die Einwohner zu Luz zu, einem Städtchen von 1507 E. am Einfluß des
Bastan in die
Gave de Pau
[* 2] mit wichtigen Fabriken von
Barègestoffen. Aus dem Granit von Barèges springen 13 alkalisch-salinische Schwefelthermen von 33 bis 46° C., welche
besonders bei
Hautkrankheiten,
[* 3] hartnäckigen Rheumatismen,
Syphilis, Nervenleiden und alten Blessuren gebraucht
werden. Barèges wird jährlich von etwa 4000 Badegästen und Reisenden besucht. Die
Saison dauert vom 15. Juni bis 5. Sept. Von den vorhandenen
Badeanstalten ist das
GroßeBad
[* 4] erwähnenswert, ein schöner, gut eingerichteter Monumentalbau mit 34 Badezellen, 3 Douchesälen
u. s. w. Das Militärbad (seit 1760) kann 70 Offiziere und 300
Soldaten aufnehmen. Eine kleinere Anstalt
mit Trinkquelle (31° C.) und Douche ist neuerdings in der Nähe zu
Barzun errichtet worden, deren viel milder wirkendes Wasser
zur Vorbereitung auf die
Thermen von Barèges benutzt wird. Zu Barèges war schon 1550 ein Wildbadbassin, und 1630 wurden hier zwei
Badeanstalten errichtet. Seitdem 1677 derHerzog von Maine in
Begleitung der Maintenon die
Thermen benutzt
hatte, wurde ein Modebad.
Vgl. Armieux, Études médiales sur Barèges (2. Aufl., Par. 1880).
(spr. -reschihn), nach dem Vorkommen zu
Barèges benannte gallertartige organische
Substanz, welche sich in
manchen Thermalquellen, namentlich Schwefelwassern, findet und höchst wahrscheinlich aus kleinen Organismen
mit gallertförmiger Hülle,
Beggiatoa, Nostuc
u. dgl. gebildet wird.
1) Distrikt der Division Rohilkhand in der
Lieutenant-Gouverneurschaft der Nordwestprovinzen von
Britisch-Indien, hat auf dem
östl. Gangesufer 4180 qkm reichbewässertes, zum
Teil sehr fruchtbares, vorzüglich kultiviertes Flachland, das jährlich
zwei Ernten von Weizen und
Zuckerrohr hervorbringt, zum
Teil sandiges Land, das nur einmal Leinsamen oder
Melonen zur Reife
bringt.
Das Klima ist angenehm und im Winter kälter, als man von seiner geogr.
Lage und seiner geringen
Erhebung über das
Meer (125-150 m) erwarten sollte.
Die Bevölkerung, hauptsächlich aus Rohilla-Pathanen (Afghanen), einem kräftigen, wohlgebauten,
dabei selbstbewußten Volksstamme bestehend, beläuft sich (1891) auf 1040691 E. (1881 auf 1030936 E., darunter 790309
Hindu, 237996
Mohammedaner, 2393
Christen, 207 Sikh u. s. w.). Haupterzeugnisse sind Weizen,
Reis,
Mais, Hirse,
[* 5] Gerste,
[* 6]
Tabak,
[* 7] Zucker,
[* 8]
Baumwolle,
[* 9] Datteln, Weintrauben, Walnüsse,
Erdbeeren,
Äpfel und
Birnen. Der Distrikt in seiner gegenwärtigen
Ausdehnung
[* 10] entstand 1842 aus der
Vereinigung von Bareli mit dem Distrikt Pilibhit. Beide wurden 1801 von den Rohilla an die
Englisch-Ostindische
Compagnie abgetreten und 1846 den Nordwestprovinzen einverleibt. - 2) Hauptstadt des Distrikts Bareli, 28°
22⅙' nördl.
Br., 79° 26⅔', östl. L., auf offener Ebene an einer Anhöhe, in 168 m
Höhe, an der Ram-Ganga, 154,5 km oberhalb deren Mündung in den
Ganges, 1268 km nordwestlich von Kalkutta,
[* 11] 244,5 km östlich
von Dehli, hat (1881) 113417 (ohne die des Kantonnements Bareli 103160) E., darunter 56550
Hindu, 45877 Mohammedaner, 720
Christen,
(1891) 121680 E. (Zuwachs: 7,28 Proz.) und ist durch seine
Lage von großer militär. Wichtigkeit und
deshalb das Hauptquartier des Militärdistrikts Rohilkhand.
Die
Stadt zeigt einen unregelmäßigen
Umfang; die meisten Häuser sind aus
Lehm gebaut (unter 22800 Häusern sind nur 6800 steinerne).
