Saro) sei der Kampf zwischen
Sommer und Winter.
Schwartz faßte Baldr als Gewittergott.
Weinhold versuchte, wobei ihn die
Namen
unterstützten, Baldr ethisch, als Friedensgöttin deuten, aber als einen, der durch Tapferkeit den Frieden hüte.
Loki, das vernichtende Princip, erwecke die blinde Kriegswut, durch die Baldr sein Ende finde.
Bugge stellte
(«Studien über die Entstehung der nordischen
Götter- und
Heldensagen», deutsch,
Münch. 1889) die von vielen geteilte
Ansicht
auf, daß Baldr nur eine Bezeichnung für Herr, die nordischen
Mythen von Baldr freie Nachbildungen nach der christl. Heilsgeschichte
und Baldr namentlich mit dem leuchtenden
AntlitzChristus selbst sei. Wahrscheinlich ist jedoch Baldr eine Erscheinungsform
des allgemeinen Himmelsgottes, in Norddeutschland und
Dänemark
[* 2] zu einer besondern Gottheit ausgebildet.
Valerianöl,
Baldrianwurzelöl, ein ätherisches Öl, daß bei der Dampfdestillation der Baldrianwurzel
gewonnen wird. Es ist im frischen Zustande von grünlicher
Farbe, die jedoch bald bräunlich wird, etwas
dickflüssig, hat ein spec. Gewicht von 0,94 bis 0,96, löst sich leicht in
Alkohol und reagiert sauer. Das Baldrianöl ist ein Gemenge
von wenigstens drei verschiedenen Körpern:
Valeriansäure (s. d.),
Valeren und
Valerol, welche durch
fraktionierte Destillation
voneinander getrennt werden können. Das
Valeren bildet ein farbloses, bei 160° siedendes Öl von der
Zusammensetzung C10H16 ^[C10H16. Das
Valerol ist ein Gemenge von Valeriankampfer, Harz und Wasser.
Sie ist offizinell, wird durch
Ausziehen von 1
Teil zerkleinerter Baldrianwurzel mit 5
Teilen verdünntem
Weingeist erhalten
und findet vorzugsweise bei nervösen, hysterischen Zuständen Anwendung.
Könige von
Jerusalem.
[* 4] - Balduin I., von 1100 bis 1118,jüngster
Bruder des
HerzogsGottfried
von
Bouillon (s. d.), nahm teil an dem ersten Kreuzzuge, entzweite sich aber
mit den übrigen
Heerführern und zog nach
Edessa, wo er das Vertrauen des armenischen Fürsten Thoros gewann und nach dessen
Ermordung 1098 sich ein eigenes Fürstentum gründete. Nach seines
BrudersGottfriedTode, 1100, übernahm
er trotz des
Widerstandes, der von
Tankred und dem
Patriarchen ausging, die
Nachfolge und lieft sich nach einem siegreichen Feldzuge
auch als König krönen. In unablässigen Kämpfen gewann er die Seeküste mit den wichtigsten
Städten, wodurch die
Verbindung
mit dem
Abendlande gesichert war. Auf einem Feldzuge gegen die
Fatimiden in
Ägypten
[* 5] starb er im März 1118.
Vgl. H. von
Sybel,
Über das Königreich
Jerusalem 1100-31 (in der «Zeitschrift für Geschichtswissenschaft»,
hg. von W.Adolf Schmidt, 3. Bd., Berl. 1845).
Ihm folgte als König von
Jerusalem, von 1118 bis 1131, sein VetterBalduin
II. (Balduin du
Bourg), bisher
Graf von
Edessa, unter dem mit Hilfe einer venet. Flotte
Tyrus 1124 erobert und die
Orden
[* 6] der Johanniter und der
Tempelherren gestiftet
wurden. Von den
Türken gefangen, mußte er eine halbjährige Haft aushalten. Er starb mit Hinterlassung von vier
Töchtern. Ihm folgte sein Schwiegersohn Fulko,
Graf von
Anjou (bis 1142).
