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Kleinen genommen, 802 fiel es an den
Herzog von
Benevent; im 9. Jahrh, kämpften Saracenen, Griechen, Langobarden,
Venetianer
und ital. Karolinger um die Stadt, bis die Griechen sie 1071 als ihren letzten Platz in
Italien
[* 2] an Robert
Guiscard (s. d.)
verloren. 1155 wegen eines
Aufstandes von König Wilhelm II. zerstört, wurde Bari delle Puglie 1166 unter Wilhelm II.
wieder aufgebaut und von
Karl II. von
Anjou mit reichen
Vorrechten bedacht. Robert von
Anjou verlieh die Stadt seinem Günstling
Amelio del Balzo, und endlich im 15. Jahrh, gelangte sie als Herzogtum an die
Sforza. 1558 wurde dies dem span. Vicekönigreich
Neapel
[* 3] einverleibt. Unter
Erdbeben
[* 4] hatte Bari delle Puglie 1254, 1267 und 1730 zu leiden.
oder Bacharieh, kleine
Oase in der
Libyschen Wüste im Westen des
Nils, 8,4 qkm groß mit 6176 E., wurde 1874 von
Jordan, dem Reisegefährten von Rohlfs, erforscht. Barieh ist die Oasis parva der Alten;
(ital.,
d. i. Faß,
[* 5] Fäßchen), der
Name eines ältern ital. Flüssigkeitsmaßes von sehr verschiedener
Größe,
zwischen 30 und 140 l. Der noch in
Griechenland
[* 6] übliche Barile (die
Barela, Barila oder
Barilla), ein ursprünglich venet.
Maß,
enthält 64,39
l und wird an Gewicht bei
Wein = 50
Oken oder 64 kg, bei Öl aber = 48
Oken oder 61,44 kg
gerechnet. Auf den
Ionischen Inseln ist der Barile = 16 engl. Imperialgallons oder 72,70
l und an Gewicht bei Öl = 52
Oken oder
66,56 kg. Dagegen hat der Weinbarile auf der
InselMalta nur einen
Inhalt von 9½ solchen
Gallons = 43,16
l. In
Tripolis (Nordafrika) enthält der Barile wie in
Griechenland 64,39 l. Die alte franz. Barrique (s. d.)
wird in manchen Gegenden
«Baril» genannt; ferner ist der (nicht mehr gesetzliche)
Baril im franz. Westindien
[* 7] für Hülsenfrüchte
102,445 (auf Guadeloupe nur 96,857) l, für
Sirup 113,559 l. In Malaga
[* 8] begreift der
Baril
(Korb) Weintrauben 24 kg
Gewicht.
Dieselbe Bedeutung hat das engl.
Barrel, ein Biermaß in England, gegenwärtig von 36 Imperialgallons oder 163,564
l und auch
ein Gewichtsbegriff. Besonders wichtig ist das
Barrel als Gewichtsgröße im Verkehr mit Weizenmehl, da in England wie
in ganz
Amerika
[* 9] dieses Mehl
[* 10] im größern
Handel stets nach dem
Barrel (frz.
Baril; span. und portug.
Barril) verkauft wird, welches 196 engl.
Pfd. Handelsgewicht = 88,904 kg begreift. Bei
Butter ist das
Barrel = 224, bei Seife = 256, bei
Pottasche = 200 Pfd. engl. Handelsgewicht.
(spr. -ilja) oder
Alicante-Soda, die an der span.
Küste durch Verbrennen
von Meerespflanzen dargestellte
Asche,
die wegen ihres Gehalts an kohlensaurem Natrium,
Soda, vielfache Verwendung fand.
oder
Varinas, Stadt im
Staate Zamora in
Venezuela,
[* 17] in der Ebene unweit rechts vom schiffbaren Sto.
Domingo,
hat (1889) etwa 2000 E., 1787 gegen 12000 E., litt aber außerordentlich in
den Unabhängigkeitskriegen, in denen sie von den span.
Truppen geplündert und niedergebrannt wurde.
In der Umgegend wird
Kakao,
Kaffee und
Tabak
[* 18] (Varinastabak) gebaut, doch ist der Tabakbau ebenso wie die früher blühende Viehzucht
[* 19] fast völlig
zu
Grunde gegangen.
(spr. bähring), eine nach England ausgewanderte deutsche Familie, welche zu
London
[* 20] eins der größten Bankhäuser
der Welt, die Firma BaringBrothers+Comp. begründete, und deren Mitglieder sich vielfach als Parlamentsabgeordnete
und Inhaber höherer Staatsämter bekannt gemacht haben.
