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«Polémiques d'hier» (1889),
besonders aber in «XIXe siècle. Les œuvres et les hommes» (8 Tle., 1861-90). Seine «Œuvres» erscheinen seit 1888. In seinem Äußern trat er stets als Dandy auf, schrieb auch (1845) «Du Dandysme et de G. Brummell».
«Polémiques d'hier» (1889),
besonders aber in «XIXe siècle. Les œuvres et les hommes» (8 Tle., 1861-90). Seine «Œuvres» erscheinen seit 1888. In seinem Äußern trat er stets als Dandy auf, schrieb auch (1845) «Du Dandysme et de G. Brummell».
Barbezieux
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Charente, hat 989,61 qkm, (1891) 45262 E., 80 Gemeinden und zerfällt
in die 6 Kantone Aubeterre (128,66 qkm, 6549 E.), Baignes-Ste. Radegonde (148,62 qkm, 6192 E.),
Barbezieux
(209,34 qkm, 11882 E.), Brossac (16204 qkm, 4998 E.), Chalais (143,61 qkm, 7877 E.), Montmoreau (197,37
qkm, 7764 E.). - 2) Hauptstadt des
Arrondissements im franz. Depart.
Charente, an der Zweiglinie
Châteauneuf-Barbezieux (19 km) der
Franz. Staatsbahn, hat (1891) 2923, als Gemeinde 4104 E., Post,
Telegraph,
[* 2] zwei alte
Kirchen; Leinwandfabrikation, Kapaunenzucht,
Trüffel- und Getreidehandel, sowie interessante Reste eines alten Schlosses
von 1453 und schöne, 1785 angelegte Promenaden.
du Bocage (spr. dü bockahsch), Jean Denis, franz. Geograph, geb. zu Paris, [* 3] studierte unter d'Anvilles Leitung Geographie, wurde 1780 als Geograph bei dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, 1785 beim Münzkabinett angestellt und 1792 Aufseher der Kartensammlung bei der königl. Bibliothek. Später lebte er ganz seinen geogr. Studien, wurde 1809 Professor am Collège de France und war 1821 einer der Stifter der Geographischen Gesellschaft. Er starb zu Paris. Barbié du Bocage gründete seinen Ruhm durch den zu Barthélemys «Voyage du jeune Anacharis» gelieferten Atlas [* 4] (1789 und 1799), gab später Pläne und Karten zu Choiseul-Gouffiers malerischer Reise durch Griechenland [* 5] und eine durch eine Denkschrift erläuterte Karte über den Rückzug der Zehntausend (Par. 1796) heraus. Mit Sainte-Croix schrieb er die «Mémoires historiques et géographiques sur les pays situés entre la mer Noire er la mer Caspienne» (Par. 1796); sein Atlas für das Studium der ältern Geschichte erschien 1816.
Gewerbtreibender, dessen Thätigkeit das Rasieren, Haarschneiden, Kopfwalzen, Kopfwaschen, Frisieren und Perückenmachen umfaßt; auch kann der Barbier nach Ablegung einer besondern Prüfung, die für Preußen [* 6] durch die Verordnung von 1856 bestimmt wird, die Berechtigung zur Außübung der kleinen Chirurgie und zur Beihilfe bei großen Operationen (s. Heilgehilfe.) erlangen. Das Gewerbe ist aus dem der Bader (s. d. und Bart) hervorgegangen und ging jahrhundertelang neben demselben her, bis beide in Preußen 1779 (in den habsburg. Landen 1773) zu einer Zunft vereinigt wurden. 1808 (endgültig 1811) wurde es freigegeben.
Auf Grund der preuß. Gewerbeordnung von 1845, die die Annahme von Lehrlingen wieder von einer Meisterprüfung abhängig machte, bildeten sich neue Innungen. Diese traten 1872 zuerst mit Leipzig, [* 7] dann mit Berlin [* 8] (seit 1874) als Vorort zu einem «Bunde deutscher Barbier-, Friseur- und Perückenmacherinnungen» zusammen, der 1884 bestätigt wurde und Korporationsrechte erhielt (Präsident Fritz Wollschläger). Der Bund umfaßt (1891) 298 Innungen mit 19889 Mitgliedern (8778 Barbierherren oder Meister, 5656 Gehilfen, 5455 Lehrlinge), besitzt 171 Fachschulen (s. Friseur- und Barbierschulen) und veranstaltet alljährlich Wanderkongresse (der erste 1872 in Leipzig) mit Ausstellungen der Arbeiten der Fachschulen.
Sein Organ ist «Der deutsche Barbier und Friseur » (halbmonatlich seit 1872). In den nichtpreuß. Staaten Deutschlands [* 9] erfolgte die Freigabe des Barbiergewerbes meist erst durch die Gewerbeordnung von 1869, worauf sich neue Innungen nach Art der preußischen bildeten und mit diesen in Verbindung traten. In Österreich [* 10] unterstehen die Barbier der Gewerbeordnung von 1859 und der Novelle dazu von 1883. In Frankreich giebt es keine besondern Bestimmungen und in England sind sie denen des Deutschen Reichs ähnlich. Neben den Barbier-, Friseur- und Perückenmacherinnungen bestehen an manchen Orten noch besondere Friseur- und Perückenmacherinnungen (s. Friseur).
Vgl. Pattky, Leitfaden für Haarschneiden und Frisieren (Berl. 1884);
Boltz, Das Damenfrisieren (ebd. 1880);
ders., Das Perückenfach (ebd. 1888);
ders., Die Kunst des Schminkens (ebd. 1888).
