488 Ferdinands I., dann im Dienste der Königin Isabella (Zápolya), wurde 1571 zum Fürsten von Siebenbürgen gewählt; 1576 bestieg
er den poln. Königsthron und wurde in Krakau gekrönt. Er regierte in Polen bis 1586. Dessen jüngerer Bruder, Christoph Báthory von
Somlyó, war 1576–81 Fürst von Siebenbürgen. Er rief die Jesuiten ins Land und ließ seinen Sohn Sigismund
durch dieselben erziehen. Sigismund Báthory vermählte sich 1595 mit einer Tochter des Erzherzogs Karl von Steiermark, des Oheims
von Rudolf II., vernachlässigte aber alsbald seine Gemahlin und übergab Siebenbürgen dein Kaiser Rudolf (1598). Er selber
zog nach Oppeln, um in den geistlichen Stand zu treten, bereute aber bald wieder die Abtretung seines Fürstentums.
Während die kaiserl. Kommissare noch in der Übernahme des Landes begriffen waren, erschien er verkleidet in Klausenburg, nahm
jene gefangen und schickte Bocskay (s. d.) nach Prag zur Beschwichtigung des Kaisers. Plötzlich übertrug er die Regierung
seinem Vetter, dem Kardinal Andreas Báthory, der sich aber gegen den Verbündeten des Kaisers, den ehrgeizigen
walach. Woiwoden Michael, nicht halten konnte und 1599 ums Leben kam. Sigismund nahm 1601 selbst den Fürstenthron wieder
ein, mußte jedoch, von allen verlassen, 1602 abdanken. Er starb in Prag. Der letzte Báthory war Gabriel (Gabor),
ein Sohn Stephans, Königs von Polen, der als Fürst von Siebenbürgen 1608–13 regierte. Wegen seiner Grausamkeit empörten
sich viele Großen wie die siebenbürg. Sachsen, so daß es zum Kriege kam, in dem Gabriel unterlag. Er entwich nach Großwardein,
wo er ermordet wurde.
Elisabeth Báthory (aus dem Ecseder Zweige), die berüchtigte Gemahlin des Grafen Franz Nádasdy, glaubte die Entdeckung
gemacht zu haben, daß das Blut junger Mädchen die Haut verschöne. Sie bewog deshalb mehrere ihrer Dienstboten, ihr fort
und fort solche Opfer zu verschaffen, denen man zu den Bädern der Gräfin das Blut abzapfte. Nachdem Elisabeth 1604 Witwe geworden,
setzte sie diesen Frevel auf dem Schlosse Csejte im Neutraer Komitat fort. Die Verbrechen wurden erst ruchbar, nachdem mehr
als 80 Mädchen ermordet worden waren. Der Palatin Georg Thurzó überraschte die Mörder auf frischer That. Während man Elisabeth
zu ewiger Gefangenschaft verurteilte, wurden ihre Helfershelfer 7. Jan. 1611 lebendig verbrannt. Elisabeth
Báthory starb wahrscheinlich an Gift. –
Vgl. von Elsberg, Die Blutgräfin, Elisabeth Báthory (Bresl. 1894).
schöne Tochter des Eliam und Gattin des Hethiters Uria (s.d.), erregte das Wohlgefallen
des Königs David (s.d.), der sie verführte und nach dem von ihm herbeigeführten Tode ihres Gatten heiratete.
Sie war die
Mutter des Königs Salomo, und wohl durch ihren Einfluß wurde dieser mit Übergehung des rechtmäßigen Thronfolgers Adonia
von David als Nachfolger eingesetzt.
(spr. bäthörst), Distrikt der Division Albany in der brit. Kapkolonie, ein schmaler Küstenstrich
von 1484 qkm, hat (1891) 9187 E., darunter 1833 Weiße, blühenden Ackerbau, Vieh- und Straußenzucht.
Hauptstadt ist Port-Alfred
mit (1891) 1529 E., darunter 626 Weiße, und einem Schiffsverkehr (1886) von 117 Schiffen mit 214000 t.
(spr.
bäthörst), Hauptstadt der engl. Kolonie Gambia, unweit der Mündung des Gambia,
am Ostende der sumpfigen Flußinsel St. Mary, 1816 gegründet, mit (1891) 6239 (2841 männl., 3398 weibl.) E., von
denen nur 62 Weiße, die übrigen Eingeborene oder Farbige aus andern Kolonien sind, Sitz eines engl. Kommandanten und Mittelpunkt
des Handels der Kolonie. Der durch ein Fort gedeckte Ort hat große Magazine, (1891) 111 aus Stein oder Backstein
gebaute Häuser und seit 1888 einen steigenden Handelsverkehr. Der Wert der Ein- und Ausfuhr betrug (1889)
nahezu 8 Mill. M. Die Ausfuhr besteht in Erdnüssen, Senegalgummi, Wachs und Häuten. Die Insel selbst ist bewohnt von Mandingo,
Joloff und vermischten Küstenstämmen. Mit Ausnahme einer engl. Firma
ist der ganze Handel in den Händen von Franzosen.
(spr. bäthörst), Stadt an der Südküste der Baie des Chaleurs in der Provinz Neubraunschweig des Dominion of Canada,
an der Bahnlinie Quebec-Halifax, hat (1891) 1200 E.
