Golderz 378¾ Pud reines
Gold
[* 2] im Werte von 5⅜ Mill. Rubel und aus 180000 Pud
Silbererz 120¼ Pud reines
Silber gewonnen. - 1738 legte
Demidow ein Dorf, 1739 ein
Hüttenwerk an, das, 1744 dem Betriebe übergeben, den
Namen Barnaul erhielt. 1771 ward Barnaul Stadt und
Sitz der
VerwaltungdesBerg- und Hüttenwesens; 1822 wurde es Bezirksstadt.
(spr. -nahw),AntoinePierreJoseph Marie, Mitglied der franz. Nationalversammlung von 1789, geb. zu
Grenoble,
[* 3] wurde 1783
Advokat beim dortigen Parlament. 1789 ward er von seiner
Provinz, infolge einer
Schrift gegen das Feudalwesen,
zum
Abgeordneten bei der Nationalversammlung ernannt und beteiligte sich als glänzender Redner an allen
Beschlüssen gegen die alten Zustände. Er verteidigte Lafayette, als man diesen der
Teilnahme an der Flucht des Königs beschuldigte,
und wurde hierauf nebst Latour-Maubourg und Pétion abgeschickt, die Rückkehr des Königs zu sichern.
Die wachsende Entartung der Revolution führte Barnave zu den Gemäßigten. Er trat jetzt für
den König ein und half die Ernennung eines
Komitees durchsetzen, das die konstitutionellen Dekrete im monarchischen Interesse
prüfen sollte. Nach der Aufhebung der Nationalversammlung ging er nach
Grenoble zurück, wo er zurückgezogen lebte. Nach
dem wurde er nebst Lameth und dem Exminister Duport-Dutertre wegen einer mit dem
Hofe geführten
Korrespondenz in
Anklage versetzt, verhaftet, nach
Paris
[* 4] vor das Revolutionstribunal geführt und guillotiniert.
B.s Leben ist von Salvandy und Jules
Janin geschildert worden, von letzterm in einem biogr.
Roman. Seine gesammelten Werke
gab
Bérenger de la Drome (4 Bde., Par.
1843) heraus; sie enthalten u. a. nicht uninteressante Memoirenfragmente.
Ludwig, Schauspieler, geb. zu
Pest, ging, durch
Sonnenthal vorbereitet, zur
Bühne, die er 1860 zu
Trautenau betrat, kam 1861 nach
Pest, 1862 nach Graz,
[* 5] 1863 als erster Heldenliebhaber nach Mainz,
[* 6] gastierte 1864 auf dem
Burgtheater
und in
Prag
[* 7] und nahm ein Engagement am Stadttheater in
Riga
[* 8] an. 1865 kehrte er nach Mainz zurück, wandte
sich 1867 nach
Leipzig,
[* 9] 1868 nach
Weimar
[* 10] und gehörte 1870-75 dem Stadttheater in
Frankfurt
[* 11] a. M. an, dann bis 1880 dem
Hamburger
Stadttheater, zugleich als Leiter des Schauspiels. Im
Sommer 1880 beteiligte er sich an dem Gesamtgastspiel
deutscher Künstler am
Münchener Hoftheater, 1881 begleitete er die
Meininger auf einer Gastreise nach
London,
[* 12] 1882 machte
er eine erfolgreiche Gastreise durch die
Vereinigten Staaten,
[* 13] 1883 war er Mitbegründer des
DeutschenTheaters in
Berlin,
[* 14] schied
aber aus. 1887-94 leitete er das
«Berliner
[* 15]
Theater»,
[* 16] wo er besonders die geschichtliche
Tragödie
mit kunstverständiger Inscenierung pflegte. Als Mitbegründer der Genossenschaft
Deutscher Bühnenangehöriger (s. d.) vertrat
er mit Wort und
Schrift beredt deren
Rechte.
AlbertChristoph Gottlieb,
Freiherr von, geb. königlich preuß.
General der Infanterie
z. D., kommandierte
im Feldzug 1866 die 2. Infanteriebrigade, im
Kriege 1870/71 die 16. Infanteriedivision, trat demnächst
als kommandierender
General an die
Spitze des 1.
Armeekorps und wurde auf sein Abschiedsgesuch vom zur
Disposition
gestellt. Er ist
Chef des 8. rhein. Infanterieregiments Nr. 68.
(spr. bahrns),William, engl. Dialektdichter und Sprachforscher,
geb.
in Rushhay Farm in Dorsetshire, war zunächst Schreiber bei
einem
Advokaten in Dorchester, 1827
Lehrer, stand einer Privatschule in Wilts, seit 1835 einer in Dorchester vor. Seit 1838 studierte
er in
Cambridge, wo er den
Grad eines
Bachelor of Divinity erlangte. Barnes wurde 1847 Pfarrverweser in Whitcombe, 1862 Pfarrer
in Winterbourne
Came, wo er Okt. 1886 starb, seit 1861 Inhaber einer litterar.
