Großartigkeit er nachstrebte. Bandinelli war einer der formgewandtesten Bildhauer seiner Zeit, wenn auch keine tief
angelegte Natur. Von Clemens VII. und
Karl V. begünstigt, hielt er doch nirgends lange aus und vollendete nur wenige seiner
Arbeiten. Unter diesen sind hervorzuheben in
Florenz:
[* 2] Hercules den
Cacus tötend (1534 vor dem Palazzo Vecchio
errichtet), ein schwülstiges Werk;
auf dem Hauptaltar im
Dome Christi
Leichnam, von einem Engel gehalten;
(ital. bandito, d. h. landesverwiesen), ein Strolch,
der zunächst auf Raub und so meist auch auf
Mord ausgeht, bisweilen aus der
Tötung ihm bezeichneter
Personen
ein
Gewerbe macht. Die Berührung der Kreuzfahrer mit den
Assassinen (s. d.) scheint den
Gedanken einer Organisation, welche
die Ausführung verbrecherischer
Aufträge betrieb, nach dem roman. Europa
[* 3] verpflanzt zu haben. Günstigen
Boden und bleibende
Stätte fand das Banditentum vorzüglich inItalien.
[* 4]
In den größern
Städten, wie
Rom,
[* 5] Neapel,
[* 6]
Venedig,
[* 7] bestanden förmliche Genossenschaften von Bandit, die euphemistisch
Bravi,
d.
i. Tapfere) genannt wurden und gegen Bezahlung für die unfehlbare Erdolchung der bezeichneten
Opfer mit ihrer Geschäftsehre bürgten. Die Vervollkommnung der gerichtlichen Polizei hinderte zwar die
Entwicklung dieser
Genossenschaften, indes beweisen
Camorra (s. d.) und
Mafia (s. d.) und das Banditenwesen in Neapel, in
den
Abruzzen (besonders in der
ProvinzBari) und auf
Sicilien, daß die Elemente für solche
Auswüchse noch vorhanden sind. (S.
auch
Briganti.)
1) Niederländ.-ostind.Residentschaft in
Borneo, auch Zuider- und
Oosterafdeeling (d. h.
Süd- und Ostabteilung) genannt, umfaßt
von W. nach O. das
Stromgebiet des Kahajan, des Murong und des
Barito, 374400 qkm mit insgesamt etwa 700000
E., darunter 671 Europäer, 3135
Chinesen und 1000
Araber. Zu dieser Residentschaft gehört jetzt das frühere Sultanat Bandjermassin mit
etwa 130000 E. und der Hauptstadt Martapura. Bandjermassin zerfällt in die 8
Abteilungen und Umgegend, Amuntei,
Martapura, Duson-Länder,
Dajak-Länder, Sampit,
Passir mit den Fanah-Bumbu-Ländern und Kutei mit der Nordostküste von
Borneo.
Die Bewohner des Innern sind
Dajaks, die der Flußufer hauptsächlich Malaien und
Bugi.
Bandjermassin erscheint zuerst gegen Ende des 14. Jahrh, als Vasallenstaat des Hindureichs Madjapahit im östl.
Java und gelangte erst nach dem Zusammensturze des letztern (1478) zu polit. Unabhängigkeit unter dem
javan. Prinzen Surija Nata. Der siebente Nachfolger des letztern,
Sultan Surija Angro, führte 1600 zuerst in Bandjermassin den
Islam
ein. Ihm folgten 12 mohammed. Fürsten, deren letzter
SultanAdam (1825-57) war. Die
Holländer stifteten schon 1606 und 1608 in
Bandjermassin Handelsniederlassungen, zogen diese aber 1669 wieder ein.
Von 1698 bis 1707 bestand dort eine engl.
