in den span.
Niederlanden gewährleistete. Dieser
Vertrag wurde durch einen zweiten ersetzt, der die engl.
Garantie
auf das
Besatzungsrecht in
Furnes,
Fort Knocke, Cypern,
[* 2]
Menin, Tournay,
Mons,
[* 3]
Charleroi und Namur
[* 4] beschränkte. Nachdem die Friedensschlüsse
zu
Utrecht
[* 5] und Rastatt
[* 6] die span.
Niederlande
[* 7] auf
Österreich
[* 8] übertragen hatten, wurde zwischen diesem und
den Generalstaaten ein dritter definitiver Barrièretraktat abgeschlossen, wonach den letztern in den fünf
erstgenannten Orten sowie in Namur und Warneton das ausschließliche
Besatzungsrecht, in
Dendermonde und Roermonde aber ein
mit
Osterreich gemeinschaftliches zugestanden ward.
Zur Instandhaltung dieser sog. Sicherbeits- oder
Barrièreplätze sollte
Österreich jährlich eine
Summe
von 500000 Rthlrn. beitragen. Im
Österreichischen Erbfolgekriege wurden dieselben von den
Franzosen erobert und größtenteils
geschleift. 1781 wurde der Barrièretraktat vom
KaiserJoseph II. eigenmächtig aufgehoben. Im zweiten
Pariser Frieden (1815) mußte jedoch
Frankreich die
Zahlung einer namhaften
Summe zur Herstellung dieser Plätze im Interesse des Königreichs derNiederlande
übernehmen. Nach der Errichtung des Königreichs
Belgien
[* 9] sielen diesem die
Barrièreplätze zu.
(frz.), Verrammelungen, die an engen
Stellen, z. B. in einer
Straße, einem Hohlwege, auf einer
Brücke
[* 10] angelegt
werden, um diese Punkte zu verteidigen oder zu sperren und den Feind bei deren Wegräumung zu beschießen.
Zu ihrer Herstellung dienen Wagen,
Tonnen, Kästen, Baumstämme, Pflastersteine, Möbel
[* 11] u. a. Besondere Bedeutung haben die
Barrikaden bei den Straßenkämpfen aufständischer
Bevölkerungen erlangt. Derartige Fälle kamen schon im Mittelalter vor, und besonders
war es
Paris,
[* 12] wo die Barrikaden bereits seit dem 15. Jahrh, vielfach angewendet wurden. Eine hervorragende
Rolle spielten die in den revolutionären Kämpfen dieses Jahrhunderts. (S. auch
Sperren.)
AntonioGiulio, ital. Schriftsteller, geb. 1836 zu Savona, machte den
Feldzug von 1859 mit, folgte 1866 Garibaldi nach
Tirol
[* 13] und nahm am
Römischen Feldzug 1867 teil. Seit 1860 leitete
er die
Zeitung «Il Movimemto», seit 1872 «Il
Cafaro» (Genua).
[* 14] 1876-79 war er Abgeordneter, gehörte erst der Linken an, näherte sich dann aber der
Rechten. Seine sehr
zahlreichen
Romane und Novellen, die den
Stoff dem modernen Gesellschaftsleben oder der Geschichte entnehmen, zeichnen
sich durch Frische und Lebendigkeit aus, so «I misteri di Genova» (1867),
«L'olmo e l'edera»,
«Capitan Dodero»,
«Santa Cecilia», «I Rossi
e i Neri»,
«Val d'Olivi» (deutsch in P. Heyses «Ital. Novellisten»,
Lpz. 1877),
«Le
[* 15] confessioni di
Fra Gualberto», «Semiramide. Racconto babilonese»,
«Come un sogno», «Diana degli Embriaci»,
«La conquista d'Alessandro», «Il
tesoro di Golconda», «La donna di picche», «O
tutto o nulla», «Il ritratto del diavolo», (englisch, Lond.
1886),
«La sirena», «Fior di mughetto»,
«Amori alla macchia», «Monsù
Tomè», «Arrigo il Savio»,
«Casa Polidori», «La montanara», «Se
fossi re!», «Uomini e bestie», «Il
merlo bianco» (spielt in
Japan),
[* 16]
«La spada di fuoco», «Un
giudizio di Dio», «Il Dantino» (1888),
ein
Gerüst auf dem Oberdeck der Seeschiffe zwischen Fock- und Großmast, das zur Aufbewahrung der Reserverundhölzer
(Stengen und Rahen) sowie zum Aufstellen der schweren
Boote
(Barkassen, s. d.) und
Pinassen (s. d.) dient.
