Schlaugen (oft Todesfälle durch diese), selten
Tiger. Die mittlere
Temperatur beträgt im Februar 16⅔° C., im Mai 35,5°
C. In der kältern Jahreszeit ist Frost sehr selten, andererseits steigert sich im Mai u. s. w.
die Hitze oft außerordentlich. Die
Atmosphäre ist äußerst rein, Nebel und
Staub sind fast unbekannt, Luftspiegelungen häufig.
Für Eingeborene ist
das Klima gesund, Europäer leiden oft an
Fiebern, besonders (vom
August bis November) am Malariafieber,
welches zwei Drittel aller Todesfälle herbeiführt.
Mit dem
Ackerbau steht es in Banda zwar besser als im übrigen
Bundelkhand. doch sind auch hier die Verhältnisse weit davon entfernt,
günstig zu sein. Die in ärmlichen Hütten
[* 2] lebenden
Bauern sind tief verschuldet und dabei ganz apathische
Menschen, die Ernten werden oft durch Insektenfraß verwüstet. Haupterzeugnisse des
Landbaues sind Weizen, Hülsenfrüchte,
Hirse,
[* 3]
Baumwolle,
[* 4] Flachs und Hanf, Ölsaat;
Reis und
Opium werden nur wenig produziert.
Gewerbe und
Handel sind gering. Hauptausfuhrwaren
sind
Baumwolle, Flachs, Hülsenfrüchte, Hirse, Weizen u. s. w. und
Bambus; die Banda-Baumwolle ist im
Handel gut bekannt; Haupteinfuhrwaren sind
Reis, Zucker,
[* 5]
Tabak.
[* 6] Den Hauptverkehrsweg bildet die
Dschamna;
Straßen giebt es nur
wenige und von schlechter Beschaffenheit. An Eisenbahnen besitz Banda km
Strecke der Dschabalpur-Abzweigung der East
IndianRailway.
Geschichte. Banda bildet geschichtlich einen
Teil des Gebietes
Bundelkhand, dessen Ureinwohner, die Gond,
von den
Ariern unterworfen wurden. Seine Geschichte fällt bis 1819 mit der von
Bundelkhand (s. d.) zusammen. Anfang des 19. Jahrh.
wurde
Bundelkhand von den Engländern unterworfen; Banda bildete einen
Teil dieses brit. Gebietes, bis es 1819 unter dem
NamenSüd-Bundelkhand davon getrennt wurde; später wurde dieser neugebildete Distrikt nach der Hauptstadt
Banda genannt. Unter der brit. Herrschaft erholte sich Banda von den Folgen der
mahrattischen Mißwirtschaft nicht und beteiligte sich kräftig an dem 1857er
Aufstande. Seit jener Zeit wurden
Steuer- und
sonstige
Reformen eingeführt.
2) Hauptstadt des Distrikts Banda, 25° 28⅓'.nördl.
Br., 88° 22¼' östl. L., auf welliger Ebene, 1,6
km östlich vom rechten Kenufer, 153 km südwestlich von
Allahabad, ist eine neuere Stadt, die ihre Bedeutung zuerst ihrer
Eigenschaft als Residenz des
Nawwab (Nabob) von Banda, später ihrer
Lage als Mittelpunkt des Baumwollhandels verdankte. Als nach
Unterdrückung des 1857er
Aufstandes der
Nawwab entfernt wurde, nahm Banda allmählich an Bedeutung und
Bevölkerung
[* 7] ab; Banda hatte (1853) 42411 und (1881) 28974 E. (darunter 20459
Hindu, 7998 Mohammedaner, 262
Christen, 249
Dschain). Banda, eine
weitläufige, schlecht gebaute Stadt, hat reine und breite
Straßen, 161 Hindutempel, 66 Moscheen, 5 Dschaintempel sowie viele
Ruinen von
Palästen und Grabmälern. Das Mililärkantonnement liegt 1½ km von der Stadt, an der
Straße
nach
Fatihpur.
ein kleiner, zwischen 3° 50' und 4° 40' südl.
Br. gelegener, zu den
Molukken gehörender
Archipel, der mit den
Inseln Waru, Ceramlaut und Goram
eine zu der niederländ.- ostind. Residentschaft
Amboina gehörende Assistentresidentschaft bildet. Der
Banda-Archipel enthält die beiden Hauptinseln Lontor oder Großbanda
und
Neira, häufig auch nur
Banda genannt, sowie die kleinern, teilweise unbewohnten Run,
Ai, Rosengain, Gunung-Api
u. a., mit zusammen 44 qkm.
Alle bestehen aus vulkanischem Gestein, erbeben sich teilweise sehr hoch, haben ein steil und
schroff abfallendes, nur an einzelnen
Stellen zugängliches Ufer, sind aber mit dem schönsten und üppigsten
Grün bedeckt.
