Baobelthaop,
s. Babelthuap. ^[= (Babelthouap oder auch ), die größte der Palau-Inseln (s. d.), ist 660 qkm groß ...]
s. Babelthuap. ^[= (Babelthouap oder auch ), die größte der Palau-Inseln (s. d.), ist 660 qkm groß ...]
(spr. -pohm), Hauptstadt des Kantons Bapaume (113,50 qkm, 22 Gemeinden, 12080 E.), ehemals Festung [* 2] im Arrondissement Arras [* 3] des franz. Depart. Pas-de-Calais, in 22 m Höhe, in einer weiten Ebene zwischen Schelde und Somme, an der Lokalzweiglinie Achiet-Marcoing der Franz. Nordbahn, hat (1891) 2939 E, als Gemeinde 3001 E., Post, Telegraph, [* 4] ein Denkmal des Generals Faidherbe enthüllt); Textilindustrie sowie Fabrikation von Öl und Seife, auch Bierbrauerei [* 5] und Lohgerberei. - Hier fand 2. und eine Schlacht statt zwischen der franz. Nordarmee unter Faidherbe und Teilen der preuß. Ersten Armee unter Goeben. Am 2. Jan. stieß die 1. Division der im Vormarsch begriffenen Nordarmee bei Sapignies auf die 30. preuß. Brigade (Strubberg) und wurde nach längerm Gefechte zurückgewiesen. Am 3. Jan. griff Faidherbe bei Bapaume mit dem 22. und 23. Armeekorps den General von Goeben an, der mit der 15. Division (Kummer), der 3. Kavalleriedivision (Groben) und einem kombinierten Detachement unter Prinz Albrecht (Sohn) sich in neunstündiger Schlacht behauptete und den Feind unter großen Verlusten zum Rückzüge nach Arras und Douai zwang. General von Goeben verfügte im ganzen nur über 15000 Mann und 84 Geschütze, [* 6] der Gegner war mehr als doppelt so stark; die heftigsten Kämpfe fanden um die Orte Biefvillers und Favreuil statt. Der erneute Versuch Faidherbes, Paris [* 7] zu entsetzen, wurde dadurch vereitelt, auch kapitulierte infolge der Schlacht 9. Jan. die franz. Festung Péronne.
Negerstamm in Gabun (s. d.). ^[= Fluß im N. der Kolonie Französisch-Kongo in Westafrika, ist eine seeartige, 70 km lange und ...]
Afzel., Pflanzengattung aus der Familie der Leguminosen [* 8] (s. d.), Abteilung der Cäsalpiniaceen, mit nur wenigen im tropischen Afrika [* 9] und in Madagaskar [* 10] einheimischen Arten. Es sind Bäume oder Sträucher mit weißen oder gelben, meist in endständige Trauben gestellten Blüten.
Die wichtigste Art ist die vorzugsweise in Sierra Leone vorkommende Baphia nitida Lodd.;
sie liefert ein rotes Farbholz, das als Angolaholz, Cambalholz, Camwood (s. d.), Barwood in der Färberei und Kunsttischlerei Verwendung findet.
oder Baffometi, lat. auch [* 1] Figura Baffometi, der Name eines noch nicht sicher erklärten Symbols der Tempelherren (s. d.), das man schon in sehr früher Zeit, aber augenscheinlich ohne triftigen Grund, für eine Entstellung des Namens Mahomed gehalten hat, weil man die Mitglieder des Ordens einer Hinneigung zum Islam beschuldigte. Nach Jos. von Hammers Angabe («Mysterium Baphometi revelatum», in den «Fundgruben des Orients», Bd. 6, Wien [* 11] 1820) sind die in mehrern Antiquitätensammlungen sich vorfindenden Symbole dieser Art von Stein, mannweiblich mit zwei Köpfen oder zwei Gesichtern, übrigens von weiblicher Bildung, größtenteils mit Schlangen, [* 12] Sonne [* 13] und Mond [* 14] und andern Attributen und von meist arab. Inschriften umgeben.
Vent., Pflanzengattung aus der Familie der Leguminosen (s. d.), Abteilung der Papilionaceen, mit gegen 15, sämtlich nordamerik.
