schinkel errichtetes Gebäude innehatte und 1879 mit der Gewerbeakademie
zur Technischen Hochschule vereinigt wurde.
Von großem Einfluß auf die Bildung der Geschmacksrichtung wurde namentlich die Bauschule an der Dresdener Akademie. Zu Anfang
dieses Jahrhunderts begann man mit der Gründung niederer Bauschulen vorzugehen. Es entstanden die Baugewerkenschulen (s. d.), deren
Zweck ist, Handwerksmeister für das Baufach vorzubilden. Heute sind dergleichen Anstalten im ganzen
Reich verteilt. Die höhern Bauschulen (Polytechnische Schule, Technische Hochschule, s. d.) lehren dagegen die Baukunst und die Bauwissenschaften
in allen ihren Teilen. Sie finden eine Ergänzung in den namentlich in Frankreich, aber auch in Wien, Berlin, Dresden vorhandenen
Meisterateliers und den deutschen Bauakademien, die dem vorgebildeten jungen Manne Gelegenheit bieten,
sich in der künstlerischen Seite seines Faches weiter auszubilden. Auch die Gewerbeschulen (s. d.)
sind zum Teil Bauschulen.
und Bogen, eine Wortverbindung, die nur in der Redensart: In Bausch und Bogen, d. h. soviel wie im ganzen, ohne
Rücksichtnahme auf Einzelheiten, vorkommt. Ein Kauf in u. (en bloc) ist ein solcher, der sich über einen
ganzen Vorrat einer Ware erstreckt. Ebenso kann die Seefracht in u. Bausch, d. h. in einer runden Summe für das ganze Schiff oder
einen Teil desselben bedungen werden. Entsprechend ist der ebenfalls beim Seefrachtwesen übliche Ausdruck: in der Ruse
(affréter en entier), das Schiff für eine Fahrt ganz mieten.