größern Bauten wird sich ein Bauschreiber und die Bauzeichner nötig machen, da zur auch die Anfertigung der nötigen Werkrisse
nach den
Plänen des
Architekten gehört. Die oberste Bauleitung überträgt man am besten einem erfahrenen
Architekten. -
Bezeichnung derjenigen Holzgewächse, welche einen einfachen
Stamm mit einer
Krone von
Ästen besitzen. Durch das
Merkmal des einfachen
Stammes unterscheiden sich die Baum allein von den Sträuchern, unter denen man solche Holzgewächse versteht,
deren
Stamm sich von der
Wurzel
[* 2] an in mehrere starke
Äste, welche als Einzelstämme erscheinen, teilt.
Demgemäß unterscheidet man bei den Holzgewächsen den baum- und strauchartigen Wuchs. Beide Formen der Holzgewächse gehen
häufig ineinander über, d. h. eine Baumart kann unter Umständen alsStrauch, eine Strauchart als Baum auftreten. Letzteres
wird häufiger beobachtet als ersteres. In allen Zonen der Erde sind die Baum, besonders die waldbildenden, diejenigen
Gewächse, welche den Charakter der
Vegetation, folglich auch
den der Landschaft bestimmen. Man kann vier Hauptformen von Baum unterscheiden:
die
Baumfarne, die monokotylen Baum, die Nadelholzbäume und die Laubholzbäume.
Die
Baumfarne finden sich nur in den Tropengegenden, wo sie zu den schönsten Zierden der
Wälder gehören. Ihr schlanker,
einfacherStamm trägt eine luftige
Krone großer, zartgefiederter
Blätter (Wedel), welche beim leisesten
Lufthauch hin und her schwanken. Unter den monokotylen Baum zeichnet sich vor allen die große Gruppe der
Palmen
[* 3] aus. Auf oft
sehr hohem, meist unverzweigtem
Stamme prangt hier eine stolze
Krone riesiger gefiederter oder fächerförmiger
Blätter mit
holzigem Stiel und hartem, immergrünem Laub. An diese Form schließen sich die Lilienbäume (wie Dracaena)
an, mit einfachem
Stamm und einer
Krone langer, ungeteilter
Blätter, während die Pandanen mit ihren gabelförmig verzweigten
Stämmen gewissermaßen den Übergang zu den Laubholzbäumen vermitteln.
Eine palmenartige Gestalt haben auch die mit einer
Krone gefiederter, holziger, immergrüner
Blätter versehenen
Cycadeen,
[* 4] welche mit den
Nadelhölzern zur Pflanzengruppe der nacktsamigen Gewächse oder Gymnospermen gehören. Die in der
großen
Abteilung der dikotylen Gewächse vorkommenden Baumarten sind sämtlich sog. Laubholzbäume.
Sie zerfallen nach der
Lebensdauer ihrer
Blätter in blattwechselnde und immergrüne. Zu erstern gehören die bei weitem meisten
Laubholzbäume der kältern gemäßigten und kalten Zone, zu letztern unter andern die Orangenbäume,
die Myrten, die immergrünen
Eichen (z. B. die Korkeiche), die Lorbeerbäume u. s. w.
Sie charakterisieren die wärmere gemäßigte und subtropische Zone beider Hemisphären.
Die
Struktur- und Wachstumsverhältnisse dieser vier Gruppen von Baum oder richtiger Holzgewächsen sind sehr verschiedenartig.
Das Leben der Baum ist von unbestimmter, aber stets langer
Dauer, vorausgesetzt, daß demselben nicht durch
Krankheiten oder gewaltsame äußere Einwirkungen ein Ziel gesetzt wird. Wenn man auch für eine jede Baumart ein gewisses
Alter, welches sie zu erreichen vermag, annimmt, so sind diese
Zahlen doch immer nur Durchschnittszahlen. Baum also, denen ein
100- oder 200jähriges
Alter zugeschrieben wird, sind solche, die in der Regel ein solches
Alter erreichen,
bevor
sie absterben.
Dies schließt aber keineswegs aus, daß dieselben unter besonders günstigen Standortsverhältnissen viel älter werden,
ja ein Jahrtausend und länger fortvegetieren können, während unter ungünstigen Verhältnissen ein solcher Baum schon
nach 50 und weniger Jahren das Ende seines Lebens erreicht haben kann. Die ältesten bekannten Baum sind
verschiedene
Affenbrotbäume
(Adansonia) Westafrikas, denen ein etwa 6000jähriges
Alter zugeschrieben wird. An diese schließen
sich die mexik. Ceder
(TaxodiumdistichumL.) bei
Oaxaca in Mexiko
[* 5] und die in neuester Zeit berühmt gewordenen, ebenfalls
zu denNadelhölzern gehörigen Mammutbäume Kaliforniens (Wellingtonia giganteaLindl.), deren
Alter zwischen 3000 und 4000 Jahre
betragen mag. Ein 200jähriges und höheres
Alter erreichen die Ceder, der gemeine Eibenbaum und verschiedene
Eichen, desgleichen
der
Ölbaum. Auch kennt man 1000jährige
Tannen,
Fichten und
Linden.
