122918 E.,
Russen und
Burjaten. - 2) Bezirksstadt des
Bezirks Balagánsk, links an der
Angara, 190 km im Nordwesten von
Irkutsk, mit (1880) 1134 E.
Ungefähr 8 km oberhalb der Stadt an der
Angara liegt in einem Gipsfelsen die BalaganskischeHöhle, deren
Wände selbst in
den Sommermonaten mit Eiskrystallen bedeckt sind.
(halb persisch, halb indisch, «obere
Terrassen[länder]» im Gegensatz zu Pai[a]nghât: «untere
Terrassen»;
engl. Balaghaut).
1) Noch heute üblicher
Name eines Gebietes im südl.
Vorderindien, nördlich vom
Karnatak, umfaßt die heutigen Distrikte
Bellary,
Karnul und
Kadapa (s. d.). Der
Name entstand im Gegensatz zur Bezeichnung des
Karnatak als Pai(a)nghât (engl.
Payen Ghauts). - 2) Bezeichnung des Hochlandes von
Berar (im mittlern
Vorderindien) nördlich von den
Adschanta- (engl.
Adjunta-)
oder Indhjâdri-Bergen, im Gegensatz zu den südlich davon gelegenen Pai(a)nghât (dem Unter- oder
Niederland). Der Lakenwâdi-Ghât
oder
-Paß, das
Thor zu diesem Bâlâghât, liegt 20° 29' nördl.
Br., 76° 37' östl. L. - 3) Distrikt in der Division
Nagpur der indobrit.
Centralprovinzen, zwischen 21° 18' bis 22° 25' nördl.
Br. und 79° 42' bis 81° 4' östl. L., grenzt im N. an Mandla, im
O. an Naipur, im
S. an
Bhandara, im
W. an Seoni, zählt auf 8148 qkm (1881) 340554 E. (darunter 241210
Hindu, 8574 Kabirpanthi, 6541 Mohammedaner, 125
Dschain, 36
Christen, 6 Sikh
und 84056
Angehörige anderer
Stämme). Die Hauptstadt ist Burha, 21° 48½' nördl.
Br., 80° 14' östl. L., mit (1881) 3573 E.
Geographisch zerfällt in drei verschiedene
Striche: das südl.
Tiefland, das mittlere
Thal
[* 2] «Man Ta'al luqa»
und das nördl. Hochland Raigarh-Botschhia.
Die meisten Flußläufe münden in die Narbada. Regenfall durchschnittlich 166,75 cm jährlich;
Temperatur im Schatten
[* 3] (im
Mai) bis zu 45° C., niedrigste
Temperatur etwa 22° C. 83 Proz. sämtlicher Todesfälle sind die Folge der herrschenden
Fieber. 1881 waren
nur 1494,4 qkm bebaut;
Haupterzeugnisse sindReis, in geringerm
Maße Weizen u. s. w.;
Der Waldverwüstung sucht die Regierung (seit 1880/81) zu steuern und die Bodenkultur durch Bewässerungsanlagen
u. s. w. zu fördern. Die
Berge liefern einiges
Gold
[* 5] und viel
Eisen,
[* 6] die beide von den Gond bearbeitet werden. Außerdem findet
sich roter Ocker und sehr viel Schwefelantimon; der
Glimmer (Marienglas) ist für die technische Verwertung
zu brüchig. Die Verkehrsverhältnisse sind noch äußerst ungünstig;
die Industrie ist unbedeutend (meist Ölpressung,
Branntweinbrennerei),
Handwerker spärlich, daher
der Handel äußerst gering. Da Eisenbahnen fehlen, sind die oft kaum schiffbaren
Flüsse
[* 7] Hauptverkehrswege,
auf denen zur Regenzeit viel Getreide
[* 8] abwärts,
Salz
[* 9] aufwärts verfrachtet wird.
(spr. -gehr), sehr alte Ciudad in der span.
Provinz Lerida, rechts am
Segre, in fruchtbarer, getreidereicher
Umgebung, hat (1887) 4509 E., Post,
Telegraph
[* 10] und ein Bergschloß. Im
Spanischen Erbfolgekriege spielte Balaguer eine Rolle.