JohannBaring, Sohn eines Pastors in
Bremen,
[* 21] ließ sich in der ersten
Hälfte des 18. Jahrh. zu Exeter in
Devonshire nieder und begann dort ein kleines
Geschäft. Von dessen
vier
Söhnen begründeten John (geb. 1730) und Francis (geb. 1740) 1770 in
London das genannte Bankhaus. Francis wurde ins
Unterhaus gewählt, wo er zu den Anhängern Pitts zählte, saß im
Rat der
Ostindischen
Compagnie und wurde 1793 zum
Baronet erhoben. Er starb nachdem er sich auch als Schriftsteller
einen
Namen gemacht hatte. Er schrieb: «The Principle of the CommutationActestablished by Facts» (Lond. 1786),
für Minderung
der
Thee- und anderer Verbrauchszölle;
«Observations on the Establishment of theBank of England» (ebd.
1797) und
«FurtherObservations»;
«Observations on the Publications ofWalterBoyd,M. P. » (ebd. 1801).
FrancisBaring hinterließ
fünf
Töchter und vier
Söhne, von denen der älteste,
SirThomasBaring (geb. 1772, gest. 1848), den
Titel erbte. Bedeutender war
der zweite Sohn,
AlexanderBaring, als Finanzmann und Politiker. Er war geboren, verlebte seine
Lehrjahre in
Amerika, war seit 1810
Chef des Hauses und saß 1806–35 im
Unterhaus, wo er immer das Interesse freien Handelsverkehrs
zwischen den Nationen vertrat. Er schrieb, um den
Krieg mit
Amerika abzuwenden, «Inquiry into the causes and consequences ofthe ordersin Council» (Lond. 1808). Peel ernannte ihn 1834 zum Münzmeister
und Präsidenten des Handelsamtes; beim
Sturz des Ministeriums Peel im April 1835 legte er seine
Ämter nieder und wurde als
LordAshburton ins Oberhaus berufen, wo er als eifriger
Tory sich auch von seinen frühern freihändlerischen
Anschauungen abwandte
und aufs entschiedenste Peels große Zollreformen bekämpfte. Mit glücklichem Erfolg löste er 1842 auf
einer außerordentlichen Sendung nach
Amerika die Streitigkeiten zwischen England und den
Vereinigten Staaten
[* 22] in
Bezug auf das
Gebiet von Maine. Er starb zu Longleath. Ihm folgte als zweiter Lord
Ashburton sein Sohn WilliamBinghamBaring, geb. Er
gehörte im
Unterhause zu den Anhängern Peels, in dessen Ministerium er die
Stellen eines Sekretärs des
IndischenAmtes und
des
¶
mehr
Kriegszahl-415 meisters versah. Er starb worauf ihm in der Peerswürde sein Bruder Francis (geb. gest.
folgte. Vierter Lord Ashburton war dessen ältester Sohn Alexander Hugh Baring, geb. 1835), dem als fünfter sein Sohn Francis
Denzil Edward Baring, geb. der jetzige Träger
[* 24] des Titels, folgte. Der Sohn des SirThomas Baring, der
dritte Baronet, Sir Francis ThornhillBaring, geb. vertrat 1826–65 die Stadt Portsmouth
[* 25] im Parlament.
In seiner Politik schloß er sich den Whigs an. Von 1830 bis 1834 war er Lord des Schatzes und unter dem
Ministerium Melbourne
[* 26] bis 1839 Schatzsekretär, dann bis 1841 Schatzkanzler, welchem Posten er sich jedoch wenig gewachsen
zeigte. 1849–52 bekleidete er das Amt eines ersten Lords der Admiralität. Bei Gelegenheit der Bildung des Ministeriums Russell-Gladstone mit
dem Titel eines Lord Northbrook zum Peer erhoben, starb er (S. Northbrook.)
Thomas ein Bruder des ersten Lords Northbrook, geb. beteiligte sich mit Vorliebe an den großen kommerziellen Unternehmungen
seiner Familie. Im Gegensatz zu den meisten andern Familienmitgliedern war er entschiedener Tory und saß 1835–37, 1844–73
im Unterhaus. Er blieb erster Chef des Handelshauses bis zu seinem Tode Der jetzige Chef, sein
Vetter Edward Charles Baring, geb. wurde 1885 zum Baron Revelstoke, ein anderer Baring, Sir Evelyn, 1892 zum BaronCromer
erhoben.
Das Haus Baring ist in allen Hauptgeschäftszweigen stark interessiert, bei Vermittelung von Staatsanleihen, in Wechsel- und
Geldhandel, Produktenhandel, eigener Kolonialproduktion (z. B. auf Ceylon),
[* 27] Einfuhr und Ausfuhr auf eigene und fremde Rechnung
u.s.w. Im Nov. 1890 hatte es infolge seiner starken Beteiligung bei argentin. Anleihen eine schwere Krisis zu bestehen, aus
der es sich nur mit Hilfe der Banken von England und Frankreich retten konnte; das Bankhaus wurde in eine
Aktiengesellschaft verwandelt.