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von den Briten in Besitz genommen, seit 1632 bebaut, wurde 1860 ein Kronlehn der Familie Codrington, deren Privatbesitz sie noch bildet, und steht unter der Gerichtsbarkeit von Antigua. - Die einzige Niederlassung ist Codrington-Village.
von den Briten in Besitz genommen, seit 1632 bebaut, wurde 1860 ein Kronlehn der Familie Codrington, deren Privatbesitz sie noch bildet, und steht unter der Gerichtsbarkeit von Antigua. - Die einzige Niederlassung ist Codrington-Village.
Fisch, s. Barbe. ^[= # Gattung der Schlundblasenfische aus der Familie der Karpfen (s. d.), die durch zwei ...]
Stadt im Kreis [* 2] Calbe des preuß. Reg. Bez. Magdeburg, [* 3] ehemals Hauptort einer Grafschaft, am linken Elbufer unweit der Saalemündung, an der Linie Berlin-Güsten der Preuß. Staatsbahnen, [* 4] hat (1890) 5471 E., Post, Telegraph, [* 5] Amtsgericht (Landgericht Magdeburg), Zoll- und Steueramt erster Klasse, Personendampferstation; 2 evang. Kirchen, 1 Schloß, in das 1855 ein Schullehrerseminar verlegt wurde, königl. Domäne (236 E.), Rübenzuckerfabrikation, Bierbrauerei [* 6] und Landwirtschaft. Letztere war, wie verschiedene Industrien, früher größtenteils im Betrieb der hier 1749 gegründeten Herrnhuterkolonie, die das Amt in Erbpacht genommen, im Schloß ein Pädagogium, eine Druckerei und Verlagshandlung hatte, aber diese Anstalten 1809 nach Niesky in der Oberlausitz verlegte. - Barby wurde 1635 von den Schweden [* 7] unter Banér erstürmt.
In der Stadt liegt das Rittergut (ein Klosterhof) und 10 km entfernt die Herrnhuterkolonie Gnadau. Die schon im 11. Jahrh. als Vasallen der Abtei Quedlinburg [* 8] auftretenden, nachmals selbständigen, dann Kursachsens Lehnshoheit unterworfenen und 1497 in den Grafenstand erhobenen edeln Herren von Barby starben im Mannsstamme 1659 mit dem Grafen August Ludwig aus. Die Besitzungen bestanden damals aus der eigentlichen Grafschaft und den Ämtern Rosenburg, Walternienburg (seit 1238), Mühlingen (seit 1318) und Egeln (seit 1410). Doch war letzteres seit 1417 dem Erzstift Magdeburg verpfändet.
Wegen der verschiedenen Lehnsansprüche wurden die Besitzungen verteilt: Walternienburg und Mühlingen kamen an Anhalt, [* 9] Rosenburg und Egeln an das Domstift Magdeburg und mit diesem 1680 an Brandenburg; [* 10]
Barby fiel an den Stifter der Linie Sachsen-Weißenfels, August, Herzog von Sachsen-Halle;
die Grafschaft Barby erhielt 1680 Augusts dritter Sohn Heinrich, der 1689 zur reform. Kirche überging und die Linie Sachsen-Barby stiftete.
Ihm folgte sein Sohn Georg Albrecht, welcher 1739 ohne Erben starb, weshalb an Weißenfels [* 11] zurückfiel und dann 1746, als mit Johann Adolf II. auch der Weißenfelser Zweig erlosch, nebst Weißenfels an Kursachsen zurückkam. Bei diesem blieb es bis 1807, wo es an das Königreich Westfalen [* 12] abgetreten wurde, 1815 kam es an Preußen. [* 13]
s. Barcone. ^[= (ital.; abgeleitet von barca, Barke), eine Art zwei- oder dreimastiger Fischerfahrzeuge ...]
Bezeichnung der Gesänge der Barkenführer (barcaruoli, gondolieri) in Venedig. [* 14] Sie sind ausgezeichnet durch einfache, liebliche Melodien, mit sanfter, regelmäßiger, dem Ruderschlag entsprechender Bewegung, meist in Moll und im Sechsachteltakt und tragen das echte Gepräge der ital. Melodie. Eine der ältesten Barcarole ist das bekannte Lied «Un pescator dell'onda» im Zweivierteltakt. Auber hat die Form der in die Oper aufgenommen, auch Herold in «Zampa» und andere Opernkomponisten. Die kleine, elegante, aber auch leicht nachzuahmende Weise der Barcarole kam dadurch in Mode. Aus dem Gesange wurde sie in das Instrumentale, vorzüglich aufs Pianoforte übertragen. Bekannte Tonstücke dieser Art lieferten Mendelssohn in den «Liedern ohne Worte» und Chopin.
