linguistisch eine annähernde Einheit dar. (Vgl.
Afrika,
[* 2] Bd. 1, S. 182a.) Der
Name Bantu selbst ist dem in allen hierher gehörigen
Sprachen wiederkehrenden
Ausdrucke für
«Volk» entnommen, der im
Singular omu-ntu,
«Mensch», im Plural
aba-ntu,
«Menschen,
Volk»,
lautet.
Alle hierher gehörenden
Sprachen sind entschiedene Präfixsprachen. Ihr nominaler Wortschatz zerfällt in acht
durch Nominalpräfixe gekennzeichnete
Klassen: eine
Einteilung, welcher der Unterschied zwischen vernünftigen Wesen und unvernünftigen
Geschöpfen,
Personen und Sachen, Belebtem und Unbelebtem zu
Grunde liegt.
Die Personalpronomina beim
Verbum werden präfigiert; es giebt keine Post-, nur Präpositionen. Grammatisches Geschlecht wird
nirgends unterschieden. Man teilt die Bantuvölker nach den von ihnen gesprochenen Dialekten in 3
Abteilungen, eine
östliche, eine westliche und eine mittlere. In die östliche fallen die Kaffernstämme, darunter namentlich die
Zulu und
alle
Völker längs der
Küste und im Innern bis gegen
Sansibar,
[* 3] wie die Makua, Wagindo,
Wakamba u. a., welche das Kisuaheli
sprechen, in die mittlere die
Betschuanen
(Basuto, Barolong u. a.), die
Barotse,
Lunda, Waniamwesi, Waganda,
Balolo,
Monbuttu u. s. w., in die westliche die Bewohner der Westküste
Afrikas von der
Walfischbai bis zur Mündung des
Niger
im
Meerbusen von
Guinea, als
Herero, Bundavölker, die Bewohner von
Angola,
Kongo, Loango,
Gabun und
Kamerun. Auch die Bewohner
von Fernando Po sind ihrerSprache
[* 4] nach hierher zu rechnen.
Vgl. Grey, Philological library:
South-Africa, by Bleck (Lond. 1858);
(spr. bangwil),ThéodoreFaullain de, franz. Dichter, geb. zu
Moulins, gest. zu
Paris,
[* 7] machte sich zuerst durch die Gedichtsammlungen «Les Caryatides»
(1842) und «Les Stalactites» (1846) bekannt, denen
er 1857 unter dem
Pseudonym Bracquemon die parodierenden «Odes funambulesques» folgen
ließ, die viel Beifall fanden, ferner «Trente-six ballades joyeuses» (1873)
u. a. Seine
«Poésies complètes» erschienen 1878-79 (3 Bde.,
Paris).
Auch versuchte er sich als Dramatiker; aber seine kleinen
Lustspiele «Le
[* 8] feuilleton d'Aristophane», «Le
beau Léandre» (1856),
«Diane au bois» (1864),
«Les fourberies de Nérine» (1864),
«La pomme» (1865),
«Gringoire» (1866) u. s. w. machten ebensowenig
Glück wie die jüngsten, «Socrate et
sa femme» und «Le baiser». Gesammelt sind B.s Bühnenwerke bis
auf das erste, die von
Adam komponierte Tanzoper «Les Nations» (1851),
als
«Comédiens» (1879). B.sTalent
für Prosadarstellung bezeugen die humoristischen und sein ausgeführten kleinen
Romane und Novellen: «Les pauvres
saltimbanques»
(1853),
«Le vie d'une comédienne» (1855),
«Esquisses parisiennes» (1859; neue Ausg. als
«Les Parisiens de
Paris» 1866),
im «National» (1869-78). Banville stand an der
Spitze der formalistischen «Phantasisten», die im Gegensatz zu den
«Realisten» auf Schönheit,Glanz und Neuheit des
Ausdrucks hinarbeiten. In «Petit traité de poésie francaise»
(1872; neue Ausg. 1881) hebt er daher mit
Nachdruck die Wichtigkeit sorgfältiger Behandlung der Reim- und Verskunst hervor.
Litterargeschichtlich anziehend sind
«Mes souvenirs» (1882).
Südbahn, hat Post,
Telegraph
[* 10] und (1891)
2256, als Gemeinde 3119 E., die
Honig, Orangen und
Kork
[* 11] ausführen und Schiffahrt treiben, ist besuchtes
Seebad und
Heimat der besten Roussillonweine, Grenache und Rancio.
Von hier führt nach Figueras in
Spanien
[* 12] eine
Straße über
den Col de Banyuls (362 m).
Schloß nebst Herrschaft im
BezirksamtStaffelstein des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, 7 km südwestlich
von Lichtenfels, in freundlicher, durch
Anlagen verschönerter Gegend am Main, war ursprünglich eine
Benediktinerabtei, die, 1096 gestiftet, sich seit dem 12. Jahrh. unter fortwährenden Streitigkeiten
mit ihren Schutzvögten und Lehnsherren
(Bamberger Hochstift) allmählich hob und im 14. Jahrh, unter
Abt Konrad III. von Redwitz
zur
Blüte
[* 13] gelangte.
Durch den 1529 gewählten
AbtAlexander von Rotenhan wurde die
Bibliothek und eine gelehrte Schule begründet.
Nach seinem
Tode erfolgte jedoch eine gänzliche
Auflösung, indem die Mehrzahl der
Konventualen sich der
Reformation zuwendete,
bis die
Abtei unter Joh.
Burchard 1575 sowie unter seinem NachfolgerThomasBach wieder aufblühte. Der Dreißigjährige
Krieg
zerstörte alles von neuem. Von den spätern
Äbten stellte
GregorStumm dieBibliothek wieder her und begründete
ein Münz-, Kunst- und Naturalienkabinett. 1802 wurde das
Stift aufgehoben. Die
Bibliothek kam nach
Bamberg,
[* 14] das Münzkabinett
nach
München;
[* 15] das Naturalienkabinett mit Versteinerungen aus dem Lias der Umgegend verblieb zu Banz. Die
Abtei, das schönste
der fränk. Schlösser, kaufte
Herzog Wilhelm von
Bayern,
[* 16] der die Besitzung zu seiner Sommerresidenz wählte
und 1837 auf seinen Enkel, den
Herzog Maximilian, vererbte. Am andern Ufer des Mains ist der Wallfahrtsort
Vierzehnheiligen
(s. d.).
Geschichte der Benediktinerabtei Banz (Nürnb. 1803);
Österreicher, Geschichte der Herrschaft Banz (Bamb.
1833); Theodori, Geschichte und
Beschreibung des Schlosses Banz (2. Aufl.,
Münch. 1857).
Baobabrinde, s.
Affenbrotbaum, ^[= (Adansonia L.), Pflanzengattung aus der Familie der Malvaceen (s. d.), Bäume mit drei- bis ...]Affenbrotbaumrinde.
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