Arten. Es sind perennierende Stauden mit dreizähligen, selten einfachen Blättern, einzelnen, in den Blattwinkeln siebenden oder in endständige Trauben gestellten Blüten und aufgeblasenen, kurzgestielten, mehrsamigen Hülsen.
Blätter und Stengel [* 15] der häufigen Baptisia tinctoria Rob. Br. Enthalten einen blauen Farbstoff, aus dem eine schlechtere Art Indigo [* 16] bereitet wird.
Das aus der Wurzel [* 17] bereitete Fluidextrakt findet in der Medizin als Antiseptikum und Purgiermittel Verwendung.
(grch.), Taufe. ^[= (grch. baptismós oder báptisma), das Sakrament der Aufnahme in die christl. Kirche. Der Ausdruck ...]
(grch.), die Lehre [* 18] der Baptisten (s. d.). ^[= (d. h. Täufer, vom grch. Baptizein, taufen), eine vielverzweigte christl. Sekte, die die in ...]
(d. h. Täufer, vom grch. Baptizein, taufen), eine vielverzweigte christl. Sekte, die die in den großen christl. Kirchengemeinschaften übliche Kindertaufe als ungültig verwirft. Mit den deutschen Wiedertäufern (s. d.) der Reformationszeit stehen sie ebensowenig wie mit den Mennoniten oder Taufgesinnten (s. d.) in Zusammenhang, obwohl eine innere Verwandtschaft mit den erstern namentlich in der neuesten Entwicklung des Baptismus immer unverhohlener zu Tage tritt.
Die Forderung, die Taufe nicht durch Besprengung, sondern durch Untertauchen in fließendes Wasser zu vollziehen, war nicht allen baptistischen Parteien gemeinsam und wird noch jetzt von einem Teil der amerikanischen Baptisten nicht anerkannt. Die Gewohnheit, solche, die zu der Sekte übertreten, noch einmal zu taufen, scheint sich dagegen bei allen Baptisten (im Unterschied von den Mennoniten) vorzufinden. Der Baptismus in England entsprang (um 1618) aus den engl. Puritanern und Independenten (s. d.). Er bildet das starre Festhalten des Bibelbuchstabens, namentlich auch die Vermischung der Unterschiede zwischen Altem und Neuem Testament, bis zum äußersten aus.
Die erste baptistische Gemeinde in England wurde 1633 gegründet; 1639 verpflanzte Roger Williams den Baptismus nach Amerika [* 19] und gestaltete den Staat Rhode-Island nach baptistischen Grundsätzen. In England nach vorübergehender Duldung durch Cromwell als eifrige Revolutionäre verfolgt, wurden die Baptisten erst unter Wilhelm III. zugleich mit den übrigen Dissenters (s. d.) in die Toleranzakte von 1689 mit einbegriffen. Sie genießen seitdem gleiche Rechte mit den Kongregationalisten und Presbyterianern.
Die beiden Hauptparteien, die bis in die Ursprünge des engl. Baptismus hinaufreichen, sind die Particular-Baptists und die General-Baptists (Universal-Baptists oder Free-Will-Baptists, auch arminianische Baptisten genannt), von denen jene, die bei weitem zahlreichern, an der calvin. Prädestinationslehre festhalten, diese sie verwerfen. Unter den Free-Will-Baptists haben liberale theol. Meinungen Eingang gefunden, auch die Abneigung gegen die wissenschaftliche Theologie ist bei ihnen überwunden. Dafür trennte sich aber 1770 der orthodoxere Teil ab und bildete als General-Baptists-New-Connexion eine selbständige Kirchengemeinschaft mit einem 1798 gegründeten theol. Seminar (Evangelical Academy), jetzt zu Longborough.