(spr. -gehr),Victor, catalan. Dichter, Geschichtschreiber und Literarhistoriker,
geb. zuBarcelona,
[* 11] studierte daselbst die
Rechte, wurde 1854
Archivar in
Barcelona, bald darauf
Professor der Geschichte daselbst. Er ist einer der hervorragendsten poet. und der namhafteste polit.
Vertreter der catalan.
Sonderbestrebungen, die ihn 1867 in die
Verbannung, 1869 als Liberalen in die Cortes, 1886 zum Kolonialministerium führten;
seit 1888 ist er
Vorsitzender des
Rats der Philippinen.
Seine volkstümliche
Lyrik«El Trovador de Montserrat» (1850 u. ö.),
«Primavera del ultimo trovador catalan», «Poesias
completas» (1874),
«Obras poéticas» (1880) diente vor allem dem Kampfe um die verlorene
Freiheit, ebenso die wissenschaftlich
unbedeutenden
«Historia de Cataluña» (1860),
«Estudios históricos y politicos» (1876),
«Historia politica y
literaria de los trovadores» (6 Bde., 1878-80). Auch seine
zum
Teil catalan. «Tragedias» (Barcel. 1879)
zeigen mehrfach gleiche
Tendenz; hervorzuheben sind «Saffo», «Lo
compte de Foix», «Las esposallas de la morta». B.s
Dichtung «La verge de Montserrat» veranlaßte die Erneuerung der catalan.
«Juegos floreales»
(Blumenspiele) in
Barcelona. Er schrieb noch vielgelesene histor.
Romane, Erzählungen
(besonders
«DonJuan de Seravalle», 5. Aufl., Barcel. 1875),
Wilajet
Angora, unweit vom obern
Sakaria (Sangarius), etwa 12 km südlich
von Siwrihissar, die Reste vonPessinus, einer uralten, durch ihre
Fruchtbarkeit und die Verehrung der
Kybele
[* 12] berühmten Stadt Galatiens.
Stadt und
Hafen im
Kreis
[* 15] Jalta des russ. Gouvernements
Taurien, an der hohen Südwestküste der Krim
[* 16] und an der
kleinen, aber gut geschützten
Bucht von Balaklawa, 13 km südöstlich von Sewastopol,
[* 17] hat (1885) 2347 E., meist Griechen,
Fischfang,
Handel und ein besuchtes Seebad. Die
Bucht, bis 1860 Kriegshafen, wird nur noch von Küstenfahrern
benutzt. In der Nähe befinden sich Marmorbrüche und 8 km westlich auf hohen Felsen am
Meere das St. Georgskloster. - An der
Stelle B.s lag im
Altertum die Feste Palakion der Scythen, dann war der Ort im
Besitz griech. Kolonisten, die dieBucht
von Balaklawa den
«Hafen der
Wahrzeichen» (Symbolon portus) nannten. 1365 war Balaklawa unter dem
NamenCembalo oder Cembaro eine genuesische
Niederlassung mit Festungswerken, deren Reste noch vorhanden sind; 1475 ward es von den
Tataren erobert.
Als die Krim 1783 an
Rußland kam, wanderte die tatar.
Bevölkerung
[* 18] von Balaklawa aus; an ihrer
Stelle wurden Griechen
vom Archipel angesiedelt und aus ihnen 1795 das balaklawische. griech.
Bataillon errichtet, das bis 1859 bestand. Im Krimkriege
nahmen die Engländer
Hafen und Stadt. Balaklawa war dann der Depotplatz des engl.-franz.
Heers, welches Sewastopol belagerte,
und wurde durch eine Reihe starker Schanzen gegen Handstreiche gesichert. Am erstürmten die
Russen unter Liprandi die vorgeschobenen Werke, gaben dieselben jedoch bald wieder auf. Während dieses
Gefechts fand eine
denkwürdige
Attacke des Lord
Cardigan mit der leichten Kavalleriebrigade, der sog. Totenritt, statt. Nach dem Friedensschlusse
wurde im Juni 1856 Balaklawa von den Engländern wieder geräumt.