Gruppen: Acklin, den Crooked-Inseln, die eine große Lagune mit 2 -3 m Wassertiefe im Innern besitzen, Mariguana, Groß-
und
Klein-Inagua, den
Caicosinseln und den
Turksinseln. Weiter südöstlich treten noch drei
Bänke, Mouchoir
Carré-Bank,
Silver-Bank
und Navidad-Bank, auf, die letzte 20-40 m unter dem Meeresspiegel. (S. Karte:
Antillen.)
Nur wenigeBrunnen
[* 2] fördern Trinkwasser. Dagegen finden sich auf vielen wertvolle Salzwasserteiche, die,
teilweise mit dem
Meere im Zusammenhange, mit Ebbe und
Flut sinken und steigen.
Das Klima der Bahama-Inseln ist gemäßigt heiß und auch
für Europäer gesund, die Mitteltemperatur beträgt im
Sommer etwa 28° C., im Winter 18° C.; der südl.Teil
der Gruppe wird das ganze Jahr hindurch vom Nordostpassat erfrischt, während im nördl.
Teile häufig kalte West- und Nordwestwinde
weben.
Besonders gefürchtet sind die von Ende
August bis Ende Oktober nicht seltenen schweren Cyklone, die, von SO. kommend, über
die Bahama-Inseln nach dem Golfstrom fortschreiten und arge Verwüstungen anrichten. Das feuchte
Klima
[* 3] (über 1000
mm jährliche Niederschlagsmenge) erzeugt eine üppige
Pflanzenwelt. Sie bildet das nördlichste
Glied
[* 4] der
westind. Tropenflora, die hier den
Wendekreis geschlossener als im südl. Florida überschreitet, unterstützt durch die im
Sommer sich verstärkenden Niederschläge.
Von den tropischen und europ. Gewächsen und
Früchten gedeihen mehrere vortrefflich.
Ananas und Orangen
bilden ein Hauptstapelprodukt, ebenso
Baumwolle.
[* 5] Außerdem baut man
Reis zur Ausfuhr,Mais und ausreichend anderes Getreide
[* 6] sowie
Moorhirse. Kartoffeln, Hülsenfrüchte u. s. w., dagegen nur noch wenig
Kaffee und
Zuckerrohr. Einige
Inseln sind holzreich
und liefern namentlich Mahagoni, Satin, Lignum vitae, Ceder, Fustik u. s. w. Auch die Viehzucht,
[* 7] besonders die Schaf- und Geflügelzucht, ist einträglich, die Fischerei
[* 8] von großer Wichtigkeit.
Der Schildkrötenfang liefert einen erheblichen Ausfuhrartikel.VonBedeutung ist auch die Gewinnung eines
Badeschwamms, der
aber gegen den des Mittelmeers
[* 9] zurückstellt. Einen Hauptausfuhrartikel bildet das
Salz,
[* 10] hauptsächlich von
Inagua und den
Turksinseln; sieben Zehntel davon geben nach den
Vereinigten Staaten
[* 11] vonAmerika.
[* 12] Verschiedene
Inseln liefern
auch Guano, etwa 700 t werden jährlich ausgeführt.
Andere Produkte sind noch Schildpatt und
Perlmutter. Der Wert der Ausfuhr
der Bahama-Inseln belief sich 1891 auf 128010 Pfd. St., der der Einfuhr auf 190670
Pfd. St.
In den zehn Häfen, die jedoch meist
nur für kleinere Fahrzeuge zugänglich sind, verkehrten
(1891) Schiffe
[* 13] von insgesamt 303121 t. Bebaut ist etwa ein Fünftel der Bodenfläche; nur 20
Inseln (nicht gerade die größten)
sind nebst den nächsten
Riffen spärlich bewohnt. - Die Engländer haben den Archipel in zwei Verwaltungsgebiete geteilt:
1) das Gouvernement der Bahama-Inseln, 13960 qkm mit (1891) 47565 E.; 2) die
Turksinseln (s. d.). - Die Bahama-Inseln sind in der
Geschichte der Entdeckungen von hervorragender Bedeutung, weil zu ihnen die
InselGuanahani oder
San Salvador
[* 14] (jetzt
Watlingsinsel)
gehört, auf der Columbus zum erstenmal amerik.
Boden betrat. Nach Abführung der Bewohner nach den
Großen Antillen
überließen dieSpanier die Bahama-Inseln den Korsaren, welchen 1718 der brit. Schiffskapitän
Woods Rogers die
Inseln
abnahm. Nicht kräftig von der
Krone unterstützt, wurden sie
1776 von den Nordamerikanern geplündert und 1781 von den
Spaniern
von neuem erobert, jedoch 1783 im Frieden zu Versailles
[* 15] den Briten wieder abgetreten.
Vgl. Bacot, The Bahamas (2. Aufl., Lond. 1871);
Ives, The isles of summer or Nassau and Bahamas (Neuyork
[* 16] 1881).
