gleichmäßig verteilt.
Die ersteAusgabe erschien 1637 oder schon 1627, andere Neapel
[* 2] 1788 und 1891 (Bd.
1). Das für Märchenkunde wichtige
Buch ward sehr beliebt und vielfach übersetzt (italienisch, Neapel 1754; deutsch von
Liebrecht, 2 Bde., Bresl. 1846). Ebenfalls
neapolitanisch ist «Le
[* 3]
Muse Napolitane», bestehend in
Eklogen (1635; zuletzt 1788),
Vgl. Imbriani, Il gran Basile (im «Giornale Napolitano di Filologia e Letteratura»,
Neap. 1875) und Basile Croce in der Einleitung zur
Ausgabe des «Pentamerone» von 1891.
Gnostiker, stammte aus
Syrien und lebte zu
Alexandria zur Zeit des
Kaisers Hadrianus. Sein
System ist eine
Weiterbildung der
Lehre
[* 6] des
Saturninus (s.d.), die
Grundanschauung dualistisch, durch sittlichen Ernst sich auszeichnend, aber
auch in ihrem wunderlichen mytholog.
Eklekticismus und ihrer phantastischen Zahlenmystik vollständig
von dem Grundzuge ihrer Zeit beherrscht. Um den Ursprung des
Bösen zu erklären, nahm Basilides eine anfängliche Mischung geistiger
und materieller Elemente in der von untergeordneten Geistern herrührenden Schöpfung an, deren allmähliche Scheidung die
Aufgabe der
Erlösung ist.
Besonders merkwürdig erschien seine
Annahme von 365 aus dem obern Lichtreiche (der Ogdoas oder heiligen
Achtzahl) stufenweise erflossenen Geisterreihen, deren Zahl durch den Geheimnamen des unbekannten
Gottes, Abrasar (s.
Abraxas),
angedeutet wurde. Von den
Schriften des und seines
Sohnes Isidor, meist ethischen
Inhalts, sind noch Fragmente erhalten. Aus
dem ältern Basilidianischen
System ging frühzeitig eine unter dem Einflüsse stoischer
Philosophie wesentlich
modifizierte
Lehre hervor, welche der Verfasser der «Philosophumena» (s.
Hippolytus) nach einer Basilidianischen
Schrift ausführlich schildert.
[* 8] (grch.), ursprünglich königl.
Halle,
[* 9] Amtssitz desArchonBasileus der alten
Athener, ist
der
Name einer Gebäudegattung, die besonders bei den alten
Römern zu eigentümlicher Ausbildung gekommen und dann auf eine
besondere Art auf die christl.
Kirche übertragen worden ist. Die Basiliken des
Altertums dienten gleichzeitig dem kaufmännischen
Verkehr und der bürgerlichen Rechtspflege; sie bestanden aus zwei Hauptteilen, dem
Tribunal
(Apsis, s.d.),
das die Sitze der
Richter enthielt und von halbkreisförmiger Grundform war, und dem Raume, der für den Verkehr großer Menschenmengen
bestimmt und gewöhnlich von oblonger Grundfläche, mit Säulenhallen umgeben war.
Der Haupteingang befand sich meist gegenüber der
Apsis. Solche
Gebäude waren im
RömischenReich sehr häufig.
Doch haben sich nur bescheidene Reste derselben erhalten. Das bedeutendste dürfte die Basilika Ulpia auf dem
Forum
[* 10] des
Trajan zu
Rom
[* 11] gewesen sein (110 m lang, 45 m breit), deren
Anlage aus dem Erhaltenen sich rekonstruieren läßt. Die große Mittelhalle
wurde hier von zwei Säulenreihen umgeben.
Besser erhalten ist
die nicht minder bedeutende Basilika des Marentius
(erbaut noch 306 n. Chr.). Sie besteht aus einer mächtigen überwölbten
Halle mit je drei tiefen Seitennischen. Die etwa
gleichzeitige Basilika zu
Trier
[* 12] ist der bedeutendste Rest einer solchen auf deutschem
Boden. Sie war einschiffig und mit flacher
Balkendecke versehen.
Basiliken hießen auch gewisse Säle in den größern Privatpalästen mit einer den Gerichtsbasiliken
ähnlichen
Anlage. Dieselben wurden von den ältesten
Christen zu ihren Versammlungen benutzt und dienten dann, weil hierzu
im hohen
Grade geeignet, als Vorbild für die
Anlage der ersten christl.
Kirchen. (S. Altchristliche Kunst.) Im Laufe der Jahrhunderte
wurde diese ursprüngliche Form, den erweiterten Bedürfnissen entsprechend, vielfach umgestaltet und
künstlerisch weiter ausgebildet.
Die Umgestaltung betraf zunächst die alte Basilika, indem diese aus einem meist ringsum mit
Säulen
[* 13] umgebenen Raum zu einem durch
Arkaden in 3 oder 5 Schiffe
[* 14] getrennten Langhaus wurde, das an beiden Seiten durch
Wände abgeschlossen war. Vor die vordere
Seite legte sich die Vorhalle
(Narthex, s. d.) und der
Vorhof
(Atrium, s. d.), die andere war vom großen
Thore durchbrochen
(Triumphbogen, s. d.) und führte zur
Apsis. Zwischen diese und das Langhaus wurde früh ein Querschiff eingefügt.
