352 besonders die
Thäler des Tamburagebirges führen
Goldsand mit sich, jedes Dorf hat seine Goldwäschereien, der jährliche
Ertrag übersteigt aber kaum 80000 M. Die seit 1858 von franz. Ingenieuren angestellten Untersuchungen
ergaben, daß eigentliche Goldlager nicht vorhanden sind und daß man die mühselige, wenig lohnende Goldwäscherei bei der
Ungunst des
Klimas besser den Eingeborenen ganz überlasse. Die schwarzbraunen Einwohner gehören zum
Mandingostamme der
Malinke und sind meist
Heiden.
Jedes Dorf wird selbständig voll erblichen Häuptlingen regiert; das größte polit. Gemeinwesen befindet sich in Farabana,
das noch im vorigen Jahrhundert Mittelpunkt eines größern
Reichs war, bis es von den
Tuculör (s. d.)
zertrümmert wurde. (S. Karte:Guinea.)
Schon am Ende des 15. Jahrh. sollen sich Portugiesen in Bambuk angesiedelt haben,
später aber von den Eingeborenen getötet worden sein. Im Anfang des 18. Jahrh, gründete
André Brue 2
Forts am
Senegal und
Faleme und sandte Compagnon zur Erforschung des
Landes aus, der Fabelhaftes von den Goldreichtümern berichtete. 1858 wurde
Bambuk unter franz. Protektorat gestellt und in Semudebu eine Militärstation errichtet.
(S.
Senegambien.) –
Schreb.,Bambus, Pflanzengattung aus der Familie der
Gramineen
[* 3] (s. d.). Man kennt gegen 30
Arten,
die namentlich in den Tropengegenden vorkommen. Es sind ausdauernde holzige
Pflanzen von baumartigem Wuchs, die oft förmliche
Waldungen bilden. Die knotigen hohlen und sehr schlanken
Stämme dieser baumartigen Gräser
[* 4] übertreffen an Höhe oft die
in
Deutschland
[* 5] wachsenden Laub- und
Nadelhölzer.
[* 6] Die
Blüten sind in
Ährchen
[* 7] gestellt, welche in großer
Anzahl zu einer Rispe von oft bedeutender
Größe vereinigt sind, sie haben sechs
Staubgefäße
[* 8] und einen dreiteiligen Griffel
mit federigen Narben.
Die wichtigste und bekannteste
Art ist die vorzugsweise in
Ostindien
[* 9] wachsende Bambusa arundinacea Willd.
(s.
Tafel:
GramineenI,
[* 1]
Fig. 6); die
Stämme derselben werden bis zu 25 m doch und am
Grunde etwa 20–30
cm dick und finden in der verschiedenartigsten
Weise Anwendung; die ältern werden zum
Baue der Häuser, die jüngern zur Anfertigung
von Wirtschaftsgerät, zu Waffen
[* 10] u.s.w. verwendet. Ferner werden die hohlen ältern
Stämme zu allerlei
Gefäßen, Trögen, Rinnen umgearbeitet; auch benutzt man sie zur Versendung des sog. Röhrengummiguttis
(s.
Gummigutti). In Europa
[* 11] dienen die geldlichen, knotigen Wurzelausläufer als Spazierstöcke. In
China
[* 12] wird aus den Bastfasern
der jüngern
Triebe ein festes unter dem
NamenChinesisches Seidenpapier auch in
Deutschland zum
Abdruck von Holzschnitten,
Lithographien
u.s.w. benutztes feines Papier hergestellt.
An den Knoten älterer
Halme der Bambusa arundinacea finden sich eigentümliche
Ausschwitzungen, die hauptsächlich (86 Proz.) aus
Kieselsäure bestehen und an der Luft verhärten; sie haben einen zuckerartigen
Geschmack, weshalb man sie auch Bambuszucker
nennt; bekannter sind sie als
Tabascheer, Tabaschir,Tabaxir, welcher im
Orient als Heilmittel sehr geschätzt
ist. Ähnlich wie die Bambusa arundinacea werden zahlreiche andere
Arten benutzt, so die Bambusa GuaduaHumb. etBonpl. und die Bambusa Taguara
Mart. in
Brasilien;
[* 13] bei einigen
Arten, z. B. bei der letztern, befindet sich in den ältern
Stengelgliedern eine süße, klare,
wässerige Flüssigkeit, die getrunken werden kann. Von vielen
Arten werden die jungen
Triebe als Gemüse
gegessen, so z. B. von den in Java wachsenden Bambusa Apas Schlecht.
und Bambusa verticillata Willd.
