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Majorate zum Verkauf gestellten Gebäude an sich brachten und meist die alten, oft geschichtlich merkwürdigen Baulichkeiten rücksichtslos abbrechen ließen.
Bandenschmuggel - Band
Majorate zum Verkauf gestellten Gebäude an sich brachten und meist die alten, oft geschichtlich merkwürdigen Baulichkeiten rücksichtslos abbrechen ließen.
Wenn drei oder mehr Personen zu gemeinschaftlicher Ausübung einer Konterbande oder einer Defraudation sich verbunden haben, so wird die Strafe für die gemeinschaftlich ausgeführten Vergehen (Bandenschmuggel) gegen den Anführer durch eine Freiheitsstrafe von 3 bis 6 Monaten, gegen jeden der übrigen Teilnehmer durch eine solche bis zu 3 Monaten verschärft; und wenn der Bandenschmuggel unter dem Schutz einer Versicherung verübt wird, ist jene Strafe mit Freiheitsstrafe von 8 Monaten bis zu 1 Jahr und von 4 bis zu 6 Monaten zu verschärfen. Deutsches Vereins-Zollgesetz vom §§. 146 und 147.
Vgl. Lobe, Das deutsche Zollstrafrecht (Berl. 1881).
Knochen
* 2
Knochen. (ligamenta), in der
Anatomie Bezeichnung häutiger oder sehniger Gebilde, welche die gegenseitige
Verbindung
der
Knochen
[* 2] und Knorpel
[* 3] vermitteln, sie aneinander befestigen und ihnen gestatten, sich in bestimmten
Richtungen bald mehr,
bald weniger frei aneinander hin und der zu bewegen. Die
Lehre
[* 4] davon heißt Bänderlehre oder
Syndesmologie. Die Bänder bestehen
aus sehnigen, gelblichweißen, oft silberglänzenden Faserbündeln, welche eine geringe Elastizität besitzen, daher nur
langsam sich ausdehnen lassen, während sie bei plötzlicher starker
Ausdehnung
[* 5] leicht zerreißen.
Verstand - Versteigeru
* 6
Verstärkung.
Ihre Verwendung für den Mechanismus der
Gelenke ist sehr verschieden. Entweder heften sie als platte,
bandartige
Streifen gewisse
Knochen fest aneinander, oder sie dienen der Abschließung der Gelenkhöhle, indem sie als solide
Säcke (sog. Kapselbänder, ligamenta capsularia) die
Gelenkenden zweier benachbarter
Knochen miteinander verbinden, den Höhlenraum
der
Gelenke (s. d.) bestimmen
und auf ihrer innern
Fläche die sog. Synovialhaut tragen, welche die Gelenkflächen
mit einer zähen, eiweißartigen Flüssigkeit, der
Gelenkschmiere oder
Synovia, zu versehen hat; andere Bänder streifen außerhalb
des Gelenkraums in verschiedenen
Richtungen über die Gelenkkapsel hinweg, teils zur Verstärkung
[* 6] der Gelenkverbindung (sog.
Hilfsbänder, ligamenta accessoria), teils um die Beweglichkeit des
Gelenks in einer bestimmten
Richtung
zu beschränken.
Gewisse Bänder dienen auch zahlreichen
Muskeln
[* 7] als Anheftungspunkt, wie namentlich die sog. Zwischenknochenbänder (ligamenta
interossea) des
Vorderarms und des
Unterschenkels. Eine nicht minder wichtige Funktion kommt
den sog.
Muskelbändern oder
Sehnenscheiden
(Fasciae) zu, welche teils die verschiedenen
Muskeln und Muskelgruppen als starke glänzende Faserhäute überziehen und durch
Scheidewände voneinander isolieren, teils gemeinschaftlich mit den
Knochen, an welche sie sich anheften,
die einzelnen Muskelsehnen dicht umhüllen und dadurch in ihrer
Lage fixieren. Die Zerreißung der Bänder durch Fall,
Stoß u. s. w.
bedingt oft lange dauernde Funktionsstörung des betreffenden
Gelenks und erfordert immer
eine sorgfältige Behandlung (s.
Verstauchung). (Hierzu
Tafel: Die Bänder des
Menschen.)