Im Lauf der Zeit hat sich eine Menge kleiner Parteien ausgeschieden. So die Sabbatarier oder Seventh-Day-Baptists, 1731 von Franz Bampfield gestiftet, die statt des Sonntags den Sonnabend feiern, die Tunker (s. d.), die Weinbrennerianer (s. d.) und die Peyßelianer (von Konrad Peyßel, einem Deutschen, 1724 gestiftet), die ebenfalls den Sabbat feiern, von den «Vollkommenen» die Ehelosigkeit fordern und zu Neu-Ephrata am Flusse Cocaldio ein großes Wiedertäuferkloster errichtet haben. Ferner sind zu nennen die Hard-Shell-Baptists oder Anti-Mission-Baptists, eine Fraktion der ¶
Partikularbaptisten, die alle kirchlichen Vereine, Missionen u. s. w. verwirft, die Seed-Baptists (Samenbaptisten) oder Snake-Baptists (Schlangenbaptisten), die die Nichtprädestinierten für Nachkommen des Teufels und der Eva halten, und die von einem Müllerknecht Albrecht 1803 gestifteten Jumpers (Springer), eine Mischung von und Methodisten, die den Namen von den deftigen Zuckungen der methodistischen Wiedergeburt haben und sich ihrer Sündlosigkeit rühmen.
Die Reformed-Baptists oder «Jünger Christi» (Disciples),
nach ihrem Stifter auch Camphelliten genannt, erkennen nichts als Glaubensvorschrift an, wofür sich nicht ein ausdrückliches «So spricht der Herr» anführen läßt. Die aus und Presbyterianern hervorgegangenen Christen (Christian-Connexion) verwerfen die Lehren [* 21] von der Dreieinigkeit, Hölle und Teufel, die Fest- und Sonntage als schriftwidrig. Die Sir-Principles-Baptists finden ihr Bekenntnis in den Hebräer 6, 1, 2 aufgeführten sechs Punkten ausgesprochen.
Die Kirchenverfassung ist bei allen Baptisten die kongrenationalistische oder independentistische, wonach jede Einzelgemeinde vollkommen souverän ist und nur zu freien Beratungen mit den andern Gemeinden zeitweilig die Bundesversammlungen beschickt. In England wurde 1813 die Baptist-Union gegründet, um alle Partikular- und Universalbaptisten zu gemeinsamer Arbeit an der «Förderung des Reiches Gottes» zu vereinigen. Die engl. und amerikanischen Baptisten haben für Unterdrückung des Sklavenhandels, äußere und innere Mission, Bibelverbreitung u. s. w. stets eifrig gewirkt. Die kirchliche Engherzigkeit des ältern Baptismus hat sich mit der Zeit gemildert, und namentlich unter dem Einflusse Robert Halls (s. d.) hat neuerdings die Abendmahlsgemeinschaft mit gläubigen Gliedern anderer Kirchengemeinschaften (open communion, offene Kommunion) bei einem großen Teile der Baptisten Eingang gefunden.
Die «offene» Kommunion ist einer der Hauptstreitpunkte zwischen dem ältern anglo-amerik. Baptismus und den Neutäufern, die auf der «geschlossenen» Abendmahlsfeier (strict oder close communion) bestehen. Diese Richtung ist hauptsächlich aus der kirchlichen Reaktionsstimmung der fünfziger Jahre hervorgegangen. Ihre Heimat ist Deutschland, [* 22] namentlich die schon längst pietistisch erregten Gegenden Westfalens, das Wupperthal und einzelne Striche von Hannover, [* 23] Hessen, [* 24] Nassau, Schleswig [* 25] und Ostpreußen. [* 26] Die erste Baptistengemeinde in Deutschland wurde 1834 vom Kaufmann Oncken in Hamburg [* 27] (gest. 1884) gegründet, der sich von der Verwerflichkeit der Kindertaufe überzeugt hatte und von einem nach Hamburg gekommenen amerikanischen Baptisten die Taufe erhielt. 1837 gründete er eine Gemeinde in Stuttgart. [* 28]
Aber erst seit 1851 begann der Baptismus sich weiter zu verbreiten. Altluth. Separatistengemeinden und pietistische Konventikel, wie der 1850 zu Elberfeld [* 29] gegründete Brüderverein, schieden immer aufs neue baptistische Gemeinden aus sich aus, die durch ihre Missionare neue Anhänger um sich scharten. Die meisten deutschen Baptistenmissionare sind Handwerker, die kraft des allgemeinen Priestertums predigen, taufen, das Abendmahl reichen und durch Bibel- und Traktatverteilung, Jünglingsvereine, Sonntagsschulen und erbauliches Bibellesen unter ihren Standesgenossen zahlreiche Anhänger werben.