Faktorei. Die
Holländer schlossen erst 1733 wieder neue Handelsverbindungen mit
Bandjermassin, wo sie später (1746 und 1756) durch neue
Traktate mit den
Sultanen zu immer größerm Einfluß gelangten, bis der Panumbahan
Batu, den sie in einem Streite um die Erbfolge unterstützt hatten, sich (1787) zu ihrem
Vasallen erklärte
und ihnen einen nicht unbeträchtlichen
Teil seines Grundgebietes als
unmittelbares Eigentum abtrat. Nach dem
Tode von
SultanAdam (1857) gaben Streit um die Erbfolge,
Aufstände der
Bevölkerung,
[* 8] die Ermordung von Europäern zu Kalangan zur
Annexion des Sultanats Veranlassung und 1860 zur
Bildung einer neuen, dessen Besitzungen im
Süden und
OstenBorneos
umfassenden Residentschaft.
2) Hauptstadt der Residentschaft Bandjermassin, auf dem linken Ufer des
Barito, 38 km oberhalb seiner Mündung in die See, ist Sitz des
Residenten und Militärkommandanten und hat gegen 25000 E. (darunter etwa 220 Europäer, 1600
Chinesen, 300
Araber,
der Rest Malaien,
Bugis und
Dajaks), das
Fortvan Thuyle, das befestigte
CampementTatas, eine Schule, die Gouvernementsmagazine
u. s. w. Der bedeutende
Handel wird namentlich durch
Araber und
Chinesen betrieben. Die Einfuhr besteht hauptsächlich in
Salz,
[* 9] europ. Kattunstoffen, Gerätschaften aus
Eisen
[* 10] und andern Metallen, Glasgeschirr, grobem chines. Porzellan,
die Ausfuhr in
Steinkohlen, Diamanten, Goldstaub, Rotang,
Bauholz,
Wachs, Guttapercha, verschiedenen Harzen und einigen inländischen
Arzneistoffen, wie der Rinde von
Guru und Sintok.
(Bandgesellschaft,
Bandfeme; Ribbon-Men,Ribbon-Society), geheime Gesellschaft in
Irland zum Zwecke der
Beseitigung der Mißstände im Pachtwesen, 1817 gestiftet, bestand anfangs meist aus unbemittelten Pächtern
und vermehrte sich in den spätern Notjahren außerordentlich.
Der
Terrorismus der
Verbindung war so stark, daß gegen ihre
Gewaltthaten niemand vor Gericht zu zeugen wagte.
Seit den fünfziger Jahren scheinen die Bandmänner allmählich erloschen zu sein.
IhrenNamen führte die Gesellschaft von einem grünen
Bande, welches die Mitglieder trugen.
Meßband, ein mit Maßteilung bedrucktes
Band
[* 11] aus gefirnißter Leinwand,
Seide,
[* 12] Leder u. s. w., öfters mit
zu beiden Seiten eingewebten
Drähten, das in einer runden Dose aus Holz
[* 13] oder
Messing, aus der es durch die am
Umfang derselben
befindliche Öffnung nach Erfordernis herausgezogen werden kann, auf eine
Spindel aufgerollt und jetzt
meist so eingerichtet ist, daß es sich nach erfolgtem Gebrauch mittels einer im Innern der
Büchse angebrachten Spiralfeder
selbstthätig wieder aufwickelt.
Dieses bequem zu handhabende und leicht zu transportierende
Instrument ist indes, infolge der Dehnbarkeit des
Bandes,
nur für
solche Fälle geeignet, in denen, wie beim
Messen großer Gegenstände,
Gebäude, Grundstücke,
Balken u. s. w.,
kein hoher
Grad der Genauigkeit verlangt wird. Zweckmäßiger in dieser Hinsicht sind die Stahlbandmaße, 8-10
mm breite, 1,5
– 5 m lange
Streifen aus sehr dünnem, hartgewalztem
Stahlblech, auf deren beiden
FlächenZiffern und Teilstriche gewöhnlich
glänzend in mattem
Grund eingeätzt sind, und die in vorzüglicher Güte in England und in der
Schweiz
[* 14] erzeugt werden.
körner mit 40 TeilenRosenwasser stehen, bis sich nach häufigem Umschütteln eine schleimige Flüssigkeit gebildet hat, die
nach dem Durchseihen durch Zusatz von Eau de Cologne parfümiert wird;
oder man übergießt 100 g Tragant mit 2 l Rosenwasser,
schüttelt häufig um, seihet die Flüssigkeit durch und verstärkt das Parfum durch Rosenöl.