pénal von 1791 änderte den
Namen der
Strafe in «Peine des fers», der von 1810 brachte die mildere Bezeichnung
«Travaux forcés» (Zwangsarbeiten). Obschon seit der
Französischen Revolution in
Bezug auf Behandlung der Sträflinge wiederholt
Milderungen eingetreten waren, blieb doch die Handhabung der Disciplin noch äußerst hart. Nachdem 1832 die mit
der Bagnostrafe verbundene
Brandmarkung auf die rechte Schulter abgeschafft worden war, wurde unter der Regierung Napoleons
III. endlich die Zwangsarbeit in den Bagno mit dem
System der
Strafkolonien vertauscht und die Bagno, zuletzt
Toulon,
[* 2] allmählich
geräumt.
Vgl. Bertauld,Cours de code pénal (4. Aufl., Par. 1873);
Vicomted'Haussonville, Les établissements
pénitentiaires end
France et aux colonies (ebd. 1875);
(spr. bannjo), in der MehrzahlBagni, bezeichnet im
ItalienischenBad,
[* 3]
Bäder, und ist daher der
Name verschiedener
Badeorte, die man gewöhnlich durch einen Zusatz unterscheidet. Zu den berühmtesten gehören die in der
Gemeinde
BagniSanGiuliano
(Kreis
[* 4] und
Provinz Pisa)
[* 5] mit (1881) 3397, als Gemeinde 19560 E., 7 km nordöstlich von Pisa an der
Bahn nach Lucca
[* 6] gelegenen, deren erdig-salinische, lauwarme und heiße
Quellen (30-40° C.) schon von den
Römern mit Erfolg
benutzt und in neuerer Zeit für
Kranke sehr bequem eingerichtet worden sind. - Die
Bagni di Lucca, im
Kreis und
Provinz Lucca, 27 km nordöstlich von der Stadt Lucca, an der Lima,
[* 7] über hundert erdig-salinische, eisenhaltige
Thermen von 31 bis 54° C., bereits im Mittelalter berühmt, gehören gegenwärtig zu den besuchtesten Badeorten
Italiens,
[* 8] haben (1881) 1034, als Gemeinde 9205 E., Post und
Telegraph.
[* 9] - Ferner: in der
ProvinzFlorenz,
[* 10] 4 km östlich
von
Florenz am
Arno, a Ripoli mit (1881) 3272, als Gemeinde 13695 E.;
Bagno di
Romagna, am Nordostabhange des
Apennins, in 450 m
Höhe, 107 km östlich von
Florenz im Saviothal, mit (1881) 8220 E., Post und
Telegraph;
endlich das Bagno di
Roselle, 5 km nördlich von
Grosseto (mit einer
Quelle
[* 11] von 36° C.), in dessen Nähe die Ruinen der alten etrusk. Stadt Rusellä
liegen.
(spr. bannjoll),Weiler im franz. Depart. Orne, 163 m hoch, an der Linie
Couterne-Briouze der
Franz.
Westbahn, 16 km ostsüdöstlich von Domfront, in einer einsamen Gebirgsschlucht,
wo die
Bée einen See bildet, hat zwei
Eisen- und eine Schwefelquelle von 26° C. Das Wasser der letztern, das auch versendet
wird, wird zum Trinken und zum
Baden
[* 12] gegen Rheumatismen benutzt.
(spr. bannjohli),Ort am Golf von Pozzuoli in der
Provinz Neapel,
[* 13] hat (1881) 3092 E., mehrere
heiße
Quellen, Badehäuser und Tramwayverbindung nach Neapel.
(spr. bannjóll lä bang), Dorf im Kanton
[* 14] Bleymard,
ArrondissementMende des franz. Depart.Lozère,
am linken Ufer des Lot, 21 km östlich von
Mende, in einem engen
Thale in 860 m Höhe gelegen, hat 461 E., sechs jährlich
von 16 bis 1800 Kurgästen besuchte, schon den
Römern bekannte Schwefelthermen (31-42° C.), die große Gasblasen aufsteigen
lassen und zum
Baden und Trinken gegen Rheumatismen,
Skrofeln und
Hautkrankheiten
[* 15] benutzt werden.
