Letz-472 teres wurde 635 angelegt, um den Persern die
Verbindung mit dem
Meere abzuschneiden sowie um einen Hafenort und
Schlüssel
zum Euphrat und
Tigris zu gewinnen. Die
Entwicklung von
Alt-Basra gründete sich aber wieder erst auf den
Verfall des an der
frühern südwestl. Mündung des Euphrat gelegenen, seit Nebukadnezar bis auf die macedon. Zeit blühenden
Handelsplatzes
Teredon oder Diridotis, eins der vier Paradiese der Moslems.
Alt-Basra, nach dem man den
Persischen Golf auch
MeervonBasra nannte, gelangte als Emporium ind. und arab.
Waren für die Chalifenstadt
Bagdad zu großem Wohlstande. Im 4. Jahrh. der Hidschra stiftete hier
Ibn Risaa
eine der ersten mohammed. Gelehrtenakademien des Mittelalters, und die Stadt erhielt den
Ehrennamen Kubbet
el-Islam
(Kuppel des
Islams).
Nach
Bagdad spielt
Alt-Basra die bedeutendste Rolle in den
Märchen der
«Tausendundeinen Nacht». In späterer Zeit kam
Alt-Basra
in die Gewalt arab. Scheichs und sank herab. Mit der Eroberung
Bagdads durchMurad IV. 1638 fiel die ganze
Gegend in die
Hände der
Türken, und das jetzige Basra wurde nun der Sitz eines wichtigen Paschaliks. Am Ende des 17. Jahrh.
war es mehrfach in den
Händen der
Perser, 1787 in denen der
Araber, und 1815 behaupteten die
Türken die eingeschlossene Stadt
gegen die
Wahhabiten durch den
Sieg der ägypt.
Truppen unter Ibrahim Pascha. Von 1832 bis 1840 war Basra im
BesitzeMehemedAlis.
(ital. basso, tief), in der
Musik die unterste oder tiefste
Stimme mehrstimmiger
Gesang- und Instrumentalstücke.
Nach dieser
Stimme werden die
Harmonien und
Accorde berechnet und bezeichnet, so daß die
Harmonielehre auch
die
Lehre
[* 2] vom
Generalbaß heißt. Die Ausführung der jeweiligen Baßstimme kann auf alle
Instrumente des Orchesters und auf
alle Stimmgattungen des Sängerchors fallen. Doch ist die Regel, daß im Orchester die unterste
Stimme von den Kontrabässen,
Celli,
Fagotts, Baßposaunen u.a. ähnlichen sog.Baßinstrumenten besetzt wird; in mehrstimmigen Vokalwerken
übernimmt die tiefste Gattung der Männerstimmen, der in der Regel die unterste
Stimme.
Ein guter
Bassist besitzt einen
Umfang von zwei Oktaven (F–e) und darüber. Die tiefsten
Stimmen findet man in
Rußland; auch
Deutschland
[* 3] hat schöne Baß, besonders aber vereinigen die ital.
BassistenUmfang,
Stärke,
[* 4] Wohllaut und Beweglichkeit
in einem bei andern Völkern seltenen
Grade. Im Gesangchor unterscheidet man erste und zweite Baß, Tonstücke mit drittem und
viertem Baß sind Ausnahmen. Im Sologesang spricht man von hohem und tiefem in der
Oper von seriösem und Buffobaß.
Baß-Rock, Felseneiland an der Südseite des Eingangs zum Firth of Forth, zur schott.
Grafschaft Haddington gehörig, hat steile bis 106 m hohe Ufer, ist nur auf der Südseite zugänglich und nur von zahllosen
Seevögeln bewohnt.
[* 1] eine kleine, zum Gebiete der im südwestl.
Arkadien, bei dem jetzigen Pavlitza, gelegenen
Stadt
Phigalia gehörige Ortschaft, ist bekannt durch den dazu gehörigen, auf einem 1131 m hohen Plateau des
Berges Kotilion
stehenden
Tempel
[* 5]
des
Apollon
[* 6] Epikurios, dessen Überreste noch jetzt eine der schönsten Tempelruinen
Griechenlands sind. Der
Tempel (s. nachstehende
[* 1]
Figur) von Iktinus, dem
Baumeister des
Parthenons, um den Beginn des
PeloponnesischenKrieges erbaut, war ein dor.
Peripteros (s. d.) von 38 m Länge bei 14,30 m
Breite,
[* 7] mit 6
Säulen
[* 8] auf den Schmal- und 15
Säulen auf den Langseiten. Das
Material war Kalkstein, nur das
Gebälk und die
Skulpturen waren aus Marmor. Das
Innere bestand aus
Pronaos, Cella und Opisthodom
(Hinterraum). Die Cella enthielt außer einer einzelnen korinth.
Säule eine Doppelreihe von je 5 durch Wandpfeiler mit den
Seitenwänden verbundenen ion.
Halbsäulen, die das Dach
[* 9] stützten, über dem
Architrav
[* 10] im Innern der Cella zog sich ein 30 m
langer, 0,63 m hoher Fries hin, worauf in Hochrelief die Kämpfe der Lapithen gegen die
Kentauren und
die der
Athener gegen die
Amazonen (s.
Tafel:
Griechische KunstII,
[* 1]
Fig. 9) dargestellt sind. Die sämtlichen Platten dieses
Frieses sind, wenn auch zum
Teil stark beschädigt, 1812 aufgefunden worden und jetzt im
Britischen Museum aufgestellt.
