Grafschaft Rorburgh, widmete sich am College zu Haileybury der Erlernung orient.
Sprachen und wurde
Lehrer derselben an der
Military
Academy zu Edinburgh. Später ging er nach
Ostindien,
[* 2] wo er seit 1841 die
Stellung eines Direktors (Principal) des
College zu
Benares und seit 1856 zugleich die Professur der
Moralphilosophie bekleidete; 1861 nach Europa
[* 3] zurückgekehrt, wurde er Bibliothekar des East
India Office; er starb Er veröffentlichte: «Catechism of Sanskrit
grammar» (Lond. 1843; 2. Aufl. 1845),
«Elements of
Hindi and Braj-Bkaka grammar» (ebd. 1839; 2. Aufl. 1868),
«Grammar of the
Hindustanee language» (ebd. 1838
u. 1842),
«Grammar of the Mahrata language» (Edinb. 1839) u. s. w.
In
Indien schrieb er zahlreiche Handbücher auf
Englisch,
Hindi und Sanskrit über die verschiedensten (auch naturwissenschaftlichen)
Gebiete und gab die Sanskritgrammatik «Laghu-Kumudi» mit
Übersetzung und Kommentar (3 Bde. Mirsapur 1849-52; 2. Aufl.,
Benares 1867: 3. Aufl. von Griffith,
Benares 1881),
das erste
Buch des «Mahabhashya» oder des Kommentars
des Patandschali über die
Grammatik des Panini und den Anfang einer
Übersetzung des «Sahityadarpana» heraus. Die größten
Verdienste jedoch erwarb er sich um das
Studium der ind.
Philosophie durch
Übersetzungen der Grundwerke der Nyaya- und der
Sankhya-Schule sowie einiger
Traktate der
Bedanta-Philosophie und der übrigen ind. Philosophenschulen. Eine Vermittelung
der ind. mit der europ. Wissenschaft versuchte er unter anderm
in
«Synopsis of science, in Sanskrit and English»
(Benares 1856) und «Christianity contrasted with
Hindu philosophy»
(Benares
1859).
(Ballaarat), Stadt, Bischofssitz und eins der wichtigsten Diggings oder Goldlager in dem Golddistrikt der
brit.
Kolonie Victoria
[* 4] im südl.
Australien,
[* 5] liegt im County Grenville, ist Knotenpunkt der Eisenbahnen
von Melbourne
[* 6] (100 km), Geelong (82 km),
Ararat und
Maryborough, hat zwei Zweigbahnen nach Springs und
Skipton, (1891) mit Vorstädten 40796 E.
und zerfallt in zwei verschiedene
Städte mit getrennter
Verwaltung: in Ballarat-East mit 16597 E. und Ballarat-West mit 24199 E.
Im Okt. 1851 wurde das reiche Goldlager entdeckt und Ballarat ist seit dieser Zeit zu einer der
schönsten
Städte aufgeblüht.
Das
Gold
[* 7] gilt nicht
nur für das feinste von allem bis jetzt gefundenen, sondern findet sich hier auch in den größten Klumpen
(von 15 bis 75 kg
Schwere).
Bald nach seiner Entdeckung waren nicht weniger als 7000 Goldsucher zusammengekommen,
die vorläufig eine Zeltstadt errichteten. Anfangs fand man das
Gold an der Oberfläche, später in einer
Tiefe von 1 bis 30 m;
jetzt wird die Bearbeitung rein bergmännisch mit
Maschinen betrieben durch
Aktiengesellschaften mit bedeutendem
Betriebskapital.
Anfang 1892 waren im Distrikt noch im ganzen 6075 Goldgräber beschäftigt (über 2000
Chinesen); der
bearbeitete
Grund und
Boden bedeckt einen Flächenraum von 416 qkm. hat
Wollspinnereien, Gerbereien, Seifensiedereien, Eisengießerei,
[* 8] Brauerei und eine von der Regierung reich ausgestattete
Bergakademie zur theoretischen und praktischen Ausbildung, mit bedeutender
Bibliothek und Museum.