(spr. bannjóll ßür ßähs'), Hauptstadt des Kantons Bagnols-sur-Céze (225,28
qkm, 17 Gemeinden, 13816 E.) im
ArrondissementUzès des franz. Depart. Gard, am rechten Ufer der Cèze
und auf einer Felshöhe, 50 km im NNO. von Nimes
[* 16] gelegen, an der Linie
Lyon-LeTeil-Nimes der
Franz. Mittelmeerbahn,
hat (1891) 3393, als Gemeinde 4454 E., Post,
Telegraph, ein Kommunal-Collège und Seidenspinnerei (jährlich für 600000
Frs.)
sowie
Handel mit Getreide,
[* 17]
Seide
[* 18] und moussierenden
Weinen. Bagnols-sur-Céze ist Mittelpunkt eines Steinkohlenbassins, das (1885) mit 117
Arbeitern
in 19 bis 48 m tiefen Gruben 18353 t förderte.
(spr. banjo-), das
BalneumRegis der
Römer,
[* 19] Stadt im
Kreis Viterbo der ital.
ProvinzRom,
[* 20] zwischen dem
Lago diBolsena und der
Tiber, auf einem von Schluchten umgebenen Hügel, geologisch interessant, ist der Geburtsort von
Bonaventura,
hat (1881) 2647, als Gemeinde 3884 E., Post und eine Schwefelquelle.
(engl., spr. bäggpeip),Musikinstrument, s.
Dudelsack. ^[= Sackpfeife, Blasinstrument (grch. askaulos; lat. tibia utricularis), schon dem Altertum bekannt, ...]
Peter, Fürst, russ.
General der Infanterie, aus einem berühmten grusischen Fürstengeschlecht stammend,
geb. 1765, trat 1782 als Sergeant in russ. Dienste,
[* 21] war 1788 bei dem
Sturm auf Otschakow und machte 1790 die Feldzüge gegen die
Türken und kaukas.
Bergvölker mit. 1794 zeichnete
er sich in
Polen vor
Brest-Litowsk und namentlich bei der Erstürmung von Praga aus, wofür er den Oberstlieutenantsrang erhielt. 1799 Generalmajor,
kämpfte Bagration unter Suworow in
Italien,
[* 22] von dem er zu den schwierigsten
Aufgaben verwendet wurde. Im Feldzuge von 1805 zeichnete
er sich besonders 16. Nov. bei Hollabrunn aus, wo er gegen den weit überlegenen Feind sich 6
Stunden lang
behauptete und
so denMarsch der Hauptarmee nach
Znaim deckte.
Hierfür zum Generallieutnant befördert, focht am 2. Dez. bei
Austerlitz
[* 23] gegen das Korps Lannes auf dem rechten Flügel. Ebenso
tapfer focht er 1807 in den schlachten bei Eylau (7. und 8. Febr.),Heilsberg(10. Juni) und Friedland erhielt
Bagration das Kommando einer Division in
Finland, mit der er mehrere glückliche
Gefechte bestand und 1809 die
Älandsinseln besetzte.
Zum
General der Infanterie und Oberbefehlshaber des
Heers in derTürkei
[* 24] ernannt, schlug er den Seraskier
Chosrew Pascha bei Rassowa, eroberte Matschin, Hirsova, Ismail und Brailow und unternahm die
Belagerung von Silistria,
wurde aber bei Tataritza (3. Nov.) geschlagen, ging über die Donau zurück und wurde im folgenden Jahre durch
General Kamenskoi
im Oberkommando ersetzt.
In dem Feldzuge von 1812 befehligte er die zweite Westarmee, focht unglücklich
bei Mohilew (23. Juli) und mußte sich dann bei Smolensk mit der Ersten
ArmeeBarclays vereinigen. An der
Schlacht bei Smolensk
hatte er nur am ersten
Tage(16. Aug.) einigen Anteil. Als fanatischer Deutschenfeind war Bagration im
Verein mit demGroßfürstenKonstantin und Jermolow die Seele aller
Umtriebe gegen
Barclay. Bei
Borodino(7. Sept.) tödlich verwundet, starb er Seine
Witwe,
Katharina, geb. 1783, Tochter des
Grafen Skawronskij, von väterlicher
¶
mehr
Seite Großnichte Katharinas I., von mütterlicher Potemkins, spielte unter den diplomat. Damen auf dem Kongresse von Wien
[* 26] eine
Rolle. - Fürst Peter Romanowitsch ein Neffe des vorigen, russ. Generalmajor, gest. zu
Petersburg,
[* 27] hat sich viel mit geolog. Untersuchungen beschäftigt und entdeckte in der Achmatower Mineralgrube bei
Slatoust ein neues Mineral, das nach ihm den Namen Bagrationit erhielt.