Die Baum sind für die Landschaft und alle Gartenanlagen von hohem Wert.
Ihre Hauptwirkung beruht in der
Bildung ihrer
Kronen,
[* 6]
Äste,
Stämme und Belaubung. Man unterscheidet hinsichtlich der Kronenform: Rundkronen, Langkronen und
Spitzkronen oder Pyramidenbäume;
Außer der Kronenform ist die
Stamm- und
Astbildung sowie die Färbung derselben, ferner die Form und Färbung der Belaubung von großer Bedeutung.
Alle diese Eigenschaften muß der Landschaftsgärtner kennen und bei der Gruppierung der Baum im
Park und
Garten
[* 7] beachten, um
eine spätere gute Wirkung zu erzielen. -
ÜberKrankheiten der Baum s. Pflanzenkrankheiten.
[* 8]
Über die in
Mittel- und Nordeuropa im
Freien kultivierten Baum vgl.
Koch,
Dendrologie (2 Bde.,
Erlangen
[* 9] 1809-73);
Dippel, Handbuch der Laubholzkunde (2 Bde., Berl.
1889-91);
Jäger und Beißner, Die Ziergehölze der Gärten und Parkanlagen (3. Aufl., Weim.
1889). Weitere Litteratur s. beim
ArtikelDendrologie.
in der
Weberei
[* 10] eine
Walze, die zur Leitung oder Aufwicklung der
Kette (Kettenbaum), des Garnes (Garnbaum) oder des fertigen Zeuges (Zeugbaum) dient.
Alexander, Dichter, geb. zu
Wien,
[* 11] trat in den
Staatsdienst, ward 1856 Archivoffizial des Reichsrats
und starb zu Graz.
[* 12] Er gab heraus: «Beiträge für das deutsche
Theater»
[* 13]
(Wien 1849),
darunter das andauernd beliebte «Versprechen hinterm Herd»
und die Sammlungen niederösterr. Dialektgedichte: «Ehrenbuschn für d'österreicher
Armee in
Italien»
[* 15] (2. Aufl., ebd. 1854),
«Gebirgsbleameln» (8 Hefte),
«Aus der
Heimat. Lieder und Gedichte in der österr. Mundart» (Berl. 1857), teilweise von ihm
selbst komponiert.
Oskar, Forschungsreisender, geb. in
Wien, besuchte Realschule und Gymnasium daselbst, hörte geographische
und naturhistor. Kollegien an der
Universität und studierte Terrainaufnahme am Militärisch-Geographischen
Institut. Er bereiste 1883
Montenegro
[* 16] und erforschte die Durmitorgruppe. Als Geograph der österreichischen
Kongo-Expedition trat er 1885 seine erste
Reise nach
Afrika
[* 17] an, wo er die ersten genauern
Aufnahmen des untern und obern
Kongo ausführte.
¶
mehr
An den Stanley-Fällen mußte er krankheitshalber umkehren; auf der Heimreise besuchte er die Insel Fernando Po. 1888 ging
er mit HansMeyer nach Ostafrika, erforschte Usambara, wobei er in die Hände des Araberführers Buschiri geriet, in Ketten gelegt
und erst gegen Lösegeld befreit wurde. 1889 begab er sich abermals nach Montenegro zum Zwecke der kartogr.
Aufnahme des centralen Gebirgsstockes. Im Januar 1890 vollendete er im Auftrage der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft die
Erforschung Usambaras und bereiste dann das Paregebirge bis zum Kilima-Ndscharo und Norduseguha; auch machte er Vorstudien
zu der projektierten Eisenbahn Tanga-Korogwe. Im Dez. 1890 nach Europa
[* 19] zurückgekehrt, begab er sich 1891 wieder
nach Ostafrika als Leiter einer der von der deutschen Antisklavereilotterie veranstalteten Expeditionen. Am ging
er von Tanga aus durch Pare und die Massaisteppe zum Victoria-Njansa, erforschte die östl. Uferländer des Sees,
zog dann nach Ruanda, darauf durch Urundi zum Tanganika, wobei er die Quelle
[* 20] des Kagera erreichte, und kehrte
über Tabora zur Küste zurück, worauf er sich nach Europa einschiffte. Er veröffentlichte: «Fernando Po und die
Bube» (Wien 1888),