der Fallblock der Rammen (Rammbär) oder der Fallhämmer, speciell der Dampfhämmer, bei denen der Bär mit
einer stählernen
Bahn versehen ist, in seitlichen
Führungenauf und nieder geht und oft bedeutendes Gewicht hat (s. Dampfhammer).
[* 2] - in der Befestigungkunst, s.
Batardeau.
(Ursus), die typische Gattung einer ziemlich zahlreichen Familie der
Raubtiere,
[* 3] der Bär
(Ursidae),
deren Gebiß sich durch die großen, zuweilen lappig eingekerbten Schneidezähne, die dicken, kurzkronigen, aber langbewurzelten
Eckzähne, die kleinen, oft ausfallenden Lückenzähne, den schwachen Reißzahn und die stumpfen, höckerigen Backenzähne
auszeichnet. Mit Ausnahme der Eisbären sind auch alle
Arten mehr oder minder pflanzenfressend. Die meisten
Bär sind plumpgebaute
Tiere, mit langhaarigem Pelze, fünfzehigen, mit starken Krallen bewaffneten Füßen, stumpfer Schnauze
und verlängertem, beweglichen: Nasenknorpel.
Von den meisten übrigen
Raubtieren unterscheiden sich die und ihre Verwandten dadurch, daß sie mit der ganzen
Sohle auftreten,
so daß ihre
Sohlen und Fußstapfen einige
Ähnlichkeit
[* 4] mit denjenigen des
Menschen darbieten. Man betrachtet
sie deshalb als die typischen Formen der
Sohlengänger (Plantigrada) und teilt sie in zwei Gruppen, die eigentlichen Bär oder
Großbären
(Ursina), mit kurzem
Schwänze, meist von beträchtlicher
Größe, und die
Kleinbären
(Subursina), meist kleinere
Tiere mit langem
Schwänze. Die meisten klettern geschickt. Die bekannteste Art unter den Großbären ist
der braune oder gemeine Bär
(UrsusarctosL., s.
Tafel: Bären 1,
[* 1]
Fig. 2) mit konverer
Stirn, braunem und, solange er jung ist,
sehr wolligem Pelze, heimisch in verschiedenen
Ländern von Europa
[* 5] und
Asien.
[* 6]
Seine Nahrung besteht in der
Jugend in
Vegetabilien, nachher in Fleisch; dock frißt er auch mit Vorliebe
Honig. Er wird 1,5-2 m lang und wiegt oft gegen 200 kg. Die
Brunft,
Bärzeit genannt, fällt in den
Mai und währt etwa einen
Monat. Nach achtmonatiger Tragzeit wirft die
Bärin im Januar zwei
Junge, die an
Größe etwa einem Eichhorn gleichkommen. Man
jagt den Bär des Pelzes (s.
Bärenfelle) und Fettes wegen- doch ist auch sein Fleisch eßbar, ja die Tatzen
und Schinken gelten als Leckerbissen.
Jung kann man ihn zu allerlei Künsten abrichten; eine Gruppe Bär bietet einen possierlichen Anblick. Das
Stück wird mit etwa 100 M.
bezahlt und mit
Milch,
Brot,
[* 7]Wurzeln, Obst
u. dgl. ernährt. Später giebt man auch Fleisch und kann damit
die Bär oft mehrere Jahrzehnte lebend halten. Die gelblich gefärbten heißen Honigbären, die silbergrauen
Silberbären.
Varietäten
des braunen Bär scheinen der Isabellbär in
Syrien und der Halsbandbär in Nordasien zu sein. Dagegen ist der Grisly oder Grizzlibär,
Ursus horribilis
Ord.
(Ursus cinereus Desmn.,
Ursusferox Geoffr.), in den Felsengebirgen
Nordamerikas entschieden eine besondere Art, die dem ausgestorbenen
Höhlenbären (s. d.) am nächsten steht weit größer
und stärker als der braune Bär ist.
Derselbe gelangt nur selten in die europ. Tiergärten und steht dementsprechend auch höher
im Preise als sein altweltlicher Verwandter. Der ebenfalls in Nordamerika
[* 8] heimische
Baribal
(Ursus americanus
Pallas), mit platter
Stirn, schwarzem Pelz und gelber Schnauze, dessen Nahrung meist in
Früchten besteht und der ein sehr
gutmütiges
Tier ist, wird häufig in Menagerien und zoolog. Gärten getroffen und
pflanzt sich dort
wie der braune und Grizzlibär leicht fort.
