entscheiden. Ebenso hießen vor dem Baron die Notabeln der Bürgerschaft von
London,
[* 2]
York und andern großen, durch Privilegien
ausgezeichneten
Städten, ingleichen bis zu den Wahlbezirksänderungen der
Akte von 1832 diejenigen Parlamentsmitglieder, welche
von den fünf Häfen Dover,
[* 3] Hastings,
Hythe,
Romney und Sandwich in das
Unterhaus gesandt wurden. Solche nicht dem
hohen
Adel zugehörige Baron werden
Mr. (Mister) Baron tituliert. (S.
Baronet.) In
Frankreich, wo sich die Montmorency als premiers,
die Lusignan als seconds barons chrétiens de
France betrachteten, kam die
Baronie allmählich dadurch herab, daß auch Aftervasallen,
die Lehnsleute der hauts barons oder des Königs in seiner Eigenschaft als bloßer
Herzog von Francien
(Isle-de-France), den
Titel Baron erlangten, und daß die
Entwicklung des souveränen Königtums die Schranken der alten Lehnsverfassung
durchbrach. Die Mitglieder des hohen
Adels wurden seitdem zu
Herzögen, Prinzen,
Grafen und Marquis, und die Baron nahmen in der
Rangfolge erst die fünfte
Stelle ein. - Die roman. Wortform Baron kam erst im 17. Jahrh,
aus
Frankreich und
Italien
[* 4] nach
Deutschland.
[* 5]
Julius, Rechtslehrer, geb. zu Festenberg in
Schlesien,
[* 6] habilitierte sich 1860 in
Berlin,
[* 7] wurde 1869 außerord.
Professor daselbst, 1880 ord. Professor des röm.
Rechts in Greifeswald, 1883 in Bern,
[* 8] 1888 inBonn.
[* 9] Seine Hauptschriften sind:
«Abhandlungen aus dem preuß.
Recht» (Berl. 1860),
«Die Gesamtrechtsverhältnisse im röm.
Recht» (Marb. 1864),
(spr. -róng),Michel, eigentlich
Boyron, Schauspieler, geb. zu
Paris,
[* 10] wurde unter Molieres Leitung ein
vortrefflicher Darsteller tragischer und komischer Rollen
[* 11] und Liebling des
Pariser Publikums. Mit 3000
Livres Pension verließ
er 1691 die
Bühne, betrat dieselbe aber 1720 wieder und fand selbst noch in jugendlichen Rollen Beifall.
Baron starb zu
Paris. Von seinen eigenen
Lustspielen
(«Théâtre de M. Baron», 2 Bde., Par.
1736; 3 Bde., 1759) hielt sich «L'homme
à bonnes fortunes» (1686), in das er einige seiner vielen Liebesabenteuer verwob, lange auf der
Bühne.
(spr. bärrŏnett), in England das Mitglied einer von
Jakob I. begründeten Rangklasse, deren Würde erblich
ist, die aber ebenso wie die
Klasse der Knights (s. d.), deren Würde nicht erblich ist, zur Gentry, und
nicht zur
Nobility gehört. Der
Titel war anfangs käuflich und wurde begründet, um die
Mittel zur
Kolonisation
der
ProvinzUlster in
Irland zu beschaffen. Ein Baronet wird mit dem Wort
Sir vor dem
Vornamen und dem
Titel Baronet (abgekürzt
Bart.) hinter
dem
Namen benannt. Seine
Frau hat im allgemeinen Gebrauch (by courtesy) den
Titel Lady; ihr eigentlicher
Titel ist
Dame.
Cäsar, röm.-kath. Kirchenhistoriker, geb. zu
Sora im Neapolitanischen, kam 1557 nach
Rom,
[* 12] wo er
sich den Oratorianern anschloß. Er ward
Beichtvater des Papstes, apostolischer Protonotar, 1596 Kardinal, ferner Bibliothekar
der
Vatikanischen Bibliothek, Mitglied der
Congregatio ecclesiasticorum rituum sowie der Typographia Vaticana.
Er starb und wurde 1622 von
Gregor XV. kanonisiert. Sein bedeutendstes Werk sind die «Annales ecclesiastici
a Christo nato annum 1198» (12 Bde.,
Rom 1588-93; öfter nachgedruckt, am besten in der
AntwerpenerAusgabe, 12 Bde., 1601-5),
in denen Baronius den Nachweis versucht, daß die ewigen
RechteRoms, besonders die hierarchische Weltstellung
der Kurie, in der
Entwicklung des Urchristentums begründet seien. Er verfährt dabei völlig kritiklos befangen in kirchlich-kath.
Vorurteilen; doch ist sein Werk als Materialiensammlung schätzbar.
Vgl. Pagi, Critica. in universos Annales ecclesiasticos
Baronii (4 Bde., Amsterd. 1705;
verbessert von
Franz Pagi, Antw. 1724), die nebst der Fortsetzung (1198 -1565) der «Annales»
von Raynaldi (10 Bde.,
Rom 1646-77) in die
Ausgabe von Mansi (43 Bde., Lucca
[* 13] 1738-59) aufgenommen sind.
Weitere Fortsetzungen der
Annalen lieferten de Laderchi (für 1565-71, 3 Bde.,
Rom 1728) und
Theiner (für 1572-85, 3 Bde.,
ebd. 1856-57).
Die
Übersetzungen in andere
Sprachen sind zahlreich. Von den übrigen Werken des Baronius verdienen Erwähnung: «Martyrologium
Romanum»
(Rom 1586) und
«De Monarchia Siciliae» (auch «Annales ecclesiastici», Bd.
XI), welche von Philipp III. von
Spanien
[* 14] in seinen
Staaten verboten wurde.
Landgemeinde im
Kreis
[* 15] Hörde
[* 16] des preuß. Reg.-Bez.
Arnsberg,
[* 17] 6 km von Dortmund,
[* 18] an der Linie Witten-Dortmund
der
Preuß.
Staatsbahnen,
[* 19] besteht aus den Dörfern Groß- undKlein-Barop, den
Kolonien Rosterbach, Städtisc-Barop,
Baroperhaide und den Zechen «Luise» und
«Witwe» und hat (1890) 2874 E., Post,
Telegraph,
[* 20] evang. und kath.
Pfarrkirche;
Steinkohlenbergbau,
Blechwalzwerk, Maschinenfabriken, Eisengießereien und Ziegeleien.
ältere Bezeichnung für das
Barometer
[* 21] (s. d.). Man bezeichnet, zwar unrichtig, aber jetzt allgemein gebräuchlich,
mit diesem Worte auch eine ungefähr 15 cm lange, 2 cm weite, oben und unten zugeschmolzene
Glasröhre,
die eine
Auflösung von Salpeter, Salmiak und
Kampfer in
Weingeist enthält. Bei größerer oder geringerer Temperaturerniedrigung
scheiden sich aus diesen
Auflösungen die aufgelösten
Stoffe mehr oder weniger in Krystallflocken aus, die sich bei zunehmender
Temperatur wieder auflösen. Solche
Apparate können nicht wie die Quecksilberbarometer eine
Veränderung des Luftdruckes anzeigen,
geschweige denn als Wettergläser dienen.
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