H. Watson (ebd. 1517); die Exemplare von 1509 sind selten. Auch schrieb er nach einem Gedichte
Pierre Gringores (s. d.) die
Allegorie «The castle of labour» (Lond. 1506).
Später trat in das
Kloster von Ely (daher «Mönch von Ely»),
wo er
Mancinis Gedicht
«De quatuor virtutibus» als «A Ryght fruteful
treatyse intitulated the Myror of good Maners» (gedruckt von Pynson, Lond. um 1570) übertrug.
Hierauf wurde er
Franziskaner in
Canterbury. Seine «Egloges» (Lond. 1548),
die ersten in engl.
Sprache,
[* 2] sind moralisch-satir. Gedichte, die drei ersten
Paraphrasen der «Miseriae curialium» des
Äneas Sylvius
(s.
Pius II.). Eine weitere
Übersetzung aus dem
Lateinischen ist die von Sallusts «Jugurthakrieg» (gedruckt
um 1557). Barclay verfaßte auch ein «Introductory to wryte and to pronoynce
Frenche» (Lond. 1521). Er starb Ende Juni 1552 in Croydon.
John, lat. Dichter und Satiriker, geb. zu Pont-à-Mousson,
wo sein
Vater, William Barclay (geb. 1546 in der
GrafschaftAberdeen,
[* 3] gest. 1608 als Professor zu
Angers), besonders
durch die
Schriften«De potestate papae» und
«De regno et regali potestate» bekannt,
Lehrer der
Rechte war. Er ging 1603 nach
England, wo er die
AufmerksamkeitJakobs I. auf sich zog, dem er
Teil 1 seines gegen dieJesuiten gerichteten
Romans «Euphormionis Satyricon» (Lond. 1604)
widmete
(Tl. 2, Par. 1605; dazu die «Apologia Euphormionis»,
Lond. 1610). Es folgten «Conspiratio anglicana»
(Lond. 1605) und eine
Beschreibung und Sittenschilderung der Nationen Europas «Icon Animarum»
(ebd.1614).
Nach dem
Tode seines
Vaters ging er nach
Paris,
[* 4] 1606 wieder nach England (bis 1616) und 1618 nach
Rom,
[* 5] wo
er von Papst
Paul V. begünstigt wurde und starb. Sein Hauptwerk ist: «Argenis»
(Par. 1621;
Leid., bei Elzevier, 1630; Nürnb. 1769), eine polit.
Allegorie in Romanform, mit geistreichen
Anspielungen auf
die
Lage Europas, besonders
Frankreichs, zur Zeit der Ligue. Es wurde in die meisten
Sprachen Europas (englisch
von Kingsmill Long, 1625; deutsch von M.
Opitz, Bresl. 1626 u. ö.; Talander, Lpz.
1701;
Haken, 2 Bde., Berl. 1794; Waltz,
Münch. 1891) übersetzt und gehörte zu den gelesensten
Büchern seiner Zeit.
Vgl.
Dalrymple, Sketch of the life of Barclay (Edinb. 1786);
Boucher,
De Joannis Barclaii Argenide (Par. 1874);
Dupond, L'Argénis de Barclay (ebd. 1875);
Dukas, Étude bibliographique et littéraire sur le Satyricon de
Jean Barclay (ebd. 1880).
(spr. bahrkli),Rob., Dogmatiker der Quäker, geb. zu
Gordonstown in der schott.
Grafschaft Elgin, aus einem alten Adelsgeschlecht, ward in
Paris für den
Katholicismus gewonnen,
schloß sich aber nach der Rückkehr den Quäkern an. Er starb zu
Ury inKincardine. Seine «Theologiae verae christianae
apologia» (Lond. 1676),
englisch n. d. T. «An apology for the true
Christian divinity etc.»
(Birmingham
[* 6] 1765 und 1878) erschienen,
steht noch jetzt in hohem Ansehen. Eine Gesamtausgabe seiner
Schriften erschien in
London
[* 7] 1692 in Folio, 1718 in 3 Oktavbänden.
Vgl.
Weingarten, Die Revolutionskirchen Englands (Lpz. 1868).
deTolly (spr.-kläh),
MichaelAndreas, bei den
Russen Michail
Bogdanowitsch, Fürst, russ. Feldherr, geb. 16. (27.)
Dez. 1761 zu Luhde-Großhoff in Livland,
[* 8] wurde in der Militärakademie zu
Petersburg
[* 9] gebildet, 1778 Offizier in
einem Kürassierregiment, kämpfte in dem Türkenkriege von 1788 und 1789, 1790 im
Kriege gegen
Schweden,
[* 10] ferner 1792 und 1794 gegen
Polen mit Auszeichnung, wurde 1798 Oberst, 1799 Generalmajor. Bei Pultusk kommandierte er 1806 den vorgeschobenen rechten
Flügel mit Auszeichnung, bei Eylau wurde er 1807 schwer verwundet.