Barcellona
(spr. bartschel-), Stadt im Bezirk Castroreale der ital. Provinz Messina, [* 15] an der Nordküste Siciliens, an der Linie Messina-Cerda der Sicilian.
Eisenbahnen, hat (1881) 9632, mit Pozzo di Gotto 14755 E., Ölbau, Fischerei [* 16] und vielbesuchte Schwefelthermen.
[* 17]
1) Provinz im Königreich Spanien [* 18] in Catalonien, grenzt im N. an die Provinz Gerona, im W. an Lerida, im SW. an Tarragona, im W. und O. an das Meer, hat 7690 qkm, (1887) 902970 (442718 männl., 460252 weibl.) E., d. i. 117 auf 1 qkm, darunter 7408 Ausländer; von den Bewohnern können 515165 nicht lesen. Barcelona ist die bevölkertste, bestangebaute, gewerbthätigste und wohlhabendste Provinz des Staates, mit vielen blühenden Industriezweigen, namentlich Baumwollspinnereien und Webereien, Tuch- und Papierfabriken, Eisengießereien u. a. Metallindustrien. Die Provinz hat viele Mineralquellen, Steinsalz, Kohlen u. a. wertvolle Mineralien, [* 19] erzeugt Wein, Öl, Obst und sonstige landwirtschaftliche Produkte, zum Teil im Überfluß. Die Ausläufer der Pyrenäen erreichen hier noch 12-1600 m Höhe; doch ist ihr vom Llobregat durchflossenes Gebiet vorwiegend Hügelland. Die Provinz zerfällt in 14 Gerichtsbezirke.
2) Hauptstadt (Ciudad) von Catalonien sowie von der Provinz Barcelona, eine der größten und nach Madrid [* 20] die volkreichste Stadt Spaniens, Waffen-, Hafen-, Handels- und Fabrikstadt ersten Ranges.
[* 1] ^[Abb.]
Lage, Bauten und Anstalten. Die Stadt liegt 41° 22' nördl. Br. Und 2° 11' östl. L. von Greenwich, an den Eisenbahnlinien Barcelona-Franz. Grenze (166 km), Tarragona-Martorell-Barcelona (101,7 km), Barcelona-Lerida (183 km), Sarria-Barcelona (5 km) und Valls-Villanueva y Geltru (Barcelona) (97 km), zwischen der Mündung des Llobregat und Besos an der Mittelmeerküste, die hier mit einer vorspringenden Halbinsel eine geräumige Hafenbucht bildet, in einer gut angebauten, mit Landhäusern (Torres) dicht besäten, von einer mit Wein und Wald bedeckten Hügelkette umschlossenen Ebene, am nördl. Fuße eines 191 m hohen, schroffen Felsenbergs.
Das diesen krönende, für uneinnehmbar geltende Fort Monjuich (Mons [* 21] Jovis) und die befestigte Atarazanas (ehemals Arsenal) beherrschen Stadt und Hafen. Die mittlere Temperatur ist 17° C., das Maximum 31, das Minimum 2° C. Die Wasserleitungen führen aus den Bergen [* 22] eine Fülle von Wasser herzu. Barcelona zählte (1887) 272481 E. und (1888) mit ihren Vorstädten (Gracia, San Martin de Provoncals, San Andrés, del Palomar, Hostafranchs, Barceloneta u. s. w.) gegen 450000 E. Nach Madrid und Cadiz [* 23] ist Barcelona die schönste Stadt Spaniens und hat ein modernes Ansehen.
Die innere Stadt ist ziemlich regelmäßig gebaut, hat Häuser von vier bis fünf Stockwerken mit zahlreichen Balkons, gut gepflasterte Straßen und Gasbeleuchtung. Sie zerfällt in 10 Barrios. Die 1120 m lange Rambla, der große Boulevard von Barcelona, die schönste, breiteste und belebteste Verkehrsader bei Tag und Nacht, teilt sie von Süd nach Nord in zwei ungleiche Teile, La Ribera zur Rechten gegen das Meer und Arrabal zur Linken; sie beginnt an der Plaza de la Paz mit dem Columbusdenkmal an: Hafen und steigt allmählich zu ihrem andern Ende, der Plaza de Cataluña, empor. Hier ¶
schließen sich der prächtige 2 km lange Paseo de Gracia (nach der 45042 E. zählenden Vorstadt Gracia) u. a. von Platanenreihen beschattete neuere Straßen an. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört ferner der herrliche Stadtpark auf der Ostseite und an Stelle des ehemaligen Kastells, wo auch 1888 die große Industrieausstellung stattfand, sodann die zwar enge, aber mit prächtigen Läden geschmückte Calle de Fernando, welche von der Rambla an die Ribera in östl. Richtung durchzieht.
