nen, die Erfindung des Eisengarns u. s. w. Die seit Anfang des 19. Jahrh, bestehenden chem.
(Soda-) Fabriken erweiterten sich immer mehr, und zugleich entstanden eine Reihe Farbwarenfabriken, die, namentlich nach
Erfindung der
Anilinfarben, eine außerordentliche
Ausdehnung
[* 2] gewannen. Mit Einführung der franz.
Verwaltung war die Garnnahrung,
oder die Zunft der Garnhändler und Bleicher, die später auch alle andern Industriezweige in sich schloß,
aufgelöst worden. An ihre
Stelle trat bis 1820 ein Handelsvorstand. 1830 wurde die Handelskammer von
Elberfeld
[* 3] und Barmen (die
zweitälteste in
Deutschland)
[* 4] geschaffen, 1871 erfolgte die Abtrennung einer besondern Handelskammer für Barmen 1857 erhielt
der
Bürgermeister den
Titel Oberbürgermeister, und 1861 wurde Barmen
Stadtkreis.
(Natrium chloro-borosum),
Desinfektions- und Konservierungsmittel, nach
Schwarz eine Mischung von
Borax
[* 5] und
Kochsalz, nach neuern Untersuchungen besteht es aus
Borax,
Borsäure, Kochsalz und etwas unterchlorigsaurem Natrium.
Brüder (in
Frankreich Frères de la charité, in
Italien
[* 6]
Fate ben fratelli, in
Spanien
[* 7] Hospitalarios), ein religiöser
Orden,
[* 8] gestiftet von dem Portugiesen
Johann Ciudad (später
Juan de Dio,
Johannes von Gott genannt),
der, 1495 geboren, nach einem abenteuerlichen Leben durch die Bußpredigt des
Juan deAvila bekehrt, sich seit 1540 zu Granada
[* 9] der Pflege armer
Kranker widmete, für deren
Unterhalt er bettelte. Von allen Seiten unterstützt, hinterließ
er bei seinem
Tode 1550 bereits einen festgegründeten
Verein, der 1572 von
Pius V. als
Kongregation von Hospitaliterbrüdern
nach der Regel des heil.
Augustin anerkannt ward.
Sein
Stifter ward 1630 von
Urban VIII. selig, 1690 von
Alexander VIII. heilig gesprochen. Seit 1592 in eine span.Kongregation
für
Spanien und
Amerika
[* 10] mit brauner und eine italienische für das übrige Europa
[* 11] mit schwarzer Ordenstracht geschieden unter
je einem
General in Granada und
Rom,
[* 12] hat der
Orden, besonders seit ihm 1624 sämtliche Privilegien der Bettelorden verliehen
sind, sich über sämtliche
Länder Europas und
Amerikas verbreitet.
Außer den drei gewöhnlichen Ordensgelübden
legen sie noch das des Krankendienstes ab und Pflegen in ihren großartigen Hospitälern
Angehörige aller Konfessionen.
[* 13] Diesem
humanen Wirken verdankt auch der
Orden, daß er alle Umwälzungen des kirchlichen und staatlichen Lebens überdauerte. Nur
in
Spanien wurde er 1856 und 1868 unterdrückt; seit dem steht er unter einemGeneral in
Rom. Er zählt
über 1200 Mitglieder.
Vgl.
Held, Kurze Geschichte der Heilanstalt der in
Prag,
[* 14] nebst Rückblicken auf die Entstehung und
Schicksale dieses
Ordens überhaupt
(Prag 1823).
Schwestern (frz.
Sœurs oder Filles de la charité oder de la miséricorde),
Kongregationen von kath.
Jungfrauen,
die sich der
Krankenpflege widmen. Die älteste und verbreitetste ist von dem heil. Vincenz von
Paul unter
der Mitwirkung der
Witwe Le
[* 15] Gras, geborene de Marillac, 1633 in
Frankreich gegründet und 1668 vom Papste bestätigt (Filles
de la charité, Vincentinerinnen, wegen ihrer grauen Kleidung auch
Sœurs grises,
Graue Schwestern genannt).
