Unterdrückung des
Sklavenhandels, dagegen erkannte er erst nach hartnäckigem Sträuben die Deutsche
[* 2] Schutzherrschaft in
Ostafrika im Aug. 1885 an. 1887 traf er mit Dr.
Peters ein Übereinkommen, das die Grundlage für den im April 1888 abgeschlossenen
wichtigen Küstenvertrag bildete. Bargasch starb Ihm folgte sein
Bruder Seyid Khalifa.
(engl., spr. bahrdsch), seltene Bezeichnung für ein
10-12ruderiges Admiralsboot. - Barge (frz., spr. barsch'),
ein plattes, 7-10 m langes Flußschiff mit Segel und
Ruder.
Woldemar,Komponist, geb. in
Berlin,
[* 4] Sohn des dortigen Musiklehrers
Adolf Bargiel (gest. 1841), erhielt
den ersten Unterricht von seinem
Vater, besuchte von 1846 an das
Leipziger Konservatorium, wurde
Lehrer an der Rheinischen
Musikschule
in Köln
[* 5] und ging 1865 als Dirigent der
Konzerte der holländischen Musilgesellschaft nach Rotterdam,
[* 6] von wo er 1874 als
Lehrer für musikalische
Komposition an die königl.
Akademie nach
Berlin berufen wurde. 1876 erhielt er den
Professortitel und wurde 1889 Vorsteher der
Abteilung für
Komposition an der königl. Hochschule für
Musik. Als
Komponist ist
Bargiel durch Instrumentalwerke (Ouverturen,
Sinfonien,
Trios u. s. w.), in denen er sich
Schumann verwandt zeigt,
bedeutend.
Kirchdorf im
Kreis
[* 7]
Stormarn des preuß. Reg.-Bez.
Schleswig,
[* 8] an der Linie
Hamburg-Lübeck der Lübeck-Büchener
Eisenbahn, hat (1890) 1510 evang. E., Post,
Telegraph,
[* 9]
Amtsgericht (Landgericht
Altona),
[* 10]
Sparkasse, 2 Kram- und Viehmärkte;
in der Nähe Fundorte von Steinwerkzeugen und Bronzegegenständen und ein Urnenfeld der Eisenzeit. Bargteheide wurde 1314 von
GrafJohann dem
Milden an dessen
Bruder Gerhard IV. verpfändet, 1475 von der Familie von Heest in Tremsbüttel an
HerzogJohann
von
Sachsen
[* 11] verkauft, 1649 an die
Herzöge von Holstein-Gottorp abgetreten, gehörte, als
Peter III. von Holstein-Gottorp 1762 den
russ.Thron
[* 12] bestiegen hatte, zum sog. Großfürstlichen Anteil Holsteins, kam mit
Abtretung desselben unter
russische, 1806 unter dän. Herrschaft, 1866 an
Preußen.
[* 13]
1)
Bezirk im N. des russ.-sibir. Gebietes
Transbaikalien, hat 169023,3 qkm mit 22829 E., meist nomadisierenden
Tungusen, wenig
Russen. Der
Boden ist sehr bergig,
das Klima rauh. 1887 wurden 18 Mill. Pud
Goldsand gewaschen und daraus 34 Pud 11 russ.
Pfund
Gold
[* 14] gewonnen. - 2) Bezirksstadt im
Bezirk am Bargusin, 42 km vor seiner Mündung in den Baikalsee, hat (1885) 1659 E.,
Post, 2
Kirchen, Fischfang und
Handel mit den Nomaden der Umgegend. Bargusin, 1648 gegründet, gehörte 1783-1851
zum Gouvernement
Irkutsk und wurde 1856 Bezirksstadt.
(spr. báhrämm),RichardHarris, engl. Erzähler und
Humorist, geb. zu
Canterbury, in der Paulsschule
in
London
[* 15] erzogen, ging 1807 nach Oxford
[* 16] und ward da
Bachelor of
Arts. Hierauf widmete er sich theol.
Studien und wurde 1813 Pfarrer
inAshford. Während einer längern
Krankheit schrieb er 1819 die Novelle
«Baldwin», die wenig Beifall fand,
bald darauf «My cousin Nicholas» (gedruckt 1834 anonym in
«Blackwood'sMagazine»,
1841 in 3 Bdn.). 1821 siedelte Barham als
Kanonikus der Paulskirche nach
London über, wo er 1824 königl.
Kaplan ward und starb.
Allgemeiner bekannt wurde Barham durch erzählende Gedichte, die 1837-42 unter dem
PseudonymThomasIngoldsby
als «The
Ingoldsby legends, or mirth and marvels» in mehrern
Serien zuerst in
«Bentley's Miscellany», gegen das Ende hin im
«New Monthly
Magazine» erschienen. Die Mischung von
Burleske, Witz, Pathos und Altertümlichkeit, womit diese, den franz.
Contes nachgebildet, seltsame geschichtliche und sagenhafte Begebenheiten in wechselnden Formen darstellten, wies ihnen eine
eigentümliche
Stelle in der zeitgenössischen Litteratur an; genannt seien: «The smuggler's leap», «Bloudie
Jacke of Shrewsberrie», «The lay of St. Cuthbert», «The
witches' frolic», «The black mousquetaire». Das Werk erschien später
wiederholt mit
Illustrationen von Cruikshank und Leech (Gesamtausg. als 18. Aufl., Lond.