Der Preis für ein erwachsenes Paar beträgt etwa 600 M.
In denAndenSüdamerikas tritt an
Stelle des
Baribals der
Brillenbär
(UrsusornatusCuv.), mit gleichfalls schwarzem Pelze und weißer brillenartiger Zeichnung um die
Augen. Derselbe gelangt nur
selten in die Gefangenschaft und das Paar wird bei europ. Tierhändlern
mit 800-1000 M. bezahlt. Der schlanke japan. und tibetan. Kragenbär oder
Kuma
(UrsustibetanusCuv.) mit einem Y-förmigen
weißen Flecke oberhalb der
Brust kommt ihm am nächsten. Ähnliche weiße Halskragen besitzen die kleinen, wie
Affen
[* 9] kletternden
südasiat.
Sonnenbären (Heliarctos). Eigenartig sind ferner der in
Ostindien
[* 10] und
Ceylon
[* 11] einheimische
Lippenbär
(Ursuslabiatus Desm.,
s.
Tafel: Bären II,
[* 1]
Fig. 2) mit langer, sehr beweglicher, rüsselförmiger Schnauze, zottiger
Mähne und ungeheuern Sichelkrallen (der Ours jongleur der
Franzosen), der im
Alter leicht die Schneidezähne verliert und
wegen dieses
Mangels lange Zeit für ein Faultier gehalten wurde, sowie der Eisbär (s. d.,
Ursus oder
Thalassarctosmaritimus Desm.,
s.
Tafel: Bären I,
[* 1]
Fig. 1). Zu den
Kleinbären gehören der
Waschbär,
Marderbär,
Katzenbär,
Nasenbär (s.
Tafel: Bären II,
[* 1]
Fig. 5, 1, 3, 4) und der Wickelbär, die sich weiter als die angeführten von der typischen Gattung
entfernen und in
Amerika
[* 12] und
Asien heimisch sind.
Als Wappentier kommt der Bär namentlich in der
Schweizer und deutschen Heraldik vor, ist häufig als sog.
redendes Wappen,
[* 13] z. B. bei den Familien von
Behr, von
Bar und den
StädtenBerlin,
[* 14] Bern,
[* 15]
Bernburg
[* 16] u. s. w. Er erscheint meist schwarz,
häufig auch silbern, seltener rot oder andersfarbig, kommt aufgerichtet, schreitend und fangbereit vor und ist bisweilen
gekrönt, mit
Kette oder Halsband angethan. Oft hält er auch eine Art wie ein Tanzbär, eine Hellebarde wie ein Landsknecht,
oder einen andern Gegenstand. Halbe Bär, Bärenköpfe und
Bärentatzen, letztere einfach, doppelt nebeneinander oder über
Kreuz
[* 17] gelegt, oder auch dreifach zusammengestellt, finden sich auf Schild
[* 18] und
Helm ebenso häufig vor
wie die ganze
[* 1]
Figur.
Name zweier
Sternbilder am nördl. Himmel.
[* 20] Der
Große Bär (eigentlich
Bärin, lat.
Ursa major) ist charakterisiert
durch die sieben auch als
GroßerHimmelswagen bezeichneten
Sterne. Legt man durch die
Sterne α und β des
Großen Bär (s.
Tafel:
Sternkarte des nördlichen Himmels) eine gerade Linie, so trifft diese in der etwa fünffachen Entfernung
α β über α hinaus auf den Polarstern. Das Sternbild enthält einen von W. Herschel entdeckten
Doppelstern, ζ
Ursae majoris,
von 60,8 Jahren Umlaufszeit, der seit seiner Entdeckung schon mehr als einen ganzen
Umlauf vollendet hat. (S.
Alcor und
Star-drift.)
Von den
Sternen des
Kleinen Bär sind sieben sehr ungleich helle, in ähnlicher
Weise wie beim
Großen Bär gestellt und werden daher
auch als
KleinerHimmelswagen bezeichnet. Der Polarstern ist einer von diesen.
Schon in den ältesten
Zeiten
richteten die Seefahrer sich nach dem Bär. Nach der griech.
Mythe wurde Kallisto (s. d.) samt ihrem
Sohne (dem
Kleinen an den
Himmel versetzt.
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