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ist bekannt durch den 1849 zwischen Rußland und der Pforte abgeschlossenen Vertrag von Balta-Limani, der Rußland auf 7 Jahre gleiches Interventionsrecht mit den Türken in den Donaufürstentümern zugestand.
ist bekannt durch den 1849 zwischen Rußland und der Pforte abgeschlossenen Vertrag von Balta-Limani, der Rußland auf 7 Jahre gleiches Interventionsrecht mit den Türken in den Donaufürstentümern zugestand.
(spr. -tahr), Victor, franz. Architekt, geb. zu Paris, [* 2] Sohn des durch Herausgabe vieler Prachtwerke bekannten Baumeisters und Kupferstechers Pierre Louis Baltard (geb. zu Paris, gest. daselbst studierte bei seinem Vater und darauf in Rom. [* 3] Nach seiner Rückkehr leitete er den Bau des Pariser Konservatoriums, des Archivs und der Markthallen, [* 4] besorgte die Ausbesserung oder Ausschmückung der Kirchen St. Germain des Pres, St. Séverin, St. Eustache, St. Augustin mit ihrer großen Kuppel, wie auch die Vollendung des von Lelong begonnenen neuen Stempelhauses. Er starb Für das von Huillard-Bréholles bearbeitete Prachtwerk «Recherches sur les monuments de l'histoire des Normands et de la maison de Souabe dans l'Italie méridionale» (Par. 1844) lieferte er viele Aufnahmen und Stiche. Auch sind alle Kupferstiche in «La Villa Médicis» (1847-48) und «Les Halles centrales de Paris» (1863-64) nach seinen Zeichnungen gefertigt.
s. Cinctorium.
(d. i. die Kühnen), Herrschergeschlecht der Westgoten, das sich durch
Alarich (395-410) über die andern Adelsgeschlechter
erhob und mit Amalarich
531 erlosch.
Geschichte und Sage sind in der Überlieferung unlösbar miteinander verwebt.
oder Batilde, die Heilige, eine angelsächs. Sklavin, wurde Gemahlin des frank. Königs Chlodwig II., übte nach seinem Tode 657 unter dem Namen ihrer Söhne großen Einfluß, wurde aber durch die Partei des Ebroin (vor 673) genötigt, sich in das von ihr gestiftete Kloster Chelles (s. Cala) bei Paris zurückzuziehen, wo sie 680 starb. Auf ihre Veranlassung ist von Luxeuil aus das Kloster Corbie (s. d.) in der Picardie gegründet worden. Ihr Gedächtnistag ist der 30. Jan.
Vgl. Krusch in der Praefatio zur «Vita Sanctae Bathildis» (in den «Monumenta Germaniae historica. Scriptores rerum Merovingicarum», Bd. 2, Hannov. 1888);
Bonnell, Die Anfänge des Karolingischen Hauses (Lpz. 1866).
s. Baltistan. ^[= (d. h. das Land ), auch West- oder Kleintibet genannt, früher ein eigener Staat, jetzt ...]
oder Balcia, bei Plinius Name einer großen Insel im nördl. Europa. [* 5] Da sie früh für die ostpreuß.
Küste gehalten wurde, so kam (zuerst bei Adam von Bremen) [* 6] schon seit dem 11. Jahrh. n. Chr. die Bezeichnung Baltisches Meer (mare balticum) für Ostsee auf.
Balcia ist aber nach Plinius identisch mit der Insel Basilia, die Pytheas entdeckte, Basilia, wie Plinius an einer andern Stelle bemerkt, nur ein anderer Name für die Nordseeinsel Abalus.