Die Revolution unterbrach ihre Thätigkeit. Napoleon stellte sie 1807 wieder her. Sie hat jetzt Häuser
in vielen europ.
Ländern,
auch in den andern
Weltteilen. Einen besondern Zweig bilden die von dem
Abt Louys von Estival 1652 gestifteten,
auch in
Deutschland verbreiteten Schwestern vom heil. Carlo
Borromeo
(Borromäerinnen). Außerdem giebt es noch einige weniger
verbreitete
Kongregationen. Im weitern
Sinne heißen Barmherzige Schwestern auch andere Genossenschaften, die sich ausschließlich oder vorzugsweise
mit
Krankenpflege beschäftigen, wie die Elisabethinerinnen (nach der heil. Elisabeth, Landgräfin
von
Thüringen, benannt), Hospitaliterinnen, Augustinerinnen, Franziskanerinnen, Cellitinnen. Im ganzen giebt es gegen 30000 Barmherzige Schwestern
Flecken im
Kreis
[* 17] Pinneberg des preuß. Reg.-Bez.
Schleswig,
[* 18] an der Krückau, hat (1890) 2935 E., Post,
Telegraph,
[* 19] königl. Präparandenanstalt (50
Schüler), Volksschule, Spar- und Leihkasse, Kreditverein;
Färbereien,
Schuhwarenfabriken und Lohgerbereien.
Das auf einer
Insel in der Krückau gelegene Schloß Rantzau, ehemals Residenz der Reichsgrafen
von Barmstedt, ist Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Altona).
[* 20]
In einem nahen Gehölz bezeichnet ein
Stein die
Stelle, wo 1721 der
Reichsgraf
ChristianDetlef erschossen ward.
eigentlich Joses, ein Levite von Cypern,
[* 24] einer der ersten apostolischen Missionare und Begründer der Christengemeinde
zu
Antiochia. Die spätere Überlieferung macht ihn zu einem der 70
Jünger Jesu. In der
Apostelgeschichte wird er häufig als
Gefährte des
Paulus genannt, den er selbst von
Tarsus zu seinem
Beistande herbeigerufen hatte. Später
trennten sich beide, da Barnabas der
Lehre
[* 25] des
Paulus von der Aufhebung des mosaischen Gesetzes im
Christentum nicht zustimmte und
auf die Seite des
Petrus trat.
Sein Missionsgehilfe war
Markus. Nach einer unverbürgten Sage soll Barnabas zu
Alexandria und
Rom gepredigt und zuletzt auf Cypern
den Märtyrertod erlitten haben. Eine andere Überlieferung macht ihn zum ersten
Bischof von Mailand.
[* 26] Der unter dem
Namen des
Barnabas erhaltene
Brief, der durch
allegorische Auslegung des alttestamentlichen Ceremonialgesetzes der buchstäblichen entgegentritt,
ist wahrscheinlich in der Zeit Hadrians geschrieben
(Ausgaben, s.
Apostolische Väter).
die 1530 von drei Mailänder Klerikern, Zaccaria,
Ferrari und Morigia, zur Linderung von Kriegsnot gestifteten, 1533 von
Papst Clemens VII. bestätigten regulierten Chorherren des heil.
Paulus (Paulaner), nach der ihnen in Mailand 1545 eingeräumten
Kirche des heil.
Barnabas genannt. Sie widmen sich der
¶
mehr
Seelsorge und dem Unterrichte und haben noch jetzt in Italien und Osterreich etwa 20 Kollegien. Ihr General residiert in Rom.
Außer den drei gewöhnlichen Ordensgelübden legen sie das Gelübde ab, nicht nach kirchlichen Würden zu streben und
keine ohne Genehmigung des Papstes anzunehmen.