368 die Ausfuhr 90 Mill. M. (davon 66 Mill. M. für
Reis), die Einfuhr 45 Mill. M.
Artikel der Ausfuhr sind außer
Reis: Zucker,
[* 2] Seide,
[* 3]
Baumwolle,
[* 4]
Tabak,
[* 5] verschiedene Harze,
Kardamom, Pfeffer, Elfenbein, gesalzene und getrocknete Fische,
[* 6] Muscheln,
[* 7]
Krebse,
lebende Rinder,
[* 8] Arekanüsse, Sappan-,
Rosen-,
Teakholz (19000 t),
Häute,
Stocklack, eßbare Schwalbennester,
Sesam u.s.w. Die Einfuhr aus Europa,
[* 9]
Japan
[* 10] und Nordamerika
[* 11] besteht größtenteils in Baumwollfabrikaten, Petroleum (182000
Kisten), Zündhölzern, Munition, Jute,
[* 12]
Glas,
[* 13]
Eisen
[* 14] und Metallgerätschaften.
Aus
China werden irdene und Porzellangeschirre,
Seide,
Thee,
Blattgold und
Arrak sowie Haushaltungs- und Luxusgegenstände eingeführt.
Opiumeinfuhr und Schmuggel ist in steter Zunahme, dagegen nehmen
Spirituosen ab.
Industrie fehlt fast völlig.
Der lebhafte Verkehr fand früher fast nur zu Wasser statt; jetzt giebt es zahlreiche Wagen, Omnibusse und seit 1888 eine
Pferdebahn.
Elektrische
[* 15]
Beleuchtung
[* 16] ist geplant. 1893 liefen in
[* 17] ein insgesamt 576 Schiffe
[* 18] mit 487275 t, darunter 384 englische, 115 deutsche, 6 französische, 24 schwedisch-norwegische
und nur 2 siamesische Fahrzeuge.
Der Verkehr hat gegen das Jahr 1890 eine
Steigerung von 24 Proz. erfahren. Regelmäßige
Verbindung besteht mit
Hong-kong durch 10 engl.,
mit
Singapur
[* 19] durch 4 chines. und 5 engl., mit
Saigon durch franz.
Dampfer. Auch ist Bangkok
Station der ostasiat. Linie des Norddeutschen
Lloyds und der Peninsular and
Oriental Steam Navigation Company. Eine engl. Gesellschaft baut die Eisenbahn
Bangkok-Ajudhja-Korat; die südl. Anschlußlinie nach Paknam wurde eröffnet. Die Post
ist nach deutschem
Muster organisiert.
Von Bangkok 15 km nördlich liegt auf einem
Berge der berühmte Wallfahrtsort P'hrabat mit einem 1602 gegründeten,
von
Mauern umschlossenen
Kloster. Innerhalb desselben gelangt man über eine Marmortreppe mit vergoldetem Geländer auf eine
Terrasse, auf der sich in einem auswendig vergoldeten
Turme, dessen Fußboden mit Silberplatten belegt ist, hinter einem silbernen
Gitter eine Fußspur von
Buddha, im Hintergrunde aber, unter einem goldenen, mit
Edelsteinen besetzten Thronhimmel,
ein 2 m hohes silbernes
Standbild desselben befindet.
1) Stadt, Seehafen und Badeort in der
GrafschaftCarnarvon in Wales, das älteste
Bistum in Wales, am nördl.
