An den
Stanley-Fällen mußte er krankheitshalber umkehren; auf der Heimreise besuchte er die
Insel Fernando Po. 1888 ging
er mit
HansMeyer nach Ostafrika, erforschte
Usambara, wobei er in die
Hände des Araberführers
Buschiri geriet, in
Ketten gelegt
und erst gegen
Lösegeld befreit wurde. 1889 begab er sich abermals nach
Montenegro
[* 2] zum Zwecke der kartogr.
Aufnahme des centralen Gebirgsstockes. Im Januar 1890 vollendete er im
Auftrage der
Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft die
Erforschung
Usambaras und bereiste dann das Paregebirge bis zum
Kilima-Ndscharo und Norduseguha; auch machte er Vorstudien
zu der projektierten Eisenbahn
Tanga-Korogwe. Im Dez. 1890 nach Europa
[* 3] zurückgekehrt, begab er sich 1891 wieder
nach Ostafrika als Leiter einer der von der deutschen Antisklavereilotterie veranstalteten Expeditionen. Am ging
er von
Tanga aus durch
Pare und die Massaisteppe zum Victoria-Njansa, erforschte die östl. Uferländer des Sees,
zog dann nach
Ruanda, darauf durch
Urundi zum
Tanganika, wobei er die
Quelle
[* 4] des
Kagera erreichte, und kehrte
über
Tabora zur
Küste zurück, worauf er sich nach Europa einschiffte. Er veröffentlichte: «Fernando Po und die
Bube»
(Wien
[* 5] 1888),
eine vielbesuchte Tropfsteinhöhle im Übergangskalksteine des Unterharzes, im
Kreis
[* 6]
Blankenburg des
Herzogtums
Braunschweig,
[* 7] am linken Ufer der
Bode, 8 km südöstlich von
Blankenburg, in der Nähe des Dorfes Rübeland. Sie
ist 280 m lang und besteht aus 7 Haupt- und mehrern kleinen
Abteilungen. Der Eingang liegt 44 m über der
Sohle des
Bodethals. In allen
Höhlen, namentlich aber in der dritten findet man von
Tropfstein gebildete
[* 1]
Figuren und
Säulen,
[* 8] von denen die schönste die 2½ m hohe sog. Klingende
Säule ist. Die Baumannshöhle war schon im 16. Jahrh. unter dem
NamenBaumannsholl
bekannt und findet sich bereits 1588 in der Harzflora von Thallius erwähnt und 1654 in Merians
«Topographie
von
Braunschweig-Lüneburg» beschrieben. In der Nähe sind auch die
Bielshöhle (s. d.) und die Hermannshöhle (s. d.).
-
Vgl.
Leibrock, Die Baumannshöhle (Blankenb. 1863).
alle zur Ausführung eines
Baues notwendigen
Stoffe. Das große Gebiet derselben gliedert man gewöhnlich
in Konstruktions- und Ausbaumaterialien, oder in Haupt-,
Verbindungs- und Nebenmaterialien. Zu den ersten
rechnet man alle zu den Hauptteilen der
Gebäude verwendeten
Stoffe, wie
Steine, Hölzer,
Eisen,
[* 9] während zu den zweiten oder
Bindemitteln die Luft- und Wassermörtel (s. Mörtel), Kitte, Leim u. s. w.
(s. die betreffenden
Artikel), und zu den letzten alle übrigen
Stoffe gezählt werden.
Die
Steine werden wieder in natürliche und künstliche unterschieden; erstere je nach ihren Hauptbestandteilen in kiesel-,
thon- und kalkartige Gesteine
[* 10] oder je nach ihrer Form in
Bruchsteine und
Werkstücke, letztere in geformte, gegossene, gebrannte
u. s. w.
Steine, eingeteilt. Von den Hölzern werden hauptsächlich die
Nadelhölzer
[* 11]
(Fichte,
[* 12]
Tanne,
[* 13]
Kiefer) zu Konstruktions-
sowie zu Ausbauarbeiten verwendet. (S. Holz
[* 14] und
Bauholz.) Da, wo eine besonders starke Inanspruchnahme der Baumaterialien auf Festigkeit
[* 15] erfolgen oder die Güte und Dauerhaftigkeit derselben erprobt werden soll, findet in den zu diesem Zwecke errichteten Prüfungsanstalten
oder Versuchsstationen für
Baumaterialien Ermittelung der Festigkeitskoefficienten statt. Solche Anstalten stehen
oft inVerbindung mit
Technischen Hochschulen. (S. Prüfungsanstalten.) über die Preise der Baumaterialien s.
die einzelnen
Artikel, wie
Bauholz,
Bruchsteine, Mörtel
u. s. w. -
Vgl. Wenck,Lehre
[* 16] von den Baumaterialien (Lpz. 1863);
Gottgetreu,Physische
und chem. Beschaffenheit der Baumaterialien (3. Aufl., 2 Bde.,
Berl. 1880-81);
Grueber, Baumaterialienlehre (ebd. 1863);
Koller, Künstliche Baumaterialien (Frankf. a. M. 1894).