Im Langhause erheben sich die
Mauern über die
Arkaden des Mittelschiffs bis über die Dächer der Nebenschiffe,
so daß hier lichtbringende Fenster angebracht werden können.
Die Ausschmückung der Basilika war eine sehr reiche: antike Marmorsäulen, großartige Bilderreihen in Mosaik, reicher
Marmorfußboden, bunt bemalte Deckenkonstruktionen in Holz.
[* 15] Außen wurde meist ohne
Verbindung mit der ein
Glockenturm
(Campanile,
s. d.) angefügt. Die großen frühchristl. Basiliken finden sich in
Rom und Ravenna. In
Rom die seit 1452 abgebrochene fünfschiffige Peterskirche (begonnen um 350 n. Chr.;
s.
Tafel: Altchristliche Kunst II,
[* 1]
Fig. 5), ferner Sta. Maria
Maggiore (nach 352 begonnen, mehrfach umgebaut, dreischiffig,
teilweise noch im alten Schmuck prangend),
San Paolo fuori le mura (5. Jahrh., bis zum
Brande von 1823 fast
unbeschädigt, jetzt glänzend erneuert, fünfschiffig;
[* 1]
Fig. 8), Sta.
Sabina (dreischiffig),
San Prassede (9. Jahrh., mit Beginn der Überwölbung der Schiffe) u. a.;
in Ravenna
San Apollinare nuove (Anfang 6. Jahrh., reichgeschmückt),
San Apollinare in Classe (534-549, prachtvolles Hauptwerk
des
Stils in Ravenna).
Der Basilikenbau verbreitete sich über
Syrien,
Kleinasien und gab auch im Norden
[* 16] die Anregung für die
Anlage der christl.
Kirchen; namentlich im frühroman.
Stil findet man eine eigenartige Fortbildung der frühchristlichen in
späterer Zeit verdrängen
Gewölbe
[* 17] die Balkendecke. Die durch Langhaus, Querschiff und
Chor festgestellte Kreuzform der Basilika blieb
dauernd das
Merkmal namentlich der kath.
Kirchen. Erst in der Renaissance trat ihr der
Centralbau (s. d.)
gleichwertig zur Seite, der sich später mit der Basilika zu neuen Gebilden mischte. Das charakteristische
Merkmal einer mittelalterlichen
Basilika ist das überhöhte Mittelschiff mit Oberfenstern. Im 19. Jahrh. haben König
Ludwig I. von
Bayern
[* 18] und König
Friedrich Wilhelm IV. von
Preußen
[* 19] die Form der altchristl. Basiliken für
Kirchen wieder aufgenommen. Besonders glücklich geschah dies an der Basilika des heil.
Bonifatius zu
München
[* 20] (1835-50 von Ziebland erbaut). Die
Kirche St.
Jakob zu
¶
mehr
Berlin
[* 22] (1850 vollendet, von Stüler) und die Friedenskirche zu Potsdam
[* 23] (gleichzeitig, von Persius) beweisen, daß die Basilika, auf
deren Vorbild Bunsen hingewiesen hatte, sich für den prot. Kultus nickt eignen.
Vgl. von Quast, Die Basilika der Alten (Berl. 1845);
Zestermann, Die antiken und christl. Basiliken (Lpz. 1847);
Weingärtner, Ursprung und Entwicklung des
christl. Kirchengebäudes (ebd. 1858);
Mothes, Die Basilikenform bei den Christen der ersten Jahrhunderte (ebd. 1865);
Canina,
Ricerche sull' architetura piu propria die tempi cristiani (Rom 1846);
Hübsch, Die altchristl.
Kirchen (Karlsr. 1863); Holtzinger,
Handbuch der altchristl. Architektur (Stuttg. 1889); Crostarosa, Le basiliche cristiane (Rom 1892); Allmers, Die altchristliche
Basilika (Oldenb. 1894).
(d. h. Königsgesetze), Name des unter dem griech. KaiserBasilius I. Macedo (gest. 886) vorbereiteten Gesetzbuchs
des griech. Kaiserreichs, welches sein Sohn Leo der Weise (886-912) vollendete. Es besteht aus 60 Büchern und ist eine Umarbeitung
des Justinianischen Gesetzwerks in griech. Sprache,
[* 24] mit Berücksichtigung mancher unterdes geänderter
Verhältnisse. Die Basilika haben Wert für die Auslegung des Corpus juris, sind aber nicht mehr vollständig erhalten. Die Hauptausqaben
sind von Fabrot (7 Bde., Par. 1647;
ergänzt durch Ruhnken und Reitz, «Supplementum operis Basilici Fabrotiani», Leid. 1765) und von Heimbach (Bd. 1-5, Lpz. 1833-50;
ergänzt durch «Supplementum» von C. E. Zachariä von
Lingenthal, ebd. 1846; Bd. 6, enthaltend «Prolegomena»
und «Manuale», 1870).