(Bâmijân), Flecken und Paßort in
Kabulistan, 87 km im WNW. von
Kabul, an der Scheide der hohen Schneegebirge
des
Hindukusch und des an den Hilmendquellen aufsteigenden
Kohi-Baba gelegen, ist der
Schlüssel der Hauptstraße
von
Kabul nach
Turkestan. Von den 6 eigentlichen Pässen führen 3 nach
Turan, 3 nach
Afghanistan.
[* 14] Die südlichen sind höher
und liegen noch im Mai mit tiefem Schnee
[* 15] bedeckt. Die Pässe sind an beiden Seiten von senkrechten Felswänden bis zu 1000 m
Höhe begrenzt und an manchen
Stellen so eng und gewunden, daß selbst mittags kein Sonnenstrahl einzudringen
vermag, weshalb sie bei der einheimischen
Bevölkerung
[* 16] Dere-i Sindan
(d. i. Schlucht der Gefängnisse) heißen.
Das sehr fruchtbare
Thal
[* 17] von Bamian liegt nördlich von dem Hadschidschakpasse, der, bis 3700 m hoch, von steilen, fast
senkrechten Felswänden eingeschlossen, 14 km lang und kaum 2,5 km breit, den einzigen, für schweres
Fuhrwerk und
Artillerie
gangbaren, schon von
Alexander d. Gr. benutzten Weg über den
Hindukusch bildet, und ist besonders auch merkwürdig wegen der
Altertümer, die es umfaßt. Das
Thal war ein Hauptort des Buddhakultus, wovon noch beute die verstümmelten
riesenhaften Idole zeugen. Bamian wird mit diesen schon von den buddhistischen Mönchen beschrieben, die im 4. und 5. Jahrh,
von
China über Mittelasien nach
Indien pilgerten.
Die beiden Thalwände sind von unzähligen (angeblich 12000) Grottenwerken durchlöchert und das ganze
Thal ist außerdem
übersät mit sehr gut gebauten, schlanken
Türmen und Ruinen von Gräbern, Moscheen und andern
Gebäuden
der hier gelegenen spätern mohammed. Stadt Galgaleh, welche von Dschingis-Chan 1221 zerstört
wurde. 15 km westlich von Bamian liegen die Ruinen der sog.
BurgZohak (aus schön gebrannten Ziegeln, frisch erhalten, von 25 m
hohen Wällen umgeben), deren Erbauung dem fabelhaften Schlangenkönig
Persiens gleiches
Namens zugeschrieben
wird.
Die
Burg diente zur Bewachung des wichtigen Passes. Man fand hier und im
Thale in neuester Zeit eine große Anzahl Münzen,
[* 18] Ringe und andere
Altertümer, die von Prinsep, Masson, Wilson,
Wood u.a. beschrieben wurden. Die Umgegend von Bamian ist sehr reich
anMineralien.
[* 19] Es finden sich daselbst 10–12 Bleigruben, außerdem Kupfer- und Zinnerz,
Antimon, Kupfervitriol
und
Asbest (hier Baumwollstein genannt); bei Fuladat
Gold
[* 20] und Lasurstein. Zwischen den äußersten Pässen und dem Hindutusch
giebt es große Schwefellager.
Johann, in
Augsburg
[* 21] als Drucker seit etwa 1472 bis 1495 thätig, bereits 1453 als «Schreiber»
genannt. Er war einer der ersten, die volkstümliche deutsche
Schriften druckten, der erste, von dem man
ein gedrucktes Verzeichnis deutscher Verlagsartikel besitzt (von 1473 mit 8 Nummern).
der Hauptort der franz. Besitzungen am
Niger im
Sudan, unter 12½° nördl.
Br., war ehemals ein bevölkerter
Handelsplatz;
jetzt leben innerhalb der Ringmauer, die mehr Trümmer als Häuser umschließt, nicht über 800 Seelen.
Bammako ist zum Endpunkt der geplanten Verbindungsbahn vom
¶
mehr
Senegal zum Niger ausersehen, von der die Strecke Kayes-Bafulabe schon im Betrieb ist.