als Zahlungsmittel. Der Preis des
Barrengoldes und Barrensilbers wird an den Haupthandelsplätzen für Edelmetalle regelmäßig
im Kursblatt notiert. Die Münzstätten der
Vereinigten Staaten
[* 2] von
Amerika
[* 3] verwandeln auf Verlangen eingebrachtes
Gold
[* 4] oder
Silber in «feine» Barren (s. oben)
oder in Barren von 9/10 Feinheit (Feinheit der Staatsmünzen) oder von der Feinheit der eingebrachten
Mischung (so daß die Metalle nur eingeschmolzen und in Barren gegossen werden) und versehen diese Barren mit
einem
Stempel, der ihr Gewicht, ihre Feinheit und besondere
Marken zur Verhinderung betrügerischer Nachahmung enthält. Die
Gebühr dafür wird von Zeit zu Zeit festgestellt und darf die wirtlichen Kosten an Material,
Arbeit und
Maschinenabnutzung nicht überschreiten. Man kann in jeder Münzstätte der
Vereinigten Staaten auch gegen eingeliefertes
Edelmetall unter Entrichtung einer gewissen Gebühr «feine» Barren im
Tausch erhalten. - In
Senegambien bildet südlich vom Senegalfluß, landeinwärts von der Seeküste, häufig der Barren (ursprünglich
eine Eisenstange von etwa 12 Pfd. engl. Handelsgewicht
oder 5,4 kg; jetzt aus gewissen Mengen verschiedener Barren zusammengesetzt) die Geldeinheit im Betrage von etwa 4
Frs. Dieser
auch im Innern von
Sierra Leone und
Liberia
[* 5] vorkommend, wird auf etwa 3
Schilling (3,78
Frs.) geschätzt. (S. auch
Gold und
Silber.)
durchF. L.Jahn eingeführtes Turngerät. Der Barren besteht aus zwei wagerechten, gleichlaufenden,
rund gearbeiteten Holzriegeln
(Holmen), deren jeder auf zwei
Ständern ruht, die entweder fest in oder an dem
Boden angebracht
sind oder auf
Schwellen stehen und dadurch transportabel werden. Jetzt benutzt man vorwiegend letztere, die meist auch eine
Vorrichtung zum Höher- und Tieferstellen derHolme haben. Früher fertigte man die Barren ausschließlich
aus Holz,
[* 6] wobei in der Regel die
Holme von gutem, astfreiem Eschenholz waren; neuerdings hat man begonnen, die Barren ganz aus
Eisen
[* 7] herzustellen, wodurch auch gleichzeitig die Möglichkeit zum Enger- und Weiterstellen gegeben ist.
Wegen der starken Einwirkung der Barrenübungen auf die Brustorgane ist eine vorsichtige Benutzung dringend
geboten, namentlich den jugendlichen
Altersklassen. Erst dann, wenn die Schultern gehörig gekräftigt sind, kann im
Jünglings-
und Mannesalter allseitige Benutzung des Geräts eintreten. Als die preuß. Regierung 1862 in
den
Volksschulen statt des ein Turngerät der schwed. Gymnastik, den Querbaum (ein hoch und
tief zu stellender dicker, oben abgerundeter und unten kantiger Barrenholm) einführen wollte, erhob
sich ein Streit über die Nützlichkeit des Barrenturnens, der in dem von der wissenschaftlichen Deputation für das Medizinalwesen
abgegebenen «Gutachten über die Barrenübungen vom mediz. Standpunkte»
im «Centralblatt für die Unterrichtsverwaltung» (Berl.
1862) zu Gunsten des Barren endete.
(spr. bärren eiländ), kleine unbewohnte
Insel im
BengalischenMeerbusen, ungefähr 90 km östlich der
Großen Andaman-Insel, besteht aus einem fortwährend thätigen, meist Wasser- und Schwefeldämpfe ausstoßenden, ungefähr 300 m
hohen Eruptionskegel, den ein fast ebenso hoher, steil aus dem
Meere aufsteigender Erbebungskrater ringförmig umschließt.
Durch eine schmale Öffnung in der
Wand des letztern dringt das
Meer ein und füllt ein inneres
Becken.
Die Eruptionserscheinungen finden alle
10 Minuten statt. Barren-Island bildet mit der noch kleinern, 140 km nördlich
von ihr gelegenen
InselNarcondam (-Rock) und den Schlammvulkanen unweit der
Küste von
Birma das westl. Ende
des großen ostasiat. vulkanischen Inselkranzes.
