Barra-Inseln.
Barra-Head, die südlichste, trägt den höchstgelegenen Leuchtturm Großbritanniens (207 m). - Barra-Passage ist der 100 m tiefe Meeresarm zwischen den Barra-Inseln im NW. und Tiree, Coll und Rum im SO.
Barra-Head, die südlichste, trägt den höchstgelegenen Leuchtturm Großbritanniens (207 m). - Barra-Passage ist der 100 m tiefe Meeresarm zwischen den Barra-Inseln im NW. und Tiree, Coll und Rum im SO.
oder Bar, Landschaft in Britisch-Senegambien (Gambia), an der Westküste von Afrika, [* 2] nördlich von der Mündung des Gambia, nur etwa 72 km lang und breit, im allgemeinen gut kultiviert, enthält eine Anzahl ansehnlicher Dörfer und einige schöne Wälder.
Die Bewohner, von Gouldsburg auf 200000 geschätzt, sind Mandingo (s. d.).
Hauptstadt ist Barrinding.
Stadt und viel besuchter Luftkurort in der ital. Provinz und im Bezirk Neapel, [* 3] zwischen Neapel und dem Vesuv, [* 4] an der Schmalspurbahn Napoli-Ottaiano mit Anschluß an das Mittelmeernetz, hat (1881) 8964, als Gemeinde 9743 E., Post, Telegraph, [* 5] Wein- und Obstbau sowie Seidenindustrie.
do Rio [* 6] Negro (spr. du riu negru), s. Manaos.
Stadt im Bezirk Piazza Armerina der ital. Provinz Caltanissetta auf Sicilien, hat (1881) 8948, als Gemeinde 9091 E., Post, Telegraph und ein Schloß.
Bockeram, ein Wollstoff, der, im Mittelalter viel gebraucht, in Regensburg [* 7] in vorzüglicher Güte fabriziert wurde.
(frz., spr. -ahsch), Absperrung (einer Straße, eines Flusses), Barriere, Schlagbaum.
s. Barr el-Khasain. ^[= die "felsige Küste" des Somallandes (s. d.) in Ostafrika.]
s. Berkan. ^[= Perkan, Parkan, Barakan (ursprünglich arabisch), ein aus Ziegenhaar und Wolle oder ...]
s. Ceratodus. ^[= Krefft, ein zu den Lungenfischen (Dipnoi) gehöriger, von Forster 1870 in Australie ...]
(span.), eine Schlucht, welche bei einem Vulkan die Wand eines Kraters oder eines Einsturzkraters tief, sich nach außen neigend, durchschneidet.
Auf der canarischen Insel Palma, woher der Name stammt, bildet der Barranco de las angustias den Zugang zu dem 5000 Fuß tiefen Einsturzkrater, der sog. Caldera (span. «Kessel»).
(spr. -ángd), Joachim, Paläontolog, geb. 1799 zu Saugues im Depart. Haute-Loire, studierte auf der Polytechnischen Schule zu Paris, [* 8] war hierauf Erzieher des Grafen Chambord und lebte dann in Prag, [* 9] mit der Erforschung der silurischen Formation in Böhmen [* 10] beschäftigt. Er starb in Schloß Frohsdorf.
Sein Hauptwerk ist das «Système silurien du centre de la Bohème» (Tl. 1, die «Recherches paléontologiques» enthaltend, Prag 1852 fg.), von dem einzelne Abschnitte auch gesondert erschienen sind.
[* 1] Ang., Seelilic des skandinav. Silurs, die abweichendste Form in dem ungeheuern Formenreichtum namentlich paläozoischer Crinoideen, insofern seine Arme nicht vom Kelche aus nach oben gerichtet sind, wie bei allen andern, sondern im Ruhezustand um den Kelch herum nach unten gekrempelt erscheinen.
[* 1] ^[Abb.]
Die beistehende Abbildung zeigt einen Durchschnitt der Krone von Barrandeocrinus.
(spr. -killja), die wichtigste Handelsstadt der südamerik. Republik Columbia, [* 11] an einem linken Nebenarm des Rio Magdalena. Wenige Kilometer von der Mündung gelegen, ist die Stadt seit Eröffnung der Dampfschiffahrt auf dem Rio Magdalena emporgekommen. Da die Mündung desselben eine schwere Barre besitzt, so beginnt die Flußschiffahrt erst bei Barranquilla, das durch eine Eisenbahn zunächst mit der Reede Sabanilla verbunden wurde. hat bereits mehr als 20000 E., jedoch keine öffentlichen Gebäude von Bedeutung, ungepflasterte Straßen, und neben Steinhäusern im Innern nur Palmstrohhütten der ärmern Bevölkerung. [* 12] Der Handel ist sehr bedeutend, die Zahl der nach Mississippisystem gebauten Magdalenadampfer groß. hat durch sein Aufkommen die Städte Sta. Marta und Cartagena schwer geschädigt. Es ist Sitz eines deutschen Konsuls für die Departamentos Bolivar und Magdalena.
