ausgenommen, verbreitet sind. Mehrere
Arten derselben bäumen
auf und legen auch ihre
Nester in
Bäumen an - daher der
Name Baumenten -,
während andere stets auf der Erde bleiben. Von den Baumenten sind die Nonnenente
(DendrocygnaviduataL.) und die Herbstente
(DendrocygnaautumnalisL.) aus
Südamerika
[* 2] in europ. Tiergärten zu sehen, wo sie mit Gerste
[* 3] und
Grünem gefüttert werden. Der Preis für das Paar schwankt zwischen 60 und 80 M.
eine Unterart des Waldfeldbaubetriebes (s. d.). Die
Baumfeldwirtschaft unterscheidet sich von diesem im engern
Sinne aber dadurch, daß die landwirtschaftliche Benutzung des
Bodens nicht nur
einige Jahre, sondern lange Zeit fortgesetzt werden soll. Die Anpflanzung der
Fläche mit
Bäumen erfolgt deshalb sehr weitläufig
in Reihen, die 4-20 m voneinander entfernt sind, der Abstand der
Pflanzen in den Reihen beträgt 1-1,5
m. Die Baumfeldwirtschaft wurde Anfang des 19. Jahrh. von
H. Cotta empfohlen, hat aber eine größere
Verbreitung mit
Recht nicht gefunden.
Vgl. Cotta, Die
Verbindung des Feldbaues mit
dem
Waldbau oder die Baumfeldwirtschaft (mit 3 Fortsetzungen;
Dresd. 1819-22).
Außerforstlich bezeichnet man die
Verbindung des Obstbaues mit dem Feldbau, wie sie vielfach mit
Vorteil in
Böhmen,
[* 6] Süddeutschland
u. s. w. angewendet wird, als Baumfeldwirtschaft.
die
Beschädigung von
Bäumen. Der Baumfrevel wird entweder als Sachbeschädigung (s. d.)
oder als Feld- oder Forstpolizeiübertretung bestraft. Die härtern
Strafen der Sachbeschädigung treten
jedenfalls ein, wenn es sich um
Bäume handelt, welche zum öffentlichen Nutzen oder zur Verschönerung öffentlicher Wege,
Plätze oder
Anlagen dienen. Bezüglich anderer
Bäume unterscheiden die verschiedenen Gesetzgebungen verschieden und nehmen
je nach der Höhe des Schadens oder dem Motiv des
Thäters
(Rache,
Bosheit, Mutwille) Sachbeschädigung oder Feldfrevel an.
Das preuß. Gesetz vom scheidet nach der Höhe des Schadens und straft unbefugtes
Laubpflücken, Zweigebrechen,
Beschädigung (auch von
Baumpfählen und Schutzvorrichtungen) als Forst- oder Feldpolizeiübertretung,
wenn der Schaden 10 M. nicht übersteigt.
Alexander Gottlieb,
Philosoph,
Bruder von
SiegmundJakob Baumgarten, geb. zu
Berlin,
[* 7] studierte zu
Halle
[* 8] und
wurde, nachdem er eine Zeit lang an der dortigen
Universität gelehrt, 1740 ord. Professor der
Philosophie zu
Frankfurt
[* 9]
a. O.,
wo er starb. Er ist der Begründer der Ästhetik (s. d.). Die Idee
einer solchen Wissenschaft stellte er zuerst auf in der
Schrift«De nonnullis ad poema pertinentibus»
(Halle 1735). Aus
seinen
Diktaten entstanden G. F. Meiers «Anfangsgründe aller schönen Wissenschaften»
(3 Bde.,
Halle 1754-59),
worauf er selbst seine «Aesthetica acroamatica» (2
Bde., Frankf. a. O.
1750-58) erscheinen ließ, deren Vollendung aber sein
Tod verhinderte. Übrigens hatte er fast überall bei
Aufstellung seiner
Regeln bloß die sog. redenden Künste vor
Augen. Sein Werk «Metaphysica»
(Halle 1739; 7. Aufl. 1779; deutsch von G.F. Meier,
1783) ist noch jetzt ein gutesBuch für das
Studium der
Metaphysik der Wolfschen Schule. -
zu widmen. Er starb in
Straßburg. Von seinen histor.
Arbeiten sind außerdem zu erwähnen: «Geschichte
Spaniens zur Zeit der
Französischen Revolution» (Berl. 1861),
«Karl
V. und die deutsche
Reformation»
(Halle 1889). Ferner veröffentlichte er: «Gervinus und seine polit. Überzeugungen» (anonym,
Lpz. 1853),
«Zur Verständigung zwischen
Süd und Nord» (Nördl. 1859),
«Partei oder Vaterland?» (Frankf. 1866),
«Der deutsche
Liberalismus. Eine Selbstkritik» (Berl. 1867),
«Wie wir wieder ein
Volk geworden sind» (Lpz. 1870),
«H.
von
Treitschkes deutsche Geschichte» (Straßb. 1883). Seine «Histor.
und polit. Reden und
Aufsätze» wurden mit einer biogr. Einleitung von Marcks herausgegeben (ebd. 1894).
