407 ohne Erfolg auftrat. Am stellte er in der Kammer den
Antrag auf Einführung des
Listenskrutiniums.
Bei denWahlen
im Aug. 1881 erhielt er kein
Mandat, wurde aber Dez. 1882 zum unabsetzbaren Senator ernannt. Im Senat nahm er seinen Platz
im linken Centrum. Er schrieb: «Leslégistes et leur influence sur la société française» (1877),
«Le
[* 2] comte de Montlosier et le gallicanisme» (1881),
Flecken im preuß. Reg.-Bez. und Landkreis
Lüneburg,
[* 3] 5 km nördlich von
Lüneburg, an der schiffbaren Ilmenau
und der Linie
Lehrte-Hamburg der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 4] hat (1890) 1812 evang. E., Postagentur,
Telegraph,
[* 5] Reste eines gewaltigen
Doms, die um 1400 in eine got. Hallenkirche verbaut wurden, und treibt Gemüsebau und
Handel mit Sämereien. – Bardowiek, vielleicht der älteste Ort Norddeutschlands, wird zuerst unter
Karl d. Gr. erwähnt, der daselbst
einen Bischofssitz gründete und 805 den Ort zum Handelsplatz mit den nördl.
Slawen bestimmte. Unter
Otto I. kam an die
Billunger.
Nachdem Bardowiek über drei Jahrhunderte die angesehenste und reichste Stadt des nördl.
Deutschlands
[* 6] gewesen, sah es sich durch das von
Heinrich dem Löwen
[* 7] gegründete Lübeck
[* 8] geschädigt und hielt im Kampfe des
J. 1189 zu den Gegnern
Heinrichs; zur
Strafe wurde es von ihm erstürmt und mit Ausnahme des
Doms von
Grund aus zerstört.
(spr. bahrdsi), kleine zur
GrafschaftCarnarvon des engl. Fürstentums Wales gehörige
Insel,
von den Walisern YnysEnlli (d. h.
Insel der Strömung) genannt, wegen der heftigen Strömung zwischen der
Insel und dem 4 km
entfernten
Kap Braich-y-pwll, hat 174 ha und 132 E., ein
Leuchtfeuer und Reste einer
Abtei aus dem 8. Jahrh., in der 20000
Heilige
begraben sein sollen.
1) Division der indobrit. Präsidentschaft
Bengalen, grenzt im N. an die Division
Bhagalpur, im O. an die Präsidentschaftsdivision
und die 24 Parganas, im
S. an den
BengalischenMeerbusen, im
W. an
Orissa und Tschutia Nagpur. Die Division hat 35883,6
qkm, 7688818 E. und zerfällt in die 6 Distrikte Bardwan, Hugli, Haura, Midnapur, Bankura und
Birbhum. –
2) Distrikt der Division Bardwan, umfaßt 6985 qkm niedrig gelegenen, außerordentlich fruchtbaren und wohlbebauten
Landes, und hat (1891) 1391880 E. (91970 weniger als 1872), darunter 1120600 (80,5 Proz.)
Hindu, 263800 (18,8 Proz.) Mohammedaner, 6420 Santal (Ureinwohner) und 900
Christen. Bardwan wird von vielen
Flüssen durchströmt, die alle in die
Bhagirathi oder in den die östl. Grenze bildenden Hugli münden. Beide sind zu jeder
Jahreszeit schiffbar. Sie dienen zum
Transport der zahlreichen, hauptsächlich in
Reis, Zucker,
[* 9] Indigo,
[* 10]
Baumwolle,
[* 11]
Tabak,
[* 12] Erdfrüchten,
Ölsamen, grober
Seide,
[* 13]Häuten, Büffelhörnern,
Bauholz, Lack u.s.w. bestehenden Landeserzeugnisse nach
Kalkutta.
[* 14] Unter der eingeborenen
Bevölkerung
[* 15] sind viele große Grundbesitzer.
3) Hauptstadt der Division Bardwan. unter 23° 14⅙' nördl.
Br., 87° 54' östl. L., am Bankafluß, hat (1891) 34477 E. (1881: 34080 E.,
darunter 23683
Hindu und 10263 Mohammedaner).
Mittlere Jahrestemperatur 27,2° C., durchschnittliche jährliche
Regenhöhe
1531
mm. Während der Regenzeit (Juni bis September) steht die ganze Umgegend unter Wasser, und mit dem Trockenwerden
des
Bodens (im Oktober) brechen die bösartigen
Malaria- und
Wechselfieber aus, durch die Bardwan seit 1866 bekannt ist. Von
Gebäuden
sind zu erwähnen der umfangreiche, aber unregelmäßig gebaute
Palast des
Titular-Radscha, dann das in
zwei konzentrischen
Kreisen erbaute
Hindu-Heiligtum Schiwalaja und das Heiligtum Pir-Bahram, außerdem mehrere engl. Schulen
u.s.w. Der
GrandTrunkRoad, die Heerstraße und die Eisenbahn von Kalkutta nach Pischawar führen durch Bardwan.