(Behar,
Bihar,
Bhaur,
Bhar,
Bahr,
Baar,
Barre), größeres asiat. und afrik. Handelsgewicht von sehr verschiedener
Schwere.
Arabien hat folgende in Betelfaki = 369,96 kg, in
Dschidda = 83,047 kg, in
Hodeida = 374,214 kg
und in Mokka = 199,328 kg. Das Bahar von
Ceylon
[* 17] und das von
Pondichéry und Karikal s.
Candy. Das Bahar von
Surate ist = 405,43 kg.
Auf der
Insel Java ist das kleine Bahar = 3 batav.
Pikols = 184,563 kg, das große Bahar = 4½ batav.
Pikols =
276,844 kg. Auf den
Amboina-Inseln wiegt das Bahar Nelken 550 alte holländ.
Troypfund = 270,692 kg; das Bahar der
Banda-Inseln ist
dem großen Bahar auf Java gleich. Das Bahar von
Mozambique ist = 108,862 kg. Auf
Sumatra hat das Bahar vonAtschin
192,06 kg, das von
Padang 330 batav.
Kätti = 203,019 kg.
1) Engl.Vasallenstaat in
Ostindien,
[* 18] zwischen Pandschab und Radschputana, grenzt im
NO. an den Distrikt Sirsa
(Land derBhatti-Radschputen)
im Hissargebiete, im O. und
S. an die Radschputenstaaten
Bikanir undDschaisalmir, im
SW. an Sindh und im
NW. an den Indus und Satladsch (der von
Utsch an Pantschnad heißt), und hat 38849 qkm, (1891) 648900, (1881) 573494 E. (480274
Mohammedaner, 91272
Hindu, 1678 Sikh, 254
Dschain). Das sehr niedrig gelegene Land ist nur in der Nähe der genannten
Flüsse
[* 19] (Alluvialboden in einer
Breite
[* 20] von 13 bis 23 km) kulturfähig, erzeugt daselbst
Baumwolle, Indigo,
[* 21] Zucker,
[* 22] einige Färbestoffe und
Arzneimittel und hat nur hier Viehzucht.
Große Bewässerungsanlagen und
Kanäle vergrößern dieses Gebiet erfolgreich. Die
Staatseinnahmen (1881-82 etwa 3268700 M.)
verdoppelten sich. Die Einwohner, Dschat,
Hindu, Afghanen, Belutschen, sind insgesamt kräftig. Unter denHindu
herrscht der
Stamm der
Daudputra, d. h.
«Söhne des Daud Chan», des Gründers des
Staates (1769). Seine Nachkommen erkannten
nacheinander die Oberhoheit der Afghanen, der Sikh, und seit 1838 der Briten an. Der Fürst Bahawal (oder Bhal), der 1852 starb,
erbaute die nach ihm genannte Hauptstadt (s. unten), deren
Name auf das Land überging. Er bezog für
seine den Briten bei dem
Aufstande in Multan (1848) geleistete Hilfe von der
Ostindischen Compagnie ein lebenslängliches Jahrgehalt
von 204295
M.; auch hatte er 1843 für die Unterstützung der Engländer bei ihren
Kriegen gegen Sindh und
Afghanistan
[* 23] einen
fruchtbaren Landstrich im nördl. Sindh erhalten.
Der Landesfürst, Chan betitelt, hat keine Schutzgelder an die Briten zu zahlen. Die wichtigern
Städte des
Landes, außer
der Hauptstadt, sind
Ahmadpur (s. d.), Chanpur (30° 9' nördl.
Br., 71° 16'.östl. L.)
Utsch, Modschigar und Chairpur. –
2) Haupt und Residenzstadt von Bahawalpur, 3,2 km vom Satladsch, 29° 24' nördl.
Br., 71° 47' östl. L., in 114,3 m Höhe, hat (1881) 13635 E.
(7459 Mohammedaner, 6082
Hindu, 43 Sikh, 48
Dschain), einen weitschichtigen fürstl.
Palast, ein großartiges
¶
mehr
Bahnhofsgebäude, sonst nur unansehnliche Backsteinhäuser, die nebst vielen Baumgruppen von einem Erdwall von 6,4 km Umfang
umschlossen werden, ferner berühmte Seidenmanufakturen und, durch die Lage am Vereinigungspunkt dreier Straßen und an der
Eisenbahn begünstigt, lebhaften Handel. Durch die Industhalbahn (mit großer Eisenbahnbrücke über den Satladsch: 1297 m
lang, mit 16 Bogen
[* 25] von 76,2 m Spannung) steht Bahawalpur nach N. in Verbindung mit Multan, und von hier aus mit
Lahaur und Pischawar einerseits, nach SW. mit den Städten Sindhs, insbesondere mit dem Hafenplatz Karatschi.