Länder der Ungarischen
* 8
Ungarn. wurden vormals in
Ungarn
[* 8] die vom
Adel zu stellenden berittenen
Abteilungen genannt; ein jedes Stamm
geschlecht
folgte unter eigener Fahne (lat. banderium) seinem Oberhaupte. Die Kriegsverfassung König
Sigismunds verpflichtete alle großen Grundbesitzer, auch die geistlichen, zur
Stellung eines ihrem
Besitze entsprechenden
Banderiums.
Wladislaw II. erneuerte 1492 die Banderialverfassung und bestimmte
die gewöhnliche
Stärke
[* 9] der Banderien auf 400 Reiter, die zur Hälfte Husaren, zur Hälfte schwere Reiter sein sollten.
Nach der Schlacht von Mohács (1526) waren die Banderien fast vernichtet; es traten Banderien von 10 bis 12 Reitern auf. Seit 1601 mußten deshalb alle Herren, deren Banderien schwächer waren als 50 Reiter, in die Komitatsbanderien eintreten. Die Türkenherrschaft machte der Banderialverfassung ein Ende; doch werden noch jetzt die bei festlichen Anlässen (z. B. zur Krönung, zum Empfange hochgestellter Personen u. s. w.) von den Komitaten entsendeten berittenen Deputationen Banderien genannt.
(span., spr. -illja), Fähnchen, sodann die bei Stiergefechten (s. d.) gebrauchte und mit Fähnchen verzierte Lanze;
Banderillero, der mit Banderilla versehene Stierkämpfer.
(frz., spr. bangd'róll, «Bandrolle»),
Banco - Banda
* 10
Band.mit Namen oder Sprüchen versehenes flatterndes Band [* 10] auf Gemälden und an Skulpturen;
auch der Wimpel oder das Fähnchen am Speer mit dem Wappen [* 11] oder den Wappenfarben des Trägers;
ferner Trompetenquaste, Patronentaschen-, Gewehrriemen. In Rußland heißen Banderole die Stempelstreifbänder um Tabak, [* 12] Cigarren und Cigaretten;
ferner auch Streifbänder (Kreuzbänder) um Drucksachen.
francaises (frz., spr. bangd frangßähs'), franz. Fußtruppen, seit Ludwig XI. nach schweiz. Muster organisiert, das festeste Ergebnis der auf Schaffung nationaler Infanterie gerichteten Bestrebungen der franz. Könige im 15. und 16. Jahrh, (s. Francs-archers). Unter Franz I. und Heinrich II. spielen die Bandes francaises eine Rolle in den Kriegen gegen Karl V.; sie wurden damals besser durchgebildet, erhielten einen Colonel général als Oberhaupt; man unterschied vornehmlich Bandes de Picardie und de Piémont. 1582 bahnte Franz von Guise die Formierung der Bandes francaises zu Regimentern an.
Schmetterling, [* 13] s. Ordensband. ^[= (Catocala), Bandeule, eine Gattung großer, besonders in Europa, Nordasien und Nordamerika verbreite ...]
Weberei
* 14
Weberei. derjenige Zweig der
Weberei,
[* 14] der die Herstellung aller
Arten von
Bändern (parallelkantige Gewebe
[* 15] von
besonders geringer
Breite)
[* 16] umfaßt. Die Hauptmaterialien, die zur Herstellung breiter Gewebe dienen, finden auch in der Bandfabrikation Verwendung;
man begreift daher unter derselben insbesondere die Erzeugung leinener, baumwollener, wollener und seidener
Bänder. - Leinene
Bänder werden in geringer
Breite, die schmalsten 6
mm, glatt, leinwandartig, auch geköpert, entweder aus
einfachem Leinengarn
(Leinwandband) oder aus meist zweidrähtigem Leinenzwirn (Zwirnband) jetzt nur noch einfarbig hergestellt;
bei den Zwirnbändern ist öfters nur die
Kette
Zwirn, wahrend der Einschlag aus
Garn besteht. Geköperte Leinenbänder
der feinern Art bezeichnet man als
Niederländer Band;
Strippenbänder, eigentlich grobe geköperte Zwirnbänder, sind häufig
ganz aus
Baumwolle.