Der Grundzug dieses deutschen Baptismus ist der Gegensatz gegen die «Erbkirche» oder «Allerweltskirche», in der Wiedergeborene und Unwiedergeborene unterschiedslos durcheinandergewürfelt sind, gegen die privilegierte Staatskirche, die sie als Babel bezeichnen. Schon ihr offizieller Name Gemeinde der getauften Christen und die Unterscheidung zwischen «Christen» und «Welt» oder zwischen «Christen» und «Gottlosen», womit sie ihren Gegensatz zur Staatskirche andeuten, beweist, daß der Mittelpunkt dieses Neubaptismus nicht die Taufe, sondern der pietistisch-independentistische Kirchenbegriff ist. In der Lehre, abgesehen von Kirche und Taufe, sind sie orthodox. In den Reaktionsjahren wurden die Baptisten namentlich in Mecklenburg, [* 30] Preußen, [* 31] Kurhessen und Nassau verfolgt; seit 1854 nahm sich die Evangelische Allianz ihrer an und erwirkte von König Friedrich Wilhelm IV. die Zusage milderer Behandlung. Wirkliche Duldung wurde ihnen aber in Preußen erst seit 1858 zuteil, und seitdem schlug man auch anderwärts ein milderes Verfahren ein.
Nach offiziellen Angaben bestanden 1893 in Deutschland 139 Gemeinden mit 277 Predigern, 27332 Gemeindegliedern und 15834 Sonntagsschülern, und die Zahl der Getauften betrug 2956. Die wichtigsten und größten Stationen sind Königsberg, [* 32] Elbing, [* 33] Berlin, [* 34] Altona. [* 35] Hamburg ist der Sitz der Bundeskonferenz. Der Deutsche [* 36] Baptistenbund, zu dem übrigens nicht alle baptistischen Gemeinden gehören, zerfällt in sechs Vereinigungen, von denen die ostpreußische, preußische und nordwestliche die stärksten sind, während die Elb-Weser-Vereinigung, die oberrheinische, niederrheinische und hessische an Mitgliederzahl zurückstehen.
Gering sind bis jetzt die Erfolge der Baptistenmission in Finland, Norwegen, [* 37] Dänemark, [* 38] Rußland und Polen, dagegen sehr bedeutend in Schweden, wo (1893) 539 Gemeinden mit 618 Pastoren, 36585 Mitgliedern und 35935 Sonntagsschülern vorbanden waren und 2097 Taufen stattfanden. In Großbritannien [* 39] waren zu derselben Zeit 2825 Gemeinden mit 1898 Pastoren, 342507 Mitgliedern und 487800 Sonntagsschülern vorhanden, Wales allein zählte 98000 und 5859 Neugetaufte. In Nordamerika [* 40] ist der Baptismus eine der größten kirchlichen Parteien.
Mit Einschluß der Inseln und Centralamerikas wurde seine Anhängerschaft 1893 auf 3624078 berechnet, die Zahl der Prediger auf 26022, der Gemeinden auf 39193, der Neubekehrten auf 183720, der Sonntagsschüler auf fast anderthalb Millionen. In den kath. und roman. Ländern, in der Schweiz, [* 41] Österreich-Ungarn [* 42] und Holland fand der Baptismus bisher weniger Verbreitung, desto mehr hat er in den Heidenländern geleistet. In Asien, [* 43] besonders in Birma und Indien, zählt er 845 Gemeinden, 500 Missionare, 101794 Gemeindeglieder. In Afrika, besonders im Sudan, am Kongo und in Kamerun, hat er 148 Missionare, 82 Gemeinden, 4857 Bekehrte (1893: 1192 Taufen).
Auch Australien [* 44] ist ein Missionsfeld mit 17223 Anhängern. Ende 1893 zählte man insgesamt 44000 Baptistengemeinden mit 29832 Predigern und Missionaren und weit über 4 Mill. Gemeindegliedern, wobei die getrennten baptistischen Gemeinschaften noch nicht mitgerechnet sind. Von der Leistungsfähigkeit der Baptisten geben die zahlreichen Missionsvereine einen Begriff, von denen die große Missionsgesellschaft in Boston [* 45] allein über 865000 Doll. Jahreseinnahmen verfügt, der Frauenmissionsverein über 102629 Doll., sowie die zahlreichen ¶