Balduin III., König von
Jerusalem von 1143 bis 1162, der Sohn und Nachfolger Fulkos, geb. 1129, ein
Muster des Rittertums, befreite
sich 1152 von der
Vormundschaft seiner
Mutter Melisenda und gewann in demselben Jahre einen
Sieg bei
Jerusalem, erlitt aber 1157 durch
Nureddin, den
Sultan von Haleb, eine furchtbare
Niederlage bei der Jakobsfurt am
Jordan. Der
Sieg am See
Tiberias 1158 stellte das Ansehen seines
Reichs her und durch seine Vermählung mit
Theodora, der Tochter des griech.
Kaisers
Manuel, gewann er an demselben einen Bundesgenossen. Doch war dessen Feldzug gegen Nureddin ohne bleibenden
Erfolg. Das
ReichJerusalem ward durch den unglücklichen zweiten Kreuzzug und mehr noch durch die unaufhörliche innere Zwietracht
tief erschüttert. Balduin starb zu
Tripolis in
Syrien, wie man glaubt an
Gift. Ihm folgte sein
BruderAmalrich in der
Regierung, der 1173 starb.
Balduin IV., der Sohn und Nachfolger
Amalrichs, gewöhnlich der Aussätzige genannt, regierte bis 1183, wo
der fünfjährige V., ein Sohn des
Grafen Wilhelm Longaspada von Montferrat und der Sibylla, der Schwester B.s IV., zum König
ausgerufen ward. Dieser starb 1186, ein Jahr vor
Jerusalems Wiedereroberung durch
Saladin. Sibylla überließ die
Krone, die
sie für sich in
Anspruch nahm, ihrem zweiten Gemahl
Guido von Lusignan (s. d.).
Graf von Luxemburg,
[* 7] Erzbischof von
Trier,
[* 8] geb. 1285, ein
BruderKaiserHeinrichs VII., studierte in
Paris
[* 9] und wurde 1307 zum
Erzbischof von
Trier ernannt. Als solcher hatte er neben dem Erzbischof
Peter von Mainz
[* 10] den hervorragendsten
Anteil bei der
Wahl seines
Bruders zum deutschen Könige (1308), begleitete diesen auch 1311 auf seinem Zuge nach
Italien
[* 11] und
wußte als gewandter Staatsmann den
Vorteil seines
Stifts wie seines Hauses, das nun auch
Böhmen
[* 12] gewonnen hatte, gleichmäßig
zu wahren.
Nach dem
Tode seines
Bruders stimmte er 1314 für die
WahlLudwigs des
Bayern
[* 13] und hielt auch in dem Streite
Ludwigs mit den Päpsten, ohne mit den letztern geradezu zu brechen, zu ersterm, den er auch in der
Schlacht bei Mühldorf
(1322) kräftig unterstützen ließ; ja er wußte sich, selbst gegen päpstliche
Verfügungen, von 1328 bis 1338 in
Mainz, wo man ihn gleichfalls zum Erzbischof erwählt hatte, und seit 1331 auch als
Administrator von
Speier
[* 14] und Worms
[* 15] zu behaupten,
so daß eine gewaltige Macht damals in seiner
Hand
[* 16] vereinigt war.
Obwohl Balduin, um den
Konflikt mit dem Papste nicht auf die
Spitze zu treiben, 1338 auf Mainz,
Speier und Worms
verzichtete, blieb er doch gut kaiserlich und beteiligte sich selbst an dem Kurverein von
Rense; erst als
Ludwig B.s Neffen,
König
Johann von
Böhmen, beeinträchtigte, indem er die Erbin von
Tirol,
[* 17] Margarete
Maultasch, von dessen Sohn eigenmächtig
schied, trat auch Balduin wie das ganze Haus der Luxemburger zum Papste über und veranlaßte 1346 die
Wahl seines Großneffen,
Karl (IV.) von
Böhmen, zum Könige. In dessen
Namen wirkte er
¶
mehr
wiederholt in den Rheinlanden mit königl. Vollmacht für den Frieden. Trier verdankt ihm und seinen Beziehungen zu den Königen
unendlich viel. Er starb Ein Zeugnis seiner litterar. Interessen ist das große Bilderwerk: «Die
Romfahrt KaiserHeinrichs VII.», das wohl hauptsächlich auf dessen Mitteilungen beruht (mit erläuterndem Text
hg. von G. Irmer, Berl. 1881).