(Rhode-Island). Er starb zu
Washington. Seine erste histor.
Arbeit, die
Übersetzung von
Heerens «Ideen über Politik»,
erschien 1824. 1834 folgte Bd. 1 seines Lebenswerkes: «The history of the
United States», 1874 Bd. 10, der die Geschichte
bis zur
Unabhängigkeitserklärung führt (deutsch Lpz. 1845-75). Ein
Supplement: «History of the Formation
of the
Constitution of the
United States» (2 Bde., Neuyork
[* 2] 1882),
geht bis 1789. Das Werk (6 Bde., Neuyork 1885; Luxusausg.
ebd. 1892) ist bedeutend durch die Materialsammlung. Bancroft schrieb ferner: «The
Bank of the
United States» (1831),
«The documentary
history of the revolution» (1835),
«The Necessity, the Reality and the Promise of the
HumanRace» (1845),
«Literary and historical Miscellanies» (1855),
«A plea for the constitution of the
United States» (1886);
(spr. bänkrofft),HubertHowe, amerik.
Historiker, geb. zu
Granville
(Ohio), anfangs Buchhändler
zu
Buffalo (Neuyork), seit 1852 in Kalifornien. Mit den
Mitteln, die sein blühendes
Geschäft ihm bot, sammelte er eifrig
Bücher
über die Geschichte der Weststaaten und zugleich die mündlichen
Traditionen der Ansiedler u. s. w. Seine
Bibliothek von 45000
Bänden diente in erster Linie als Quellenmaterial für die groß angelegte «History
of the
Pacific States» (Geschichte der
Staaten der Pacificküste, von
Centralamerika bis
Alaska). Die Vorarbeiten führen
Gehilfen
aus. Bancroft behält sich die Durchsicht und einzelne
Kapitel vor. Als Fortsetzung dienen die «Chronicles of
the builders of the Commonwealth»
(San Francisco seit 1891).
die
Verträge, welche die
Vereinigten Staaten
[* 3] von
Amerika
[* 4] durch ihren Gesandten
Bancroft mit dem Norddeutschen
Bunde und den süddeutschen
Staaten über die wechselseitige
Anerkennung der von deutschen Auswanderern in
Amerika oder von Amerikanern
in
Deutschland
[* 5] erworbenen Nationalität 1868 und 1869 abschlossen.
Angehörige des einen
Staatsgebietes,
welche indem andern
Staatsgebiet naturalisiert sind und sich dort ununterbrochen 5 Jahre lang aufgehalten haben, sollen auch
von jenen
Staaten als
Angehörige dieses andern
Staatsgebietes angesehen werden. Kehrt aber der so Naturalisierte in sein ursprüngliches
Vaterland zurück ohne die
Absicht, nach dem andern
Staatsgebiet zurückzukehren (was bei zweijährigem
Aufenthalt als vorhanden angesehen werden kann), so
soll er als auf die
Naturalisation in jenem
Staatsgebiet verzichtend angesehen
werden. Außerdem enthalten die
Verträge Bestimmungen über
Auslieferungen und Bestrafungen.
[* 6] in der
Weberei,
[* 7] s.
Bandfabrikation; in der
Anatomie, s.
Bänder. - In der
Architektur beißt
ein aus einer Wandfläche, namentlich der Gebäudefacade, hervortretendes, streifenartig und horizontal verlaufendes
Glied
[* 8] von rechteckigem Querschnitt (s. beistehende
[* 1]
Figur).
Es findetet sich an
Gesimsen, aber auch auf Säulenschäften als
Binde. – Einfliegendes Band,
Spruchband, Nachbildung eines
verschlungenen, gewebten Band, wird oft ornamental in der Plastik und Malerei zur
Aufnahme einer
Inschrift
verwendet. -
In der Zimmerkunst nennt man ein in schräger
Richtung zur Unterstützung oder
Verbindung zweier parallel oder
im Winkel
[* 9] zueinander liegender Hölzer mit diesen verbundenes
Stück Langholz. Kreuzen sich zwei Band, so nennt man sie Kreuzband.
Bei Fachwerk
[* 10] (s. d.) wird diese Verbindungsart viel verwendet. -
BeimBeschlag an
Thüren, Fenstern u. s. w. nennt man das Band jenen meist in Metall gebildeten
Teil, der sich in den
Angeln (s. d.) bewegt und zugleich die Eckverbindungen der Flügel zusammenhält
(Scharnierband und Winkelband). In der
Gotik und den folgenden
Stilen wurde diese Art Band meist aus Schmiedeeisen gebildet und
reich verziert. Auch neuerdings hat man diese Form der Band vielfach wieder aufgenommen.
1) Distrikt in der Division
Allahabad der indobrit.
Lieutenant-Gouverneurschaft der Nordwestprovinzen, zwischen 24° 53¼'
und 25° 55' nördl.
Br. und zwischen 80° 2¾' und 81° 36¼' östl. L. von Greenwich, grenzt im N. und
NO. an die
Dschamna,
im O. an den Distrikt
Allahabad, im SO. und
S. an die Vasallenstaaten Panna, Tscharkari und Newa, im
W.
au den
FlußKen, den Distrikt Hamirpur und den Vasallenstaat Gaurihar, hat 7928 qkm und (1891) 705695 E. (1881: 698608, darunter 657413
Hindu, 40627 [5,8 Proz.] Mohammedaner, 278
Christen, 269
Dschain, 21 Sikh).
Unter den
Hindu sind sehr zahlreich die
Brahmanen (106099), die mit 58381 Radschputen den Hauptstamm der
Landbauer bilden. Das
anmutig wechselnde Gelände des Distrikts fällt vom centralind.