(spr. -ieh), Antoine Alexandre, franz. Bibliograph, geb. zu Coulommiers, war beim Ausbruch der Revolution Pfarrer, ging 1794 nach Paris, wo er Mitglied der Kommission wurde, die alle in den aufgehobenen Klöstern befindlichen Gegenstände der Litteratur und Kunst sammeln sollte. 1798 ward er Aufseher der von ihm gebildeten Bibliothek des Staatsrats (1798), und als diese 1807 auf Schloß Fontainebleau kam, deren Bibliothekar. Nach der Restauration erhielt er die Aufsicht über die Privatbibliothek des Königs. Erstarb 6. Dez. 1825. Von seinen bibliogr. Arbeiten ist sein Hauptwerk: «Dictionnaire des ouvrages anonymes et pseudonymes» (4 Bde., Par. 1806-8; 3. Aufl. 1872-79; s. Anonym). Erwähnung verdienen noch «Nouvelle bibliothèque d'un homme de goût » (5 Bde., Par. 1808-10, mit Desessarts) und «Examen critique et complément des dictionnaires historiques» (2 Bde., ebd. 1820).
Henri Auguste, franz. Dichter, geb. zu Paris, wo er als vermögender Mann in Unabhängigkeit lebte, gest. zu Nizza. [* 11] Barbier veröffentlichte nach der Julirevolution Satiren in der «Revue de Paris», die später gesammelt als «Les Iambes» (Par. 1831; 31. Aufl. 1882; deutsch von Förster, Quedlinb. 1832, zum Teil auch bei Geibel, «Fünf Bücher franz. Lyrik») herauskamen und zu kraftvollen, oft aber rauhen und cynischen Versen die franz. Gesellschaft mit poet.
Glut und jugendlicher Übertreibung schilderten. Größere Mäßigung zeigen «Il Pianto» (1833 u. ö.),
entstanden auf einer ital. Reise, und «Lazare», beide zuerst in der «Revue des Deux Mondes» (1832-33),
poetisch-polit. Gemälde, das eine erfüllt vom Zorn über Italiens [* 12] Erniedrigung, das andere von dem über das Elend des engl. Proletariers. Was Barbier später schrieb (die Satiren «Érostrate» und «Pot-de-vin», 1837; «Chants civils et relegieux», 1841, die Novellen «Trois passions», 1867 u. a.) ist wertlos und blieb unbeachtet. In seinen Jugenddichtungen hatte er einen glühenden Haß gegen Napoleon I. geäußert. 1869 wurde in die Französische Akademie gewählt. Aus dem Nachlaß erschien: «Chez les poètes, études, traductions et imitations en vers» (1882),
«Souvenirs personnels et silhouettes contemporaines» (1883),
«Tablettes d'Umbriano», «Promenades au Louvre» (1884),
«Poésies posthumes» (1884),
«Études littéraires et artistiques» (1888 u. 1892).
Vgl. Blaze de Bury, Aug. in der «Revue des Deux Mondes», Okt. 1882. ¶
(spr. -ieh),
Paul Jules, franz. Dramatiker, geb. 1822 zu Paris, trat 1847 mit dem Drama «Un poete» auf, dessen Erfolg ihn zu weiterm dramat. Schaffen ermutigte: «L'ombre de Molière» (1847),
«Amour et bergerie» (1848),
«André Chénier» (1849) und das Prosa-Lustspiel «Bon gré mal gré» (1849). Aus gemeinschaftlicher Arbeit, meist mit Carré, gingen alle seine spätern Dramen und Baudevilles hervor: «Les amoureux sans le savoir» (1850),
«Graziella» (1849),
«Jenny l'ouvrière» (1850),
«Les marionettes du docteur» (1852),
«Voyage autour d'une jolie femme» (1852),
«Princesse et favorite» (1865),
«Cora ou l'esclavage» (1866),
ein auch in Deutschland [* 14] oft aufgeführtes wirksames Drama, «La loterie du mariage» (1868) u. s. w. Barbier wurde im Verein mit Carré einer der beliebtesten Textdichter der komischen Oper, die ihm besonders «Galathée» (1852) verdankte. Andere Operntexte von ihm sind: «Les noces de Jeanette» (1853),
«Le [* 15] roman de la Rose» (1854),
«Les sabots de la marquise (1854), »Deucalion et Pyrrha» (1855),
«Valentine d'Aubigny» (1856),
" Les noces de Figaro» (1858),
«Le pardon de Ploermel» (1859),
«Fidelio» (1860),
«La statue» (1801),
«La reine de Saba» (1862),
«Peines d'amour perdues» (1863),
«Le mariage de Don Lope» (1865),
«La Colombe» (1866),
«Roméo et Juliette» (1867),
«Don Quichotte» (1869),
«Jeanne d'Arc» (1873); «Les amoureux de Catherine» (1876),
«Sylvia» (1870),
«Paul et Virginie» (1877),
«Le timbre d'argent» (1877),
«Polyeucte» (1878, wie andere für Gounod),
«L'enclume» (1884, für Pfeiffer),
«Néron» (1884, für Rubinstein),
«Une nuit de Cléopâtre» (1885, für Massé),
«Bianca Capello» (1886, für Salomon). 1879 erschien B.s «Théàtre en vers» (2 Bde.). Nach 1870-71 gab er «Le franc-tireur, chants de guerre» (1871) heraus, später die Sammlung «La Gerbe» (1882). Barbier war viele Jahre Vorsitzender der «Société des auteurs dramatiques»; Okt. 1887 übernahm er die vorläufige Leitung der Pariser Opéra Comique. 1890 erschien «Fleur blessée. Tableau-mosaique».