Elizabeth, Mädchenname von Elizabeth
Browning (s. d.). ^[= (spr. braun-), Rob., engl. Dichter, geb. 1812 in London (Camberwell), besuchte das University ...]
(spr. bahrhedd),Stadt in der schott.
Grafschaft Renfrew, am Severn, 11 km im
SW. von
Glasgow,
[* 9] hat (1891) 8215 E.,
Bergbau
[* 10] auf
Kohlen und Eisenerz sowie
Weberei,
[* 11] Färberei und Bleicherei.
Louis Ernest, franz. Bildhauer, geb. zu
Paris, war
Schüler von Cavelier und besonders von
Cogniet. Er entschied sich indes für die Plastik nach antikem
Stil. Mit dem
Rompreis 1865 ausgezeichnet, vollendete er in
Rom
[* 15] 1870 die
Spinnerin von Megara, die preisgekrönt wurde
(Museum des Luxembourg). 1871 schuf er den Spartacus, der seinen sterbenden
Vater zu rächen schwört, für den Tuilerienpark
(s.
Tafel:
Französische Kunst IV,
[* 1]
Fig. 4). 1878 erhielt er für seine Marmorgruppe:
Adam und
Eva mit der
LeicheAbels (im
Vestibule
des
PariserStadthauses), die Ehrenmedaille des Salons. 1881 fertigte er die
Statue des Kunsttöpfers Palissy, 1882 den
jungen
Mozart mit der
Geige. In seinen Werken vereinigt sich
Anmut mit Kraft;
[* 16] seine Genrestücke, wie die Bronzegruppe Fortuna
mit
Amor, zeichnen sich durch große Lieblichkeit aus.
(spr. -iähr),Theodore, franz. Dramatiker, geb. 1823 zu
Paris, gest. ebenda, verfaßte an 100 Theaterstücke. Zu erwähnen sind: «La vie de
Bohème» (1849, mit H. Murger),
lange viel gespielt, «Les filles de marbre» (1853, mit Lambert Thiboust),
" Les faux bonshommes» («Die
falschen
Biedermänner», 1856, sein bestes, durch beißende Satire ausgezeichnetesStück),
«Les fausses
bonnes femmes» (1858),
«L'héritage de M. Plumet» (1853),
alle drei mit Ernest Capendu; «L'outrage» (1859, mit Plouvier),
«La maison du pont
Notre-Dame» (1861, mit H. de Kock),
der
Vertrag, wodurch England im spanischen Erbfolgekriege den holländ. Generalstaaten
zu ihrer künftigen Sicherheit den
Besitz einer Reihe von festen Plätzen
¶
mehr
in den span. Niederlanden gewährleistete. Dieser Vertrag wurde durch einen zweiten ersetzt, der die engl. Garantie
auf das Besatzungsrecht in Furnes, Fort Knocke, Cypern,
[* 20] Menin, Tournay, Mons,
[* 21] Charleroi und Namur
[* 22] beschränkte. Nachdem die Friedensschlüsse
zu Utrecht
[* 23] und Rastatt
[* 24] die span. Niederlande
[* 25] auf Österreich
[* 26] übertragen hatten, wurde zwischen diesem und
den Generalstaaten ein dritter definitiver Barrièretraktat abgeschlossen, wonach den letztern in den fünf
erstgenannten Orten sowie in Namur und Warneton das ausschließliche Besatzungsrecht, in Dendermonde und Roermonde aber ein
mit Osterreich gemeinschaftliches zugestanden ward.
Zur Instandhaltung dieser sog. Sicherbeits- oder Barrièreplätze sollte Österreich jährlich eine Summe
von 500000 Rthlrn. beitragen. Im Österreichischen Erbfolgekriege wurden dieselben von den Franzosen erobert und größtenteils
geschleift. 1781 wurde der Barrièretraktat vom KaiserJoseph II. eigenmächtig aufgehoben. Im zweiten Pariser Frieden (1815) mußte jedoch
Frankreich die Zahlung einer namhaften Summe zur Herstellung dieser Plätze im Interesse des Königreichs der Niederlande
übernehmen. Nach der Errichtung des Königreichs Belgien
[* 27] sielen diesem die Barrièreplätze zu.