gleichen Namens, eine Faktorei stiftete. Der vierte Generalgouverneur, Johann Peterssohn Coen (s.d.), erhob 1618 diese zur Hauptniederlassung
für den niederländ.-ostind. Handel, dessen Mittelpunkt bis dahin die Molukken gewesen waren, und verlegte seinen Sitz hierher.
Die Faktorei zu Jacatra wurde erweitert und war kaum mit Festungswerken versehen, als die Fürsten von
Bantam und Jacatra, unter Beistand der eifersüchtigen Engländer zu Bantam, die Holländer zu vertreiben versuchten.
Die kleine Garnison hielt die Belagerung 5 Monate aus, als Coen ihr vom Amboina mit Schiffen und Truppen zu Hilfe kam,
den Fürsten von Jacatra vertrieb, seine Hauptstadt vernichtete und sein Reich in Besitz nahm. Jacatra
erhielt jetzt den Namen Batavia Coen legte zugleich den Grund zu einer Stadt und baute zum Schutze derselben ein neues großartiges
Fort. Auch diese Neugründung mußte (1628 und 1629) wiederholte Belagerungen von der ganzen Heeresmacht des Susuhunans (Kaisers)
von Mataram, des Beherrschers von Central- und Ostjava, aushalten, entwickelte sich aber sehr schnell
und gelangte, als Mittelpunkt für den Handel der Niederländisch-Ostindischen Compagnie in Ostasien und als Stapelplatz für
die Ausfuhr nach Holland von allen Erzeugnissen Vorder- und Hinterindiens, von China, Japan und vornehmlich den ind. Inseln,
bald zu außerordentlicher Blüte.
Die Stadt wurde immer größer, prächtiger und reicher, so daß sie noch vor Ende des 17. Jahrh.
Königin des Ostens genannt werden konnte. Seit dem Beginn des 18. Jahrh, fing aber an ungesund zu werden. Dies wurde großenteils
veranlaßt durch das gewaltige Erdbeben 4. und Die Mündung des Tjiliwung wurde verschüttet, die
damit zusammenhängenden Grachten und Kanäle verschlammten allmählich, wurden sumpfig und entwickelten wie die ganz in der
Nähe gelegenen auch heute noch stets wachsenden Strandmoräste das bösartigste, gefährliche Fieber erzeugende Miasma.
Dessenungeachtet hatte Batavia im 18. Jahrh, in der Regel zwischen 150 - 170000 E., darunter viele Chinesen. Die große Anzahl
derselben gab dem Generalgouverneur Balckenier Veranlassung, bei einem Aufstande mehr als 10000 derselben ermorden
zu lassen. Schon im Beginn des 19. Jahrh, hatten die europ. Bewohner von Batavia angefangen,
sich südlich von der Stadt auf gesunderm Boden anzubauen. Hierzu gaben dann besonders der Generalgouverneur H. W. Daendels
1808-11 durch Abtragung der Festungswerke und Zuschüttung eines Teils der Grachten und Kanäle, sowie später der Generalgouverneur
Baron van der Capellen (1816-26) erneute Anregung.
Vgl. Verslag over het jaar 1888 samengesteld door de kamer van Koophandel en nijverheid te Batavia (Batavia 1889).
(spr. bättehwje), Hauptstadt des County Genesee im nordamerik.
Staate Neuyork, zwischen Buffalo und Rochester, Knotenpunkt mehrerer Bahnen, hat (1890) 7221 E., ein staatliches Blindeninstitut,
lebhaften Handel und einige Industrie.
Republik, Name des von der franz. Republik 1795 errichteten niederländ.
Staates bis zur Schaffung des Königreichs Holland 1806, benannt nach den alten Batavern (s. Niederlande).
Abkürzung für J. Bateman, engl. Botaniker, der sich hauptsächlich mit den Orchideen beschäftigte und große
illustrierte Werke über diese Pflanzenfamilie herausgab.
