PaulJules, franz. Dramatiker, geb. 1822 zu
Paris,
[* 2] trat 1847 mit dem
Drama «Un poete» auf, dessen
Erfolg ihn zu weiterm dramat. Schaffen ermutigte: «L'ombre de Molière» (1847),
ein auch in
Deutschland
[* 3] oft aufgeführtes wirksames
Drama, «La loterie
du mariage» (1868) u. s. w. Barbier wurde im
Verein mit
Carré einer der beliebtesten Textdichter der komischen
Oper, die ihm besonders
«Galathée» (1852) verdankte.
Andere Operntexte von ihm sind: «Les noces de Jeanette» (1853),
«BiancaCapello» (1886, für Salomon). 1879 erschien B.s
«Théàtreen vers» (2 Bde.). Nach 1870-71 gab er
«Le franc-tireur, chants de guerre» (1871)
heraus, später die Sammlung «La Gerbe» (1882).
Barbier war viele Jahre
Vorsitzender der
«Société des auteurs dramatiques»; Okt. 1887 übernahm er die vorläufige Leitung der
PariserOpéra Comique. 1890 erschien «Fleur blessée.
Tableau-mosaique».
in der Jägersprache: die vorstehenden Gewehre
(Zähne)
[* 5] der starken
Sauen absägen, damit diese bei Parforcejagden die
Hunde
[* 6] nicht so heftig schlagen können.
oder Barbitos, bei den alten Griechen ein der
Lyra
[* 7] ähnliches
Saiteninstrument, das von den Lydern entlehnt
sein soll. Es war namentlich bei den Lyrikern der
InselLesbos und den an diese sich anschließenden Dichtern
in Gebrauch, und so wurde die Einführung des Barbiton bald
Terpander, bald
Alcäus, auch
Anakreon zugeschrieben.
duBocage (spr. dü bockahsch),ManoelMaria, portug. Dichter, geb. zu Setubal,
trat 14jährig ins
Heer, kam 1785 als
Lieutenant nach
Ostindien,
[* 9] entfloh 1789 nach Macao und kehrte, 1790 entlassen, heim. Barbosa du Bocage trat
in Lissabon
[* 10] dem Dichterbunde der sog. Segunda Arcadia bei und ward bald
eins der angesehensten Mitglieder.
Schondie ersteAusgabe seiner «Rhythmas» (Lissab. 1791)
fand
Beifall. Von der
Französischen Revolution begeistert wurde Barbosa du Bocage 1797 als Verfasser aufrührerischer und atheistischer
Schriften ins Gefängnis gesetzt, besonders wegen des Gedichts «Verdades duras»,
erhielt aber 1798 die
Freiheit und eine Anstellung als Revisor von Kupferstichproben, mit der Verpflichtung,
gute litterar.
Werke des
Auslandes zu übersetzen. Auf diese
Weise bekam die portug. Litteratur ausgezeichnete Übertragungen von Delilles
«Jardins»,
Castels «Plantes», Florians «Galathée»
u. a. 1802 wurde Barbosa du Bocage als Freimaurer in Untersuchung gezogen. Er starb Eine
vollständige
Ausgabe von B.s
Dichtungen erschien als
«Obras poeticas» (6 Bde., Lissab.
1806-14). Eine sehr gute Neuausgabe besorgte Innocencio da Silva («Poesias», 6 Bde.,
Lissab. 1853-57). Vollständiger ist die von
Braga (7 Bde., Oporto
[* 11] 1876, mit «Vida
de e sua epoca litteraria»).
Wiewohl ein großer
Teil aus Gelegenheitsgedichten,Improvisationen, oft sehr frivoler Art, besteht, zeigen
alle großes Dichtertalent, ungemeine Leichtigkeit und Wohllaut des Versbaues und, als Hauptvorzug, volkstümliche Ursprünglichkeit,
wodurch Barbosa du Bocage
Vorläufer der durch
Almeida-Garrett und
Castilho begründeten nationalen Dichterschule wurde. B.s
Schüler und Nachfolger,
die von seinem arkad.
Namen Elmano Sadino die Elmanistas heißen, bildeten die Mittelglieder.
(spr.
-táng), Badeort im
ArrondissementCondom des franz. Depart.
Gers, zur Gemeinde Cazaubon gehörig, nahe
der Douze, hat 606 E., eine
Kirche aus dem 11. Jahrh, sowie die Ruinen eines Schlosses.
Seine schon von Montaigne erwähnten
sechs schwefelhaltigen salinischen
Thermen (26-38° C.) werden in Gestalt von Wasser- oder
Moorbädern gegen
Gicht, Rheumatismus,
Hautkrankheiten
[* 12] und
Lähmungen angewendet.
(spr. bahrbörr),John, der älteste Nationaldichter der
Schotten, geb. zwischen 1316 und 1330, starb um 1396. Als
Archidiakon zu
Aberdeen
[* 13] ward er 1357 von seinem
Bischof nach England gesendet, um in Oxford
[* 14] zu studieren. Um 1375 erzählte
er in «The
Bruce» die Geschichte des Nationalhelden König Roberts I.
Bruce in Versen (gedruckt 1610; Ausg.
von Skeat, für die Early English
TextSociety, 3 Bde., 1870-77). Neben dem sprachlichen Werte als
eins der ältesten
Denkmäler des schott. Dialekts ist dies frische und anziehende Gedicht in etwa 13500 paarweis
gereimten Achtsilbern als histor.
Quelle
[* 15] wichtig. B.s Vorbild ist
Statius, aus dessen
«Thebais» er kurze
Episoden einschiebt. Auch soll Barbour eine nicht erhaltene
ChronikSchottlands «The
Brut» verfaßt haben. Mit Unrecht schrieb ihm
Horstmann eine Legendensammlung und ein Epos vom Trojanerkriege zu; vgl. Horstmanns
Ausgabe beider (2 Bde., Heilbr.
1881-82).
eine brit.
Insel derKleinen Antillen, in der äußern Zone der
Inseln über dem Winde,
eine ganz flache, nur im
Osten terrassenförmig etwas aufsteigende
Koralleninsel von 189 qkm, mit fruchtbarem
Boden, prächtigem
Walde und mildem, gesundem
Klima,
[* 16] so daß
Kranke von den andern
Inseln zur Erholung hierher gebracht werden. Barbuda bat keinen
Hafen,
und ihre
Küsten sind gefährlich wie die
Meerenge, durch welche sie von der südlichern
InselAntigua getrennt
ist. Nur ein kleiner
Teil wird kultiviert
(Baumwolle),
[* 17] Zucker
[* 18] gar nicht gewonnen. Die (mit Redonda) etwa 800 E., meist
Schwarze,
treiben hauptsächlich Viehzucht.
[* 19] Die
Insel, 1628
¶
mehr
von den Briten in Besitz genommen, seit 1632 bebaut, wurde 1860 ein Kronlehn der Familie Codrington, deren Privatbesitz sie
noch bildet, und steht unter der Gerichtsbarkeit von Antigua. - Die einzige Niederlassung ist Codrington-Village.