Die wichtigsten Gebäude B.s sind die got. Kathedrale (La Seu) aus dem 13. Jahrh., mit drei Schiffen und vielen Kunstwerken; die noch ältere, mit Mohrenköpfen verzierte, got. Kirche Sta. Maria del Mar mit 3 von 5 Reihen schlanker Säulen [* 25] getragenen Schiffen, der Palast der alten Grafen von Barcelona, die Börse (Lonja), das Columbusdenkmal am Hafen u. s. w. In der Nähe von Barcelona das berühmte Benediktinerkloster Montserrat (s. d.). Die 1752 unter dem Marquis Mina angelegte Vorstadt Barceloneta, mit schnurgeraden, sich rechtwinklig schneidenden Straßen, zwei großen Kasernen, vielen Magazinen und schöner Kirche, liegt auf der den Hafen bildenden Halbinsel und wird von Schiffswerkleuten, Matrosen und Fischern bewohnt. Barcelona ist Sitz des Generalkapitäns von Katalonien, eines Bischofs und eines Obergerichts und hat 1 Dom-, 1 Kollegiat-, 82 Pfarr- u. a. Kirchen, 18 Nonnenklöster.
Die meisten der 28 Mönchsklöster sind teils niedergerissen, teils zu Unterrichtsanstalten, Spitälern, Kasernen u. s. w. verwendet worden. Außer einer großen Anzahl Humanitätsanstalten hat die Stadt 1 Zucht- und Korrektionshaus, mehrere kleine und 2 Haupttheater, darunter das schöne 4000 Personen fassende Opernhaus und einen Stiergefechtcirkus. Die Universität wurde vom Magistrat gegründet und von Alfons V. von Aragonien bestätigt, 1544 ein neues Gebäude eröffnet; seit 1576 lehrten die Jesuiten Grammatik und Rhetorik. 1714 wurde sie nach Cervera verlegt bis auf die mediz.
Fächer, [* 26] 1837 wieder in Barcelona eröffnet und 1857 neu organisiert. Sie hat eine philos., jurist., mathem.-naturwissenschaftliche, mediz. und pharmaceut. Fakultät, 50 Docenten und (1893) 1887 Hörer. Ferner bestehen ein botan. Garten, [* 27] eine von der Junta de Comercio unterhaltene Handelsschule (2000 Schüler), Gelehrtenschule, Notariats- und Schiffahrtsschule, 1 Priesterseminar, 4 Akademien, die Provinzial- und Universitätsbibliothek (52000 Bände) und das große königl. Archiv der Krone Aragonien (15000 Bände, 80000 Briefe).
Industrie, Handel und Verkehr. Barcelona ist der Mittelpunkt der Industrie Kataloniens. Der Hauptzweig ist die Verarbeitung von Baumwolle [* 28] (jährlich 250000 Ballen). Außerdem bestehen 1400 Webstühle [* 29] für Seide, [* 30] etwa 2000 für Schafwolle, große Maschinenfabriken, Eisengießereien, Fabriken für Papier, Glas, [* 31] Steingut, Seifen, chem. Präparate u. s. w., Mahl- und Schneidemühlen, Färbereien, Druckereien und Gerbereien. - Schon im Mittelalter war ein Hauptplatz für den Handel im Mittelmeere.
Hier wurde 1258 das älteste Handels- und Seegesetzbuch verfaßt. (Vgl. Capmany, Memorias historicas sobre la marina, comercio y artes de Barcelona, 4 Bde., Madr. 1779-92, und Codigo de las costumbres maritimas de Barcelona, 2 Bde., ebd. 1791.) Jetzt ist es der wichtigste Hafen und Handelsplatz von ganz Spanien und steht in Dampfschiffverbindung mit Genua, [* 32] Marseille, [* 33] Cadiz, Marokko, [* 34] Lissabon, [* 35] Liverpool, [* 36] Hamburg, [* 37] Rio [* 38] de Janeiro, Cuba und Buenos-Aires. 1888 verkehrten im Hafen 2760 Schiffe [* 39] mit einem Gehalte von 2321288 t. Der Küstenhandel beschäftigt 3900 Schiffe von 1621642 t. Die Ausfuhr besteht, außer den Manufakturartikeln aller Art, vor allem in catalon.
