und befehligte einige Zeit das in Languedoc gegen die Hugenotten aufgestellte
Armeekorps. Seine
Verbindungen mit der Königin
und der Adelspartei hatten ihn indessen Richelieu verdächtig gemacht. Dieser schickte ihn 1631 in die
Bastille, aus der ihn
erst nach 12jähriger Gefangenschaft der
Tod Richelieus erlöste. Er erhielt seine
Titel und Würden wieder,
starb aber schon Bassompierre war ein vollendeter Hofmann, der Verschwendung ergeben und ein großer Verehrer
und Liebling der Frauen. Seine «Mémoires» (2 Bde.,
Köln
[* 2] 1665; 4 Bde., Amsterd. 1723),
in der
Bastille geschrieben, enthalten eine Fülle interessanter Mitteilungen. Henault (Serieys) veröffentlichte später
«Nouveaux mémoires du maréchal de Bassompierre» (Par.
1802), deren Echtheit angezweifelt wird.
Bassoragummi, eine zu den Gummipflanzenschleimen gehörende
Ausschwitzung einer Akazienart, wahrscheinlich
Acacia leucophaea,
besteht aus unregelmäßigen, rissigen, eckigen, durchsichtigen und glänzenden
Stücken von gelber und
bräunlicher
Farbe, von muscheligem, mattem
Bruch, ist geruchlos, fade schleimig schmeckend. Der in Wasser lösliche
Teil wird
Arabin, das Unlösliche als
Bassorin bezeichnet, welch letzteres wohl identisch mit
Metarabinsäure ist. In fast allen Eigenschaften
ist das Bássora dem
Tragant gleich und wurde auch wie dieser verwendet. Jetzt kommt es kaum mehr zur Verwendung.
oder F-Schlüssel, ein
Notenschlüssel von der Gestalt
^[Symbol: Basschlüssel], bezeichnet, daß die
Linie, auf der er steht, den
Ton f enthält. In neuerer Zeit wird er nur auf der 4. Linie gebraucht.
[* 6] früher in der
Pflanzenanatomie die gewöhnliche Bezeichnung für den
Teil des
Gefäßbündels oder des Gefäßbündelringes,
in dem die sog. Siebröhren
[* 7] (s. d.) liegen, und
zwar wurde der
Ausdruck Bast deshalb für diese Partien gewählt, weil in sehr vielen Fällen die Faserzellen, die wegen ihrer
Festigkeit
[* 8] denNamen Bastzellen verdienen und von denen auch ein großer
Teil technisch als Bast die mannigfachste
Verwendung findet, die Begleiter jener Siebröhren sind.
Man übertrug also den
Namen Bast von einzelnen Zellen auf die ganze
Region, in der sie sich vorzugsweise finden. Da indessen
diese Art der Benennung zu großen VerwirrungenAnlaß gab, so bezeichnen jetzt
viele
Botaniker nur die
Zellen oder Zellgruppen als Bast, die eine bedeutendere Festigkeit besitzen und dazu dienen, den übrigen zartern
Gewebepartien den nötigen Halt zu gewähren, die also, ähnlich wie die
Knochen,
[* 9]
Bänder und andere Einrichtungen bei den
Tieren, das
Skelett
[* 10] der
Pflanzen bilden. DieAnordnung der festen Zellen ist für die Bezeichnung gleichgültig;
sie können sowohl als Begleiter der Siebröhren wie auch anderer zarter Gewebeelemente auftreten.
Da man auch Gewebe,
[* 11] die
zur Festigung des Pflanzenkörpers dienen, unter dem
NamenStereom zusammenfaßt und die einzelnen Elemente als
Stereïden bezeichnet,
so gehören nach dieser
Terminologie die Bastzellen zu den
Stereïden.
Im gewöhnlichen Leben versteht man unter Bast biegsame, zähe, zu Flechtwerk geeignete Pflanzenfasern oder Faserbündel
von
Pflanzen.
Technische Verwendung zu dergleichen Zwecken findet hauptsächlich der Lindenbast. Dieser wird in
Deutschland,
[* 12] Frankreich,
Italien,
[* 13]
Österreich,
[* 14] namentlich aber in
Rußland zu verschiedenen Fabrikaten verarbeitet.
Außer zum Reinigen hölzerner
und metallener Geschirre und zum
Binden in der Gärtnerei benutzt man ihn zur Verfertigung von Seilen,
Matten und
Taschen.
Die Matten bilden in
Rußland, wo sie auf einfachen
Stühlen gewebt werden, einen nicht unbeträchtlichen Handelsartikel. Doch
fertigt man auch Schuhe und
Hüte aus Bast. Die unter dem
NamenBasthüte in Südeuropa, namentlich in
Italien
erzeugten
Hüte werden jedoch mit Unrecht so genannt, da sie nicht aus Bast, sondern aus Streifchen von Espen - oder Weidenholz
bestehen. Die größte Bedeutung hat die Verwendung einzelner
Arten des Bast als Spinnstoff. (S. Gespinstfasern.)
[* 15] In
Ostindien
[* 16] liefert der wie Flachs bearbeitete Bast verschiedener
Bäume feine Gewebe, die einen seidenähnlichen
Glanz
zeigen, häufig auch Seidenfäden enthalten und meist mit braunem, rotem, gelbem oder orangefarbigem
Grunde mit andersfarbigen
Längen- und Querstreifen unter allerlei
Namen (Cherquemolles, Foutalonges, Foulas, Nillas, Biambonnes,
Pinasses, Romales)
in den
Handel gebracht werden. Seidener (eigentlich halbseidener) Bast heißt ein gestreiftes oder gewürfeltes Zeug,
dessenKette aus ungekochter
Seide
[* 17] und dessen Einschlag aus
Baumwolle
[* 18] besteht. Außerdem kommt unter der
Benennung ein geköperter, sehr glanzreich appretierter Baumwollstoff vor, auf dessen rechter Seite die
Kette zu drei Vierteln
über dem viel gröbern Einschlag freiliegt.
In der Jägersprache heißt Bast die mit
Haaren bedeckte
Haut,
[* 19] die die ursprünglich weichen
Geweihe
[* 20] und Gehörne
bis zum Erhärten oder Verrecken
(Ausrecken) umgiebt und schützt. Sobald die zwischenliegenden kleinen
Blutgefäße resorbiert
sind, trocknet der ein und wird an Weichhölzern «abgefegt» (abgeschlagen,
abgerieben).
oder
Baste, im L'Hombre (Treff-As) und Solospiel (Grünober) der dritthöchste Trumpf, in gewissen
Arten des Schafkopfspiels
(Grünober) der zweithöchste.
(ital.), genug! Damit basta = nun aber genug davon, eingehalten! Basta ist
Imperativ zu spanisch bastar (ital. bastare),
d. i. ausreichend sein, und kam wohl inKarls V. Zeit nach
Deutschland.
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