Als
Handels- oder Industrieplatz ist Bareli nicht von hervorragender Bedeutung; die Haupthandelsartikel sind
Baumwolle und Getreide.
[* 12] Die hier angefertigten Möbel- und Polsterwaren sind besser und billiger als anderwärts in Nordindien.
Gute Eisenbahnverbindungen bestehen mit allen benachbarten
Industrie- und Handelscentren: Lakhnau,
Agra, Dehli,
Ambala u. s. w.
In dem Kantonnement garnisonieren je 1 Regiment europ. und ind.
Infanterie, 1 Regiment europ.
Artillerie und 1 Regiment ind.
Kavallerie (zusammen etwa 5000 Mann);
die
Gesamtbevölkerung des Kantonnements beträgt über 10000 E. - In älterer wie in neuerer Zeit war Bareli oft der
Schauplatz heftiger, ja blutiger Streitigkeiten zwischen Mohammedanern und
Hindu, zuletzt noch 1871. Während des
Aufstandes
von 1857 bis 1858 war Bareli der Hauptsitz der Aufständischen in Rohilkhand, bis es 6. und ihnen
von dem
GeneralSir Colin
Campbell entrissen wurde. - Nordöstlich von Bareli liegt Pilibhit (s. d.).
Bärenfelle sind die größten und schwersten
Stücke des Rauchwarenhandels und werden zu
Decken aller
Art, zum
Teil auch zu Pelzen sowie naturalisiert (d. h. mit ausgestopftem
Kopf, in den
Augen und
Zähne
[* 13] eingesetzt sind) zu Schaustücken
und Dekorationen in den Schaufenstern der Kürschner, in Sammlungen von Jagdwaffen, Prunksälen u. s. w.
verwendet. Sie stammen von den nachfolgenden Bärenarten:
1) Vom gemeinen
Bären mit seinen Spielarten in Europa
[* 14] und
Asien.
[* 15] Die
Farbe des bis zu 1,7 m langen
Fells
ist meist braun, in
Esthland
[* 16] grau, doch geht sie zuweilen auch in fuchsrot, fast gelb über (Honigbär). Äußerst selten
sind weiße und milchweiße Landbären mit langem, sehr weichem
Haar.
[* 17] Die meisten und feinhaarigsten Bärenfelle liefert
Sibirien, wo
sich am Jenissei auch glänzend schwarze Exemplare dieses
Tieres, zuweilen mit hervorstehenden gelben
und weißen Haarspitzen
(Gold- und
Silberbären) finden.
2) Vom schwarzen amerik.
Bären oder
Baribal, dessen Felle kleiner (1,5, m lang), aber feinhaariger als die sibirischen sind.
Die besten kommen aus der
Baffin- oder Hudsonbai; nach
Süden zu nimmt die Qualität ab. 3) Vom grauen
amerik.
Bären, der sich viel seltener, fast nur im Quellgebiete des Missouri findet, mit aschgrauem, sehr dichtem und langem
Haar. Es sind die größten Bärenfelle von 3½ m Länge.
4) VomEisbären (2-3 m lang). Sie werden meist von den Polarbewohnern selbst benutzt und kommen,
obgleich zu Bettvorlagen, Schlittendecken u. s. w. sehr geschätzt, wegen der Schwierigkeit
des
Transports, der nur durch das
Anhängen der Felle ans Schiff
[* 18] im freien Wasser ungeschädigt erfolgen kann (ein
Trocknen
der Felle ist nicht möglich, durch
Salzen werden sie fleckig), nur selten nach Europa. Die Grönländische Compagnie bringt
jährlich 50-200Stück nach Kopenhagen
[* 19] zur
Auktion.
Die jährliche Produktion an Bärenfelle übersteigt 20000
Stück. Die Felle des kleinsten
Bären, des
Waschbären, bilden im
Handel eine
besondere Gruppe unter dem
Namen Schuppenfelle. Armeebären heißen in England große Bärenfelle mit rotem, aber kurzem
¶
mehr
und straffem Haar zum Militärbedarf an Mützen, Pistolenhalftern, Decken; Pelzbären andere große Bärenfelle mit feiner Behaarung zu
Pelzwerk;
[* 21] Cubbären sind nicht junge Tiere, sondern eine kleine Bärenart mit feinem Haar und dünnem Leder, die zu leichtem
Pelz verwendet werden. Von einer isabellfarbigen Abart des braunen Bären in Britisch-Nordamerika wird das
Haar der hellern und feinern Felle zu Fransen für Damenshawls verwendet.