Vincente, span. Schriftsteller, geb. in Badajoz, lebt seit 1848 in Madrid [* 13] der Litteratur. Er hat sich als hoher Staatsbeamter und Politiker, besonders durch sein Eintreten für liberale Reformen, den «iberischen» Einheitsstaat und die Interessen der Kolonien bemerklich gemacht. Unter seinen zahlreichen Veröffentlichungen aller Art sind hervorzuheben: «Diccionario biográfico de hombres célebres extremeoñs», «Guerras piráticas de Filipinas» (1878) und «Aparato bibliográfico para la historia de Estremadura» (3 Bde., 1875-80);
ferner die Novellen «Siempre tarde» (1851),
«Juan de Padilla», «La viuda de Padilla», «Narraciones extremeñas», «Cuentos y leyendas», auch der polit.-satir.
Roman «Viaje á los infiernos del sufragio universal».
Barras,
veraltete Handelsbezeichnung für geringwertige, durch Steinchen und Holzstückchen stark verunreinigte Sorten Galipot (s. Fichtenharz).
Barras
(spr. -rah), Paul Jean Francois Nicolas, Graf von, franz. Politiker, geb. zu Fox-Amphoux in der Provence, kämpfte als Lieutenant gegen die Engländer in Ostindien, [* 14] wandte sich nach dem Frieden (1783) nach Paris und vergeudete hier sein Vermögen. Als er die Sache der Revolution siegreich sah, stellte er sich in ihren Dienst. Er erhielt die Verwaltung des Depart. Var und ging später als Kommissar der Armee nach Italien, [* 15] wo er die Verwaltung der Grafschaft Nizza [* 16] übernahm.
Zum
Abgeordneten des
Konvents erwählt, stimmte er für die Hinrichtung des Königs ohne
Aufschub und
Appellation;
auch erklärte er sich 31. Mai 1793 gegen die
Girondisten. Darauf beteiligte er sich an der
Belagerung von
Toulon
[* 17] und allen
blutigen Maßregeln, die über den
Süden
Frankreichs verhängt wurden. Am 9.
Thermidor, beim
Sturze Robespierres, spielte Barras
eine
Hauptrolle. Nachdem er im Nov. 1794 Sekretär,
[* 18] dann Präsident des
Konvents und Mitglied des Wohlfahrtsausschusses
gewesen, zog er sich von der Schreckensherrschaft zurück, trat aber mit gleicher Entschiedenheit gegen die
Umtriebe der Royalisten
wie gegen die Ausschreitungen der
Pariser Sektionen auf. Am 13.
Vendémiaire wurde er vom
Konvent aufs neue zum
Obergeneral ernannt. Als solcher nahm er
Bonaparte zum
Gehilfen an und brachte dessen Ernennung zum
General
der
Armee
¶
des Innern zu stande. Als hierauf das Direktorium gebildet und Barras
Mitglied wurde, schlug er Bonaparte als Obergeneral der
Armee in Italien vor und vermittelte auch dessen Heirat mit der Witwe von Beauharnais, zu der er selbst in intimen Beziehungen
gestanden hatte. Am 18. Fructidor wurde er zum drittenmal zur Rettung der Regierung mit der
Diktatur bekleidet. Er wußte sich 2 Jahre hindurch ein großes Übergewicht im Direktorium und einen entschiedenen Einfluß
auf die öffentlichen Angelegenheiten zu bewahren.
Als das Ansehen des Direktoriums immer mehr sank, verband er sich mit Sieyès, um die Katastrophe vom 30. Prairial des
J. VII herbeizuführen, nach der er mit Sieyès die exekutive Gewalt thatsächlich allein in Händen behielt. Daß er in dieser
Zeit mit Ludwig XVIII. über die Herstellung des Throns zu Gunsten der Bourbonen in Unterhandlung gestanden habe, wird bestritten.
Nach der Revolution des 18. Brumaire mußte Barras
der Konsularregierung weichen. Er wählte sein Gut Grosbois
zum Aufenthalte.
Man beschuldigte ihn, bald daß er die Jakobiner begünstige, bald daß er die Bourbonen zurückführen wolle, und Bonaparte,
der ihm mißtraute, verwies ihn in eine Entfernung von 40 Meilen von Paris. Barras
ging nach Brüssel,
[* 20] später, mit Napoleons Erlaubnis
und stets von der Polizei beobachtet, nach Marseille.
[* 21] Nach der Rückkehr Ludwigs XVIII. kehrte er nach
Paris zurück, wo er auch während der Hundert Tage blieb, doch ohne allen Anteil an den Ereignissen. Später kaufte er in
der Nähe von Paris das Landgut Chaillot und machte ein glänzendes Haus. Das Dekret Ludwigs XVIII., das
die sog. Königsmörder verbannte, erwähnte seiner nicht. Er starb Seine Memoiren
nahm die Regierung in Beschlag. Sie harren noch der Veröffentlichung.