393 ausgestellt, mit welcher militärischerseits Versuche gemacht werden sollen. Litteratur.Esse, Die
Krankenhäuser, ihre
Einrichtung und
Verwaltung (2. Aufl., Berl. 1868);
ders., Das Barackenlazarett der königl.
Charité zu
Berlin
[* 2] (ebd. 1868);
Billings, Report on the barracks and hospitals (Washingt. 1870);
Friedreich, Die
Heidelberger Baracken für Kriegsepidemien
(Heidelb. 1871);
Virchow, Über Lazarette und Baracken (Berl. 1871);
Oppert, Hospitäler und Wohlthätigkeitsanstalten (4. Aufl., Hamb.
1872);
Fischer, Handbuch der Kriegschirurgie (2. Aufl., 2 Bde.,
Stuttg. 1882);
von Langenbeck, von Coler und Werner, Die transportable Lazarettbaracke (2. Aufl., Berl.
1890);
Sanitätsbericht über die deutschen
Heere 1870–71, Bd. 1: Sanitätsdienst
(ebd. 1884),
Kap. 7;
Handbuch der kriegschirurg.
Technik (Tüb. 1875); Verhandlungen des X. internationalen mediz.
Kongresses.
Abteilung für Militärsanitätswesen (Berl. 1891); Lange, Der Barackenbau (Lpz. 1894).
Hafenstadt der span.
InselCuba in Westindien,
[* 3] nordwestlich von der Ostspitze der
Insel, hat (1887) 18057 E.
und führt
Südfrüchte aus.
Baracoa, 1512 von
Diego Velasquez gegründet, war 1518–22 Hauptstadt
Cubas, geriet
darauf in
Verfall, belebte sich aber seit 1791 wieder durch
Ansiedelung franz. aus Haiti eingewanderter Royalisten.
Jakob, syr. Mönch, Sohn eines Priesters in Tella, trat in das nahe
Kloster Pesilta auf demBerge
Izala ein und ward 543 am Ende eines 15jährigen Aufenthalts in
Konstantinopel
[* 4] von dem exilierten monophysitischen
Patriarchen
von
Alexandria,
Theodosius, zum
Bischof von
Edessa mit der Jurisdiktion über ganz
Syrien und
Kleinasien geweiht. Während einer
35jährigen Amtsführung hat er durch unablässige
Reisen zu Fuß in allen
Teilen seiner weiten Diöcese,
nach
Konstantinopel und
Alexandria, durch Einführung einer neuen Kirchenordnung und
Bestallung zahlreicher Geistlicher, vor
allem durch Wiederbesetzung des
Patriarchats zu
Antiochia die
Kirchengemeinschaft der
Monophysiten (s. d.), die durch die Bedrückungen
unter
JustinianusI. dem
Untergang nahe gebracht war, zu neuer
Blüte
[* 5] erhoben. Er wird deshalb als zweiter Begründer der
monophysitischen
Kirche gefeiert und die syr.
Monophysiten nannten sich nach ihm Jakobiten. Den
Beinamen Burde'ana, arab. Barada'i,
dem die griech. Wortform Baradaios entspricht, erhielt er von seinem Gewande aus grobem Pferdedeckenstoffe,
das er auf seinen
Reisen so lange trug, bis es ganz zerlumpt war. Die Griechen nannten ihn
Zanzalos. Baradäus starb 578. –
Vgl. Kleyn,Jakobus Baradaeus, de Stichter derSyrischeMonophysietische Kerk (1882).
d'Hilliers (spr. -geh diljeh),Achille, franz.
Marschall, Sohn des folgenden, geb. zu
Paris,
[* 6] trat 1812 in das 9. Dragonerregiment, verlor bei
Leipzig
[* 7] die linke
Hand,
[* 8] wurde 1815
Kapitän, zeichnete sich 1823 in
Spanien
[* 9] aus, nahm 1830 als
Oberstlieutenant an der Expedition
nach
Algier teil, wurde hier zum Obersten und 1833 zum Gouverneur der
Kriegsschule von St. Cyr ernannt, wo er eine republikanische
Verschwörung unterdrückte. 1841 wurde er nach
Algerien
[* 10] gesandt und 1843 zum Divisionsgeneral und Gouverneur von
Constantine ernannt. 1844 zur
Disposition
gestellt, wurde Baraguay 1847
Generalinspecteur der Infanterie. Im Febr. 1848 schickte
ihn die provisorische Regierung nach
Besançon,
[* 11] wo er sich der Revolution sehr abgeneigt zeigte.