[* 7] (spr. báhltimohr), Stadt mit Hafen im nordamerik. Staate Maryland, eine der größten Städte der Vereinigten Staaten [* 8] an der Nordseite des Flusses Patapsco, 22 km oberhalb seiner Mündung in die Chesapeakebai, 1729 angelegt und 1745 nach Lord Baltimore, dem Gründer von Maryland, benannt, bestand 1765 nur aus etwa 50 Häusern, stieg, 1796 zur Stadt erhoben, durch den Handel sehr rasch. 1830 hatte es 80625, 1870: 267354, 1880: 332300 E. (darunter 278584 Weiße und 53716 Farbige, 276177 in den Vereinigten Staaten Geborene und 56136 Eingewanderte), 1890: 434439 E.
Anlage und Straßen. Das Flüßchen Jones' Falls Creek teilt die Stadt in eine östl. und eine westl. Hälfte. Der ältere Teil ist unregelmäßig gebaut, enthält aber viele schöne Häuser. Die neuen Viertel sind regelmäßig, zahlreich die Parkanlagen im Innern der Stadt. Die Hauptstraße ist Baltimore-Street; hier und in Lexington-Howard-Entaw und Charles-Street bewegt sich der geschäftliche Verkehr.
Gebäude. Hervorzuheben sind das Institut von Maryland, das Stadthaus, die Börse, das Athenäum mit der Bibliothek der Historischen Gesellschaft, das Postamt (1890), das der Stadt vom Londoner Bankier Peabody geschenkte und nach ihm benannte Peabody-Institnt, das Greisenheim und von den vielen Kirchen namentlich die kath. Kathedrale. Baltimore besitzt 2 große und 5 kleinere Theater [* 9] und zahlreiche Denkmäler, die ihm den Beinamen Monumental-City gegeben haben, darunter das des Dichters Poe und auf dem Mount-Vernon-Platze das 55 m hohe Marmordenkmal Washingtons und das Monument zum Andenken an den Sieg über die Engländer unter Roß (1814). Gemälde enthält Walters Collection.
Unterrichts- und Wohlthätigkeitsanstalten. Unter diesen sind mehrere reiche katholische, wie das Loyola-Kollegium und St. Mary College. An der Spitze steht die John Hopkins-Universität, die durch Schenkung von 3½ Mill. Doll. begründet und eröffnet wurde. Ohne den deutschen Universitäten völlig nachgebildet zu sein, nähert sie sich doch denselben, namentlich in Betonung [* 10] der Originalforschung und in der Durchbrechung des starren Rassensystems der amerik.
Colleges. Die einzige (philos.) Fakultät erstreckt sich auf Sprachen, Geschichte, Rechts- und Staatswissenschaften, Mathematik, Naturwissenschaften, Biologie, Pathologie und Bakteriologie und hat ein chem., biolog. und physik. Institut. 1876 hatte sie 89, 1882: 204, 1887: 420, 1892: 517 Hörer. Der Lehrkörper bestand 1887 aus 50 Professoren und Instruktoren. Ferner bestehen 3 Bibliotheken mit 300000 Bänden. Von demselben John Hopkins wurden 3½ Mill. Doll. zur Gründung eines Hospitals vermacht, das der Benutzung übergeben wurde.
