Sechs Bahnlinien laufen in Baltimore zusammen und stehen durch
Tunnels, die 2112 und 1033 m lang sind und in 16 m
Tiefe unter 29
Straßen
führen, mit den Docks in unmittelbarer
Verbindung. Von den
Bahnhöfen ist der der Baltimore- und
Ohio-Eisenbahn
hervorzuheben; ihre Werkstätten in Baltimore beschäftigen 3-4000 Leute. 1892 wird die 10 km lange, doppelgleisige
Stadtbahn eröffnet werden. Sie beginnt beim Camdenbahnhof im S., geht in nördl.
Richtung mitten durch die Stadt und mündet,
nach SO. umgewandt, bei dem im
Ostende
[* 20] B.s gelegenen
Bay-View-Anschluß der Baltimore- und
Ohio-Eisenbahn.
Die
Bahn liegt in 4
Tunnels, deren größter 2,5 km lang ist und schneidet keinen Straßenzug in Schienenhöhe. Die Kosten
betragen 24 Mill. M. Zahlreiche
Pferde- und Dampfstraßenbahnen dienen dem Verkehr im Innern.
[* 2] (spr. báhltimohr),GeorgeCalvert, erster Lord von Baltimore, engl. Staatsmann, geb.
um 1580 in
Kipling
(Yorkshire), wurde 1619
Staatssekretär unter
Jakob I., trat aber 1624 aus dem Dienst und bekannte sich offen
zum
Katholicismus.
Jakob gab ihm in demselben Jahre den
Titel eines
Barons von in
Irland und große Besitzungen daselbst. Durch
mehrere von ihm ausgesandte Schiffe hatte er in
Neufundland eine kleine
Kolonie gegründet, für die er 1623 einen
Freibrief
(Charte) erhielt. Jedoch gab er sie nach eigenem Besuch des
Klimas wegen auf.
Über seinen Bemühungen, eine
Charte
für eine neue
Kolonie am
Potomac zu erhalten, starb er In demselben Jahr erhielt aber sein
Sohn Cecilius
Calvert, zweiter Lord Baltimore, die
Charte und gründete die
Kolonie Maryland, welche Kultusfreiheit erhielt. Erster
Gouverneur war Cecilius'
Bruder Leonhard
Calvert; Cecilius zu Ehren wurde die Hauptstadt Baltimore genannt.
(d. h.
das Land
Balti), auch West- oder
Kleintibet genannt, früher ein eigener
Staat, jetzt eine
Provinz im
Reiche «Kaschmir
[* 28] und
Dschamu» (s. d.), unter brit. Oberhoheit,
am obern Indus gelegen, von Ostturkestan im N. und
NO. durch die mächtige Karakorumkette getrennt, im SO. von
Ladach, im S.
von Kaschmir, im W. von
Dardistan,
Gilghit, Jassin u. s. w. begrenzt, umfaßt einen Flächenraum von etwa 33700 qkm.
Es besteht hauptsächlich aus dem
Thale des in 2200 m Höhe gegen NW. fließenden, an der Grenze des Gebietes von
Gilghit aber
sich nach
SW. wendenden Indus, den untern
Thälern von dessen Zuflüssen Schajok, Schigar,Gilghit u. a.
und den zwischen denselben liegenden Bergketten und Hochflächen.
Von
NO. her führt über die Karakorumkette zur Hauptstadt Stardo (s. d.) der 5600 m
hohe Mustagpaß, ein für
Pferde
[* 29] ungangbarer Gletscherweg. An der Nordostecke, 110 km im ONO. von der Hauptstadt, steht der
zweithöchste
Berg der Erde, der
Dapsang (8620 m), und fast ebenso weit im W. von ihr der
Dajarmur oder
Nanga-Parbat (8115 m). Dem
Lande eigentümlich sind die hohen, steilen Felswände, tiefen
Thäler und die große
Kahlheit der
Abhänge; die große Trockenheit des
Sommers und die Hitze in den felsigen
Thälern lassen den Baumwuchs auf den Thalseiten
nicht aufkommen, obwohl in 1000 m größerer Höhe, wo die Luft feuchter ist, reiche Strauchvegetation
gedeiht.
Schnee
[* 30] ist nicht ungewöhnlich,
Regen selten und spärlich. Das Industhal ist wenigstens streckenweise fruchtbarer als in
Ladach. Man baut Weizen, Gerste,
[* 31] einigen
Reis,
Buchweizen, Hirse,
[* 32] Rüben,
Melonen und gewinnt ausgezeichnete
Trauben und
Apfel.
Eine Art kleiner
Trauben kommt unter dem
Namen Surisk als
Korinthen in den
Handel.
Die Tierwelt gleicht der
tibetischen. Eine Besonderheit ist hier wie in
Gilghit und
Tschitral die wilde Ziege des Pamir,
[* 33] mit gewundenen, über 1 m langen
Hörnern. Die Einwohner, etwa 60000, sind tibetischen
Stammes, bekennen sich aber sämtlich zum schiitischen
Islam. Bis auf die Eroberung durch die Sith unter Gulab-Singh 1835 wurde Baltistan von einem eigenen Fürsten
oder Rojilfo regiert. Durch den
Vertrag zu Lahaur vom behielt es Gulab-Singh nebst den
Provinzen Kaschmir,
Dschamu
und
Ladach. (S. Karte: Innerasien, Bd. 1, S. 982.)
Vgl. Cunningham, Historical and statistical account of
Ladak (Lond. 1854).
die kleinste der ostfries. Nordseeinseln zwischen Norderney und Langeoog,
gehört zum
KreisEmden
[* 34] des preuß. Reg.-Bez.
Aurich
[* 35]
(Amt Norden)
[* 36] und ist 8,07 qkm groß. Auf der
Insel befinden sich zwei Dörfer
(West- und Ostdorf) mit zusammen 155 E.; Westdorf hat 29, Ostdorf 11 Häuser. hat Postagentur und
Telegraph,
eine luth.
Kirche, Rettungsstation für Schiffbrüchige und wird als Seebad besucht. Sehenswert sind die seit 1873 mit großen
Kosten angelegten Uferschutzbauten, worunter eine 1,5 km lange, in Wellenform aus Quaderbruchsteinen hergestellte Dünenschutzmauer
mit eingebautem Palissadenwerk.
345 von Käse und Landesprodukten und einen großen Viehmarkt im Juni. Vom 4. bis ging von und Varna aus die franz.-engl.-türk.
Armee unter Marschall St. Arnaud nach der Krim
[* 39] ab.