Dennoch wählte ihn das Depart. Doubs zum
Abgeordneten der Konstituierenden wie der Gesetzgebenden Nationalversammlung. In
beiden gehörte er zu den Häuptern der Reaktion. Anfang Nov. 1849 wurde Baraguay als Oberbefehlshaber
der franz. Expedition nach
Rom
[* 12] geschickt und erhielt im Jan. 1851 an Changarniers
Stelle den Oberbefehl über die
Armee vonParis. Vor dem
Staatsstreich(2. Dez.) trat er zurück, hielt sich neutral, stellte sich aber nach dem Gelingen desStaatsstreichs
Napoleon zur
Verfügung, der ihn 1853 in außerordentlicher Mission nach
Konstantinopel schickte. Nach seiner Rückkehr 1854 erhielt
er den
Befehl über das nach der Ostsee bestimmte Landungskorps und nach der Einnahme von
Bomarsund den Marschallstab. Zugleich
wurde er Senator und bald auch Vizepräsident des Senats. Im
ItalienischenKriege von 1859 führte er das 1.
Armeekorps,
siegte bei Melegnano 8. Juni mit Mac-Mahon über die
Österreicher und zeichnete sich 24. Juni bei
Solferino
[* 13] aus; nach dem Frieden
erhielt er das Kommando des 5. Korps in
Tours.
[* 14]
BeimAusbruch des
Krieges 1870 zum Kommando in
Paris berufen, geriet er bald in
Zwistigkeiten mit der Kaiserin und dem Ministerpräsidenten Cousin-Montauban, so daß er bereits 12. Aug. seiner
Stellung enthoben wurde. Nach Beendigung des
Krieges wurde er zum Präsidenten der Untersuchungskommission über die Kapitulationen
der Festungen ernannt. Baraguay starb zu
Amélie-les-Bains (Ostpyrenäen).
d'Hilliers (spr. -geh diljeh),Louis, franz.
General, geb. zu
Paris, trat früh in die
Armee ein, war 1793 Brigadegeneral und Generalstabschef
bei Custine, wurde gleichzeitig mit diesem in Anklagezustand versetzt und verhaftet, in
Freiheit gesetzt und wieder
angestellt. 1796 und 1797 nahm er am Feldzug in
Italien
[* 15] teil, bemächtigte sich
Bergamos, zeichnete sich
bei Rivoli aus, wurde Divisionsgeneral, besetzte
Venedig
[* 16] und wurde dort Gouverneur. 1798 sandte ihn Napoleon mit den auf
Malta
dem
Orden
[* 17] abgenommenen
Trophäen nach
Paris, doch wurde die
Fregatte Sensible, auf welcher er sich eingeschifft hatte, von den
Engländern auf der See genommen und Baraguay gefangen. 1799 kämpfte Baraguay unter Macdonald
glücklich in Graubünden,
führte 1805 die Reservekavallerie und erhielt 1808 abermals das Kommando in
Venedig. 1809 focht er mit Auszeichnung
unter Vicekönig Eugen bei
Raab
[* 18] und übernahm dann den Oberbefehl in
Tirol.
[* 19] 1810 kommandierte er in
Catalonien, zeichnete sich
vor Figueras aus und ging 1812 nach
Rußland, woselbst er bei Smolensk eine Division sammeln und der zurückgebenden
großen
Armee entgegenführen sollte. Dies mißlang, weswegen Napoleon ihn des Kommandos enthob und zurücksandte. Er starb in
Berlin. Baraguay gilt für den Verfasser der Memoiren Custines (Hamb. und Frankf. 1794).
Afrika,
[* 20] zwischen
Abessinien und
Nubien, im Quellgebiete des noch nicht ganz
bekannten
Flusses Baraka, der in Nordabessinien entspringt und nach einem periodischen südnördl.