Eingange des hier zweimal überbrückten Menaikanals (s. d.), im W. von Chester,
jetzt größtenteils neugebaut, zerfällt in Ober- und Unter-Bangor, hat (1891) 9892 E., eine 525 gestiftete
Kathedrale, ein
UniversityCollege ofNorthWales gegründet) mit etwa 100
Studenten und 24 Lehrern und ein
UniversityCollegeHall
[* 31] für Frauen. Die Hauptindustrie bildet die Verarbeitung des
Schiefers
zu Billardplatten, Grabsteinen, Kamineinfassungen,
Fliesen,
[* 32] Schreibtafeln u.s.w., die aus den beiden Häfen der Stadt, Penrhyn und Garth, ausgeführt werden. Die Schieferbrüche
von Penrhyn, im S. von Bangor, schon seit 300 Jahren in Betrieb, sind die größten und wertvollsten inGroßbritannien
(über 3000
Arbeiter) und liefern jährlich 60000 t
Schiefer, der nach
London,
[* 33] dem Kontinent und
Amerika geht. Die
Arbeiter wohnen
meistenteils in
Bethesda, einer Stadt am Ogwen, 7 km im SO. von Bangor, mit (1891) 5799 E., früher
ein Dorf
NamensGlanOgwen.
2) Hauptstadt des County Penobscot im nordamerik.
Staate Maine, am Einfluß des Flüßchens Kenduskeag
in den Penobscot, etwa 90 km vom
Meere, hat einen den größten Schiffen zugänglichen und geräumigen
Hafen und (1890) 19103 E.
Eine 400 m lange
Brücke
[* 34] verbindet es mit der Stadt
Brewer. Bangor ist der Ausfuhrhafen des bewaldeten nördl. Maine und war bis
zum
Abschluß des Zollvertrags zwischen den
Vereinigten Staaten und
Canada (1854) der wichtigste
Hafen für Ausfuhr von Brettern,
Schindeln und Latten. 1888–89 betrug die Ausfuhr 171650 Doll., darunter 70639 Doll.
Bretter und
Dielen. Von
Lokalbahnen abgesehen,
liegt an der Linie von Portland nach St. John in Neubraunschweig.
oder
Bembasee, ein 1868 durch Livingstone entdeckter See im Innern von Äquatorialafrika,
[* 35] zwischen 10°
40' und 12° 15' südl.
Br. und 29° 30' bis 30° 20' östl. L. von Greenwich, in 1200 m Höhe, südöstlich von
der Hauptstadt des Kasembereichs und vom Moerosee, erstreckt sich von N. nach S. in einer Länge von 170 km
und bietet mehr den Anblick, einer fast ununterbrochen überschwemmten Schilffläche als eines Sees. Denn nur im W. und zum
Teil im N. liegt er offen da und hat eine
Tiefe von 5 bis 6 m, nach O. und S. verläuft er in ein endlos erscheinendes Dickicht
von Schilf und Gras. Sein südl.
Ausfluß
[* 36] ist der
Luapula, der sich mit dem vom
NO. kommenden
Tschambesi (s. d.) unter 11° 45'
vereinigt. Livingstone entdeckte im N. 3
Inseln (darunter die Kisi-Insel); an seinem Südufer, in Tschitambo, starb er Nach
ihm lieferten genauere Erforschungen der
FranzoseGiraud 1883 und der Engländer
Thomson 1890.
Ant., österr. Staatsmann, geb. zu Michelob in
Böhmen,
[* 37] studierte in
Prag,
[* 38] trat 1848 beim Steueramt
in
Prag in den
Staatsdienst, wurde später als Grundentlastungskommissar in Karlsbad, dann als
Finanzprokurators-Adjunkt in
Prag verwendet. Er verließ 1859 den
Staatsdienst, trat als Centralgüterdirektor in die Dienste
[* 39] des
Grafen
Ernst Waldstein und war bei Gründung mehrerer Eisenbahnen, Agrikulturvereine und des
Deutsch-HistorischenVereins in
Prag thätig. 1867 von
den
StädtenBrüx,
Bilin und Oberleutersdorf in den böhm. Landtag, von diesem in den Reichsrat entsendet,
wurde er bald darauf Sektionschef im Ministerium des Innern, 1870 kurze Zeit Ackerbauminister und 1871 Handelsminister.
Am trat Banhans aus dem
Amte, verblieb aber im Reichsrate, wohin er von
Brüx in direkter
Wahl entsendet wurde. 1881 wurde
Banhans Präsident des niederösterr. Gewerbevereins in
Wien,
[* 40] 1890 zum Präsidenten der Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft gewählt.