[* 17] Schmale leinene
Bänder, die eine besondere Festigkeit
[* 18] erhalten sollen, werden doppelt, schlauchartig,
ähnlich den
Lampendochten, gewebt. - Feines leinwandartig gewebtes Baumwollband wird Perkalband genannt; baumwollenem
Sammetband,
in der Art des Manchesters gewebt und der Länge nach gerissen, kommt
als unechtes
Sammetband, meist in
schwarzer
Farbe, vor. - Wollene
Bänder
(Harrasband) werden teils glatt, teils geköpert und verschiedenartig gemustert aus
Kammgarn
erzeugt; in den halbwollenen ist nur der Einschlag reine
Wolle, während die
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Bandfabrikation
* 19
Seite 52.362.Kette entweder ganz aus Leinenzwirn oder ans Leinen oder Baumwolle mit Wolle gemischt besteht.
Am ausgedehntesten und mannigfaltigsten ist die Fabrikation der seidenen Bänder; die verschiedenen Arten der letztern sind in der Regel nach den Seidenstoffen benannt, denen sie in der Beschaffenheit des Gewebes gleichen. Die schönste Art der geköperten Seidenbänder sind die Atlasbänder, die durch die auf der rechten Seite meist frei liegende Kette aus feiner Seide [* 20] eine sammetartig glatte, glänzende Oberfläche erhalten und in Breiten von 6 mm bis 15 cm vorkommen.
Für die bessern Sorten der taffetartig gewebten Bänder nimmt man zum Einschlag doppelte und mehrfache, doch nicht zusammengedrehte Fäden; Renforcés sind gute Taffetbänder, bei denen die Einschlagfäden besonders dicht aneinander liegen. Die schwerste Sorte der Taffetbänder sind die Ordensbänder, die eine starke Moirierung erhalten und bei denen die Kette (feine zweifädige Organsinseide) vermöge der gedrängten Lage der Fäden den Einschlag (einfädige Trama) auf beiden Seiten vollständig bedeckt.
Tournantöle - Tours
* 21
Tours.Außer diesen sind die schwersten die Gros de Naples, auch Gros de Tours [* 21] oder franz. Taffetbänder genannt, die in Breiten von 1 cm und darüber vorkommen und bei denen die Kette aus doppelten, der Einschlag aus zwei-, drei- und selbst vierfachen Fäden besteht. Für die verschiedenen Sorten der eigentlichen Taffetbänder gelten im Handel allerlei Benennungen, wie: Doubles, Fins Doubles, Passefin, Marcellin-, Fortband u. s. w. Geköperte Seidenbänder aus geringer Seide sind die Florett- und Frisolettbänder, deren Kette teilweise öfters sogar ganz aus Baumwolle besteht.
Atlas - Atmometer
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Atlas.Gazeband wird aus roher Seide, zuweilen mit Randstreifen aus gekochter Seide oder auch aus Baumwolle so lose gewebt, daß es wie fein gegittert erscheint; eine Sorte starken, schmalen Gazebandes, die in der Kette doppelte Fäden und an jeder Seite einen dünnen, ausgeglühten Eisendraht enthält, führt den Namen Drahtband und wird zu Putzarbeit verwendet. Nahezu zahllose Variationen zeigt die Ausführung der gemusterten Seidenbänder, in denen auf einem Grunde von Atlas, [* 22] Gros de Naples oder Gaze Streifen oder [* 19] Figuren teils nur durch die Art der Fadenverbindung, teils auch durch den Wechsel der Farben hervortreten.
Eine eigene Gattung der seidenen Bänder bilden die Sammetbänder, die teils geschnitten, teils ungeschnitten in Breiten von 5 bis 75 mm vorkommen. Zuweilen wird bei denselben ein Muster in der Art hervorgebracht, daß durch teilweises Aufschneiden der Noppen eine [* 19] Figur in ungeschnittenem Grunde entsteht (Frisé). Bei den geringern Sorten der Sammetbänder ist der Einschlag Baumwolle. Elastische Bänder werden erzeugt, indem zu einzelnen Kettenfäden Kautschuk genommen wird. Einige Arten von Bändern, unter den seidenen besonders die sog. Modebänder, werden auf gewöhnlichen Webstühlen hergestellt, indem der Stoff in voller Breite, mit aus starken oder doppelten Kettenfäden gebildeten Längenstreifen, gewebt und dann zu Bändern zerschnitten wird, deren jedes zu beiden Seiten statt der Sahlleiste einen solchen Streifen erhält. Diese Bänder sind nicht haltbar, da sie besonders beim Waschen ausfasern.