KarlAdolf, Politiker, geb. zu
Meiningen,
[* 17] studierte in
Jena,
[* 18]
Heidelberg,
[* 19]
Leipzig
[* 20] und
Berlin
[* 21] Jurisprudenz,
trat dann in den Justizdienst des Herzogtums
Meiningen und war 1878-90
Landrat in
Sonneberg.
[* 22] Im Herbst 1890 wurde er Oberbürgermeister
von
Danzig.
[* 23] Seit 1880 vertrat er zuerst
Meiningen 1, 1884-93 den fünften
Berliner
[* 24] Wahlkreis im
Reichstage.
Hier schloß er sich zuerst der nationalliberalen Partei an, beteiligte sich an der
Secession, wurde dann Mitglied der deutschfreisinnigen
Partei, zuletzt der freisinnigen
Volkspartei. Er war vorzugsweise im Budgetwesen und in der
Arbeiterfrage thätig. 1890-93
war er zweiter Vicepräsident des
Reichstags und wurde 1891 alsVertreterDanzigs in das preuß. Herrenhaus
berufen. Baumbach war außerhalb des
Reichstags namentlich im Genossenschaftswesen thätig; von größern
Arbeiten ist zu erwähnen:
«Staatslexikon» (Lpz. 1882),
Moritz von, geb. zu Maastricht,
[* 26] war 1831 bei der Einführung der kurhess.
Verfassung Mitglied des Oberappellationsgerichts. Er begann seine öffentliche Wirksamkeit als Abgeordneter
der Ritterschaft zum ersten verfassungsmäßigen Landtage (April 1831 bis Juli 1832), wo er Vicepräsident, dann Präsident
wurde und sich als treuer
Anhängerder Verfassung zeigte. Als der Landtag 1832 durch Hassenpflug aufgelöst wurde, verblieb
in dem ständischen
Ausschusse, der ohne Erfolg eineAnklage gegen Hassenpflug einleitete.
Als Baumbach abermals zum Landtagsabgeordneten gewählt wurde, versagte ihm Hassenpflug den
Urlaub und versetzte ihn 1834 als Obergerichtsdirektor
nach Rinteln. Erst 1839 gestattete man ihm wieder den Eintritt in den Landtag, der ihn aufs neue zum Präsidenten wählte.
Im März 1848 wurde ihm das Justizministerium übertragen. Eine Reihe wichtiger Gesetze bezeichneten
sein Wirken, bis Hassenpflug die oberste Leitung des kurhess.
Staates wieder in die
Hand
[* 27] nahm. Durch ihn erhielt
Baumbach eine
Stellung als Obergerichtspräsident zu
Marburg,
[* 28] nahm aber bald mit Verzicht auf alles Einkommen seinen
Abschied, da
er den von Hassenpflug versuchten Umsturz der kurhess.
Verfassung nicht anzuerkennen vermochte. Er starb zu
Cassel.
Rudolf, Dichter,
Bruder von
KarlAdolf Baumbach, geb. zu
Kranichfeld in
Sachsen-Meiningen, studierte in
Leipzig,
Würzburg,
[* 29]
Heidelberg und Freiburg
[* 30] i. Br. Naturwissenschaften. Seit 1865 war er mehrere Jahre in
verschiedenen
StädtenÖsterreichs, zuletzt inTriest
[* 31] als
Lehrer, später als Schriftsteller thätig; seit 1885 lebt
er in
Meiningen. Seine Werke zeichnen sich durch Formvollendung und Frische aus; beliebt sind namentlich seine Lieder. Von
ihm erschienen: «Zlatorog. Eine (slowenische) Alpensage» (Lpz.
1875; 37. Aufl. 1892),
Baumbänder - Baumenten
* 32 Seite 52.524.
sein nach Form und
Auffassung bedeutendstes größeres Werk, «Trug-Gold. Erzählung aus dem 17. Jahrh.»
(Berl. 1878, unter dem
Pseudonym¶