Außer dem Goldlager besitzt Ballarat den besten Ackerboden der ganzen
Kolonie, auch eignet
sich der Distrikt vorzüglich zur Schafzucht und liefert die
beste
Wolle inAustralien.
Bezeichnung derjenigen
Massen (z. B. Sand,
Steine, schwere Hölzer), die man in den untersten Raum der Seeschiffe
bringt, um dem Schiffe
[* 9] so viel
Stabilität zu geben, daß es auch ohne Ladung zu nehmen seefähig ist.
Auch hat man die Benennung auf die Sandsäcke
u. dgl. übertragen, welche Luftschiffer mit in die Höhe nehmen, um das
Steigen des
Ballons zu regeln; je höher man steigen will, desto mehr Ballast muß man auswerfen.
Endlich wird Ballast bildlich jede
unnütze
Beilast genannt, über Wasserballast s. Doppelboden.
(vom mittellat. ballivus, s.
Bailli), bei den
Tempelherren, den
Deutschen Rittern und den Johannitern Bezeichnung
einzelner
Provinzen ihrer Territorialbesitzungen oder auch der Unterabteilungen der
Provinzen; die Benennung Ballei scheint früher
mit Kommende oder
Komturei ganz gleichbedeutend gebraucht worden zu sein. Die meisten Ballei, namentlich in
Frankreich, hatten die
Templer; die Besitzungen der Johanniter waren zunächst in Priorate, und diese erst in Ballei geteilt. Die
Deutschen Ritter zählten in
Deutschland
[* 10] in der spätern Zeit und bis zur
Auslösung des
DeutschenReichs 11 Ballei, die wieder in
verschiedene Kommenden zerfielen; diese Ballei waren.
1) die elsassische, 2) die österreichische, 3) die tirolische, 4) die zu
Koblenz,
[* 11] 5) die fränkische, 6) die zu
Biesen, 7) die westfälische, 8) die lothringische, 9) die hessische, 10) die thüringische
und 11) die sächsische. Früher gehörte auch die von
Utrecht
[* 12] dazu, sie ward aber dem
Orden
[* 13] wieder entzogen. Die
ersten acht Ballei waren katholisch, die drei letztern protestantisch.
[* 1] oder
Balleneisen, ein meist 30
mm breites Werkzeug, das sich vom Stemmeisen nur durch die schräge
Stellung
der Schneide (Winkel
[* 14] von 60 bis 70° zur Längenachse des Werkzeuges) unterscheidet, die ein leichteres Eindringen in das
Holz
[* 15] und somit ein bequemes
Abschneiden vorstehender
Teile sowie die Bearbeitung winkliger Vertiefungen
gestattet. (S. vorstehende
[* 1]
Figur.)
früher allgemeines Zähl- oder
Stückmaß für Papier; er hatte 10
Ries oder 200
Buch. Da das
Buch bei Druckpapier
25, bei Schreibpapier 24
Bogen
[* 16] enthielt, so bestand ein Ballen beim erstern aus 5000, beim letztern aus 4800
Bogen.
Jetzt hat in
Deutschland und
Österreich-Ungarn
[* 17] der Ballen zwar auch noch 10
Ries, aber das
Ries (Neuries) sowohl bei Druck- als
auch bei Schreibpapier 100 Hefte zu 10
Bogen (s. Papier), der Ballen also 10000
Bogen. In England, den
Niederlanden und fremden
Erdteilen herrscht noch die früher allgemein übliche Papiereinteilung.
Im Tuchhandel ist ein Ballen = 12
Stück, im Lederhandel = 20 Rollen
[* 18] oder 120
StückJuchten. Ballen beißt auch eine gewisse Verpackungsform,
z. B. bei
Baumwolle.
[* 19]
in der Zoologie die meist nackten, kissen- und schwielenartigen
Bildungen auf der Lauffläche der Pfoten und
Tatzen der Säugetiere, auch an der
Hand
[* 20] und dem Fuß des
Menschen (Zehen-, Fersen-,
Daumen-Ballen u. s. w.).