(Irrisoridae), eine aus einer Gattung und 12
Arten bestehende, auf den Kontinent von
Afrika
[* 7] beschränkte Unterfamilie der Kuckucksvögel (s. d.), ohne
Federbusch auf dem
Kopf, mit 12 langen Steuerfedern und meist
metallischer Färbung.
(OdontophorinaeGray), eine Unterfamilie der
Rauchfußhühner (s. d.), welche
Amerika
[* 8] bewohnt und von denen
die einen durch ihre Lebensweise den europ. Haselhühnern, die andern
den Rebhühnern ähnlich sind, sich durch unter einer
Schuppe gelegene Nasenlöcher, den kurzen, sehr hohen, seitlich zusammengedrückten
und meist mit 2
Zähnen versehenen Schnabel und den hohen, spornlosen Fuß mit langen Zehen auszeichnen. In der Gestalt gleichen
sie mehr den Wachteln, sind aber schöner gefärbt, äußerst flink und gewandt und wegen ihres Fleisches
in ihrer
Heimat geschätzt; sie erstrecken sich in 6 Gattungen und einigen 40
Arten besonders über Mittelamerika und auf der
Westseite der Felsengebirge bis nach Kalifornien.
Hierher gehören das brasilianischeZahnhuhn,Capuere(Odontophorus dentatusTem.), von der
Größe und Lebensart des
Haselhuhns,
die virginischeWachtel,Baumwachtel, Colinhuhn(Ortyx virginianusL.), die gern bäumt, sonst aber dem
Rebhuhn in der Lebensart ähnelt, die
Helm- und Schopfwachteln (s. d.) mit niedlichem
Federbusch.
Alle diese sog. Wachteln werden
in Tiergärten gezüchtet und verdienen des schmackhaften Fleisches wegen eingebürgert zu werden. Das Paar kostet 15 bis 20 M.
Baummörtel, eine
Masse, welche bei Obstbäumen zur Ausfüllung stark vertiefter Wunden,
wie sie unter anderm durch das Ausschneiden brandiger und krebsiger
Stellen entstehen, oder sonstiger Höhlungen im
Stamm dient.
Er wird immer frisch bereitet, indem man fetten
Thon oder in Ermangelung dessen thonhaltige Erde mit ebenso vielem strohlosem
Rindermist unter Zusatz von
Holzasche oder gelöschtem Kalk und dem nötigen Wasser zu einem dicken Brei
durcheinandermengt.
Der Baumkitt wird auch vielfach beim Umpfropfen älterer unfruchtbarer Obstbäume benutzt.
ein hoher, mit unregelmäßigen
Zacken versehener Kuchen, wird hergestellt, indem man den ziemlich flüssigen
Teig auf eine Form von hartem Holz,
[* 9] die beständig über dem
Feuer gedreht wird, schichtenweise aufgießt
und backen läßt.
Besondern Ruf hat der Baumkuchen aus Salzwedel.
[* 10]
in der Mythologie vieler
Völker, namentlich der indogerman.
Stämme, die Verehrung der
Bäume als persönlicher
Wesen oder als Aufenthaltsort
der Seelen Abgeschiedener. Das letztere ist die ursprüngliche mythische
Vorstellung; erst mit der Zeit faßte man die
Bäume selbst als persönliche Wesen auf. So finden wir diesen
Glauben und Kult
bei allen wilden Völkern, die mehr oder weniger unter ind. Einflüsse stehen.
Bei denDajak auf
Borneo gehen die Seelen der
Guten in fruchttragende
Bäume ein; bei den
Hindu hatten die Seelen noch im 17. Jahrh, ihren Sitz in den
Wurzeln der
Bäume.
Ein gleicher
Glaube findet sich bei allen indogerman. Völkern. Nach griech. Sage entweicht die Seele
des
Attis in eine
Fichte,
[* 11] in den
Bäumen wohnen die Nymphen, die Seelen Verstorbener, an das Leben desBaumes
ist ihr Leben geknüpft. In
Italien
[* 12] lebten in den Hainen die Silvane, Faune und andere Wesen. Zahlreich sind die
Mythen von
Baum- und Waldgeistern auch bei den german. und slaw. Völkern.
In einem großen
Teile Ober- und Mitteldeutschlands heißen sie Wildleute, Holz- und
Moosfräulein, in
Tirol
[* 13] Fanggen, Salige,
inFrankreichDamesvertes oder
Damesblanches, bei den
Schweden
[* 14] Skogsman und Skogsnufva, bei den
RussenLjeschje.
Die
Phantasie der einzelnen
Völker hat diesen Gestalten die mannigfachsten Eigenschaften beigelegt. Wie aber die Seele des
Toten in den
Baum fährt, so kommt sie auch bei der
Geburt eines
Menschen aus ihm, wie sie nach anderm, verbreiteterm
Mythus aus dem
Brunnen
[* 15] kommt. Hieraus erklären sich die
Mythen vieler
Völker, daß die
Menschen von
Bäumen stammen. So ist der
Baum als Sitz der menschlichen Seele etwas
Heiliges: Baumfrevler werden bestraft,
Kranke werden durch einen hohlen
Baum gezogen,
damit der
Geist die
Krankheit nehme;
um das
Gehöfte an der Malstätte und andern Orten stehen
Bäume, in
denen der Schutzgeist der Familie, des Dingverbandes
u. dgl. wohnt, denen man daher auch Opfer und Spende darbringt.
(Certhiidae),
Baumrutscher, eine wenig artenreiche Familie kleiner
Singvögel mit langem, schwach nach unten
gekrümmtem, dünnem Schnabel, steifem
Schwanze mit spitzen Federschäften und mit langen Krallen an den Zehen. Sie klettern
an Baumstämmen und
Ästen, selbst an deren untererFläche, an Felsen und
Mauern umher, suchen emsig
Insekten
[* 20] und bauen ihr
Nest in Baumspalten. Der gemeineBaumläufer oder
Baumsteiger
(CerthiafamiliarisL.) und der
Alpenmauerläufer
(TichodromamurariaL.) sind ersterer um seiner Nützlichkeit und letzterer um seiner Schönheit willen hoch geschätzt.
Gesang oder andere
Vorzüge haben sie nicht, und daher werden sie nur von besondern Liebhabern gehalten.
Ernährung mit Nachtigallfutter
und Zugabe von vielen lebenden
Kerbtieren. Preis für den
Alpenmauerläufer hoch, 80 M. das
Pärchen. Der Baumläufer kommt nur gelegentlich
im
Vogelhandel vor und kostet etwa 6 M. das
Pärchen.