(amharisch, soviel wie Sklaven), ein kleiner, jetzt noch etwa 10–20000 Seelen starker, in dem
nördl.
VorlandeAbessiniens um den Mogareb (einen südl. Zufluß des
Baraka) herum unter 16° nördl.
Br. und 37° östl. L.
von Greenwich ansässiger Volksstamm, der südlich an die Kunâma oder
Basen, nördlich an die
Beni-Amer angrenzt. Die Barea haben
eine stark gebogene
Nase,
[* 16] einen großen Mund ohne aufgeworfene Lippen und bisweilen ans
Rote grenzende
Haarfarbe. Obwohl schwarz oder wenigstens dunkelfarbig, sind sie keine
Neger, aber auch keine Semiten, sondern wie die Kunâma
wahrscheinlich Reste einer Urbevölkerung, die von den abessin. Semiten nordwärts gedrängt
wurde, zum
Teil äußerlich zum
Islam bekehrt, mit rein demokratischer
Verfassung und höchst merkwürdigen Rechtsbräuchen
undSitten, von denen zuerst W.
Munzinger in seinen «Ostafrik.
Studien» (Schaffh. 1864; 2. Aufl., ebd. 1883)
eine sehr interessante
Beschreibung gegeben hat. Feldbau treibend und friedlich, verstehen sie gleichwohl sehr gut den räuberischen
Beni-Amer ihre Plünderungszüge mit gleicher Münze zu vergelten. Der Hauptmarkt
Mogelo liegt im
Thal
[* 17]
Amida.
(spr. béhrbohn),Spitzname für die auch
Kleines Parlament genannte von Oliver
Cromwell an Parlamentes Statt im Juli 1653 berufene Puritanerversammlung (155 Mitglieder), die er aber ihrer polit.
Barèges (spr. barähsch), leichter, durchsichtiger, gazeartiger
Stoff, der zuerst im
Thale
von
Barèges (s. d.) als Erzeugnis der Hausindustrie für bäurischen Putz aus
wollenem Handgespinst hergestellt, sodann in
Paris
[* 18] mit
Kette von feiner Rohseide und bald, infolge der Ausbildung der Maschinenkammgarnspinnerei,
auch anderwärts als Kleiderstoff nachgeahmt wurde. Am häufigsten wird jetzt die
Kette aus gezwirnter
Baumwolle, der Einschlag aus einfachem Kammgarn, zuweilen aus
Seide, und zwar entweder aus reiner
Seide oder, um
Streifen zu
bilden, aus
Seide und Baumwollzwirn, erzeugt, doch werden auch ganz aus
Baumwolle bestehende Gewebe
[* 19] als in den
Handel gebracht.
In
Deutschland
[* 20] wird Barège vorzüglich in
Elberfeld,
[* 21] Plauen
[* 22] und
Greiz
[* 23] hergestellt.
die Einwohner zu Luz zu, einem Städtchen von 1507 E. am Einfluß des Bastan in die Gave de Pau
[* 27] mit wichtigen Fabriken von
Barègestoffen. Aus dem Granit von Barèges springen 13 alkalisch-salinische Schwefelthermen von 33 bis 46° C., welche
besonders bei Hautkrankheiten,
[* 28] hartnäckigen Rheumatismen, Syphilis, Nervenleiden und alten Blessuren gebraucht
werden. Barèges wird jährlich von etwa 4000 Badegästen und Reisenden besucht. Die Saison dauert vom 15. Juni bis 5. Sept. Von den vorhandenen
Badeanstalten ist das GroßeBad
[* 29] erwähnenswert, ein schöner, gut eingerichteter Monumentalbau mit 34 Badezellen, 3 Douchesälen
u. s. w. Das Militärbad (seit 1760) kann 70 Offiziere und 300 Soldaten aufnehmen. Eine kleinere Anstalt
mit Trinkquelle (31° C.) und Douche ist neuerdings in der Nähe zu Barzun errichtet worden, deren viel milder wirkendes Wasser
zur Vorbereitung auf die Thermen von Barèges benutzt wird. Zu Barèges war schon 1550 ein Wildbadbassin, und 1630 wurden hier zwei
Badeanstalten errichtet. Seitdem 1677 der Herzog von Maine in Begleitung der Maintenon die Thermen benutzt
hatte, wurde ein Modebad.
Vgl. Armieux, Études médiales sur Barèges (2. Aufl., Par. 1880).