der allgemeinen Bauverwaltung und den Strombaubebörden, Meliorationsbauinspektoren in der landwirtschaftlichen
Verwaltung,
Eisenbahnbau- oder Eisenbahnbau- und Betriebsinspektoren bei den Eisenbahnbehörden, endlich Landbauinspektoren als technische
Mitglieder der königl. Regierungen oder Kreisbauinspettoren als Lokalbeamte.
In ähnlicher
Weise giebt es bei den deutschen Reichsbehörden kaiserl. Marinebauführer, Marinebaumeister
und Marineinspektoren, ferner Post- und Garnisonbauinspektoren, bei den Provinzialverwaltungen Landesbauinspektoren,
auch Landesoberbauinspektoren an den
Centralstellen mit erweiterten Machtbefugnissen, bei den Stadtgemeinden Stadtbauinspektoren.
Die Kreisverbände dagegen, kleinere
Städte und größere Landgemeinden, wie die
Vororte um
Berlin,
[* 2] auch große
Städte für
eine den Bauinspektoren nachgeordnete
Klasse von Baubeamten, sowie die meisten rhein.
Städte halten an der Bezeichnung
Baumeister fest in
Kreis-, Gemeinde- und Stadtbaumeister. Diese
Beamten gehen zum
Teil auch aus den Regierungsbaumeistern
hervor, vielfach jedoch auch aus anders vorgebildeten Technikern. Eine dem Meliorationsbauinspektor untergeordnete Beamtenklasse
stellt der Wiesenbaumeister dar.
Im Königreich
Sachsen
[* 3] kommen neben Regierungsbaumeistern und Bauinspektoren noch Landbaumeister als Staatsbeamte vor. Der
höchste Baubeamte heißt Oberlandbaumeister. In
Bayern
[* 4] giebt es außer Regierungsbaumeistern Bauamtsassessoren,
Bauamtmänner und Kreisbauassessoren.
In den meisten
Ländern deutscher
Zunge bezeichnet der
TitelBaurat den einer königl. Regierung, einer Eisenbahnbehörde, einem
Magistrat, einem Provinzialverbande zugeordneten bautechnischen Sachverständigen, bei den kollegialisch organisierten
Behörden
als stimmberechtigtes Mitglied. Hieraus ergeben sich die Bezeichnungen Regierungs- und
Baurat, inBayern
Kreisbaurat und Generaldirektionsrat genannt, Stadtbaurat, auch Oberbaurat und Baudirektor genannt, und Landesbaurat.
Ferner Intendantur- und
Baurat, Postbaurat, Marinebaurat bei deutschen Reichsämtern und in der Armeeverwaltung. Die Häupter
der preuß. Eisenbahnbetriebsämter und der österr. Betriebsdirektionen heißen Betriebsdirektoren.
Im gleichen Range stehen in
Preußen
[* 5] die Eisenbahndirektoren als Mitglieder der Direktionen oder Vorsteher
von Werkstätten.
Bei den Eisenbahndirektionen führen die technischen Abteilungsdirigenten den
Titel Oberbaurat mit dem Rang
der Oberregierungsräte; in
Österreich
[* 6] wird dafür Baudirektor gesagt. Auch die kaiserl. Marine hat Oberbauräte.
Die vortragenden
Räte in den Ministerien werden geheime
Bauräte, geheime Oberbauräte und als Abteilungsdirigenten der Ministerialdirektoren
Oberbaudirektoren genannt. In
Österreich giebt es dafür
Hofräte,
Titel, die in
Preußen nur den Technikern
des königl.
Hofs als Hofbauräte erteilt werden. Auch diese haben wieder Hofbauinspektoren unter sich.
Während in
Deutschland
[* 7] die Baubeamter fast durchgängig den allgemeinen Verwaltungsbehörden zugeteilt sind, erscheinen sie
im
Auslande vielfach zu besondern selbständigen Baubehörden verbunden, vorzugsweise die Ingenieure. Die
Körperschaften derselben sind häufig militärisch organisiert, in den
Vereinigten Staaten
[* 8] von
Amerika
[* 9] im Korps der Ingenieure,
sowie in
Schweden
[* 10] in den Korps der Wege- und Wasserbauingenieure, der
Meeresingenieure und der Leuchtturmingenieure, sogar
mit Benutzung rein militär.
Titulaturen. Eine straffe Centralisation haben die staatlichen
Architekten in den
Vereinigten Staaten
vonAmerika unter dem Baukommissar (Supervising Architect). In
Italien
[* 11] und
Spanien
[* 12] sind die Baubeamter nach franz.
Muster gegliedert. (S. Ingenieur.)
die
Vorteile und Unterstützungen, welche der
Staat denjenigen angedeihen läßt, die sich in neuangebauten
Gegenden oder in
Städten, die man in
Aufnahme bringen will, anbauen, an wüsten Plätzen alter
Städte gute
neue
Gebäude errichten, an
Stelle hölzerner Häuser steinerne bauen u. s. w. Die Baubegnadigungen bestehen
in
Freiheit von
Abgaben und Lasten auf gewisse Zeit, unentgeltlichem
Bezug von Baumaterial, oft auch in Geldunterstützungen,
Darlehnen zu niederm Zinsfuß
u. dgl.
in der orphischen
Dichtung der Griechen die Frau desDysaules aus Eleusis, die die trauernde
Demeter
[* 13] aufnimmt und durch ihre cynischen Späße erheitert. In
Goethes«Faust» tritt in der
Walpurgisnacht «die alte Baubo» unter
den
Hexen auf.
