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be-395 gangen, als Baratterie sich darstellen, sind von dem Deutschen Strafgesetzbuch mit zum Teil sehr schweren Strafen bedroht (vgl. §§. 90², 145, 265, 297, 305, 306, 308, 323 des Strafgesetzbuches).
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be-395 gangen, als Baratterie sich darstellen, sind von dem Deutschen Strafgesetzbuch mit zum Teil sehr schweren Strafen bedroht (vgl. §§. 90², 145, 265, 297, 305, 306, 308, 323 des Strafgesetzbuches).
(spr. -töhr), Warenfälscher, Betrüger. ^[= Für das bürgerliche Recht hat der B., d. i. arglistige Täuschung, eine doppelte Bedeutung. ...]
(vom ital. baratto, abgeleitet aus dem grch. prattein, handeln, Geschäfte treiben, Kniffe gebrauchen), gleichbedeutend mit Tauschhandel; er begreift diejenigen Geschäfte, bei denen Waren der einen Art gegen Waren der andern ohne Zuhilfenahme des Geldes ausgetauscht werden. Ursprünglich war aller Handel Tauschhandel; mit der Einführung des Geldes aber hörte dieser auf und ward zum Kaufe. Tauschgeschäfte kommen noch im Verkehr mit uncivilisierten Völkern, namentlich in Afrika [* 2] (so z.B. beim Sklavenhandel) vor, dann z.B. im Handel mit den Tungusen am untern Amur (Baumwollenzeug gegen Zobelfelle), aber vereinzelt auch noch bei den gebildetsten Nationen.
Man barattiert oder troquiert hier vorzüglich solche Artikel, welche die sie besitzende Partei weniger gut zu verwerten weiß als die sie im Tausch annehmende. Häufig einigt man sich dabei zunächst über einen Geldpreis, zu welchem die zu tauschenden Artikel geschätzt werden sollen, so daß die Ware einer jeden Partei einen gleichen Geldbetrag repräsentiert. Dieses Geschäft ist eigentlich ein doppelter Kauf. Ein Barattgeschäft liegt auch dann erst vor, wenn zwei Fabrikanten nach einer allgemeinen Abrede sich gegenseitig ihre Fabrikate zu einem zu fixierenden (dem üblichen) Preise liefern, wie sie deren bedürfen, und demnächst wechselseitig abrechnen.
s. Baratthandel. ^[= (vom ital. baratto, abgeleitet aus dem grch. prattein, handeln, Geschäfte treiben, Kniffe gebrauche ...]
Jewgenij Awramowitsch, russ. elegischer Dichter, geb. 2. März im Gouvernement Tambow, diente als Offizier in einem finländ. Regiment, lebte später auf einem Landgute bei Moskau [* 3] und starb 11. Juli in Neapel. [* 4] Er war ein Freund Puschkins und ein Verehrer Goethes. Unter seinen Werken sind hervorzuheben die Gedichte «Letzter Tod», «Auf den Tod Goethes» und die größern Dichtungen «Eda», ein Spiegelbild finländ. Wesens und der großartigen finländ. Natur, «Der Ball» und «Die Zigeunerin», ein Sittengemälde der höhern russ. Gesellschaft. Seine Werke erschienen in 4. Auflage (Kasan [* 5] 1885, mit Briefen von und biogr. Mitteilungen über ihn). Deutsche [* 6] Übersetzungen von B.s Gedichten in Fiedlers «Russ. Parnaß» (Dresd. 1889).
(Brava), Hafenplatz an der Benadirküste des Somallandes in Ostafrika, unter 1°7' südl. Br. und 44°4' östl. L. von Greenwich, hat 3000 E., 14 Moscheen, reichlichem Wasser und ist Mittelpunkt eines ziemlich ansehnlichen Handels.
Die Bevölkerung besteht aus Somal, Arabern und Suaheli, die meist in Hütten, [* 7] seltener in Steinhäusern wohnen. Barawa steht unter der Herrschaft einer Oligarchie von Eingeborenen, mit einem alle 7 Jahre zu wählenden Melek an der Spitze und gehört seit 1891 zur ital. Kolonie Erythräa.
(lat.), Bart. ^[= # der dem männlichen Geschlechte eigentümliche Haarwuchs (s. Haare) um Mund, Kinn und Wangen. ...]
(frz., spr. -kahn), s. Barbakane. ^[= Barbigan (frz. barbacane, aus dem Arabischen), ein vor den Thoren mittelalterlicher Städte ...]
da Rainha (spr. -ßehna da rainja), Stadt im brasil. Staate Minas Geraes, in 1137 m Höhe, nördlich von dem zum Parana gehenden Rio [* 8] das Mortes gelegen, ist aus einer Jesuitenstation hervorgegangen, hat etwa 3000 meist weiße Bewohner, ansehnlichen Salzhandel und ist durch Eisenbahn mit Rio und Ouro-Preto und mit Sao Joao del Rei verbunden.
Stadt im südlichsten Teile des Depart. Cauca der südamerik.