Zum Generallieutnant befördert, nahm er an den
Operationen in
Finland 1808 hervorragenden Anteil und setzte
im März 1809 mit 6000 Mann über das
Eis
[* 11] des Bottnischen
Meerbusens nach
Schweden. Obgleich von der nationalruss. Partei vielfach
angefeindet, weil man ihn als
Deutschen betrachtete, wurde er vom
KaiserAlexander 1810 an
AraktschejewsStelle zum Kriegsminister
und 1812 zum Oberbefehlshaber über
die erste Westarmee im
Kriege gegen Napoleon ernannt.
Als er Smolensk nach der blutigen
Schlacht vom 17. Aug. aufgeben mußte, traten die Anfeindungen der nationalruss.
Partei heftig hervor, so daß der
Kaiser sich gegen seinen Willen genötigt sah, ihn durch Kutusow zu ersetzen. Zwar befehligte
Barclay de Tolly bei
Borodino den rechten Flügel und das Centrum der russ.
Armee und leitete den Rückzug durch
Moskau,
[* 12] verließ dann aber 23. Sept. die
Armee, nachdem er bereits 5. Sept. das Kriegsministerium niedergelegt hatte. Im Jan. 1813 übernahm er das Kommando des Tschitschagowschen
Armeekorps, eroberte 4. AprilThorn,
[* 13] schlug Lauriston 19. Mai bei Königswartha und wurde nach der
Schlacht bei
Bautzen
[* 14] von neuem zum Oberbefehlshaber der ganzen russ. Streitmacht ernannt. Er kämpfte
an deren
Spitze in den
Schlachten
[* 15] von
Dresden,
[* 16] Kulm und
Leipzig,
[* 17] nach der er in den Grafenstand erhoben wurde, endlich bei
Paris,
wo er den Feldmarschallstab erhielt. Nach dem Feldzuge von 1815 verlieh ihm
Alexander den Fürstentitel.
Nach dem Frieden war Barclay de Tolly Oberbefehlshaber der ersten
Armee in Mohilew. Er starb 14. (26.) Mai 1818 zu Insterburg.
[* 18]
Perkins &
Co. (spr. bahrkli), eine der größten
LondonerBrauereien (im Stadtteil
Southwark), bestand unter
dem
Namen Ankerbrauerei bereits im 17. Jahrh, und ging 1781 für 35000 Pfd.
St. in die
Hände der Begründer der jetzigen Firma über, zu denen Robert
Barclay (1750 -1830), ein Urenkel des gleichnamigen
Quäkerdogmatikers, gehörte.
Die
Brauerei bedeckt einen Flächenraum von über 14
Acker, beschäftigt nahezu 700
Personen und
liefert jährlich mehr als 500000
BarrelsStout.
Bahn, 1885 eröffnete
Bahn in Kroatien, unter der Betriebsleitung der Österr.
Südbahn. Sie umfaßt
die Linien Barcs-Pakrácz (95 km), Terezovac-Slatina (21 km), Bastaji-Zdenci (15 km), zusammen 131 km.
Es wurden (1888) befördert 51547 Reisende und 130657 t Frachten und hierfür
eingenommen 447829
Fl.,
d. i. 3640
Fl. Auf 1 km; die Betriebsausgaben betrugen 143347
Fl.,
d. i. 32 Proz. der Einnahmen, das
Anlagekapital 11 Mill.
Fl.; die Einnahmen betrugen (1890) 363218
Fl., die
Ausgaben 181785
Fl., der Betriebsüberschuß 181433
Fl.,
derselbe erhöht sich durch den von der
Südbahn zu leistenden Beitrag von 118567 auf 300000
Fl.
reißenden Dora Baltea und an der BahnTurin-Aosta, hat (1881) 306, als Gemeinde 437 E, Post und Telegraph.
[* 22] Dabei auf einem
einzelnen Felsen das berühmte FortBard, das, der Sage nach von Hannibal erbaut, die Straße über den Großen und Kleinen St.
Bernhard in die piemont. Ebene beherrscht. Im Spanischen Erbfolgekriege wurde es 1704 von den Franzosen
eingenommen. Bei Bonapartes Übergang über die Alpen
[* 23] (1800) legte das Fort den Franzosen noch zuletzt große Schwierigkeiten
in den Weg. Bonaparte ließ das Fort mit der Stadt von den Anhöhen von Albard beschießen und zwang die österr. Besatzung
zur Übergabe. Das Fort wurde zerstört, aber vom König KarlAlbert wiederhergestellt.