innerer Kämpfe zwischen den Gouverneuren und der Assembly. Hierzu gesellten sich große Verwüstungen durch
Orkane, wie 1675 und
1694, und das
Gelbe Fieber (1692), wodurch der Wohlstand der
Kolonie schwer geschädigt wurde. Doch trugen diese Gefahren und
Beschwerden auch viel dazu bei, die Volkseigentümlichkeit zu entwickeln und eine kräftigere Partei
gegen die Regierung herzustellen als in irgend einer andern brit.
Kolonie. Seit dem 18. Jahrh, nahm im allgemeinen die Bedeutung
der
Kolonie in hohem
Grade zu, wenn auch wiederholte
Orkane (namentlich 1780 und 1781),
Erdbeben
[* 2] und Sklavenaufstände sie heimsuchten
und die plötzliche Freilassung der Sklaven (1834) einen zeitweiligen Rückgang verursachte.
Vgl. Schomburgk, The history of Barbados (Lond. 1848);
die
Heilige, ward nach der Legende um 240 zu Nikomedien in
Bithynien oder 306 zu Heliopolis in
Ägypten
[* 5] wegen
ihres Bekenntnisses zum
Christentum nach grausamen Martern von ihrem eigenen
VaterDioskur enthauptet. Der
Vater ward unmittelbar nachher vom
Blitz erschlagen. Deshalb wird die heilige Barbara bei Gewittern angerufen; auch ist sie die
Schutzheilige der
Artillerie, ihr
Bild wurde häufig auf artilleristischen Etablissements, Pulvermagazinen u. s. w. angebracht.
Auf franz.
Kriegsschiffen heißt die Pulverkammer noch jetzt Sointe-Barbe. Berühmt ist das Altarbild von
Palma Vecchio: Die
heilige in der
KircheSanta Maria Formosa in
Venedig.
[* 6] Gedächtnistag der Barbara ist der 4. Dez. - Barbara heißt auch der 234.
Planetoid.
Jacopo de', in
Deutschland
[* 7]
Jakob Walch (d. h. der welsche
Jakob) genannt, venet.
Maler, ist als Vermittler ital.
und deutscher Kunst von Interesse. Von 1472 bis 1500 war er in
Venedig thätig, siedelte dann nach
Nürnberg
[* 8] über, wo er auf
Dürer trotz der Verschiedenheit seiner Kunst einen bestimmenden Einfluß ausübte, namentlich in
Bezug auf das
Studium der
Antike. Von
Nürnberg ging Barbari nach den
Niederlanden, wo er als Hofmaler der Erzherzogin Margareta 1515 zu
Brüssel
[* 9] starb. Einzelne seiner
Bilder sieht man in den
Galerien zu
Berlin,
[* 10]
Weimar,
[* 11]
Dresden.
[* 12] Ein sorgfältig durchgeführtes
Stillleben
(1504), vielleicht die älteste
Darstellung dieser Art in der neuern Kunst, befindet sich in der
Augsburger Sammlung. Seine
Gemälde und Kupferstiche tragen meist als Zeichen einen Merkurstab, weshalb er unter dem
Namen «Der
Meister mit dem Caduceus»
bekannt ist.
ein
Ausdruck, der aus einer Mundart oder fremden
Sprache ungerechtfertigterweise in die Schriftsprache,
besonders in das klassische
Griechisch oder
Lateinisch, herübergenommen ist;
Francesco, ital. Gelehrter und Staatsmann, geb. 1398 inVenedig, früh mit der lat.
Sprache,
durch Guarino von Verona
[* 13] auch mit der griechischen gründlich vertraut, behandelte schon 1415 in dem Werke
«De re uxoria libri
II» (Par. 1513; Amsterd. 1639) moralisierend in fließendem
Latein die
Ansichten der Alten über die
Ehe. Seit 1418 Senator seiner Vaterstadt, war er fortan beständig
als
Podestà oder Gesandter thätig. Ruhm erwarb er 1437 durch
Brescias Verteidigung gegen den
Herzog von Mailand.
[* 14] Er starb 1454 zu
Venedig als Prokurator von
San Marco. Barbaro beförderte nach Kräften die humanistischen
Studien. Seine
Briefe (hg. von Quirini, 2 Bde.,
Brixen 1741-43; Sabbadini,
Cento trenta lettere inedite di F. Barbaro, Salerno 1884) sind auch des polit.
Inhalts
wegen wichtig.
Vgl. Quirini, Diatriba praeliminaris ad F. Barbaro epistolas
(Brixen 1741);
CharlesJean Marie, franz. Revolutionär, geb. zu Marseille,
[* 15] wurde dort
Advokat und gab im Beginn der Revolution das Journal «L'Observateur marseillais»
heraus, das zum Aufschwung der
Bewegung in Marseille mächtig beitrug. Von der Stadtgemeinde zum Sekretär
[* 16] erwählt, verwaltete
er sein
Amt mit großer Hingebung. Nachdem die Konstituierende Nationalversammlung zusammengetreten war,
wurde er 1791 als
Agent der Marseiller nach
Paris
[* 17] geschickt, wo er gegen den
Hof
[* 18] auftrat und sich später dem in
Ungnade gefallenen
Minister Roland anschloß.
Nach dem
Sturm auf die
Tuilerien ging er in seine Vaterstadt zurück, wo er bald darauf in den
Konvent gewählt wurde. Dort hielt er sich zu den
Girondisten und stimmte im Prozesse des Königs für den
Tod mit
Berufung an
das
Volk.
Da er sich der Partei
Marats und Robespierres widersetzte, wurde er als Royalist und Feind der Republik ebenfalls
geächtet. Nach längerm Umherirren ergriffen und vor das Revolutionsgericht nach
Bordeaux
[* 19] gebracht, wurde
er verurteilt und guillotiniert. Von seinen Memoiren hat 1822 sein Sohn eine unvollständige
Ausgabe veranstaltet; 1866 wurden
von
Dauban wichtige Nachträge veröffentlicht.
Distriktsstadt in der span.
Provinz Huesca, in
Aragonien, 45 km ostsüdöstlich von Huesca, rechts am Vero
unfern von dessen Zusammenfluß mit dem Cinac und an der
Eisenbahnlinie Selgua-Barbastro (20 km), in fruchtbarer, an Gärten und
Ölpflanzungen reicher Gegend, ist Sitz eines
Bischofs, hat (1887) 8280 E., Post und
Telegraph,
[* 20] eine schöne
Kathedrale mit
Gemälden von
Antonio Galceron und Gerbereien.
Bei Barbastro fand ein blutiger unentschiedener Zusammenstoß
zwischen Karlisten und Regierungstruppen statt.