Michael, prot. Theolog, geb. zu Haseldorf in Holstein, studierte seit 1832 in Kiel,
[* 20] habilitierte sich daselbst 1839, wurde 1846 Pastor zu
Schleswig,
[* 21] 1850 ord. Professor in Rostock.
[* 22] Obwohl
selbst auf dem
Boden des positiven Luthertums stehend, geriet Baumgarten, allem hierarchischen Wesen feind, doch bald in Zwiespalt
mit dem mecklenb. Oberkirchenrat und wurde 1856 aus der theol. Prüfungskommission entlassen, 1858 seiner Professur enthoben.
Die auf diesen
Konflikt bezüglichen
Schriften: «Eine kirchliche Krisis in
Mecklenburg»
[* 23] (Braunschw. 1858),
«An die Freunde aus dem Gefängnis» (Berl. 1862),
trugen ihm zweimalige
Verurteilungen zu Gefängnis- und Geldstrafe wegen Preßvergehen ein. Seitdem wirkte er durch
Schriften
und Vorträge für eine Neugestaltung der evang.
Kirche. Baumgarten nahm trotz seines Festhaltens am luth.
Bekenntnis 1865 an der
Gründung des
DeutschenProtestantenvereins teil, aus dem er 1877 austrat.
Baumgarten wurde 1874, 1877 und 1878 in den
Reichstag gewählt, wo er der
¶
mehr
Fortschrittspartei, später der Gruppe Löwe angehörte. Er starb in Rostock. Von seinen Schriften sind noch zu
nennen: «Theol. Kommentar zum Alten Testament» (Bd. 1, Kiel 1843‒44),
Siegmund Jak., prot. Theolog, Bruder von Alex. Gottlieb Baumgarten, geb. zu Wolmirstedt, studierte in
Halle, wo er sich 1728 habilitierte, 1730 außerord., 1743 ord. Professor wurde und starb.
In der Schule des Pietismus gebildet, aber zugleich von der Wolfschen Philosophie (s. Wolf) beeinflußt, ist Baumgarten, obgleich selbst
noch auf dem Boden der orthodoxen Kirchenlehre stehend, wie seine «EvangelischeGlaubenslehre» (3 Bde., Halle 1759 fg.) bezeugt,
und der Philosophie nur formale Anwendung zugestehend, der Vorläufer des Rationalismus (s. d.). Er schrieb
«Auszug der Kirchengeschichte» (4 Bde., Halle 1743‒62),
«Primae lineae breviarii antiquitatum christianarum» (ebd. 1747) und
«Geschichte der Religionsparteien» (ebd. 1760). Außerdem veröffentlichte
er «Nachrichten von einer hallischen Bibliothek» (8 Bde., ebd. 1748‒51) und «Nachricht
von merkwürdigen Büchern» (12 Bde., ebd. 1752‒57) u. a.
Auch leitete er die deutsche Bearbeitung der engl. «Allgemeinen Welthistorie». Biographie B.s von Semler
(Halle 1758).
Ludw. Friedr.
Otto, prot. Theolog, geb. zu Merseburg,
[* 28] studierte seit 1805 zu Leipzig, habilitierte sich daselbst 1809 an der philos.
Fakultät, wurde 1810 Baccalaureus der Theologie und Universitätsprediger, 1812 außerord. Professor in Jena, wo er,
seit 1817 ord. Professor, starb. Ein Anhänger Schleiermachers, kämpfte Baumgarten gegen den vulgären Rationalismus in
zahlreichen Schriften, aber auch gegen KlausHarms (s. d.) in den «Theses theologicae ⅩⅭⅤ contra superstitionem et profanitatem»
(Jena 1819). Außerdem sind hervorzuheben: «Lehrbuch der Dogmengeschichte» (2 Tle., ebd. 1831‒32),
«Kompendium der Dogmengeschichte»
(hg. von Hase,
[* 29] 2 Bde., Lpz. 1840‒46),
«Einleitung in das Studium der Dogmatik» (ebd. 1820),
«Grundriß der evang.-kirchlichen Dogmatik» (ebd. 1830),
«Über Schleiermacher, seine Denkart und sein
Verdienst» (ebd. 1834). Eine Sammlung seiner kleinern Schriften enthalten die «Opuscula theologica» (ebd.
1836); seine «Exegetischen Schriften zum NeuenTestament» (3 Bde., ebd. 1842‒48) wurden aus seinem
Nachlaß herausgegeben.