Erdbeben
[* 10] kommen häufig vor und haben nicht selten große Verwüstungen angerichtet; eins der heftigsten
war 1852, wo die Erde vom Nov. bis Jan. 1853 nicht zur Ruhe kam. Der höchste
Vulkan ist der Gunung-Api (671 m) auf der gleichnamigen
Insel. Die Fauna der Banda-Inseln ist sehr arm, namentlich an Wirbeltieren. Es giebt außer einigen Fledermausarten
keine Säugetiere und auch weniger Vogelarten als anderswo in den
Molukken. Die
Flora ist gleichfalls nicht
sehr reich an
Arten. Wichtigste Kulturpflanzen sind der
Muskatnußbaum, die ölgebende
Canarie, die Kokos- und Sagopalme.
Die Bevölkerung besteht aus etwa 500 zumeist eingeborenen Europäern und Mischlingen von Europäern mit Malaien, 7000 größtenteils
von eingeführten Sklaven aus allen Gegenden des
Indischen Archipels abstammenden, meistens ebenfalls
christl. Eingeborenen, 150
Chinesen und wenigen
Arabern, im ganzen etwa 8000
Köpfen,
d. i. 182 auf 1 qkm. Hauptort ist die an der
Südküste von
Neira gelegene Stadt
Banda, Sitz der niederländ.
Behörden, mit einem
Freihafen, den
Forts Nassau und
Belgica,
einer prot.
Kirche, einer Schule, Regierungsmagazinen u. s. w.
Die Banda-Inseln wurden 1511 voll den Portugiesen unter
Antonio de Abreuw entdeckt. Später (1521) knüpften dieselben dort unter Garcia
Henriques und
Antonio da
Brito Handelsbeziehungen an.
Ihnen folgten die
Holländer (1599) unter J.
van Heemskerk und W.
van Warwyk.
Die Ermordung ihres
Admirals Verhoeff mit 30 seiner Mannschaft (1609) gab den
Holländern die Veranlassung,
die ursprüngliche, sich auf 15000 Seelen belaufende, aus
Alfuren bestehende
Bevölkerung dieser
Inseln systematisch auszurotten.
Nachdem 1657 jeder
Widerstand niedergeworfen war, wurde der weitaus größte
Teil der
Muskatnußbäume ausgerottet, damit der
Preis dieses von der
Ostindischen Compagnie monopolisierten
Artikels durch größere Zufuhr nicht zu sehr herabgedrückt
würde. Infolge der Aufhebung der
Sklaverei in
Niederländisch-Indien gerieten die wirtschaftlichen Verhältnisse
in große Verwirrung; doch bat sich seitdem der Wohlstand wieder gehoben. 1864 wurde das Regierungsmonopol der Gewinnung
und des Verkaufs der Muskatnüsse aufgehoben. Die Produktion belief sich 1877 auf 210175 kg
Nüsse und 38487 kgBlüten;
der Wert der Ausfuhr wurde auf 4336087 M. berechnet.
Bandanasdruck, Bandanendruck, ein
Verfahren des Zeugdrucks (s. d.), das nach dem Vorbilde der seit langer
Zeit im
Orient üblichen Herstellungsweise weißer
Muster auf gefärbten Zeugen angewendet wird und darin besteht, daß die
Stellen des Zeugs, welche die
Farbe nicht annehmen sollen, vor dem Einbringen in die Farbbrühe mit
Schnüren
fest zusammengebunden und nachher gepreßt werden.
Von dieser primitiven Methode unterscheidet sich das neuere, die
¶
Nachahmung der berühmten ostind. Bandanastücher bezweckende Verfahren dadurch, daß weiße oder hellfarbige Muster auf dunklem,
meist türkischrotem Grunde durch stellenweise Zerstörung des Farbstoffs mittels bleichend wirkender Agentien hervorgebracht
werden. Gewöhnlich wird der Stoff in 10-14facher Lage zwischen zwei genau sich deckende Bleiplatten gelegt, die an bestimmten
Stellen, den farblosen Stellen des Musters entsprechend, mit Punkten oder Linien durchbohrt oder durchschnitten
sind.
Man preßt die Platten unter einer hydraulischen Presse
[* 13] stark gegeneinander und läßt dann eine mit Schwefelsäure
[* 14] angesäuerte
Lösung von Chlorkalk
[* 15] hindurchsickern, wodurch der Farbstoff in den freiliegenden Partien zerstört und ein scharf abgegrenztes
weißes Muster erzeugt wird. Behandelt man die weißen Stellen mit Schwefelsäure uud salpetersaurem Blei,
[* 16] so entsteht schwefelsaures Blei, das durch chromsaures Kalium orangene, gelbe und grüne Nuancen liefert.