Justo Rufino, Präsident der Republik Guatemala,
[* 18] geb. war unter dem
Präsidenten Granados Oberbefehlshaber der
Armee, geriet dann mit diesem in Kampf, bis er 1873 selbst Präsident wurde. Er
versuchte die 5 mittelamerik.
(spr. -rihk), das dem deutschen
Oxhoft entsprechende alte Weinmaß in
Frankreich. Am wichtigsten ist die Barriqne von
Bordeaux,
[* 19] auch
Bordelaise genannt, die noch auf allen Weinhandelsplätzen vorkommt.
Sie soll 30 alte Viertel
(Veltes) =228 l
enthalten, ergiebt aber meist nur 225 l. 4 Barriqne = 1
Tonneau (Faß).
[* 20]
Im franz. Westindien
[* 21] ist von den früher
dort gesetzlichen
Maßen noch eine Barriqne von 100 alten
Pariser Pots = 186,264 l üblich.
oder Barrister-at-law (spr. ätt lah),Titel der engl.
Advokaten, die vor den Gerichtshöfen plädieren,
Rat über schwierige Rechtsfragen erteilen, Prozeßschriften und andere Schriftsätze entwerfen, im Gegensatz
zu den
Solicitors, den
Anwälten im engern
Sinne, welche mit den Klienten verkehren und die Barrister instruieren. Der Funktion nach
wird ein Barrister als Counsel (s. d.) bezeichnet.
In den höhern Gerichtshöfen haben nur Barrister Audienzrecht, in den Country Courts
und im High Court bei Konkurssachen auch
Solicitors. Niemand kann
Richter am High Court werden, der nicht 10 Jahre
lang Barrister war.
(spr. -rus),João de, portug. Geschichtschreiber,
geb. 1496 zu Vizeu, war
Page bei König Emanuel, dann Kammerherr des Kronprinzen D. João. Unter den Zerstreuungen
des
Hofs schrieb er für letztern den Ritterroman «Cronica do emperador Clarimundo»
(Coimbra 1520; Lissab. 1791
u. 1843). Sobald
Johann III. den
Thron
[* 22] bestiegen hatte, machte er Barros zum
Kapitän der Festung
[* 23]
SanJörge de
Mina, dann zum Gouverneur der portug.
Niederlassungen in
Guinea und 1533 zum Schatzmeister von
Indien und
Generalagenten dieser
Länder, wo er die größte Redlichkeit bewies. 1539 ward er vom Könige mit der
ProvinzMaranhão
in
Brasilien
[* 24] beschenkt, um dort eine
Niederlassung zu gründen, gab sie aber, nach Einbuße eines großen
Teils seines Vermögens,
zurück. Zurückgezogen starb er in seinem Landhause Alitem in Pombal 1541 wurde ihm der
Auftrag, die Geschichte
Indiens zu schreiben; doch gab er von dem Werke,
«Asia», nur
Dekade 1-3 (3 Bde., Lissab. 1552-63; 3 Bde.,
1736) heraus, die vierte, handschriftlich hinterlassene, J. Barros Lavanha (Madr. 1615).
Die Fortsetzung bis zur 12.
Dekade lieferte
Diogo do Couto (ebd. 1602
¶
mehr
- 45). Eine Ausgabe des Ganzen in 24 Oktavbänden erschien zu Lissabon
[* 26] 1778 - 88 (abgekürzte deutsche Bearbeitung von Soltau, 5 Bde.,
Braunschw. 1821; eine deutsche Übersetzung begann Feust, Bd. 1, Nürnb.
1844). Außer manchen andern Schriften verfaßte Barros noch zwei sehr interessante «Panegyricos»
auf Johann III. und dessen Schwester, die gelehrte D. Maria (Lissab. 1533 u. 1791). Die kleinern Werke,
mit Ausschluß der «Panegyricos», erschienen 1785 in Lissabon als «Compilação
de varias obras do insigne Portuguez Joam de, ein Zweiter Band
[* 27] 1869 in Porto.