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Schwester Frau Maria Hack viele Kinderschriften frommer Richtung verfaßte, «Selections from the poems and letters of Barton, with memoir» (Lond. 1849; neue Ausg. 1860).
Schwester Frau Maria Hack viele Kinderschriften frommer Richtung verfaßte, «Selections from the poems and letters of Barton, with memoir» (Lond. 1849; neue Ausg. 1860).
(spr. bahrt'n), Elisabeth, genannt das heilige Mädchen oder die Nonne von Kent, ein an nervösen Anfällen leidendes Mädchen in Aldington (Grafschaft Kent), die ihrer Anfälle wegen seit 1525 in den Ruf der Heiligkeit kam. Dies benutzten der Erzbischof Warham von Canterbury und Bischof Fisher von Rochester, um sich ihrer für den alten Glauben gegen die mit Heinrichs VIII. Ehe- und Kirchentrennung drohenden Neuerungen zu bedienen. Ihre Hellseherei rief große Aufregung hervor, die sie dem schismatischen König gefährlich erscheinen ließ. Man brachte sie zum Geständnis, ein betrügerisches Spiel getrieben zu haben; als sie dies widerrief, wurde sie hingerichtet (1534).
Torr. et Gr., Pflanzengattung aus der Familie der Loasaceen (s. d.), deren Arten, ein- und zweijährige Kräuter, in Chile [* 2] und im Südwesten Nordamerikas wachsen und als Zierpflanzen in Gewächshäusern kultiviert werden. Sie haben gelappte Blätter, einzeln endständige Blüten mit einer großen weißen oder gelblichen Blumenkrone.
Bartonia aurea Lindl. ist eine der schönsten Sommerzierpflanzen mit glänzend orangefarbigen Blüten; sie stammt aus Kalifornien, wird 60-80 cm hoch, ist in Deutschland [* 3] nur in sehr geschützter Lage im Freien, besser in Töpfen unter Glas [* 4] zu ziehen, da sie gegen feuchte, kühle Witterung äußerst empfindlich ist.
(spr. bahrt'n onn örwell), früher selbständige Stadt in der engl. Grafschaft Lancashire, etwa 9 km im W. von Manchester, [* 5] am Irwell, über den ein Aquädukt den Bridgewaterkanal führt, jetzt mit Eccles (s. d.) vereinigt.
(spr. bahrt'n öppónn hömbr), altes Städtchen in der engl. Grafschaft Lincoln, am Südufer des Humber, 9 km südwestlich von Hull, [* 6] hat (1891) 5220 E.;
betrieben wird hauptsächlich Ziegel-, Töpferwaren und Segeltuchfabrikation, sowie Malz- und Getreidehandel.
(spr. -toschéwitscb), Julian, poln. Historiker, geb. in Biala in Podlachien, studierte auf der Petersburger Universität, wurde Professor und Bibliothekar in Warschau [* 7] und redigierte den «Dziennik Warszawski». Er starb hier Unter seinen histor. Werken sind hervorzuheben: «Królewicze biskupi» (Warsch. 1851),
«Deutsche [* 8] Herren am Hof [* 9] Stanislaus Augusts» (ebd. 1852),
«Bekannte Männer Polens» (3 Bde., Petersb. 1853-56). Auch hat Bartoszewicz eine bis auf die Gegenwart gehende Ergänzung des großen Werks von Niesiecki: «Histor. Denkwürdigkeiten der Familien des alten Polens» (2 Tle., Warsch. 1860),
und den dritten Teil des «Codex diplomaticus Regni Poloniae» (ebd. 1859) veröffentlicht. Seine «Geschichte der poln. Litteratur» (ebd. 1861 u. ö.) ist selbständig im Urteil, wenn auch nicht immer unparteiisch und gerecht. Aus seinem Nachlaß erschien «Eine Urgeschichte Polens» (4 Bde., Krakau [* 10] 1878). Seine Werke erschienen in 11 Bänden 1877-82.
rechter Nebenfluß der Oder, entspringt südöstlich von Ostrowo in der preuß. Provinz Posen, [* 11] fließt in westl. Richtung immer in einem breiten sumpfigen Thale an Militsch vorüber, wo er flößbar wird, wendet sich bei Trachenberg nordwestlich, nimmt rechts die Orla auf und mündet 14 km oberhalb Groß-Glogau nach einem Laufe von 165 km.
Joh. Adam Bernh., Ritter von, Kupferstecher, geb. zu Wien, [* 12] bildete sich unter Domanek und Schmutzer zum Kupferstecher aus und erhielt 1781 die Aufsicht über die Kupferstichsammlung der Hofbibliothek. Seit 1797 Mitglied der Akademie, ward er 1812 in den Ritterstand erhoben und 1816 zum ersten Kustos ernannt; er starb bei Wien. hat sich sowohl als Kupferstecher wie durch mehrere Werke zur Kupferstichkunde Verdienst erworben. Zu letztern gehören sein «Peintre-Graveur» (21 Bde., Wien 1802-21; neue Ausg. Lpz. 1866-70) und die «Anleitung zur Kupferstichkunde» (2 Bde., Wien 1821). Außerdem sind zu nennen die «Catalogues raisonnès» der Werke des Guido Reni und von dessen Schülern (ebd. 1795), des Rembrandt (2 Bde., ebd. 1797), des Lukas van Leiden [* 13] (ebd. 1798), des Molitor (Nürnb. 1813). In dem Kataloge der von ihm ausgeführten Kupferstiche werden 505 Blätter angeführt. Geschätzt sind namentlich seine Radierungen nach 12 Tierzeichnungen des H. Roos sowie die nach Rugendas, Potter und Kobell. Ein Verzeichnis seiner Werke lieferte sein Sohn Friedrich Joseph Adam, Ritter von Bartsch (geb. 1798, seit 1827 Kustos der Kupferstichsammlung, gest. im «Catalogue d'estampes de A. de Bartsch» (Wien 1818); dieser veröffentlichte auch «Chronologie der griech. und röm. Künstler» (ebd. 1835) und «Die Kupferstichsammlung der k. k. Hofbibliothek zu Wien» (ebd. 1854).