Industrie, Handel, Verkehr. Die Industrie wächst stetig; besonders bedeutend ist die Fabrikation von künstlichem Dünger. 1890 hatte die Gesamtproduktion der Industrie der Stadt einen Wert von mehr als 110 Mill. Doll. Der Handel ist bedeutend in Tabak, [* 11] Mehl [* 12] und Getreide, [* 13] eingemachten Früchten und Austern, von denen jährlich in der Chesapeakebai etwa 3½ Milliarden Stück gefangen werden. Der Küsten- und Innenhandel ist noch lebhafter als der überseeische. 1891 wurden Waren für 18, 1889 für 15 Mill. Doll. eingeführt, worunter Kaffee 5548701 Doll., Zinn und Weißblech 3396507 Doll., Chlorkalium, Natronsalze und Schwefel 1457690 Doll. Die Ausfuhr hatte mehr als den dreifachen Wert und belief sich auf 79 und 50 Mill. Doll., worunter Baumwolle [* 14] 9829896 Doll., Weizenmehl 9705002 Doll., Mais 5507009 Doll., Weizen 3201726 Doll., Blättertabak 3115 212 Doll., Schmalz 2035453 Doll., Vieh 2635125 Doll., Rindfleisch 1406403 Doll. Der Eingang des Hafens ist eng und wird durch das Fort McHenry verteidigt. Unweit davon befindet sich Locust-Point mit dem regsten Hafenleben, dem Endpunkt der transatlantischen Dampfer und riesigen Getreideelevatoren. Das Baltimore-Trockendock ist eins der größten und vollständigsten. Die Flotte belief sich auf 990 Segelschiffe mit 55425 t und 163 Dampfer mit 57220 t. 1888-89 liefen in ¶
ein 463 Schiffe [* 16] mit 489874 t; es landeten 30904 Personen, darunter 29704 Einwanderer. Mit Europa besteht regelmäßige Schiffsverbindung wöchentlich nach Bremen und zweiwöchentlich nach Hamburg. [* 17] Den Geldverkehr vermittelten 1889: 17 National-, 7 Staats- und 13 Sparbanken. Konsulate haben in Baltimore Argentinien, Belgien, [* 18] Chile, [* 19] Columbia, [* 20] das Deutsche Reich, [* 21] Frankreich, Griechenland, [* 22] Großbritannien, [* 23] Nicaragua, [* 24] Niederlande, [* 25] Österreich-Ungarn, [* 26] Spanien, [* 27] Uruguay, Venezuela [* 28] und die Vereinigten Staaten von Brasilien. [* 29]
Sechs Bahnlinien laufen in Baltimore zusammen und stehen durch Tunnels, die 2112 und 1033 m lang sind und in 16 m Tiefe unter 29 Straßen führen, mit den Docks in unmittelbarer Verbindung. Von den Bahnhöfen ist der der Baltimore- und Ohio-Eisenbahn hervorzuheben; ihre Werkstätten in Baltimore beschäftigen 3-4000 Leute. 1892 wird die 10 km lange, doppelgleisige Stadtbahn eröffnet werden. Sie beginnt beim Camdenbahnhof im S., geht in nördl. Richtung mitten durch die Stadt und mündet, nach SO. umgewandt, bei dem im Ostende [* 30] B.s gelegenen Bay-View-Anschluß der Baltimore- und Ohio-Eisenbahn. Die Bahn liegt in 4 Tunnels, deren größter 2,5 km lang ist und schneidet keinen Straßenzug in Schienenhöhe. Die Kosten betragen 24 Mill. M. Zahlreiche Pferde- und Dampfstraßenbahnen dienen dem Verkehr im Innern.
Vgl. Illustrated Baltimore (Neuyork [* 31] 1890).
[* 7] (spr. báhltimohr), George Calvert, erster Lord von Baltimore, engl. Staatsmann, geb. um 1580 in Kipling (Yorkshire), wurde 1619 Staatssekretär unter Jakob I., trat aber 1624 aus dem Dienst und bekannte sich offen zum Katholicismus. Jakob gab ihm in demselben Jahre den Titel eines Barons von in Irland und große Besitzungen daselbst. Durch mehrere von ihm ausgesandte Schiffe hatte er in Neufundland eine kleine Kolonie gegründet, für die er 1623 einen Freibrief (Charte) erhielt. Jedoch gab er sie nach eigenem Besuch des Klimas wegen auf. Über seinen Bemühungen, eine Charte für eine neue Kolonie am Potomac zu erhalten, starb er In demselben Jahr erhielt aber sein Sohn Cecilius Calvert, zweiter Lord Baltimore, die Charte und gründete die Kolonie Maryland, welche Kultusfreiheit erhielt. Erster Gouverneur war Cecilius' Bruder Leonhard Calvert; Cecilius zu Ehren wurde die Hauptstadt Baltimore genannt.
und Ohio-Eisenbahn, s. Vereinigte Staaten von Amerika, Verkehrswesen.