(spr. behts), Henry Walter, engl. Naturforscher und Reisender, geb. in Leicester, unternahm 1848 mit
A. R. Wallace eine Reise nach Südamerika. Erst im Juni 1859 kehrte Bates, nachdem Wallace sich schon 1852 von
ihm getrennt, nach England zurück. Während der 11 Jahre hatte er den Amazonenstrom fast bis zur Westgrenze Brasiliens sowie
die Mündungen mehrerer der bedeutendsten Nebenflüsse desselben befahren und brachte bedeutende Sammlungen in die Heimat.
Seit 1864 war Bates Assistenzsekretär der Geographischen Gesellschaft zu London und starb daselbst Er
schrieb: «The Naturalist on the River Amazonas» (2 Bde., Lond.
1863; 3. Aufl. 1873; deutsch Lpz. 1866),
«Contributions to the insect fauna of the Amazon valley», Bd. 1 (Lond.
1867) und «Illustrated Travels: A magazine of Travel, Geography and Adventrue» (5 Bde.,
ebd. 1869-73);
auch gab er die engl. Übersetzung des Werks der deutschen Nordpolexpedition u. d. T. «The
German Arctic Expedition of 1869-70» (ebd. 1874) und Warburtons «Journey
across the western interior of Australia» (ebd. 1875) heraus.
Hauptstadt der engl. Grafschaft Somerset am Avon, eine der schönsten Städte der Insel, Bischofssitz und berühmter
Badeort, liegt am südl. Abhange bewaldeter Hügel amphitheatralisch vom Flußthal bis zu etwa 180 m
aufsteigend, hat breite Straßen, Terrassen und Plätze, geschmackvolle Häuser aus dem grauen Bath-Oolith und (1891) 51843 E.
Besonders erwähnenswert sind der Paradeplatz mit schönen Terrassen auf Bogengängen, der Cirkus, die Straßen Royal-Lansdown
und Camden-Crescent mit eleganten Läden, die Promenaden Victoria-Park (20 ha) und Sidney-Gardens, die 1499-1616 erbaute rein
got. Kathedrale mit ihrem 50 m hohen Turm, das 1775 erbaute Rathaus (Guildhall) mit großen Sälen und Antikensammlung, 2 Reitbahnen
und das vorzüglich erhaltene, 1755 und wieder 1881 aufgedeckte Römische Bad. Bath besitzt eine Lateinische Schule, ein Wesleyaner
Seminar, Museum und Laboratorium, eine königl. Schule für Offizierstöchter, ein Theater, mehrere wissenschaftliche Gesellschaften
sowie zahlreiche Hospitäler. Industrie (Papier- und Luxuswarenfabriken) sowie Handel sind unbedeutend. Die 6 Thermen, denen
Bath seinen Namen und seine Berühmtheit
mehr
487 verdankt (40–48,9°C.), liefern täglich 20000 hl Wasser, ähneln in der chem. Zusammensetzung
den Quellen von Teplitz und Gastein und werden in vier, in der Nähe des klassisch gebauten Kursaals (Pump Room) gelegenen,
mit höchstem Komfort eingerichteten Badehäusern zum Trinken, Baden und Douchen, vornehmlich gegen Gicht und Rheumatismus,
Nierenleiden, Ischias und Frauenkrankheiten benutzt. Die Saison dauert fast das ganze Jahr hindurch; die
mittlere Jahrestemperatur beträgt 10,7° C., das Klima ist äußerst günstig, nur im Sommer sehr heiß. – Bath, die Aquae
Solis oder calidae der Römer, wurde seit der Mitte des 17. Jahrh. Modebad der vornehmen Welt Englands, ist in der
letzten Zeit gegen Cheltenham, Brighton und Badeorte des Festlandes zurückgeblieben, wird aber noch immer
von etwa 25000 Kurgästen jährlich besucht. ‒