Rotwein, besonders nach Südamerika, [* 40] Südfrüchten und Branntwein; die Einfuhr in franz., engl. und ital. Fabrikwaren, Getreide [* 41] aus Rußland, den Vereinigten Staaten [* 42] von Amerika [* 43] und der Türkei, [* 44] Bauholz aus der Ostsee, schwed. Eisen, [* 45] Hanf aus Riga, [* 46] Petersburg [* 47] und Marokko, Leinen, Kupfer- und Eisendraht aus Deutschland, [* 48] aus transatlantischen Häfen besonders Rohstoffe, Baumwolle, Häute, Reis, Kaffee und Kakao, Steinkohlen aus England und Frankreich, Gaskohlen aus Australien. [* 49]
Der Wert der Einfuhr 1887 betrug 284504906 Pesetas, der der Ausfuhr 239879966 Pesetas. Barcelona besitzt nach Madrid die wichtigste Bank Spaniens und 14 Assekuranzgesellschaften. In Barcelona sind vertreten, durch Generalkonsuln: Argentinien, Columbia, [* 50] das Deutsche Reich, [* 51] Frankreich, Hawaii, Italien, [* 52] Mexiko, [* 53] Österreich-Ungarn, [* 54] Salvador, [* 55] Schweden und Norwegen, die Türkei und Venezuela; [* 56]
durch Konsuln: Belgien, [* 57] Bolivia, [* 58] Brasilien, [* 59] Dänemark, [* 60] die Dominikanische Republik, Griechenland, [* 61] Großbritannien, [* 62] Guatemala, [* 63] Honduras, [* 64] Liberia, [* 65] Monaco, [* 66] Niederlande, [* 67] Nicaragua, [* 68] Paraguay, Portugal, Rußland, die Schweiz, [* 69] Uruguay und die Vereinigten Staaten.
Geschichtliches. Die Stadt Barcino, eine phöniz. Gründung, als röm. Kolonie Colonia Faventia Julia Augusta Pia Barcino genannt, kommt schon im 4. Jahrh. n. Chr. unter dem Namen Barcelona vor, hieß aber im Mittelalter gewöhnlich Barcinona (Barchinona), bei den Arabern Barschaluna. Barcelona wurde 415 von den Westgoten unter Athaulf erobert, fiel im 8. Jahrh, in arab. Hände, denen sie 801 Ludwig der Fromme wieder entriß, der sie zur Hauptstadt der Fränkischen Mark machte. Dann gelangte sie 874 in die Hände franz. Grafen, unter deren Herrschaft sie aufblühte, bis sie 985 von Anhängern Almansors, des gefürchteten Ministers von Hischâm II. in Cordoba [* 70] erobert und zerstört wurde.
Nach ihrer Rückeroberung durch Graf de Borrell I. blühte sie bald unter dem Einfluß guter Gesetze und wertvoller Privilegien wieder auf. Durch die Vermählung des Grafen Raimund Berengar IV. mit der Erbtochter Ramiros II. von Aragonien wurde 1137 und ganz Catalonien mit diesem Königreich vereinigt. Der span. Herrschaft müde, unterwarf sich die Stadt mit Catalonien 1640 dem König von Frankreich. Gezwungen kehrte sie 1652 zum Gehorsam gegen Spanien zurück, ward indes 1697 von den Franzosen wiedererobert, jedoch im Ryswijker Frieden an Spanien zurückgegeben. Im spanischen Erbfolgekriege schlug sich Barcelona auf die Seite des Erzherzogs Karl.
Von Philipps V. Truppen unter dem Herzog von Berwick 1714 belagert, mußte es sich indes nach hartnäckigem Widerstände ergeben. Am ward es von den Franzosen unter dem General Duhesme durch Überrumpelung genommen und blieb im Besitz derselben bis 1814. Große Verheerungen richtete 1821 in Barcelona das Gelbe Fieber an. Nach Unterdrückung des karlistischen Aufstandes der Agraviados hatte es gleich Catalonien seit 1827 die blutige Strenge des Grafen d'España zu erdulden. Der span. Bürgerkrieg der folgenden Zeit zog auch in seine Greuel durch Volksaufstände und Empörungen; namentlich 1835 und 1836, wobei eine republikanische Richtung ¶