der
Bank die Errichtung von weitern Nebenstellen auf Verlangen der Regierung aufgetragen. Nach den ersten
Niederlagen der
Franzosen 1870 brachte
das Gesetz vom 12. Aug. abermals den
Zwangskurs der
Noten, welche im Mindestbetrage von 20
Frs. ausgegeben wurden, und der
Staat
ließ sich einen Kredit bis zu 1500 Mill.Frs. bei der
Bank eröffnen. Der Höchstbetrag der zulässigen
Notenausgabe wurde anfangs auf 1800, im Dez. 1871 infolge der
Staatsanleihe von 2 Milliarden auf 2800 und durch ein Gesetz
von 1884 auf 3500 Mill.
Frs. gesetzt. Auch diesmal hat sich der Kredit der
Bank glänzend bewährt. Das Goldagio stieg nur
ganz vorübergehend (im Nov. 1871) auf 3 Proz. und verschwand in den folgenden
Jahren bald vollständig, obwohl die Barzahlung gesetzlich erst 1878 wiederhergestellt wurde, nachdem der
Staat seine Bankschuld,
die auf über 1300 Mill.
Frs. gestiegen war, bis auf 300 Mill. zurückgezahlt hatte.
Zur Beurteilung der
Lage der
Bank diene der Wochenausweis vom
Im J. 1893 wurde neben einem
Giroverkehr in der Höhe von 37340 Mill.
Frs. ein
Umsatz von 12893 Mill.
Frs.
erzielt. Der Diskont betrug vom ab unverändert 2½ Proz. Diskontiert wurden Wechsel
in einem Betrage von 8922 Mill. Der Notenumlauf betrug im Maximum 3590, im Minimum 3256 Mill.Frs. Bemerkenswert
ist die sehr umfangreiche Diskontierung kleiner Wechsel; 1893 wurden 26183
Stück bis 10
Frs. und darunter, 931002
Stück im
Betrage von 11 bis 50
Frs. und 1168292
Stück im Betrage von 51 bis 100
Frs. diskontiert.
Neben der Centralbank giebt es noch (Ende 1893) 94 Succursalen, 38 Hilfsbureaus, 21 mit einer der Zweiganstalten
und 105 zur Diskontierung von Wechseln
mit der
Bank verbundene Plätze, zusammen 259 sog. Bankplätze. Die Dividenden der
Bank sind ganz ansehnlich, aber dock sehr veränderlich; in den siebziger Jahren betrugen sie 21-25 Proz., 1873 sogar 36 Proz.,
nur ein paar Jahre hindurch 9-10, 1886: 15,5, 1887: 15, 1888: 14,2, 1889: 15,2, 1890: 15,7, 1891: 16,
1892: 13, 1893: 12,4, 1894: 11,3 Proz. Am standen die
Aktien in
Paris
[* 2] 3600
Frs. per
Stück zu 1000
Frs.
Die Frage der Erneuerung des 1897 ablaufenden Bankprivilegiums stand schon 1892 in Verhandlung; von dem der Kammer
damals vorgelegten
Entwurf, nach welchem das Privileg der
Bank gegen
Zahlung einer
Rente an den
Staat und Verzicht auf die
Zinsen
von dem 140-Millionen-Vorschuß und einem neuen Anlehen von 40 Mill.
Frs. sowie einige sonstige auf den Bankbetrieb bezughabende
Leistungen bis Ende 1920 ausgedehnt und die Notenhöhe auf 4 MilliardenFrs. gebracht werden sollte, ist
nur die letztere Bestimmung einstweilen Gesetz geworden.
Vgl. Courtois, Histoire des banques en
France (2. Aufl., Par. 1881);
Buchdrucker- und Buchhändlerfamilie. Emanuel Baensch, geb. in
Quedlinburg,
[* 4] seit 1811
Kaufmann in
Magdeburg,
[* 5] übernahm daselbst 1826 die
Karl Strubesche Buchdruckerei (gegründet 1817), die er mit Rücksicht auf dasGeschäft
eines ältern
Bruders unter der Firma «E. Baensch jun.»
fortführte. Er starb ihm zu Ehren wurde 1878 von Mitgliedern der Familie die «Emanuel
Baensch-Stiftung» in
Magdeburg (6000 M.
Kapital, bis 50000 M. steigend) errichtet.
Die Firma ging über auf seinen Sohn Robert Baensch (geb.
gest.
seit 1878 an dessen Sohn Emanuel Baensch, geb. Das
Geschäft umfaßt Buchdruckerei, den Verlag des
«Magdeburger Anzeigers» (seit 1873), Steindruckerei (seit 1839). Schriftgießerei,
Stereotypie,
Buchbinderei mit Dampfmaschine,
[* 6] 2
Gasmotoren,
Notationsmaschine und 18
Pressen und beschäftigt 200
Personen, für die eine Haus-Zuschußkrankenkasse (seit 1888)
mit
Sterbe- und Witwengeldern sowie ein Haustarif mit steigender Alterszulage errichtet ist. - Ein anderer Sohn Emanuels,
Emil Baensch, geb. errichtete 1841 in
Magdeburg eine Sortimentsbuchhandlung mit Verlag, wurde 1856 königl. Hofbuchhändler
und starb Das Sortimentsgeschäft ging 1872 an
G. A. Glöckner, 1875 an C. E.
Klotz über.
Den Verlag übernahm 1860 Wilhelm Baensch, den spätern 1881
RaimundBredow in
Leipzig.
[* 7] Ein Sohn Emils,
Johannes Baensch-Drugulin,
geb. ist seit 1883 Mitinhaber der Firma W. Drugulin (s. d.)
in
Leipzig. - Ein
Bruder von Emil, Wilhelm Baensch, geb. kaufte 1848 den
Verlag von Ferd. Rubach in
Berlin,
[* 8] der bis 1835 in
Magdeburg war und einem 1668 gegründeten
Geschäft entstammte, und verlegte
ihn nebst andern erkauften Verlagsartikeln unter eigenem
Namen nach
Leipzig.
Von 1850 bis 1867 war mit dem Verlage ein Kommissionsgeschäft verbunden. 1862 wurde eine eigene Buchdruckerei errichtet, 1875 Verlag
und Buchdruckerei nach
Dresden
[* 9] verlegt. Baensch ist württemb. Geb.
Kommerzienrat, war 1860-85 württemb. Konsul
für
Sachsen,
[* 10] wurde 1871 in den Adelsstand erhoben und mit seinem
Sohne William von Baensch, der seit 1888 Mitbesitzer des
Geschäfts
ist, 1892 zum königlich sächs. Hofverlagsbuchhändler ernannt. Das
Geschäft hat Dampfmaschine, 12 Schnellpressen, 19 Hilfsmaschinen
und bis 80
Personen. Neben dem
DresdenerGeschäft¶
mehr
384 wurde 1880 unter der gleichen Firma «Wilhelm Baensch» eine Buchdruckerei
und Verlagsbuchhandlung (die «Neue Deutsche
[* 12] Jagdzeitung» u.a.) in Berlin errichtet. Sie ging 1888 an Henry von Baensch, den ältesten
Sohn des Gründers, der jedoch als Kommanditist beteiligt blieb, über, und wird von jenem gemeinschaftlich mit Oskar Stein
weitergeführt. Sie hat 2 Gasmotoren, 2 Rotations-, 14 Hilfsmaschinen, 8 Schnellpressen und beschäftigt
60–120 Personen.