Republik Columbia, [* 9] links am Rio Patia, unweit der Bahia de [* 10] Tumaco des Stillen Oceans in goldreicher Gegend, hat (1870) 5509 E.
oder Barbadoes (spr. -béhdohs), die östlichste der Kleinen Antillen, unter 13°4' nördl. Br. und 59°37' westl. L. von Greenwich, etwa 150 km außerhalb der geschlossenen Reihe der Inseln über dem Winde gelegen, gehört zu der äußern flachen, geologisch jungen Zone der Antillen. Tertiäre, an fossilen Radiolarien reiche Mergel und Kalke mit bituminösen Quellen, ähnlich wie auf Trinidad, sowie quartäre und jüngere Korallenkalke bauen die Insel auf.
Salzquellen und Kohlenlager lignitischer Braunkohlen fehlen nicht. Von Riffen umgeben steigt Barbados terrassenförmig aus dem Meere auf zu einer Höhe von 250 m, über der sich einzelne Gipfel bis zu 354 m erheben, z. B. der Hillaby. Das Klima von Barbados ist warm, wird aber durch beträchtlichen Regenfall gemäßigt. Im centralen Hochlande fällt jährlich 160 cm Regen; der Nordostpassat herrscht drei Vierteljahre hindurch, im vierten kommen Winde [* 11] aus SW. und NW. vor. Der Boden ist überaus fruchtbar, in kleine Parzellen geteilt und fast vollständig in Ausnutzung.
Besonders Zuckerrohr gedeiht vortrefflich, ferner Baumwolle, [* 12] Tabak, [* 13] Kaffee, Indigo, [* 14] Arrow-Root, Knollengewächse, wie Batate und Yams, aber nur wenig Getreide [* 15] (Mais). Die Volksdichte ist daher groß (455 auf 1 qkm), nämlich (1891) 182306 E. auf 430 qkm; darunter 10 Proz. Weiße, 25 Proz. Mischlinge, 65 Proz. Neger. Der Wert der Ausfuhr betrug 1892: 926572 Pfd. St., der der Einfuhr nur 469317 Pfd. St., gegen 1067617 Pfd. St. im Jahre 1891. Die Schuld ist 30000 Pfd. St. Den Einnahmen von 162663 standen Ausgaben von 199130 Pfd. St. gegenüber.
Die 202 Elementarschulen wurden im Durchschnitt von 11765 Kindern besucht. 1891 bestanden 38,4 km Eisenbahnen auf der Insel. Die feste Hauptstadt Bridgetown an der Bai von Carlisle, auf der Südwestseite der Insel, ist Sitz des Gouvernements Barbados, eines anglikan. Bischofs, des aus 12 von der Krone ernannten Mitgliedern bestehenden Rats und der von den Grundeigentümern erwählten General-Assembly, hat Pferdebahn und (1891) 21001 E. Nördlicher liegt Speightstown mit 1500 E., zwei Kastellen und Reede; auf der Ostküste Codrington College, das wichtigste Erziehungsinstitut Westindiens.
Auch befinden sich auf Barbados vier Stationen der Brüdergemeine. (S. Karte: Antillen.) Zum erstenmal wird Barbados 1518 erwähnt und während des 17. Jahrh. von Portugiesen besucht und benannt, die erste regelmäßige Ansiedelung erfolgte erst 1625 durch engl. Abenteurer unter Sanktion eines von Jakob I. an den Herzog von Marlborough ausgestellten Patents. Nach Jakobs I. Tode gelang es dem Herzoge von Carlisle, an den Marlborough die Insel 1627 verkauft hatte, von Karl I. ein Patent auf alle Antillen zu erhalten. Am wurden die Inseln für die brit. Krone in Besitz genommen durch eine Kapitulation, die alle Gesetze und Freiheiten der Bewohner bestätigte. Seit der Thronbesteigung Karls II., welcher den Antillen eine Charte gewährte, zugleich aber eine erst 1838 aufgehobene drückende Abgabe auf die Ausfuhr legte, begann auf Barbados eine endlose Reihe ¶
innerer Kämpfe zwischen den Gouverneuren und der Assembly. Hierzu gesellten sich große Verwüstungen durch Orkane, wie 1675 und 1694, und das Gelbe Fieber (1692), wodurch der Wohlstand der Kolonie schwer geschädigt wurde. Doch trugen diese Gefahren und Beschwerden auch viel dazu bei, die Volkseigentümlichkeit zu entwickeln und eine kräftigere Partei gegen die Regierung herzustellen als in irgend einer andern brit. Kolonie. Seit dem 18. Jahrh, nahm im allgemeinen die Bedeutung der Kolonie in hohem Grade zu, wenn auch wiederholte Orkane (namentlich 1780 und 1781), Erdbeben [* 17] und Sklavenaufstände sie heimsuchten und die plötzliche Freilassung der Sklaven (1834) einen zeitweiligen Rückgang verursachte.
Vgl. Schomburgk, The history of Barbados (Lond. 1848);
«Globus», Bd. 60 (Braunschw. 1891).