Vgl.
Stackelberg, Der Apollotempel zu Bassä (Frankf. 1826): Cockerell, The temples ofJupiterPanhelleniusatAeginaand ofApolloEpicuriusatBassä (Lond. 1860).
Hauptstadt des Distrikts Bassano (50107 E.) in der ital.
Provinz Vicenza, 28 km nordnordöstlich von Vicenza, liegt auf einer Anhöhe in weiter Ebene am linken Ufer der
Brenta, über
die eine bedeckte Holzbrücke auf steinernen Pfeilern führt, seit die von Palladio erbaute vom
Hochwasser fortgerissen wurde,
und an der an das
AdriatischeNetz anschließenden Zweigbahn
Padua-Bassano (48 km). Am Fuße der
Alpen
[* 11] gelegen,
gewährt sie mit ihren alten hohen
Mauern, ihren Promenaden und der hochgelegenen, von
Ezzelino da
Romano erbauten
Burg einen
höchst malerischen Anblick.
Die Stadt hat (1881) 7657, als Gemeinde 14524 E., mehrere Klöster, ein Gymnasium,
Bibliothek und ein
Theater,
[* 12] mehrere Irdenwarenfabriken,
viele Gerbereien, berühmten
Wein-,
Oliven- und Spargelbau,
Handel in
Seide,
[* 13]
Tuch und Leder und eine Freimesse.
Die Druckerei von Remondini ist eine der größten in Oberitalien.
[* 14] Im
Dome und andern
Kirchen sowie in dem
Palaste des
Grafen
Roberti finden sich schöne Gemälde. Bassano, das seit 1175 dem
Podesta, später denBischöfen von Vicenza
unterstand, wurde von diesen den da
Romano zu
Lehen gegeben. Nach
Ezzelinos (s. d.)
Sturz gelangte es 1268 an
Padua,
[* 15] 1320 an Cane
della Scala, 1339 an die
Carrara, 1388 an die Visconti und trat endlich 1404 freiwillig unter die Hoheit
Venedigs. Bei Bassano schlug
Bonaparte den österr. Feldmarschall Wurmser, der von
Trient
[* 16] zum
Entsatz von Mantua
[* 17] anrückte.
¶
mehr
Nachdem Masséna rechts und Augereau links des Flusses die österr. Avantgarde zurückgeworfen hatten und nach Erstürmung der
Brücke
[* 19] in Bassano eingerückt waren, sah sich Wurmser gezwungen, nach Verlust von 6000 Gefangenen, 8 Fahnen und 32 Kanonen über
Vicenza nach Mantua seine Zuflucht zu nehmen. Auch 6. Nov. 1796, und kam
es bei Bassano zwischen Franzosen und Österreichern zu Gefechten. Durch den Frieden von Campo-Formio 1797 an Österreich,
[* 20] durch den
von Preßburg
[* 21] 1805 an das Königreich Italien
[* 22] gekommen, ward B.1809 zum Herzogtum erhoben und 1811 dem Minister-Staatssekretär
Maret (s. d.) verliehen.
eigentlich Jacopo da Ponte, nach seiner Vaterstadt Bassano zubenannt, venet. Maler, geb. 1510, gest. Er
malte anfange in der WeiseTizians und Bonifazios histor.-religiöse Bilder; nach der Rückkehr in seine Vaterstadt wurde er
aber Begründer der Genremalerei. Bassano malte sowohl Landleute mit ihren Geräten und Tieren inmitten der
tieffarbigen Landschaft seiner Heimat, als auch genreartige Bilder aus der heiligen Geschichte. Zu den besten Werken seiner
Jugendzeit gehören: Die Flucht nach Ägypten,
[* 23] für die KircheSan Girolamo zu Bassano (1534);
Besonders reich an Gemälden B.s ist das Hofmuseum zu Wien;
[* 25] hervorzuheben sind: Der barmherzige
Samariter, Anbetung der Hirten, Einzug in die Arche des Noah, Christus treibt die Wechsler aus dem Tempel (auch in der Nationalgalerie
zu London),
[* 26] Selbstbildnis des Künstlers. Die DresdenerGalerie besitzt: Zug
der Israeliten durch die Wüste, Die Arche Noaas, Moses
und die Israeliten am Felsenquell, Loths Flucht aus Sodom, Bekehrung des Paulus, Verkündigung der frohen
Botschaft an die Hirten, Heimreise des jungen Tobias. - Seine vier Söhne, unter denen Francesco (1549-97) und Leandro (1558
-1623) hervorragen, betrieben mit dem Vater eine förmliche Bilderfabrik.
Ihre Werke sind fast in allen Galerien zahlreich vertreten; eins der besten Francescos ist ein Deckengemälde
im Dogenpalast zu Venedig,
[* 27] die Einnahme von Pavia bei Nachtzeit vorstellend. Das Berliner
[* 28] Museum besitzt von ihm einen barmherzigen
Samariter, die DresdenerGalerie eine Himmelfahrt Maria, eine Anbetung der Hirten, daß Hofmuseum zu Wien einen heil. Franziskus
und eine heil. Clara. Von Leandro ist ein gutes Bild der Dreieinigkeit in San Giovanni e Paolo zu Venedig.