Weben (gemusterte Stof
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Weben.Das Weben [* 23] der festkantigen Bänder geschieht jetzt meist auf der Bandmühle, auch Mühlstuhl genannt, die sich von dem gewöhnlichen Webstuhl [* 24] für Baumwoll- und Seidengewebe namentlich dadurch unterscheidet, daß sämtliche Bewegungen durch die Umdrehung einer im hintern Teile des Stuhls gelagerten, ein Schwungrad tragenden horizontalen Welle bewirkt werden, und zwar entweder durch Handbetrieb, mittels der vorn befindlichen Treibstange, oder durch Elementarkraft (z. B. Dampfkraft).
Auf diesem Stuhle können je nach der Breite der Bänder bis 70 Stück nebeneinander gewebt werden. Die Kettenfäden sind hier auf Spulen gewickelt, deren ebenso viele vorhanden sind, als Bänder gleichzeitig gewebt werden sollen, zuweilen sogar mehr, da es bei sehr breiten Bändern nötig wird, die zu einem Bande bestimmte Kette auf zwei, selbst drei Spulen zu verteilen. In kleinern Werkstätten oder auch für Bänder, deren Herstellung eine Sorgfalt der Behandlung bedingt, wie sie bei dem schnellen Gange der Bandmühle nicht gefordert werden kann, ist noch jetzt der Bandmacherstuhl sowie der Handstuhl in Gebrauch.
Der erstere (auch Schubstuhl genannt, weil die die Schützen bewegende Treiberlatte mit der Hand [* 25] geschoben wird) ist meist nur für Sammetband gebräuchlich und liefert gleichzeitig 2 - 20 Bänder oder auch die doppelte Anzahl, wenn die Ketten in zwei Reihen untereinander derart angeordnet sind, daß jedes Band der untern Reihe sich unterhalb des Raums zwischen zwei Bändern der obern Reihe befindet. Der mit dem Posamentierstuhl fast gleiche Handstuhl, auf dem die Schütze aus freier Hand geworfen und stets nur ein Band auf einmal hergestellt wird, dient jetzt nur noch zur Erzeugung sehr breiter und schwerer Atlasbänder oder von Bändern mit sehr künstlichen und vielfarbigen Mustern.
Beide Arten - Schubstuhl und Handstuhl - stimmen namentlich insofern mit dem gewöhnlichen Webstuhl überein, als in beiden die Fachbildung durch Treten beweglicher Schemel erfolgt. Zur Herstellung gemusterter Bänder kann jede der drei besprochenen Arten von Bandwebstühlen mit dein Jacquard-Getriebe in Verbindung gebracht werden, dessen Bewegung dann vom Fuße des Webers aus erfolgt. Sammetbänder werden zuweilen auch auf der Bandmühle als Doppelband erzeugt, indem man die den Flor bildenden Fäden zwischen zwei Ketten hin und her gehen läßt und dann das Gewebe zu zwei Bändern zerschneidet, deren Flor gegeneinander gekehrt ist.
Atlasbändern und leichten Taffetbändern pflegt man eine Appretur durch Gummieren und Glandern zu geben. Das erstere Verfahren besteht in dem Bestreichen mit einer schwachen Lösung von arab. Gummi, Hausenblase, Pergamentleim oder Weizenstärke, die auf der Rückseite mittels eines Schwammes aufgetragen wird, während das Band, um schnell zu trocknen, auf einem horizontalen, rotierenden Haspel (Streich- oder Gummirahmen) läuft. Zum Glandern dient ein kleines Walzwerk [* 26] (Bandkalander, Glander), dessen untere Walze aus Papierblättern zusammengesetzt ist, während die obere aus Messing oder Gußeisen besteht und durch einen eingelegten Bolzen geheizt wird. Indem die Metallwalze mittels einer Handkurbel in Umdrehung versetzt wird, gehen zwei Bänder nebeneinander zwischen den Walzen hindurch. Gros de Tours- und schwere Taffetbänder werden öfters moiriert, zuweilen auch mit aufgepreßten Dessins versehen (gaufriert). Manche Sammetbänder erhalten eine ähnliche Appretur, indem sie mittels hölzerner oder messingener ¶