Pension aus der
Civilliste. Seinen Ruf begründeten «Poema of rural life in the Dorset dialect,
with a dissertation and glossary» (Lond. 1844; 2.
u. 3. Sammlung, 2. Aufl. 1863 und 1869). Eine Sammlung von
«Poems of rural
life in common English» erschien 1868, eine von mundartlichen «Hwomely
thymes» 1859 und ein 3.
Band
[* 17] Dialektgedichte 1862, eine Gesamtausgabe 1879. Besonders gelangen ihm Liebeslied und Idylle;
auch Sage und Volkshumor der heimischen
Grafschaft fanden an ihm einen sinnigen Darsteller. Barnes studierte die verschiedensten
Sprachen und veröffentlichte viele etwas dilettantische philol.
Schriften, in denen er mit Vorliebe den german. Charakter des
Englischen betonte, z. B.: " Gefylsta, an
Anglo-Saxon delectus" (Lond. 1849; 2. Aufl. 1853),
«A philological grammar, grounded upon English and formed from a comparison
of more than 60 languages» (1854),
«Notes on ancient Britain and the Britous» (1858),
«Tiw, or a view of the roots
and stems of the English
as a Teutonic tongue» (1862),
«A grammar and glossary of the Dorset dialect with the history, outspreading
and bearings of
South-Western English» (Lond. und Berl. 1863),
«Early English and Saxon English» (1869),
«An outline of English
'speech-craft'» (1878),
«An outline of Red-Craft (Logic), with English wording» (1880),
«Glossary of
the Dorset dialect, with a grammar of its words shaping and wording» (Dorchester 1886). Auch schrieb er «Views
of labour and gold» (1859),
«William Barnes' poems» (hg. von
Hardy, Lond. 1892).
Vgl. LucyBaxter (seine Tochter), Life of W. Barnes (Lond. 1887).
Chipping-Barnet, Stadt in der engl.
Grafschaft Hertford, 18 km nordwestlich von
London,
an der
Great-Northern-Bahn, hat (1891) 5410 E. und wichtige Viehmärkte.
Ein Obelisk erinnert hier an den ersten, den
Rosenkrieg
(s. d.) zu Gunsten
Yorks entscheidenden
Sieg Eduards IV. über den
Grafen von Warwick.
Ort in der niederland.Provinz Geldern, 16 km östlich von
Amersfoort, an der Linie
Amsterdam-Winterswijk
der
Holländischen Eisenbahngesellschaft, eins der schönsten Dörfer der Veluwe, hat als Gemeinde 7096 E., Post und ist
bekannt durch den Heldentod des
Johanvan Schaffelar, der 1482, während des Bürgerkrieges in der
Burg belagert, von dem
Turme
hinabsprang. In der Nähe das Stammgut seines Geschlechts, das stattliche Schloß Schaffelaar. Die Umgegend
des Dorfs ist ein reicher Fundort vorhistor. und german.
Altertümer, wovon eine Sammlung im Rathause.
alter
Name einer Landschaft in der brandenb. Mittelmark des Königreichs
Preußen,
[* 18] in
UrkundenTerraBarnym genannt,
zerfiel einst in den Olden Barnem oder Alten und den Nyen Barnem oder
Neuen Barnim. Der
Alte Barnim reichte nördlich
der
Finow bis zur Südgrenze der spätern
Ukermark und umfaßte die Gegend von Liebenwalde und Zehdenick an der
Havel ostwärts
bis Parstein und
¶
mehr
Oderberg a. O. Der Neue Barnim umfaßte das Land nördlich der Spree bis zur Finow zwischen der Havel und Locknitz und bildete mit
dem Teltowe (dem Lande südlich der Spree zwischen Havel, Nuthe und Dahme bis zum Teltowschen Bruche) den Pagus Sprewa oder den
Spreegau. Albrechts II. Söhne, Johann II. und Otto III., brachten beide Länder (Neubarnim und Teltowe) zwischen 1225 und 1232 von
einem gewissen Barwin oder Barnem durch Kaufan sich. Die Kreise
[* 20] des preuß. Reg.-Bez. Potsdam
[* 21] Niederbarnim (s. d.), der westlichere,
von Berlin und der Spree bis 53° nördl. Br. gelegen, und Oberbarnim (s. d.) im NO. und O. vom vorigen,
sind größtenteils aus dem ehemaligen Lande Barnim gebildet.