1860; neu z. B. mit biogr. und kritischer Einleitung in Bettanys «Minerva
Library», 1889),
B.s
Lyrik 1881 allein. 1849 veröffentlichte Barham eine
Biographie von T. E.Hook.-
B.s Leben beschrieb sein Sohn Dalton Barham: «The life and letters of the
Rev. R. H. Barham » (2 Bde.,
Lond. 1870; 3. Ausg. 1880).
1) Hauptstadt des Distrikts
Murschidabad (s. d.) in
Bengalen
(Ostindien),
[* 17] 24° 5' nördl.
Br., 88° 19' östl. L., am linken
Ufer der
Bhagirathi, 8 km südlich von
Murschidabad, ungefähr 180 km nördlich von Kalkutta,
[* 18]
an der nach letzterm
führenden Heerstraße, bat jetzt 23515 E., darunter 18779
Hindu, 4202 Mohammedaner, 236
Christen. Bis vor wenigen Jahren war
Barhampur eine größere Militärstation; jetzt stehen die großen
Kasernen leer. Infolgedessen zählte die Stadt 1891 3595 E. weniger
als 1871. - 2) Barhampur, richtiger
Brahmapur, Hauptstadt des Distrikts Gandscham (PräsidentschaftMadras),
[* 19] 19°
19' nördl.
Br., 84° 48' östl. L., hat (1891) 25653 E., darunter 23764
Hindu, 1364 Mohammedaner, 488
Christen.
oder
Bar 'Ebraja, Gregorius, mit arab.
Namen Abul-Faradsch, syr. und arab. Schriftsteller, ward 1226 als
der Sohn eines christl.
Arztes von jüd.
Abstammung (daher sein
Beiname «Sohn des
Hebräers»)NamensAaron
zu
Melitene oder
Malatie in
Armenien geboren. Wegen seiner ausgezeichneten Kenntnisse in allen Fächern wurde er von seinen
Zeitgenossen die «Zierde der Zeit» (Farîd al-zamân) genannt.
Schon in seinem 20. Jahre wurde er zum
Bischof von Gubas bei
Malatija ernannt; er ward mehrfach versetzt und abgesetzt, bis er 1264 durch den
PatriarchenIgnatius III.
zur Würde eines jakobitischen
Weihbischofs gelangte, die er bis zu seinem
Tode (1286) bekleidete. Barhebräus war einer der fruchtbarsten
und bedeutendsten Schriftsteller der
Syrer. Er zeigt sich überall als gewissenhafter und kritisch sichtender Forscher.
Sein großes Geschichtswerk, die
«Chronik», dessen erster, die polit. Geschichte enthaltender
Teil bereits 1789 (in
Leipzig)
[* 20] von P. I.
Bruns und G. W. Kirsch u. d. T. «Abulfaragii
Chronicon syriacum» veröffentlicht worden war, ist erst in der neuesten Zeit von Abbeloos und Lamy durch Veröffentlichung
der beiden andern
Teile kirchengeschichtlichen
Inhalts
(«Chronicon ecclesiasticum», 3 Bde.;
Tl. 2, Löwen
[* 21] 1872-74;
Tl. 3, 1877,
mit lat.
Übersetzung und Anmerkungen) vollständig bekannt geworden. Eine
¶
mehr
413 neue Ausgabe wurde 1890 in Paris
[* 23] von dem P. Bedjan veranstaltet («Gregorii BarhebraeiChroniconsyriacum»). Von seinem großen
eregetischen Werke, der «Schatzkammer der Geheimnisse» (aussar râse),
sind verschiedene Abschnitte, namentlich durch Bernsteins und de Lagardes Anregungen, veröffentlicht worden. Eine Gesamtausgabe
seiner grammatischen Werke hat der Abbé Martin («Œuvresgrammaticales d'Abou'l-Faradj,ditBarHebreus», Tl. 1 u. 2, Par. 1873) und eine Ausgabe seiner kleinern syr. GrammatikBertheau (Gött. 1843) veranstaltet. Auch
dogmatische und mystische Werke, Gedichte, Erzählungen, philos., mediz. und naturwissenschaftliche Schriften verschiedenen
Inhalts hat Barhebräus verfaßt und in seinem «Nomocanon» die
kirchlichen und weltlichen Gesetze für die jakobitische Kirche zusammengestellt. Eine Selbstbiographie
des Barhebräus mit einer Fortsetzung durch seinen Bruder, die ein fast vollständiges Verzeichnis aller Schriften des Barhebräus enthält,
findet sich im «Chroniconecclesiasticum». Die arab. Recension seiner polit. Geschichte, welche in den letzten Jahren seines
Lebens auf Bitten einiger mohammed. Freunde verfertigte, gab Pococke als
«Abulpharagii historia dynastiarium» mit lat.
Übersetzung (2 Bde., Oxf. 1663)
heraus (deutsch von Bauer, 2 Bde., Lpz. 1783–85).
Vgl. die Übersicht über die Veröffentlichungen aus der großen Zahl der Schriften des Barhebräus bei Nestle, Syr.