gefährden. (S. Eierstockswassersucht.)
Heilung ist nur von einer
Operation zu erwarten, und zwar verdient hier die Ausschälung
und Entfernung des ganzen Balgs oder die freie Eröffnung desselben entschieden den Vorzug
vor der bloßen
Punktion mit darauffolgender
Einspritzung
[* 2] einer reizenden Flüssigkeit, weil die durch das letztere
Verfahren beabsichtigte
Entzündung durchaus nicht
immer ausreicht, um eine Verödung des Sacks und damit eine vollständige
Heilung herbeizuführen.
die westlichste der kleinen
Sunda-Inseln, an der Südostküste von Java gelegen und von ihr durch die stellenweise
sehr schmale Balistraße, von derLombok-Insel durch die Lombokstraße getrennt, mit der kleinen
Insel
Pandita 5396 qkm groß. In geolog.
Beziehung zeigt Bali die größte Übereinstimmung mit dem östl. Java, ist bergig,
erhebt sich in dem
Vulkan Gunung-Agung bis 3200 m
ü.
d. M., enthält aber ausgebreitete
Strecken höchst fruchtbaren, für den
Ackerbau besonders geeigneten vorzüglich kultivierten
Landes.
Reis,
Mais,
Baumwolle,
[* 4] Palmzucker,
Kaffee,
Tabak
[* 5] und etwas Indigo
[* 6] sind die Haupterzeugnisse. Hauptexportartikel ist
Reis. Eine
gute Art von Rindvieh wird in beträchtlicher Menge gezogen.
Die Bevölkerung ist, auch in sprachlicher Hinsicht, mit der
von Java stammverwandt. Besonders merkwürdig ist, daß der
Hinduismus und besonders Siwakultus sich auf Bali aus
sehr alter Zeit
bis in die Gegenwart lebenskräftig erhielt, während er auf Java dem
Islam gewichen ist.
Als der mächtige Hindustaat Modjopahit in Ostjava 1478 vor dem sich daselbst verbreitenden
Islam zusammenstürzte, fanden
alle Widersacher der neuen
Lehre
[* 7] auf Bali eine Zufluchtsstätte. Bali ist daher von größter Wichtigkeit für
die Kenntnis und Erforschung der vormohammed. Zustände auf Java.
Die Bevölkerung von Bali zerfällt in die vier sog. wiedergeborenen
Kasten der
Brahmanen, der Katria, der Wesia und der
Sudra. Die Fürsten der einzelnen kleinen
Reiche gehören meistens der ersten
Kaste an. Unter den
Brahmanen hat sich auch noch eine eigene, dem Altjavanischen oder sog.
Kawi verwandte, wiewohl entartete Schriftsprache erhalten.
Bali war früher in neun kleine, in einem Bundesverhältnis stehende
Reiche, nämlich
Buleleng, Djembrana, Karang-Assam, Klonkong,
Gianjar, Bangli, Badong, Mengawi und Tabanan, zerteilt. Von ihnen bestehen jetzt aber nur noch sieben, indem
Buleleng und
Djembrana
Abteilungen der niederländ. ResidentschaftBanjuwangi auf Java geworden und unter einen Assistentresidenten
gestellt sind, während der Resident der
Banjuwangi als
Kommissar der Regierung für die Angelegenheiten von und Lombok überhaupt
ernannt ist.
Aber auch die übrigen
Reiche haben einen großen
Teil ihrer Selbständigkeit an die niederländ. Regierung abtreten müssen.
Die Bevölkerung von Bali wird auf 500000 Seelen angegeben,
d. i. 92 auf 1 qkm. Genauer bekannt ist sie allein
von
Buleleng und Djembrana, wo sie (1891) aus 57 Europäern, 95600 Baliern, 869
Chinesen, 237
Arabern bestand. Der Haupt-,
Küsten-
und Handelsort ist
Buleleng in der Landschaft gleichen
Namens, sodann Badong im S. Die Fürsten der
Insel
wurden erst 1849 nach hartnäckigem und verzweifeltem
Widerstande
unterworfen.