Tafellande und von den Windhjabergen im SO. ab zur
Dschamna
und zum
Ken im N. und W. Den höhern, südl.
Teil bilden bewaldete Gneisberge, teils massive Geschiebe,
teils zahlreiche, durch tiefe Schluchten getrennte Felsblöcke und (oft mit Ruinen früherer Befestigungen gekrönte) Einzelfelsen,
deren höchste Gipfel sich bis zu 400 m
ü.
d. M. erheben; viele
Bäche und
Flüsse
[* 13] zerklüften dieses Bergland, doch versiegen
sie, mir Ausnahme des
Ken, während der trocknen
Monate.
Weiter nördlich dehnt sich eine wellige Ebene, die in
Terrassen zum
Thale der
Dschamna abfällt. Die für
das Bergland so charakteristischen Felsblöcke finden sich auch hier, nehmen aber zur
Dschamna hin an
Größe und Zahl ab.
Die Ebene, der fruchtbarste
Teil des Distrikts Banda, mit schwarzem, sehr ergiebigem
Boden, verbreitert sich
nach W. (am breitesten ist sie bei der Stadt Banda); nach
Osten hin wird sie allmählich schmäler, bis sie sich am Fuße der
Windhjaberge verliert. Nach der
Dschamna hin finden sich sumpfige, zum
Teil mit
Unterholz bestandene
Strecken. Die
Flüsse strömen
in tief ausgeschnittenen breiten
Betten, so daß sie die Ufer nicht überfluten; nur die
Dschamna überschwemmt
und befruchtet ihr eigenes
Thal.
[* 14]
Der Distrikt ist mäßig bewaldet; zahlreich sind
Antilopen (darunter der Nilgau oder die weißfüßige
Antilope,
Portax pictus
Pallas), Wildschweine,
Edelwild, Leoparden und Hyänen, auch
¶
mehr
Schlaugen (oft Todesfälle durch diese), selten Tiger. Die mittlere Temperatur beträgt im Februar 16⅔° C., im Mai 35,5°
C. In der kältern Jahreszeit ist Frost sehr selten, andererseits steigert sich im Mai u. s. w.
die Hitze oft außerordentlich. Die Atmosphäre ist äußerst rein, Nebel und Staub sind fast unbekannt, Luftspiegelungen häufig.
Für Eingeborene ist das Klima gesund, Europäer leiden oft an Fiebern, besonders (vom August bis November) am Malariafieber,
welches zwei Drittel aller Todesfälle herbeiführt.
Mit dem Ackerbau steht es in Banda zwar besser als im übrigen Bundelkhand. doch sind auch hier die Verhältnisse weit davon entfernt,
günstig zu sein. Die in ärmlichen Hütten
[* 16] lebenden Bauern sind tief verschuldet und dabei ganz apathische
Menschen, die Ernten werden oft durch Insektenfraß verwüstet. Haupterzeugnisse des Landbaues sind Weizen, Hülsenfrüchte,
Hirse,
[* 17] Baumwolle,
[* 18] Flachs und Hanf, Ölsaat; Reis und Opium werden nur wenig produziert. Gewerbe und Handel sind gering. Hauptausfuhrwaren
sind Baumwolle, Flachs, Hülsenfrüchte, Hirse, Weizen u. s. w. und Bambus; die Banda-Baumwolle ist im
Handel gut bekannt; Haupteinfuhrwaren sind Reis, Zucker,
[* 19] Tabak.
[* 20] Den Hauptverkehrsweg bildet die Dschamna; Straßen giebt es nur
wenige und von schlechter Beschaffenheit. An Eisenbahnen besitz Banda km Strecke der Dschabalpur-Abzweigung der East IndianRailway.
Geschichte. Banda bildet geschichtlich einen Teil des Gebietes Bundelkhand, dessen Ureinwohner, die Gond,
von den Ariern unterworfen wurden. Seine Geschichte fällt bis 1819 mit der von Bundelkhand (s. d.) zusammen. Anfang des 19. Jahrh.
wurde Bundelkhand von den Engländern unterworfen; Banda bildete einen Teil dieses brit. Gebietes, bis es 1819 unter dem NamenSüd-Bundelkhand davon getrennt wurde; später wurde dieser neugebildete Distrikt nach der Hauptstadt
Banda genannt. Unter der brit. Herrschaft erholte sich Banda von den Folgen der
mahrattischen Mißwirtschaft nicht und beteiligte sich kräftig an dem 1857er Aufstande. Seit jener Zeit wurden Steuer- und
sonstige Reformen eingeführt.
2) Hauptstadt des Distrikts Banda, 25° 28⅓'.nördl. Br., 88° 22¼' östl. L., auf welliger Ebene, 1,6
km östlich vom rechten Kenufer, 153 km südwestlich von Allahabad, ist eine neuere Stadt, die ihre Bedeutung zuerst ihrer
Eigenschaft als Residenz des Nawwab (Nabob) von Banda, später ihrer Lage als Mittelpunkt des Baumwollhandels verdankte. Als nach
Unterdrückung des 1857er Aufstandes der Nawwab entfernt wurde, nahm Banda allmählich an Bedeutung und Bevölkerung
[* 21] ab; Banda hatte (1853) 42411 und (1881) 28974 E. (darunter 20459 Hindu, 7998 Mohammedaner, 262 Christen, 249 Dschain). Banda, eine
weitläufige, schlecht gebaute Stadt, hat reine und breite Straßen, 161 Hindutempel, 66 Moscheen, 5 Dschaintempel sowie viele
Ruinen von Palästen und Grabmälern. Das Mililärkantonnement liegt 1½ km von der Stadt, an der Straße
nach Fatihpur.