(spr. bäthörst), Hauptstadt des Bezirks in der brit.-austral. Kolonie Neusüdwales, 170 km
im WNW. von Sydney jenseit der Blauen Berge in schöner Lage am linken Ufer des obern Macquarie, mit Sydney durch eine kunstvoll
über das Gebirge geführte Straße und die große weiterhin über Dubbo (420 km) nach Bourke am Darling führende Westbahn
verbunden und von reichen Landgütern und vielen Stationen umgeben, ist Sitz eines röm.-kath. und eines
anglikan. Bischofs, hat sehr gesundes Klima, (1891) 9162 E., eine gelehrte Schule, 1 Theater, 1 Hospital, Gerbereien, 4 Banken, 5 Dampfmahlmühlen,
Seifensiedereien, Lichterfabriken und Leimsiedereien. 1815 gegründet, bildet Bathurst den Mittelpunkt des bedeutendsten
Golddistrikts von Neusüdwales, dessen Ausbeutung 1851 am Summerville-Creek begann, und hat sich zum
wichtigsten Platze im Innern der Kolonie aufgeschwungen.
(spr. bäthörst), eine engl., später zur Grafenwürde
erhobene Familie, die schon in der angelsächs. Zeit nach England gekommen sein soll;
urkundlich erscheint der Name zuerst 1291. – George Bathurst, geb. 1587, gest. 1651, Sohn
des Londoner Alderman Lancelot Bathurst, hatte 4 Töchter und 13 Söhne, von denen 6 im Bürgerkrieg von 1642 auf königl. Seite fielen.
Der siebente, Ralph Bathurst, geb. 1620, wurde Theolog und 1644 zum Priester ordiniert.
Während des Bürgerkrieges wandte er sich der Medizin zu und gründete mit einigen Gelehrten zu Oxford
den Verein, aus dem die Royal Society (s. Akademien, Bd. 1, S. 277 b) hervorging.
Nach der Restauration wandte er sich wieder der Theologie zu, wurde 1664 Präsident des Trinity College in Oxford, das er
mit großem Erfolg leitete, 1670 Dechant von Wells. Auch als lat. Poet war der vielseitig gebildete Mann
thätig; er starb 1704. Sein Leben beschrieb Warton in «The life and literaryremains of R.Bathurst» (Lond. 1761). Sein jüngster Bruder Benjamin Bathurst war Gouverneur der königl. Afrikanischen, 1688 und 1689 der
Ostindischen Compagnie, später, als Schatzmeister unter Königin Anna, wurde er zum Sir Bathurst erhoben und
starb Dessen ältester Sohn, Allen Bathurst, geb. studierte in Oxford, saß von 1705 bis 1712 im Unterhaus
als eifriger Tory, wurde 1711 bei dem Peersschub unter Königin Anna zum Lord Bathurst erhoben, gehörte zur Opposition gegen Walpole
und trat nach dessen Sturz 1742 für 2 Jahre in den Geheimen Rat. Bald nach dem
mehr
Regierungsantritt Georgs III. pensioniert, wurde er 1772 zum Grafen Bathurst erhoben und starb Er verkehrte viel mit
litterar. Größen, mit Pope, der ihm den dritten seiner «Moral Essays» widmete, sowie mit Swift, Congreve, Prior, Sterne.
Der älteste Sohn seines Neffen Henry Bathurst (geb. 1744, gest.
1837),
Bischofs von Norwich, Henry Bathurst, geb. 1781, seit 1814 Archidiakon zu Norwich, beschrieb das Leben
seines Vaters in den «Memoirs of the late Bishop of Norwich» (2 Bde., Lond.
1837; Nachtrag 1842); er starb 1844. Des Bischofs zweiter Sohn, Sir James Bathurst, war engl. Offizier. Der dritte, Benjamin Bathurst, geb.
widmete sich der diplomat. Laufbahn, wurde 1809 als Gesandter nach Wien geschickt und verschwand, mit wichtigen Depeschen
betraut, auf unerklärte Weise, wahrscheinlich durch Mord, auf der Rückreise von Berlin nach Hamburg.
Der zweite, aber älteste überlebende Sohn des Grafen Allen Bathurst, Henry Bathurst, seit 1771 Baron Apsley, seit 1775 zweiter
Graf Bathurst, geb. studierte Rechtswissenschaft in Oxford, wurde 1736 Sachwalter
(Barrister) in Lincoln's Inn, später Richter am Court of Common Pleas, stand seit 1735 im Unterhaus zur Opposition gegen Walpole,
unterstützte dann das Ministerium Pelham, war von 1771 bis 1778 Lordkanzler und 1779-82 unter North erster
Präsident des Geheimen Rats (Privy council). Er starb Das allgemeine Urteil nannte ihn den unfähigsten Lordkanzler
des ganzen Jahrhunderts.
Sein Sohn Henry Bathurst, dritter Graf Bathurst, geb. trat früh ins Unterhaus, war persönlicher Freund Pitts, übernahm unter
diesem das Schatzamt, wurde unter Portland 1809 Präsident des Handelsamtes, unter Liverpool Kriegs- und
Kolonialsekretär und unter Wellington 1828-30 Lord-Präsident des Geheimen Rats (Privy council). Er starb Sein
Sohn Henry George, vierter Graf Bathurst, geb. 1790, war 1812-34 Unterhausmitglied, schrieb «The
ruinous tendency of auctioneering» (Lond. 1812; 2. Aufl. 1848),
starb ohne Erben 1866. Ihm folgte sein Bruder William Lennox, fünfter Graf Bathurst, geb. 1791, und diesem 1878 sein
Neffe Allen Alexander, sechster Graf Bathurst, geb. 1832, 1857-78 konservatives Unterhausmitglied, gest.