Karl, Germanist und Romanist, geb. zu Sprottau, [* 14] widmete sich in Breslau [* 15] und Berlin [* 16] dem Studium der german. und roman. Sprachen, wurde 1858 ord. Professor der deutschen und roman. Philologie zu Rostock, [* 17] 1871 zu Heidelberg. [* 18] Er starb Bartsch war vornehmlich Herausgeber und Metriker; es ist sein bleibendes Verdienst, daß er eine große Menge altdeutscher, altfranz. und provencal. Dichtungen, nicht ohne Flüchtigkeiten, aber doch mit guter Methode, reichem Wissen und kritischem Takt zuerst veröffentlicht und untersucht hat. Er begann mit provencal. Arbeiten: dem vielbenutzten und seiner Zeit sehr verdienstlichen «Provencal. Lesebuch» (Elberf. 1855),
das später zu zwei Werken, einer «Chrestomathie» (5. Aufl., Berl. 1882) und einem «Grundriß zur Geschichte der provencal. Litteratur» (Elberf. 1862),
auswuchs. Es folgten: «Peire Vidals Lieder» (Berl. 1857),
eine der ersten wirklich kritischen Ausgaben roman. Dichtungen;
die Ausgabe des geistlichen Schauspiels «Sancta Agnes» (ebd. 1869) u. a. Von B.s altfranz.
Studien zeugen die «Chrestomathie de l'ancien francais» (Lpz. 1866; 5. Aufl. 1884),
die «Altfranz. Romanzen und Pastourellen» (ebd. 1870) und «La langue et la literature francaises depuis le IXe siècle jusqu'au XIVe siècle» (Par. 1887). Viel zahlreicher sind die Arbeiten auf dem Gebiete der deutschen Sprache [* 19] und Litteratur. Er gab neben vielen andern heraus des Strickers «Karl» (Quedlinb. 1857),
«Berthold von Holle» (Nürnb. 1858),
«Die Erlösung» (Quedlinb. 1858),
«Albrecht von Halberstadt» [* 20] (ebd. 1861),
die «Meisterlieder der Colmarer Handschrift» (ebd. 1862),
mehrere Dichtungen Konrads von Würzburg, [* 21] «Die Schweizer Minnesänger» (Frauenf. 1886),
die treffliche Auswahl «Deutsche Liederdichter des 12. bis 14. Jahrh. » (3. Aufl., von Golther, Stuttg. 1893) u. s. w. An Pfeiffers Sammlung erklärender Ausgaben der «Deutschen Klassiker des Mittelalters» beteiligte sich Bartsch durch «Kudrun» (4. Aufl., Lpz. 1880),
(6. Aufl., ebd. 1886) und Wolframs «Parzival und Titurel» (3 Bde., 2. Aufl., ebd. 1875-77); nach Franz Pfeiffers Tode führte er sie in den «Deutschen Dichtungen des Mittelalters» fort. Unter Bartsch' Einzelstudien über altdeutsche Dichtungen ragen hervor: «Über Karlmeinet» (Nürnb. 1861),
«Herzog Ernst» (Wien 1869) und die trotz der fraglichen Ergebnisse fördernden «Untersuchungen über das Nibelungenlied» (ebd. 1865),
an die sich eine große kritische Ausgabe vom «Nibelungenlied» (3 Bde., Lpz. 1870-80) schloß. Hier wie in den Schriften «Der saturnische Vers und die altdeutsche Langzeile» (ebd. 1867),
«Die lat. Sequenzen des Mittelalters» (Rost. 1808) und in Aufsätzen der «Germania» [* 23] zeigt sich Bartsch' metrische Begabung. Er lieferte auch Neubearbeitungen der litterarhistor. Werke von Gervinus (5. Aufl. 1871 - 74) und Koberstein (5. Aufl. 1872-73). Seit Pfeiffers Tode (1868) leitete Bartsch die Zeitschrift «Germania». Bibliographisch war Bartsch' letzte Arbeit «Die altdeutschen Handschriften der Universitätsbibliothek in Heidelberg» (Heidelb. 1887). Eine hübsche Sammlung der «Sagen, Märchen und Gebräuche aus Mecklenburg» [* 24] (2 Bde., Wien 1879-80) erinnert noch an seine Rostocker Zeit. Seine «Vorträge und Aufsätze» sammelte er selbst (Freib. i. Br. 1883). Übertragungen von Burns (Hildburgh. 1865),
des «Nibelungenliedes» (2. Aufl., Lpz. 1880),
von Dantes «Göttlicher Komödie» (3 Bde., ebd. 1877) und «Alten franz. Volksliedern» (Heidelb. 1882) zeigen Bartsch' Formtalent günstiger als eigene Dichtungen (z. B. «Wanderung und Heimkehr», Lpz. 1874) und die Novellen der letzten Jahre.