in
Italien
[* 9] früher die vom
Volke gewählte
Kommission mit
Vollmacht zur Änderung
der Verfassung oder ihrer
Beschränkung
in
Zeiten des
Krieges und innerer
Unruhen. Solche
Ausschüsse wurden in
Florenz
[* 10] im 14. und Anfang des 15. Jahrh,
wiederholt eingesetzt, um dann in der
Hand
[* 11] der Medici das Hauptmittel zu werden, republikanische
Staatsformen zum leeren Schein
zu machen, wie von den Vorgängern der Medici, den Albizzi, die Ammonition, d. h. der
Ausschluß von der Ausübung der bürgerlichen
Rechte, der unter irgend welchem Vorwande über Mitglieder der Gegenpartei verhängt wurde, zu diesem
Zwecke benutzt worden war. Unter den Medici bestellte dann die Balia einen zweiten
Ausschuß, die sog. Accoppiatoren, welche
die Listen der zu den Ämtern wählbaren
Bürger aufstellten, was denselben Dienst that wie die Ammonition und nur in der
Form weniger verletzend war, da nicht
Rechte genommen, sondern
Vorrechte erteilt wurden.
Balakhissar, Hauptstadt des
Liwa Karassi in türk.
Kleinasien, in einer gut angebauten, durch mildes
Klima
[* 12] ausgezeichneten Gegend, an einem linken Zuflüsse des Susurlu (Macestus), hat 12000 E., im
August einen der bedeutendsten
Märkte des
Orients, von etwa 30000
Personen besucht, und in der Nähe Mineralquellen von 60° C.
1) Oberamt im württemb.
Schwarzwaldkreis, hat (1890) 35193 (gegen 1885: 34454, und zwar 16052 männl., 18402 weibl.)
E., 1 Stadt und 30 Landgemeinden. - 2) Balingen oder
Bahlingen oder
Balgingen, Bezirksstadt im
Bezirk am Fuße
des Heuberges (schwäb.
Blocksberg), in 517 m Höhe, an der Eyach und der Linie
Tübingen-Sigmaringen (Hohenzoll.
Bahn) der
Württemb. Staatsbahnen,
[* 14] hat (1890) 3355 meist evang. E.,
Bezirksamt,
Amtsgericht (Landgericht Rottweil),
[* 15] Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 16]
Zoll-,
Kataster-, Grenzsteueramt, zwei
Kirchen (in der Stadtkirche [1440] das Grabmal
Friedrichs von Zollern),
Lateinschule (2
Klassen), Realschule (1
Klasse),
Volksschule; Fabrikation von Tricots, Schuhen, Handschuhen, Wagen, Getreide-
und Viehhandel. In der Nähe eine 1724 entdeckte schwache Schwefelquelle mit Badeanstalt
[* 17] und Fundorte zahlreicher Versteinerungen.
Balingen gehörte ursprünglich den Zollern, wurde 1206 Stadt und kam 1403 durch
Kauf an
Württemberg.
[* 18]
John, König von
Schottland, hatte unter den Bewerbern um den
Thron
[* 19] nach dem Aussterben
des schott. Königshauses (1290) das meiste Anrecht, da er der Enkel der ältesten Tochter
des
GrafenDavid von Huntingdon,
Bruders von König Wilhelm dem Löwen
[* 20] war. Er wurde durch den Schiedsspruch König Eduards
I. von England auf den
Thron erhoben und nahm sein
Reich von diesem zu
Lehen. In der Hoffnung, diese Oberherrschaft
abzuschütteln, verband er sich mit
Frankreich, als dieses Eduard in der Gascogne bedrängte. Die
Erhebung wurde aber niedergeschlagen,
Baliol abgesetzt und in den
Tower gesteckt (1296). 1299 wurde er auf Verwendung des Papstes freigelassen,
begab sich nach
Frankreich und starb 1315 in der
Normandie. Johns ältester Sohn Edward V. war mit seinem
Vater gefangen genommen
und freigelassen worden,
¶
kehrte 1827 nach England zurück und wurde von Eduard III. als Wertzeug der engl. Politik gegen
Schottland gebraucht. Er fiel 1332 in Schottland ein, ließ sich in Scone zum König krönen, wurde aber 3 Monate später von
Archibald Douglas wieder vertrieben. Doch gewann er 1333 mit engl. Hilfe den Thron zurück und erkannte
Eduard III. als seinen Oberherrn an. In den fortdauernden Kämpfen mit schott. Großen lebte er ohne Halt, bald im Lande, bald
verjagt, und starb 1367 ohne Erben.