[* 14] oder
Unterleib (Abdomen), die größte der drei Eingeweidehöhlen des tierischen und menschlichen Körpers, welche
zwischen der
Brust und dem
Becken liegt und die
Baucheingeweide
(Verdauungsorgane,
Harn- und Geschlechtsorgane)
enthält.
Ihre vordere und seitliche
Wand bilden die
Bauchmuskeln; ihre hintere die Wirbelsäule und die Bauch- und Lendenmuskeln.
Nach oben wird die
Höhle durch das Zwerchfell von der
Brusthöhle getrennt, und nach unten ruht sie auf dem
Becken und geht
in die
Beckenhöhle über.
Äußerlich unterscheidet man am Bauch drei Hauptgegenden: die Oberbauchgegend (regio epigastrica), welche von den Knorpeln
der sechs untern Rippen begrenzt wird;
ihre Mitte bildet die
Magengrube, unrichtig Herzgrube, ihre Seiten das rechte und linke
Hypochondrium;
die Mittelbauchgegend (regio mesogastrica), die von den Lendenwirbeln und
Bauchmuskeln eingeschlossen ist;
ihre
Mitte bildet die Nabelgegend mit dem Nabel, an den Seiten liegen die Hüftgegenden und nach hinten die
Lendengegenden zu beiden Seiten;
den seitlichen untern
Teil bilden die Leistengegenden, den mittlern die Schamgegend oder der
Schoß,
die untere Gegend der
Damm (perinacum) und den hintern
Teil die Kreuzgegend.
Von besonderm Interesse ist
die
Anordnung der
Bauchmuskeln, die zum Schutze und zur Unterstützung der
Baucheingeweide dienen und eine Reihe wichtiger physiol.
Funktionen zu verrichten haben. In der Mittellinie des Bauch verlaufen als breite bandförmige
Streifen die beiden geraden
Bauchmuskeln (s.
Tafel: Die
Muskeln
[* 15] des
Menschen,
[* 1]
Fig. II, 31) vom untern Ende des
Brustbeins nach dem obern Schambeinrand;
nach
außen von diesen die beiden äußern schiefen
Bauchmuskeln, die von den acht untern Rippen entspringen und nach abwärts
verlaufend sich an eine in der Mitte des Bauch befindliche sehnigeHaut,
[* 16] die sog.
weiße Linie oder linea
alba, ansetzen;
unter ihnen verlaufen die beiden innern schiefen
Bauchmuskeln
[* 1]
(Fig. II, 32), vom Hüftbeinkamm entspringend,
aufwärts gegen die Mittellinie des Bauch zu;
die unterste Schicht endlich bilden die beiden queren
Bauchmuskeln,
¶
mehr
welche von den sieben untern Rippen entspringen und quer nach der Mittellinie des Bauch zu verlaufen, wo sie sich
mit einer sehnigen Fortsetzung an die linea alba anheften. Durch die kräftige Zusammenziehung dieser Bauchmuskeln sowie durch
den Verschluß der Stimmritze nach einer vorausgegangenen tiefen Einatmung (sog. Bauchpresse) wird ein starker
Druck auf die Baucheingeweide ausgeübt, der als wichtiges Austreibungsmoment bei Stuhlentleerung, Harnlassen und als Geburtsmechanismus
in Betracht kommt und auch bei Erbrechen und forcierter Ausatmung wirksam ist.
Die Bauchhöhle ist beim Weibe größer als beim Manne behufs der Empfängnis und Austragung des Kindes; sie wird inwendig
ausgekleidet durch das Bauchfell (s. d.). Die Lagerung der Eingeweide
[* 18] in der Bauchhöhle ist im allgemeinen
folgende: in der Mitte der Oberbauchgegend liegt der Magen,
[* 19] im rechten Hypochondrium die Leber, im linken die Milz;
in der Nabelgegend
der Dünndarm, in der Hüft- und Lendengegend der Dickdarm, in der Nähe der Lendenwirbel die Nieren;
in der Unterbauchgegend
in der Mitte die Blase und dahinter bei Frauen die Gebärmutter
[* 20] sowie der Mastdarm auf dem Kreuzbein. (S. Tafeln: Die Baucheingeweide
des MenschenI, II.) Die Bauchhöhle ist nicht überall ganz geschlossen, sondern ihre Wandungen besitzen mehrere Durchtrittsöffnungen
für verschiedene Organe;
im Zwerchfell Öffnungen für die großen Blutgefäße und die Speiseröhre,
in der vordern Bauchwand den Leistenkanal für den Samenstrang, durch den die Leistenbrüche hervortreten, und den Schenkelkanal,
der Veranlassung zu den Schenkelbrüchen geben kann, endlich am Boden der Beckenhöhle verschiedene Öffnungen für Gefäße
und Nerven
[* 21] sowie für den After und die Harnröhre.